Lonely Roads, Native Culture and Rocky Mountains High - Tour 2011

  • Auch hier geht es :songelb: weiter.


    11. Tag


    Montag, 19. September 2011, Leadville, CO – Manitou Springs, CO


    Auf Abwegen


    Obwohl ich wirklich wie eine Prinzessin geschlafen hatte, wurde ich heute mit einer leichten Migräne wach. X( Kein Wunder bei dieser Höhenlage. Immerhin liegt Leadville ja inmitten der Rocky Mountains auf einer Höhe von mehr als 10.000 Feet also mehr als 3.000 Meter. Uff, solche Höhenlagen sind einfach nichts für mich. :neinnein: Nach dem ersten Kaffee flößte ich mir also erst einmal eine Tablette ein. Anschließend gönnte ich mir einen kleinen Spaziergang durch die frische Luft. Nicht wegen der Kopfschmerzen, sondern, um an die Gebrauchsanweisung von Goldie zu kommen und Goldie hatte ich gestern auf den etwas vom Hotel entfernt liegenden Parkplatz abgestellt. Anschließend bin ich dann gleich zum Frühstück. Die Auswahl war wirklich nicht schlecht, was bei diesem Preis wohl auch zu erwarten war.


    Wenn ich die Gebrauchsanweisung richtig verstand, war dieses Blinkezeichen nicht so schlimm. Wenigstens wurde Goldie dadurch nicht fahruntüchtig. Die Frage war halt, wollte ich das Risiko eingehen? Immerhin war dies ja nicht das einzige Lämpchen das hier immer blinkte. Bei jedem Start teilte mir ja schon vom ersten Tag ein Lämpchen mit, dass ich einen Ölwechsel machen sollte. Hm, immer diese Entscheidungen. Im Forum waren die Meinungen geteilt. Den Meisten ging es allerdings wie mir, sie hatten keine Ahnung. Je mehr ich darüber nachdachte neigte ich dazu, doch mal lieber Richtung Denver zu fahren. Falls sich irgendetwas am Fahrverhalten von Goldie ändern würde, wäre ich hier wenigstens auf der sicheren Seite und könnte zum Flughafen fahren um sie doch auszutauschen, was ich ja eigentlich nicht machen wollte.


    Die Würfel waren also gefallen. Jetzt musste ich nur mal einen Blick in die Karte werfen um zu schauen, was ich heute dann so machen könnte und wo ich übernachten würde. Zugegeben, die Wahl fiel mir recht leicht. Ich entschied mich erst einmal die Strecke von gestern zurück zu fahren, was mich schon total freute. Irgendwie sah ich das blinkende Lämpchen langsam als ein Wink des Schicksals an. Wie es aussah würde ich heute doch noch in den Genuss eines State Parks kommen, den ich schweren Herzens von meiner Urlaubsliste für diese Tour gelöscht hatte. :jump:


    Bevor ich los fuhr wollte ich aber erst noch einmal durch Leadville streifen und die schönen alten Häuser im Sonnenlicht zu genießen und zu fotografieren. Gestern war es ja schon dunkel bei meinem Spaziergang. Ich holte also meine Kamera sowie das restliche Handgepäck aus dem Zimmer, brachte es zu Goldie und machte mich auf den Weg zur Hauptstraße im Historischen Bezirk. Obwohl die Sonne schien war es doch noch etwas frisch. Das Thermometer zeigte grad mal 41 °F. Wie gut, dass ich meine dicke Jacke dabei hatte. ;;schlotter1;; So streifte ich bei strahlend blauen Himmel über die noch leere Hauptstraße.







    So ganz ohne Menschen wird eine Stadt leider immer wie ausgestorben. Ich kann’s aber nicht ändern. Es war wirklich so leer.






