"Irgendwo im Südwesten" - Der Reisebericht

Zitat von Billma

Genau, dann lieber eine Eierspeise.....

Heute standen wir noch mal richtig früh auf, denn wir hatten viel vor. Beim Frühstück hatten wir sowieso kaum Hunger, da uns die Portion von gestern Abend noch im Magen lag. So konnten wir gegen 8 Uhr losfahren.

Little Finland war ja leider gestorben; Yant Flat war uns zu weit weg und so fuhren wir zur Lake Mead National Recreation Area. Dank Michis Bericht von ihrer Las Vegas-Reise im Februar hatten wir Lust auf die Anniversary Narrows und die Bowl of Fire. Vielen Dank noch mal für die tolle Wegbeschreibung, Michi! Das konnte man gar nicht verfehlen. Eine weitere Dokumentation der Strecke habe ich mir geschenkt, denn der Straßenzustand ist noch genauso wie auf den Bildern, die Michi gemacht hat (KLICK ).

Vom Parkplatz bis zum Eingang der Narrows sind es etwa 1,2 km zu laufen. Es geht durch den Wash und ist wirklich total einfach. Der Weg ist auch ganz nett, denn es gibt noch einige alte Mineneingänge zu sehen (bitte nicht reinklettern, die sind stark einsturzgefährdet) und die Farben in den Felsen sind herrlich.

Der Canyon selbst ist auch sehr schön und wirklich einfach zu gehen. Hier und da musste man ein wenig über Steine klettern, aber insgesamt war es harmlos und ein wirklich schöner, ruhiger Hike.

Insgesamt sind die Narrows etwa 700 – 800 Meter lang.
Im Canyon hatten wir leider fast nur Schatten, aber ich denke, im Winter kommt die Sonne vermutlich gar nicht richtig hier rein.

Nach einer guten Stunde waren wir wieder am Auto. Als wir fuhren, kam sogar ein anderes Auto an. Ein Paar aus Illinois. Sie sprachen uns an, weil unser Mietwagen ein Nummernschild aus Illinois hatte und sie dachten, wir kommen von dort. Jedenfalls waren die beiden mit einem Pkw da und ich behaupte mal, dass die Strecke so wie wir sie vorgefunden haben, auch gut von einem normalen Pkw gefahren werden kann.

Von hier aus hätte man auch bis zur Bowl of Fire laufen können, aber das war uns dann doch zu weit. Am Nachmittag wollten wir ja noch nach Nelson. Also fuhren wir die kurze Strecke bis zur Bowl of Fire und die Straße war ebenfalls in sehr gutem Zustand. Am Trailhead standen sogar schon 3 Autos, aber unterwegs haben wir niemanden gesehen.

Die Wanderung zur Bowl of Fire dauerte etwas länger, da im Wash, durch den wir gewandert sind, recht viele große Steine lagen. Nach einer knappen halben Stunde kamen wir an. Die Bowl of Fire ähnelt dem Valley of Fire natürlich sehr stark.

Wir sahren viele Arches und hübsche Löcher in den Felsen. Das Gebiet war wirklich wunderschön!

Allerdings war das Gebiet auch sehr groß. Hier hätte man locker einen vollen Tag rumlaufen können und hinter jeder Ecke gibt’s was Neues zu entdecken.

Nach etwa 2 Stunden waren wir wieder am Auto. Aber wie gesagt, hier hätte man noch viel, viel mehr Zeit verbringen können.

Danach machten wir uns auf den Weg nach Nelson, allerdings mit ein paar Stopps an den View Points am Lake Mead.

An Nelson hatte ich hohe Erwartungen, weil ich erstens das Flugzeug total spannend fand, das hier als Filmrequisite übrig geblieben war, und weil es eine sehr fotogene Ghost Town sein sollte. Aber ist es keine richtige Ghost Town, denn die Stadt hat immer noch 37 Einwohner (Stand von 2010). In seiner Blütezeit galt Nelson als gesetzlos und dass die Einwohner wohl recht schießwütig waren, sah man an den zahlreichen Einschusslöchern in den alten Autos.

Als wir ankamen, waren wir erst mal überrascht, wie viel hier los war! Die Parkplätze waren komplett voll und überall rannten Menschen rum. Später erfuhren wir dann, dann man Nelson als Party-Location mieten kann und die meisten Besucher waren aufgrund der Party da.

