Wohin nur? Deep South und Flucht in den Südwesten - Gerd's verrückte 13

Ich habe wieder eine tolle Internetverbindung, für eine Seite braucht es Minuten, bis die angezeigt wird.

Deshalb muss ich die Antworten auf Eure Kommentare verschieben. Ich versuche wenigstens den heutigen Tag einzustellen.

10.03.2014

Ich hatte heute noch einmal bei der Fahrt das Vergnügen über den gestrigen Tag nachzudenken. Auch wenn es für viele keine Highlights sind, aber ich mag solche Ghost Towns, auch wenn sie wieder aufgebaut wurden und kommerziell genutzt werden. Die Freilichtmuseen bei uns sind nichts anderes. Und wenn man unverhofft so eine Ghost Town besichtigen kann, dann ist das für mich schon etwas besonderes - vor allem dann, wenn man schon fast nicht mehr geglaubt hat, dass es noch einmal klappen könnte.

Das positive - heute war es wieder sonnig.

Das negative - ich war heute gegen Abend etwas unter Zeitdruck. Aber das Positive daran war, dass ich mich mit Charly über zwei Stunden lang über Indian Sites, Ausgrabungen und speziell über Hopis unterhalten habe. Aber dazu später mehr.

Heute stand eigentlich nichts besonderes an, eigentlich wollte ich auf der Fahrt nach Grants, NM nur Infos zu einige Native Sites einholen. Denn im Herbst möchte ich in Springerville übernachten und ein paar interessante Location anschauen.

Als ich aus dem Fenster schaute, war es schon hell. Ich wollte aber nicht zu früh losfahren, denn mein erster Stopp war auf einer Ranch bei Springerville.

Nach dem Frühstück ging es auf der 260, die durch die White Mountains führt, von Show Low nach Osten. Die White Mountains macht ihrem Namen noch alle Ehre, denn es lag hier noch Schnee.

Mein GPS Gerät zeigt mir an, dass ich 2800 Meter hoch war. Irgendwie konnte ich es fast gar nicht glauben, dass ich so hoch kam. Und dann ging es durch weites Weideland. Aber das sah aus als wenn es Herbst ist, alles war so vertrocknet. Und auch hier gibt es interessante Landschaften zu sehen.

Kurz vor Springerville ging es dann rechts ab hinunter in einen Canyon auf eine schmale Asphaltstraße. Durch den Canyon fließt der Little Colorado River, der dann hinter Cameron in den Colorado fließt. In dem Canyon liegt die X-Diamond Ranch - eine richtige Ranch und auf der Ranch befindet sich die Little Bear Archeological Site. Ich musste mich erst ein bisschen durchfragen und bin dann direkt beim Ranchhouse gelandet. Eine ältere Frau - etwa in meinem Alter - stand im Hof und sprach mit einem Mann, der wie ein richtiger Cowboy aussah.

Ich hatte schon Befürchtungen, dass man mich verscheuchen würde, aber ich wurde von der Frau herzlich begrüßt. Ich sagte brav meinen Namen und das ich aus Germany bin und ich wollte mir das Pueblo anschauen wenn das möglich wäre. Es war möglich. Ich sollte der Frau mit meinem Auto hinter ihrem ATV hinterherfahren, sie wollte mir die Site zeigen. Die Fahrt dauerte nicht lang und dann sah ich die Little Bear Site. Schon von außen sah es interessant aus.

Das Pueblo ist nur zum Teil ausgegraben und wenn man Lust hat, dann könnte man da mitmachen sagte mir die Frau. Sie hat mir auch einiges von der Ranch erzählt. Man kann dort auch Urlaub machen, es gibt Cabins. Und wenn man Zeit hat bzw. zur richtigen Zeit dort ist, dann würde sie mir auch die Petroglyphs in den Klippen zeigen. Das Beste wäre dort mit einem Pferd hin zu reiten. Ich fragt sie, ob sie auch Pferde hätte, die mein Gewicht tragen können. Sie meinte nur ganz trocken und lächelte verschmitzt, dass sie auch ein paar kräftigere Pferde hätten. Man kann aber auch dort hinlaufen. Leider hatte heute niemand Zeit, mir die Petroglyphs zu zeigen. Dann muss ich halt im September oder Oktober wieder kommen.

Ich durfte dann noch beim Pueblo bleiben und ein paar Fotos machen.

Als ich fast fertig war, kam ein Jeep angefahren, ein Mann stieg aus und kramte etwas am Auto. Dann kam er mit ein paar Utensilien für Ausgrabungen zum Pueblo.