    Der Fund von Goldseife führte im Jahre 1860 dazu, dass während des Pikes-Peak-Goldrausches die Stadt Oro City in der Nähe des heutigen Leadville gegründet wurde. Der Boom war allerdings nur von kurzer Dauer, da die Goldwäscher sich sehr schwer mit dem Herauswaschen des Goldes aus dem braunen Sand taten. Als man im Jahre 1874 herausfand, dass es sich bei dem „braunen Sand“ um das bleihaltige Minaral Cerussit handelte, das einen hohen Silberanteil hatte, folgte man dem Weg des Cerussit und entdeckte 1876 mehrere Silberadern. Dies führte wohl im Jahre 1877 zur Gründung von Leadville durch die Minenbesitzer Horace Austin Warner Tabor und August Meyer und löste auch gleichzeitig einen Silberboom aus. 1880 war Leadville dann eine der größten Silberbergbausiedlungen der Welt und hatte über 40.000 Einwohner.


    Im laufe der Jahre kamen auch immer mal Prominente in der wohl recht wuseligen Stadt vorbei. So war z.B. 1882 der Schriftsteller Oscar Wilde zu Gast im Tabor Opera House. Ein Jahr später kam John Henry Holliday, besser bekannt als Doc Holliday mit seiner Lebensgefährtin Mary Haroney nach Leadville. Der an Tuberkulose erkrankte Revolverheld hoffte wohl hier auf Linderung seiner Krankheit. 1884 schoss er in einem Streit, bei dem es um 5 $ ging, die er nicht bezahlen konnte, den ehemaligen Polizisten Billy Allen in den Arm. Da die Geschworenen wohl wegen seiner Krankheit Mitleid für ihn hatten, wurde er für nicht schuldig befunden.


    Als im Juni 1893 der Silberpreis zusammenbrach und viele Silberminen ihre Produktion einstellten, ging es auch mit Leadville bergab. Obwohl es später noch einmal einen kleinen Goldboom gab, konnte sich die Stadt nie mehr erholen.


    Heute ist die Einwohnerzahl laut der letzten Volkszählung im Jahr 2000 auf knapp 3000 Einwohner geschrumpft.








    Der historische Distrikt umfasst etwa 67 ehemalige Bergwerke östlich der Stadt sowie einige historische Gebäude wie das Tabor Opera House, das Tabor Hotel, die City Hall und noch weitere Gebäude.






    Insgesamt fand ich es erstaunlich, dass von der einst so großen Stadt doch nur noch recht wenig übrig geblieben ist. :EEK:


    Während meines einstündigen Spaziergangs fotografierte ich aber nicht nur alte Gebäude sondern entdeckte auch dieses schöne alte Yellow Cab und eine schöne Wandmalerei. Auf dem Rückweg sprach ich dann noch eine Einheimische an und fragte sie, wo ich den besten Kaffee im Ort bekommen könnte. Ihr Tipp führte mich zur Coffee Bakery. Schon die Atmosphäre des Ladens war schön und der Kaffee war wirklich lecker. :!!




    (Klick ins Foto)




    So gegen 10:00 Uhr war ich dann auf dem Weg nach Denver. Leadville hat mir recht gut gefallen. Hier gibt es sicher noch einiges in den Nebenstraßen zu entdecken.








    Ich fuhr also wieder auf der SR 91, dem Top of the Rockys Byway. Diesmal allerdings in nördlicher Richtung. Heute war richtiges Kaiserwetter. Erstaunt registrierte ich, dass der Peak hier schon ganz schön voran geschritten war. Gestern im Dämmerlicht war mir das gar nicht aufgefallen. Klar, dass ich mir erst einmal ein Plätzchen zum Fotografieren suchte.








    Kurz vor dem Freemond Pass gab es dann auch schon den ersten Halt durch ein Winkemännchen. Allerdings hatte ich bei all meinen Stopps Glück und musste nie wirklich lange warten.



    Am Clinton Gulch Dam Reservoir legte ich natürlich auch noch einen bzw. da ich auch noch an der anderen Seite hielt, zwei Fotostopps ein. Leider war es zu windig für eine schöne Spiegelung, dafür warf die Sonne aber einen schönen Lichtstrahl auf das Wasser.




    Bei meinem anschließenden kurzen Spaziergang entlang des Highways bekam ich auch endlich eins dieser flinken Streifenhörnchen vor die Linse. Dieses erwies sich sogar als ein sehr geduldiges Model und so konnte ich eine ganz Serie mit ihm schießen. ;dherz; So konnte der Tag von mir aus weiter gehen.








