So und nun der heutige Tag.
13.03.2014, Route 66
Heute war wieder nicht mein Tag, denn der ging viel zu schnell vorbei, kaum aufgestanden und schon war es wieder Abend.
Das Motto des heutigen Tages war bei mir die Route 66, na ja fast den ganzen Tag. Und nicht die Hochglanzlokationen wie Hackberry in Arizona, nein die unbekannten Orte in New Mexico. Und davon gibt es einige.
Aber der Reihe nach. Ich habe heute etwas getrödelt und bin daher etwa 20 Minuten später losgefahren. Aber daran lag es nicht, dass die Zeit so schnell verstrich.
Nachdem ich gestern schon so viel von Billy the Kid gehört und gesehen hatte, da musste ich auch sein Grab/Grabstein sehen. Daher bin ich von Roswell nach Norden gefahren nach Fort Sumner. Hier wurde Billy the Kid von Pat Garrett am 18. Juli 1881 erschossen und hier ist er auch begraben. Der Grabstein ist heute besonders gesichert, dann er soll schon einmal geklaut worden sein.
Grab und Grabstein von Billy the Kid:
Billy the Kid und Patt Garrett:
Bei Fort Sumner ist auch das Bosque Redondo Memorial, ein New Mexico State Monument. Fort Sumner wurde errichtet, um den Siedler im Pecos River Valley Schutz vor den dort lebenden Indianerstämmen zu gewähren. Es wurde ein großes Areal - das Bosque Redondo - eingerichtet, um den Indianern zu zeigen wie man sich durch Farmarbeit ernähren konnte. Es stellte sich jedoch heraus, dass es in dem Gebiet nicht genügend Wasser und Feuerholz gab. Trotzdem wurde Colonel Kid Carson angewiesen, die Mescalero Apachen und die Diné (Navajos) nach Bosque Redondo zu bringen. Der lange Leidensweg vom Heimatland der Diné im Arizonas und New Mexicos nach Bosque Redondo ging als the Long Walk in die Geschichte des amerikanischen Südwestens ein. Viele starben auf dem Marsch. Tausende Navajos wurden drei Jahre als Gefangene in Bosque Redondo gehalten bevor sie in ihr Reservat in Arizona und New Mexico zurück konnten.
Dies ist die Kurzfassung. Ein 30 Minuten Film im Bosque Redondo Memorial zeigt, wie der Leidensweg der Diné war. Leider liegt Fort Sumner ziemlich abseits, aber wer in der Nähe ist, der sollte sich den Film ruhig anschauen. Bilder habe ich dort keine gemacht.
Ich hatte vor längerer Zeit mal gelesen, dass es etliche Orte zwischen Amarillo und Albuquerque gab als es nur die Route 66 gab. Mit der Interstate 40 verloren diese Orte ihre Bedeutung und etliche sind heute so gut wie ausgestorben, es sind Ghost Towns geworden. In New Mexico sind es z. B.:
- Bard GT, NM,
- Cuervo GT, NM
- Endee GT, NM
- Glenrio GT, NM
- Montoya GT, NM
- Newkirk GT, NM
Ich hatte schon mal alle Orte gesehen, aber da war das Wetter nicht so toll. Heute schien wenigstens die Sonne und es war auch etwas wärmer als gestern. Dieses Mal habe ich mir aber nicht alle Orte angeschaut, Bard und Endee sind nicht so interessant.
Als erstes ging es nach Cuervo, meiner Meinung die interessanteste Ghost Town. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Danach fuhr ich auf der Route 66 nach Newkirk, aber einen Kick habe ich dabei nicht erfahren. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Route 66 direkt neben der Interstate verläuft, ich nur 55 mph fahren durfte und die Trucks mit ca. 70 mph auf der Interstate an mir vorbei fuhren.
Aber es war nicht so weit und in Newkirk habe ich dann weiter nach alten Häusern Ausschau gehalten.
Von Newkirk ging es dann auf der Interstate 40 nach Montoya. Auch hier gab es interessante Motive.
Wann ist das letzte Mal hier Post eingeworfen worden?
Das letzte kalte Bier wurde hier sicherlich auch vor längerer Zeit getrunken.
Und wie lange ist es her, das man hier etwas im Store kaufen konnte?
Die einzige Stadt, die scheinbar überlebt hat, ist Tucumcari. Aber als ich durch Downtown gefahren bin, war ich mir nicht mehr so sicher. Die "Innenstadt" sah nicht so toll aus. Aber man findet in Tucumcari viele Murals, hier eine Auswahl:
Auch so sieht man hin und wieder, dass man auf der Route 66 durch Tucumcari fährt.
Dann ging es auf der I-40 weiter nach Osten und wie schon gesagt, Bard und Endee habe ich ausgelassen, denn es war schon wieder spät geworden. Aber in Glenrio habe ich die Interstate noch einmal kurz verlassen.
Bis nach Amarillo war es jetzt noch eine Stunde Fahrt und als ich im Baymont ankam ging gerade die Sonne unter. Beim Einchecken musste ich mit erschrecken feststellen, dass man mir auch noch eine Stunde geklaut hat.
Nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht hatte, fuhr ich noch einmal los zu einem Barnes & Nobels. Es gab aber dieses Mal keine interessanten Bücher über Natives und die Bücher von Texas waren auch nicht so interessant.
Na ja, dann konnte ich mir wenigstens noch ein Steak in einem Outback leisten.
Es ist dann ziemlich spät geworden als ich im Motel ankam. Und daher habe ich auch nicht so intensiv Bilder ausgesucht.
Ich hoffe ihr verzeiht es mir, ab morgen gibt es wieder weniger Bilder.
Gleich gibt es noch ein Bier und dann geht es ins Bett.
Eine Frage hätte ich: Wer mag eigentlich keine Ghost Towns?