Hallo, wie geht's, was machst Du hier und wenn ich irgendwelche Fragen zum Pueblo hätte, dann würde er mir die beantworten. Ich hatte Fragen und so entwickelte sich ein Gespräch. Irgendwann meinte er, ob ich Zeit hätte und wir könnten uns ja hinsetzten und uns unterhalten. Er hat wohl gemerkt, dass ich mich ein bisschen mehr für die Natives interessiere. Er heißt Charles Rand, aber alle nennen ihn Charly. Er erzählte einiges, u. a. auch dass er mit einer Hopi-Familie sehr eng befreundet ist und er war auch schon bei einigen Hopi-Zeremonien. So hat er einiges von seiner Familie erzählt bekommen, was ich den meisten Büchern nicht zu lesen ist.

Das Pueblo der Little Bear Archeological Site wurde von den Hopis errichtet, die früher hier am Little Colorado River gelebt hatten. Sie sind erst später in das jetzige Hopi-Land gezogen.

Er hat auch erzählt, dass er z. B. bei der Raven Site in 10 Jahren etwa 100 Räume freigelegt hatte. Und heute ist er stinkig darüber, dass eine Foundation, der die Site übergeben wurde, alles wieder zugeschüttet hat - sozusagen für zukünftige Ausgrabungen. Die Raven Site soll auch eine besondere Bedeutung für die Hopis haben.

Wir haben auch über andere Indian Sites gesprochen, und er war immer wieder erstaunt, was ich alles schon gesehen und er kennt nur sehr wenige Menschen, die sich so dafür interessieren.

Ich sagte ihm, dass ich auf jeden Fall jemand in Germany kenne, die mindestens genauso gut Bescheid weiß. Und sie würde sich sicherlich gerne an solchen Gesprächen beteiligen und vielleicht ergibt sich etwas im Herbst. Ich glaube, ihr wisst wen ich auch München meine.

Es war schon sehr interessant, sich mit Charly zu unterhalten. Er erzählt gerne und viel und er scheint es zu genießen, wenn er sein Wissen an Leute wie mich weitergeben kann. Jedenfalls ist die Zeit davon gerannt. Er meinte, dass er mir im Herbst ein paar sehr schöne Petroglyph-Sites zeigen könnte, die in keinem Buch oder im Internet zu finden sind.

Ich wollte schon fahren, aber er musste mir unbedingt sein Museum zeigen mit Funden aus dem Pueblo. Es war zwar klein, aber es sind ein paar schöne Stücke dabei gewesen.

Insgesamt war ich über 3 Stunden auf der Ranch, so lange wollte ich gar nicht bleiben. Als ich dann losfuhr, stellte ich fest, dass die gelbe Reifenanzeige nicht ausging. Ich hielt an, konnte aber nichts feststellen. Nach Springerville waren es nur ein paar Meilen und so fuhr ich weiter. In einem Tire-Shop hat man dann festgestellt, dass ich mir eine Schraube in den Reifen gefahren hatte. Der Reifen wurde repariert - kostete 15 $ - und ich konnte dann weiterfahren.

In Visitor Center hatte ich dann gefragt, ob ich das Pubelo Casa Malpais auch ohne Führung besichtigen konnte. Ich wusste, dass es an Montagen keine Führungen gab. Aber leider war das nicht möglich. Nun muss ich im Herbst doch wieder kommen.

Ich hatte dann noch irgendwo etwas gelesen, dass man in der Reed's Motor Lodge nach Touren fragen kann. Das habe ich dann auch getan. Man soll Petroglyphs sehen, die sich z. B. auf privatem Land befinden. Eine Halbtagestour soll 50 $ pro Person kosten. Aber auch hier müssen sie ein paar Tage vor Bescheid wissen, wann die Tour stattfinden soll, ein Anruf genügt. Die Hotelmanagerin hat mir in so kurzer Zeit so viel erzählt, mir wurde ganz wirr im Kopf.

Über ein paar interessante Location habe ich jetzt ein genauere Infos bekommen, da sollte dann im Herbst das eine oder andere möglich sein.

Jetzt war es aber schon richtig spät geworden und ich wollte noch nach Grants, NM. Ich hatte kaum noch Zeit irgendetwas zu unternehmen. Daher gibt es kaum Fotos von der Strecke.

Die Landschaft bei Springerville:

Bei Zuni, man kann sogar den Pierced Rock Arch (Links im Bild) erkennen:

Bei Ramah schaute ich mir noch die Cliff Dwellings an, damals war das Wetter nicht so schön.

Und ab hier habe ich nicht mehr gehalten, obwohl es noch interessante Location gibt. Aber ich wollte nicht so spät in Grants ankommen. Ich habe es auch geschafft, kurz vor Grants ist die Sonne untergegangen. Leider war es kein schöner Sonnenuntergang.

Zum Essen gab es heute einen Salat, den ich mir vom Walmart geholt hatte.

Für Morgen habe ich noch nichts, mal sehen was ich finde.