    So mancher mag sich fragen, was wohl aus dem ESP-Lämpchen geworden ist. Es war leider immer noch an. X( Ich musste mich wohl langsam an den Gedanken gewöhnen, dass ich mich von Goldie verabschieden würde. Noch verdrängte ich aber diesen Gedanken, was mir bei der schönen Motivauswahl auch nicht schwer fiel.




    Die nächsten 40 Meilen bis Georgetown fuhr ich zügig durch. Fast gleichzeitig mit der der Auffahrt auf den Interstate war die ESP-Leuchte ausgegangen. :) In Georgetown beschloss ich abzufahren und das Visitor Center dort aufzusuchen, da ich dringend mal auf Toilette musste. Bei dieser Gelegenheit versorgte ich mich auch noch mit Infomaterial und gab Goldie zur Belohnung was zu futtern, denn hier inmitten des Skigebietes war der Sprit recht günstig. Und weil es so schön war und das Lämpchen aus war entschied ich mich dazu nicht über Los (Flughafen von Denver) sondern gleich in den Roxborough SPzu fahren. ::;;FeL4; Zur Feier dieses Entschlusses kaufte ich mir auch gleich eine riesige Cola, denn jetzt lagen noch ein paar Meilen Fahrt vor mir, die ich ohne Unterbrechung auch fahren wollte.


    Keine 1 ½ Std. später fuhr ich durch den Eingang des State Parkes, den ich schon seit ich bei Gerd im Reisebericht die ersten Fotos gesehen hatte, besuchen wollte.




    Anfangs fährt man hier auf rotem Asphalt. Ach wie schön: genau wie im Zion. Nach einer knappen Meile verlässt man allerdings den Asphalt und findet sich auf einer gut ausgebauten Gravelroad wieder, der man für ca. eine Meile folgt. Mittlerweile war es richtig warm geworden. Die 41 °F von heute Morgen hatten sich jetzt um die Mittagszeit mehr als verdoppelt.




    Ganz ungewöhnlich für die USA konnte man hier nicht bis zum Visitor Center fahren sondern musste das Auto am Parkplatz abstellen und zu Fuß zum Visitor Center sowie zur Picknick Area laufen. Ich schnappte mir meinen kleinen Rucksack und machte mich auf den kurzen Weg. Bereits hier kam ich an den schönen hellbraunen Felsen, die mich auf Gerds Fotos so magisch angezogen haben, vorbei.







    Im Visitor Center zahlte ich meinen Eintritt von 6 $ und bekam dafür eine kleine Infobroschüre. Auf meine Frage, was ich hier denn alles so machen könne schlug mir die Rangerin eine kleine Wanderung vor. Ich sollte doch den Fountain Valley Trail inklusive dem Lyons Overlook laufen. Hier würde ich u.a. durch einen Canyon laufen und an einem Overlook vorbei kommen. Insgesamt wäre dies ihre liebste Wanderung im Park. Klar, dass ich mich entschloss diesen Trail zu laufen. Aber erst einmal hatte ich Hunger. Immerhin war es ja auch schon 13:00 Uhr und ich hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Da ich keine Lust hatte mein ganzes Picknick-Equipment zu den Picknicktischen zu tragen entschloss ich mich, die einzige Bank auf dem Parkplatz, vor der ich zufälliger weise auch noch parkte, als Picknicktisch zu missbrauchen.


    Heute ließ ich mir richtig Zeit für mein Picknick. Zum einen war es um die Mittagszeit sowieso blöd zu fotografieren und zum anderen war es einfach so schön hier in der Sonne zu sitzen und die schöne Landschaft zu genießen. Immerhin war heute einer der wärmsten Tage dieses Urlaubes. ;dherz;


    Nach einer guten Stunde machte ich mich dann fertig für den Trail. Hierfür zog ich zum ersten Mal seit Tagen wieder meine Trekking-Sandalen an. Ansonsten füllte ich nur noch mein Camelback und packte es mit einem Apfel in den Rucksack. Mit meinen Trekkingstöcken bewaffnet machte ich mich dann langsam auf den Weg.