Da Betty von den Vogelspinnen hier berichtete, hielten wir natürlich Ausschau. Schließlich sind Vogelspinnen jetzt unsere neuen Freunde. Allerdings sahen wir nur eine tote.
Leider war die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden, aber der Schönheit Nelsons tat es keinen Abbruch. Ein wenig gruselig war es schon hier. Keine Ahnung warum, aber die Atmosphäre war irgendwie schaurig.

Als wir in den Shop gingen, stellten wir fest, dass hier das Futter für die Partygesellschaft aufgebaut war und im Laden war daher geschlossene Gesellschaft. Die Party wollten wir ja nicht crashen, daher gingen wir lieber wieder. Aber der Blueberry Pie sah verdammt gut aus …

Hier trafen wir ein sonderbares amerikanisches Paar, das mit seinen beiden Dackeln namens Badger und Heidi unterwegs waren. Badger und Heidi hatten Weihnachtskostüme an und mussten vor jedem Fotomotiv posieren. In einem alten Bus wurden sie sogar ans Steuer gesetzt und mussten still halten. Oh Mann.

Wir fuhren noch runter bis zum Colorado River, wo die letzten Sonnenstrahlen den Himmel noch leicht orange einfärbten. Auf der anderen Seite ist schon Arizona.

Aber wer kam denn da? Oh nein, Heidi und Badger wurden hier her verfrachtet und mussten auch am Colorado River posieren. Schnell weg. Im Dunkeln ging es zurück nach Henderson.
Wir machten uns kurz frisch und starteten um 17:30 Uhr zum Abendessen. Heute war ja Thanksgiving und wir wollten irgendwo lecker Truthahn und Süßkartoffeln essen. Da wir keine Reservierung hatten, dachten wir, dass wir am besten irgendwo zum Buffet fahren. Wir fuhren in Henderson ins M Resort, aber leider hatten die Idee noch ein paar andere Leute. Die Schlange für das Buffet-Restaurant ging einmal quer durch das gesamte Casino. Hier hätten wir locker 2 Stunden gewartet. Das ging auf keinen Fall, denn der Magen hing uns schon in den Knien.

In unserer Verzweiflung fuhren wir auf den Strip. Leider hatten fast alle normalen Restaurants heute geschlossen, sodass uns nur die großen Hotels blieben. Aber egal, wo wie hinfuhren, es war überall das gleiche. Menschenmassen, wo man nur hin kam. Schlagartig hatte die Stadt sich gefüllt, so voll war es gestern noch nicht.

Mittlerweile war es 19:30 Uhr und wir bekamen nirgendwo einen Platz. Ich hatte vielleicht eine Krawatte. Dann sahen wir das Ellis Island. Hier waren wir noch nie, aber ich hatte ja schon viel gehört. Billig, lecker und viel. Für heute muss das reichen. Etwas schicker hätte es zwar heute schon sein dürfen, aber hier bekamen wir wenigstens einen Platz.

Thanksgiving Special mit Creme Chicken Soup, Turkey, Mashed Potatoes, Füllung, Süßkartoffeln und Pecan Pie oder Pumpkin Pie als Nachtisch. Und das für unschlagbare 10,99 $! Ich hätte es ja nicht vermutet, aber das Essen war wirklich sehr lecker und der Abend war gerettet.

Hotel: Hampton Inn, Henderson, 84 € inkl. Steuern, gebucht über Expedia.de
Wetter: Sonnig, 18 Grad
Gefahrene Meilen: 193

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Zitat von utah-fan

Das war ja ein Tag nach meinem Geschmack. Tolle Wanderungen habt ihr gemacht, das hätte mir auch gefallen!

Das war wirklich ein schöner Tag.

Zitat von betty80

Das mit der Party ist ja blöd. Da habt ihr ja die gefrorenen Ratlesnake auch nicht gesehen. Und ich dacht, dass mal jemand mutig ist und die fotografiert.

Fotografiert hätte ich sie auf jeden Fall (du weißt ja, ich fotografiere jeden Sch... ).

Zitat von wundernase

So gesehen könnte man tatsächlich ein paar Tage in Vegas bleiben und trotzdem ganz viel Zeit in wunderschöner Natur verbringen

Das ist heute das Einzige, was ich noch an Las Vegas mag.

Zitat von jolly

Vor allem die Narrows müssen wir aber irgendwann noch mal in Angriff nehmen.

Zitat von jolly

Und dann natürlich auch Bilder vom schönen Nelson - ihr müsst echt damit aufhören mich zu quälen, ich will da auch hin!

Sorry! In letzter Zeit waren wirklich viele aus dem Forum da.

Zitat von Volker

Mit leeren Magen bekomme ich aber auch schnell eine Krawatte

Dir steht sie aber vermutlich besser.