    Vom Parkplatz aus läuft man in Richtung Visitor Center, lässt dieses allerdings rechts liegen und begibt sich von nun an auf den Wanderpfad.


    Die Rangerin im Visitor Center hatte mir noch mit auf den Weg gegeben, diesen gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, da man in dieser Richtung die schöneren Ausblicke hat. Natürlich habe ich mich an ihren Tipp gehalten und habe den ersten Abzweig ignoriert.


    Schon gleich zu Anfang läuft man an den schönen Felsformationen vorbei.




    Nach einer knappen ½ Meile gelangt man dann an den ersten Overlook. Von diesem Overlook aus kann man schon erahnen, was man auf diesem Trail alles sehen würde. Egal in welche Richtung man schaute, überall erblickte man diese Felszacken, die mich immer dann, wenn man wirklich nur ihre Spitzen sah, an den Rücken eines riesigen Lindwurms erinnerten.








    Ich verließ den Overlook und spazierte wieder zurück zum Weg, der relativ eben nun an einer Wiese vorbei führte. Im Sommer blickt man hier sicher auf viele bunte Wildblumen. Jetzt sah man nur noch vereinzelt verblühte Königskerzen (Verbascum thapsus) und andere kleine Blümchen auf der Wiese.




    Von hier aus dauerte es nicht mehr lange mit zum Abzweig des Lyons Overlook. Natürlich nahm ich auch diesen Abzweig mit.
    Der Weg wurde hier enger und teilweise lief ich durch ca. 2 Meter hohes Gestrüpp. Nicht weit entfernt hörte ich Stimmen und kurz darauf kam mir eine kleine Gruppe Wanderer entgegen. Der Weg war hier so eng, dass wir schon eine geeignete Stelle finden mussten, um aneinander vorbei zu kommen. Recht schnell erreichte ich das Plateau. Leider waren die Lichtverhältnisse hier nicht wirklich ideal.




    Am Aussichtspunkt traf ich auf eine dreier Gruppe (zwei Frauen und ein Mann). Ich kam sofort mit der Gruppe ins Gespräch. Wie sich herausstellte, war der Mann der Truppe schon einmal in Deutschland gewesen. Er war Mitglied einer Musical Company und sie tingelten ein Jahr durch den deutschsprachigen Raum. Er erzählte mir und seinen Begleiterinnen begeistert von seiner Zeit in München und Berlin. Die drei hatten heute einen gemeinsamen freien Tag dazu genutzt etwas die Natur zu genießen. Weit hatten sie es nicht, denn sie kamen allesamt aus Denver. Als ich erzählte, dass mich diese Formation doch sehr an den Garden of Gods in Colorado Springs erinnerte, erklärte mir der Mann, dass dies sein absoluter Lieblings-Park in der näheren Umgebung wäre. Er war total erstaunt, dass ich diesen Park, der ja eigentlich nur ein Stadtpark ist, kannte. Ich erzählte ihm daraufhin, dass ich heute noch bis Manitou Springs kommen wollte und ich mich schon freuen würde, wenigstens kurz durch diesen schönen Park zu fahren. Nachdem wir uns alle gegenseitig fotografiert hatten, zog die Gruppe weiter und ich genoss alleine noch etwas diesen Ausblick bis ich mich dann auch auf den Abstieg machte.






    Während ich wieder durch die engen Sträucher und Bäume nach unten lief, flog immer ein schöner blauer Vogel vor mir hier. Leider waren die Lichtverhältnisse hier nicht so gut, so dass ich keine Chance hatte ihn unverwackelt zu fotografieren. X( Ich gab es dann auch auf und schaute ihm einfach nur zu, wie er von Baum zu Baum flog. Die gleichen Vögel hatten wir vor zwei Jahren im Garden of the Gods in Colorado Springs auch gesehen.
    Wieder zurück auf dem Trail kam ich wohl jetzt in den Teil, den die Rangerin Canyon nannte. Als erstes fiel mein Blick auf die vielen Pflanzen die hier wuchsen. Geschützt durch die nahen Felswände schienen viele Sommerpflanzen noch zu blühen.








    Links uns rechts von mir tauchten jetzt die schönen schokobraunen Fountain Formation auf. So werden diese aus braunen Sandstein geformten Felsen offiziell genannt. Mit jedem Meter den ich hier lief war mir klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Auch wenn bei Goldie heute kein Lämpchen (außer das nervige Öllämpchen) mehr an war, so war ich doch richtig froh, endlich mal wieder etwas wandern zu können. Ich genoss wirklich jeden Meter dieses Weges. Im Moment war ich auch ganz alleine auf dem Weg, was mir sehr gut gefiel. Hier konnte man mal wieder die Stille spüren. Das klacken meiner Trekkingstöcke war das einzige Geräusch weit und breit.






    Ich genoss diese Abgeschiedenheit in vollen Zügen und trödelte regelrecht vor mir her. Ich fotografierte jedes bunte Blatt, sowie alle Blümchen, die sich in meinem Blickfeld aufhielten. Dieser kleine State Park ist wirklich ein Juvel. Während ich durch diesen Canyon lief machte ich bestimmt an die 100 Aufnahmen.










    Diese Felsen waren aber auch wirklich besonders. Diese Formen habe ich bisher nur noch einmal gesehen. Diese Formen gemischt mit den schon teilweise herbstlichen Bäumen und Sträuchern, das war wirklich ein Augenschmaus.










    Ich hätte bestimmt noch länger getrödelt, wenn ich nicht plötzlich Stimmen hinter mir gehört hätte. Mein Bedarf an Begegnungen auf diesen Trail war erschöpft und ich hatte momentan keine Lust auf Menschen in meinen Fotos. Ich schaute daher, dass der Abstand zwischen uns immer so groß blieb, dass ich die Gruppe nicht sah bzw. sie mich auch nicht sehen konnten.




    Die Gruppe hinter mir war aber zum Glück auch nicht so schnell und so blieb mir dann doch noch genug Zeit um die Felsen und die herbstliche Vegetation um mich herum ausgiebig zu fotografieren.






    Kurz vor Ende des Trails stolperte ich noch fast über eine kleine Klapperschlange, die ausgestreckt mitten auf dem Weg lag und sich sonnte. Als sie mich wahr nahm verschwand sie ruckzuck im Gebüsch. Ich muss schon sagen, der Tag heute hatte es in sich. Die schönen Erlebnisse heute waren ja kaum steigerungsfähig.




    Kurz nach 16:00 Uhr erreichte ich das – leider seit ca. 2 Minuten – geschlossene Visitor Center. Schade. Ich hätte mich noch gerne bei der Rangerin für den guten Tipp bedankt. So ging ich halt gleich weiter zum Parkplatz.






    Bei der Ausfahrt erhaschte ich noch einen ganz netten, wenn auch etwas dunstigen Blick auf Denver. Mir reichte es voll und ganz diese Großstadt aus der Ferne zu sehen und war froh, dass ich mich jetzt nicht durch einen Stadtverkehr quälen musste.




    Die nächsten 1 ½ Stunden folgte ich meinem Straßennavi. Das Wetter war schön, die Straßen relativ frei. Was will frau mehr. Erst als ich nach Manitou Springs kam, wurde es etwas kniffelig. Leider erreichte ich den kleinen Ort genau zur Rush-Hour. Wenn das Navi mir nicht genau angezeigt hätte, dass ich mich in Manitou Springs befinde, hätte ich fast vermutet, ich wäre schon bis Colorado Springs durchgefahren. Dieser Ort sah ganz anders aus als ich ihn in Erinnerung hatte. Da ich keine genaue Adresse hatte, versuchte ich einfach mit dem Navi ein Motel zu finden. Es führte mich auch auf eine Straße mit lauter Motels. Hier wollte ich aber nicht hin. :neinnein: Als wir vor zwei Jahren in Colorado Spring waren sind wir mehrmals durch die Altstadt von Manitou Springs gefahren. Hier wollte ich wieder hin. Aber egal in welche Richtung in fuhr, ich wurde immer entweder nach Colorado Springs gelotst oder wieder zu den Motels. X( Mittlerweile hatte ich schon fast eine Stunde auf diesen Straßen verbracht und wurde langsam ungeduldig. Jetzt half nur noch eins, nämlich in den Garden of Gods Parkfahren. Von hier aus würde ich den Weg nach Manitou Springs sicher wieder finden können. Beim nächsten Abzweig zum Park bog ich also hier ein. Sofort war ich wieder von den schönen Felsformationen in den Bann gezogen. ;dherz;
    Leider waren am Overlook schon alle Parkplätze belegt. Wie schade! Das Licht war heute nämlich wirklich klasse. Ich fuhr also weiter und suchte jetzt erst einmal nach einem Parkplatz. Drehen ist hier ja leider nicht möglich, da im Park alle Straßen bis auf recht wenige Kreuzungen Einbahnstaßen sind. Ich musste also schon noch ein paar Meter fahren, bis ich eine Parklücke fand. Von hier aus hatte ich wenigstens einen guten Blick auf die Kissing Camels und ein paar weiteren Formationen. Da ich ja eigentlich gar nicht vor hatte in den Park zu fahren, nahm ich die Motive einfach mal so dankend mit.








    Auf dem Weg zum Ausgang kam dann doch tatsächlich ein Schild, das den Weg zur Historic Town Manitou Springs auswies. :!! Ha! Ich war also tatsächlich auf dem richtigen Weg. :jump: Nach 50 Metern war mir dann wirklich klar, dass ich nun endlich genau dort war, wo ich hin wollte. Ich fuhr einmal langsam durch den kleinen Ort und musste erstaunt feststellen, dass es hier so gut wie keine Motels gab. Lediglich am Ortseingang war ein Motel von dem aus man den Ort zu Fuß erkunden konnte. Ich drehte also und fuhr zurück zu dem Motel.


    Auch hier war ich mal wieder erstaunt über die Motelpreise. Ein Zimmer mit einem Bett sollte doch hier tatsächlich 65 $ die Nacht kosten. Na wenigstens war ein Frühstück inbegriffen. Für diesen Preis wollte ich mir das Zimmer aber wenigsten ansehen. Der Inhaber gab mir den Zimmerschlüssel und ich lief zum Zimmer. Das Zimmer war soweit o.k. allerdings roch es recht störend nach irgend so einem Raumspray. Ne, hier wollte ich die Nacht nicht bleiben. Ich fragte, ob ich denn ein anderes Zimmer haben könne, da ich den Geruch des Zimmers nicht mochte. Erstaunt sah mich der Inhaber an und bot mir an, mir noch ein anderes, allerdings größeres Zimmer zu zeigen. Dieses Zimmer würde er mir auch für 65,00 $ anbieten. Vorher gingen wir aber noch gemeinsam in das erste Zimmer. Er gab mir recht. Das zweite Zimmer war wirklich viel größer, denn es bestand aus zwei Räumen mit je einem Bett. Da es in diesem Zimmer angenehm roch nahm ich es. Ich hatte es nicht schlecht getroffen. Das Zimmer war ausreichend groß, hatte neben dem Bett noch Platz für einen Tisch und 2 Stühle und eine Kaffeemaschine im Zimmer. Ich parkte jetzt erst einmal Goldie vor der Tür und holte meine Sachen aus dem Auto. Anschließend genehmigte ich mir ein Bierchen vor dem Zimmer und genoss die letzten Sonnenstrahlen. Während ich hier so STß und den Tag Revue passieren ließ, kam die Ehefrau oder Tochter, so ganz war mir das nicht klar, den Inhabers vom Einkaufen. Ich schaute ihr etwas beim Auspacken zu und kam so mit ihr ins Gespräch. Da ich heute irgendwie Gelüste auf mexikanisches Essen hatte, fragte ich sie, ob sie einen Tipp für mich hätte. Hatte sie auch. Sie riet mir bis zum Kreisel zu laufen. Dort würde ich auf der linken Seite einen guten Mexikaner finden. Ich bedankte mich und machte mich so langsam mal ausgehfein.


    Kurz darauf spazierte ich durch das kleine Örtchen. Es war hier wirklich so nett, wie ich es mir vorgestellt hatte. Bis ich beim Mexikaner ankam, musste ich vielen verführerisch aussehenden Restaurants widerstehen. Es hatte schon was für sich, endlich mal wieder eine gute Auswahl zu haben. Da ich die Kamera im Motel gelassen hatte, gibt’s von dem Spaziergang durch Manitou Springs keine Fotos.


    Das Essen beim Mexikaner war wirklich so lecker wie erwartet. Natürlich hatte ich vornweg eine leckere Margarita und anschließend eine schön brutzelnde Fajita. :ess: Yummi, war das alles lecker. Anschließend gab es noch ein nettes Schwätzchen mit der jungen Bedienung, die in Deutschland geboren war. Genau gesagt in Nürnberg. Aufgewachsen ist sie dann teilweise in Frankfurt, wo sie einen deutschen Kindergarten besucht hatte. Sprachlich ist leider nicht viel hängen geblieben, außer Regenbogen. Da hat sich ihr Langzeitgedächnis aber ein schönes Wort bewahrt. :gg:


    Gut gesättigt spazierte ich zurück zum Motel. Hier holte ich mir das Notebook und ein Bier mit nach draußen und schaute mir noch in Ruhe die Fotos des Tages an. Dabei bekam ich Gesellschaft von einem kleinen Katerchen, dass sich aber recht schnell nach oben verzog. Licht aus war heute erst kurz vor 11.


    Gefahrene Meilen: 190


    Motel: Pikes Peak Inn, Manitou Springs, Co.

  • Leadville hat mir recht gut gefallen. Hier gibt es sicher noch einiges in den Nebenstraßen zu entdecken

    Das kann ich nur bestätigen. Die Stadt ist einfach hübsch. Ich bin da ca. drei Wochen nach dir durch gefahren. Neben deiner tollen Beschreibung will ich hier noch kurz auf das National Mining Hall of Fame Museum hinweisen. Für mich eines der interessantesten Museen dieser Art.

    • Offizieller Beitrag


    Größere Kartenansicht

    Achtung zwischen den Punkten D und G liegt der Fountain Valley Trail , den Google als Straße ausweist.

  • Leadville sieht ja wirklich ganz gut aus, aber man könnte denken die Bevölkerung ist durch eine Seuche ausradiert worden. Da ist ja nicht ein Mensch auf der Straße. :EEK: :EEK:
    Das Pano Foto mit dem roten Pickup find ich super :!!


    Das Foto vom Clinton Gulch Dam Reservoir mit den Sonnenstahlen hat ja fast was sakrales :gg: :!!


    Fountain Valley Trail und Lions Overlook habe ich gleich in die Liste aufgenommen. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Gardens of Gods im Sonnenuntergang ist toll. Und dann noch ein leckeres Essen, perfekt :!!

  • Der Tag war ja noch schöner als der letzte. :EEK: Wundervoll da. =) Gefällt mir alles sehr gut. Ich muss auch mal wieder nach Colorado.



    Obwohl ich wirklich wie eine Prinzessin geschlafen hatte, wurde ich heute mit einer leichten Migräne wach.


    Haste mal nachgeschaut? Vielleicht war ja 'ne Erbse unter der Matratze?

  • Neben deiner tollen Beschreibung will ich hier noch kurz auf das National Mining Hall of Fame Museum hinweisen. Für mich eines der interessantesten Museen dieser Art.


    Von dem Museum habe ich hab ich - wenn ich mich nicht täusche - geparkt. :schaem: Wie gut aber letztenendlich, dass ich nicht wusste, wie interessant es ist, denn Zeit hatte ich ja sowieso nicht dafür. :)


    Leadville find ich auch gut, muß ja echt erholsam sein so eine menschenleere Stadt.


    Ich bin da zwiespältig: einerseits ist es schön, wenn einem niemand durch Motiv läuft andererseits wird alles so steril. :nw:


    Danke für's Zeigen


    Gern geschehen :gg:


    Tolle Bilder


    Gerade so Ortschaften wie Black Hawk oder Leadville finden wir total interessant. Der Peak to Peak Highway und der Top of the Rockies Highway sehen auch sehr interessant aus. Das kommt alles auf die ToDo-Liste.


    Freut mich, dass es euch gefällt :) Diese Ecke von Colorado lohnt auf jeden Fall für einen Besuch. :!!:!!:!!


    Da ist ja nicht ein Mensch auf der Straße.


    Ja, ich fand das auch recht seltsam. Da ja alle Motels gut gebucht waren, hätten ja ruhig ein paar Leute mehr unterwegs sein können. So früh war ich auch nicht unterwegs. :EEK:


    Das Pano Foto mit dem roten Pickup find ich super


    Danke, dabei ist es nicht mal ein richtiges Pano, aber in diesem Format wirkt es einfach besser. :)


    Das Foto vom Clinton Gulch Dam Reservoir mit den Sonnenstahlen hat ja fast was sakrales


    Genau das war auch mein Gedanke :!!


    Fountain Valley Trail und Lions Overlook habe ich gleich in die Liste aufgenommen. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Gardens of Gods im Sonnenuntergang ist toll. Und dann noch ein leckeres Essen, perfekt


    Ja, beide Locations sind durchaus auch einen zweiten Blick wert. :!! Guckst du hier: Klick


    Haste mal nachgeschaut? Vielleicht war ja 'ne Erbse unter der Matratze?


    Hättest du mich da nicht vorher mal warnen können :wut1:;auweia;:wut1:

  • Hab' auch wieder nachgelesen... .puh!; Wieder ein superschöner Tag! ;:BEifal;;


    Den Roxborough State Park hab' ich auch noch auf der Liste. Aber dafür kenne ich den Garden of the Gods schon. Ist ja auch was wert. :gg: Jedenfalls gefallen mir deine Bilder wieder sehr gut. :clab: Im Göttergarten hattest du ja wunderbares Licht. :!!

  • Nachdem mich mein Magix nun nicht mehr ärgert, habe ich wieder Zeit, um aufzuholen ;;PiPpIla;;


    Den Tagesbericht sollte man nicht lesen, wenn man eh gerade fröstelt :gg: ....


    Stimmt - aber so habe ich zumindest einen recht realen Eindruck vom Wetter vor Ort bekommen ;)


    Bei den vielen tollen Fotos ist mir aber gleich wieder warm ums Herz geworden :HERZ4; - ein Tag schöner als der andere (auch der mit schlechtem Wetter ;;NiCKi;: )

  • Dieses erwies sich sogar als ein sehr geduldiges Model und so konnte ich eine ganz Serie mit ihm schießen


    Hast du dem posierlichen Hörnchen dafür wenigstens ein Leckerli gegeben ;) ?


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Das war ja wieder ein Bilderbuchtag, :!! da kann man ja richtig neidsch werden.


    Der Roxborough hat mir auch gut gefallen. Von den Häusern in der Nähe bemerkt man so gut wie gar nichts. Infos gibt es übrigens auch hier bei uns - Roxborough SP, CO ;)


    Beim Garden of the Gods hattest Du wieder zauberhaftes Licht. :clab: :clab: :clab:

  • Danke für die Prinzessinnenzimmer-Fotos. Das war ja ein richtiges Himmelbett.


    Die Häuser in Leadville sind aber auch urig. Da sieht man aus welcher Zeit sie stammen.


    Der Roxborough SP und der Göttergarten stehen bei uns auch auf dem Programm. Freue mich schon.


    Hoffentlich bleibt das ESP Lämpchen jetzt aus.

  • Leadville war ja wirklich noch wie ausgestorben :gg:
    Aber lieber so, als dass vor den ganzen netten Häusern Autos stehen.


    Nur die Erwähnung von Kopfschmerzen bereitet mir nun etwas Sorge, mit Höhenluft hab ich es ja auch nicht so :rolleyes: Da bin ich mal gespannt auf meine Tour.


    Ein großes Dankeschön an die liebe Goldie, denn ihr haben wir Deine wunderschönen Bilder aus dem Roxborough SP zu verdanken :gg: Wirklich sehr schön, was Du uns da zeigst! Der Trail würde mir auch gefallen. Nur auf die Schlange würde ich gern verzichten :gg:


    Und mit der Fahrt nach Manitou Springs hat es ja Dank dem Garden of the Gods auch noch geklappt :gg:

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