"Irgendwo im Südwesten" - Der Reisebericht

Natürlich habe ich mich gefragt, ob das Forum wirklich den x-ten Südwest-Reisebericht braucht. „Ja“, lautete dann meine Antwort, denn über die vielleicht etwas ungewöhnlichere Reisezeit gibt es hier noch nicht allzu viele Berichte. Ihr seid also herzlich eingeladen, uns auf dieser Tour zu begleiten. Ich hoffe, es finden sich viele Mitfahrer.

Warum eigentlich der November? Schließlich waren wir erst im Mai in der Gegend unterwegs. Unsere Mai-Tour hat uns einfach so gut gefallen, dass wir möglichst schnell wieder in die Gegend wollten. Außerdem waren wir noch nie im Winter (bzw. Spätherbst) in den USA, Florida mal ausgenommen. Dann kam das Flugschnäppchen bei Lufthansa um die Ecke (590 € pro Person inkl. ICE-Verbindung von Köln nach Frankfurt) und die Sache war geritzt.

Warum „Irgendwo im Südwesten“? Wir hatten jede Menge Ideen für die Tour (also eigentlich hatte nur ich die Ideen, Martin war wie immer mit allem einverstanden ) aber aufgrund des ungewissen Wetters wollten wir uns auf keine Tour festlegen. Außer der ersten Unterkunft in Las Vegas hatten wir nichts vorgebucht, was im November zum Glück kein Problem ist. Als mögliche Tour hatten wir uns Page, Moab, Escalante, Death Valley und die Gegend um Las Vegas ausgesucht. Insgesamt hatte ich dazu 8 Alternativrouten, falls uns irgendwo das Wetter im Stich lässt. Dann wären wir südlich in Richtung Südarizona und Südkalifornien gefahren. Einzig das Death Valley und Las Vegas waren die Konstanten in allen Planungen. Hier wird uns schlechtes Wetter wohl kaum treffen. Wir rechneten allerdings schon fast fest mit einem möglichen Wintereinbruch in Page bzw. Moab. Nun, es sollte anders kommen. Page stand als erste Station sowieso fest, da wir Permits für die CBS hatten und eine Tour mit Paria gebucht hatten.

Als Mietwagen hatten wir wie immer über Tuicars einen Midsize SUV gebucht und als GPS benutzten wir, wie schon bei der letzten Reise, die iPhone App Maps 3D, die zwar dieses Mal nicht alle Daten richtig aufgezeichnet hat (Dauer der Hikes stimmten meistens nicht, auch das Höhenprofil wurde meistens nicht richtig aufgezeichnet), aber die Routenaufzeichnung und Anzeige der aktuellen Position klappte tadellos und das ist ja die Hauptsache. Ich habe von fast allen Hikes einen GPS-Track aufgezeichnet. Falls ihr einen haben möchtet, sagt einfach Bescheid.

Steigt ein! Es wird hoffentlich kuschelig in unserem Jeep Patriot!

Inhaltsverzeichnis
Tag 1, 13. November 2013: Köln – Frankfurt – Houston – Las Vegas
Tag 2, 14. November 2013: Las Vegas – Zion – Kanab Movie Museum – Page
Tag 3, 15. November 2013: Coyote Buttes South –White Pocket
Tag 4, 16. November 2013: Wirepass Slotcanyon / Buckskin Gulch – Lone Rock Beach – Great Wall
Tag 5, 17. November 2013: Red Hollow Canyon – Coral Pink Sand Dunes SP - Bootstour Lake Powell (Antelope Canyon)
Tag 6, 18. November 2013: New Wave – Monument Valley – Goosenecks SP – Valley of the Gods – Moki Dugway
Tag 7, 19. November 2013: False Kiva – Canyonlands NP – Shafer Trail
Tag 8, 20. November 2013: Corona Arch – Scenic Byway 279 – Negro Bill Canyon/Morning Glory Arch – Movie Museum Red Cliffs Lodge
Tag 9, 21. November 2013: Fahrtag nach Las Vegas
Tag 10, 22. November 2013: Rhyolite – Death Valley
Tag 11, 23. November 2013: Death Valley – Scotty’s Castle – Ubehebe Crater – Badwater
Tag 12, 24. November 2013: Death Valley – Zabriskie Point – Golden Canyon – Salt Creek – Mesquite Sand Dunes – Mosaic Canyon – Borax Mine – Mustard Canyon
Tag 13, 25. November 2013: Death Valley – Alabama Hills
Tag 14, 26. November 2013: Lone Pine – Death Valley – Las Vegas
Tag 15, 27. November 2013: Las Vegas – Shopping
Tag 16, 28. November 2013 (Thanksgiving): Las Vegas – Anniversary Narrows – Bowl of Fire – Nelson
Tag 17, 29. November 2013: Las Vegas – Red Rock CanyonNCA
Tag 18/19, 30. November/1. Dezember 2013: Las Vegas – Denver – Frankfurt – Köln
Fazit

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Zitat von betty80

Ich war ja auch bei den Live Infos dabei, da bin ich jetzt auch neugierig.

Schön, dass du dabei bist, Betty!

Zitat von Canyonrabbit

Hoffentlich legst Du nicht so ein Tempo vor, denn jetzt kommt Weihnachten und ich muss noch so viele Berichte nachlesen.

Schön, dass du auch an Bord bist, Michelle! So schnell werde ich vermutlich nicht sein. Über Weihnachten sind wir sowieso fast nur unterwegs.

Zitat von WeiZen

Erster

Willkommen, Ulli!

Zitat von alf99

Ich muss nix schreiben?

Kann mich chauffieren lassen?

Du musst gar nichts, Alf. Klar, ich chauffiere dich gerne. Schön, dass du auch dabei bist!

Zitat von carovette

In einem Jeep Patriot lass ich mich doch auch gerne chauffieren - bin gerne mit dabei

Willkommen, Caro!

Zitat von USSPage

Weil ich aber schon so gespannt bin, versuche ich dran zu bleiben.

Schön, dass du dabei bist, Uschi!

Zitat von malenz

Ich komme auch mit und gebe mir Mühe die Reiseberichte nicht durcheinander zu schmeissen.Wenn also mal ein Komentar dabei ist,der eigentlich für Alf oder Martin gedacht war,nicht übel nehmen

Kein Problem! Schön, dass du auch mitfährst.

Damit ich euch über die Feiertage nicht in Deutschland parken muss, fliegen wir schon mal ab!

Um 10 Uhr sollte es mit dem A380 nach Houston gehen. Etwas nervös machte uns schon seit Wochen, dass wir mit der von Lufthansa zugewiesenen Zugverbindung erst um 8:50 Uhr in Frankfurt ankommen sollten. Leider ließ sich die Zugverbindung nicht ändern, da es sich um eine AiRail-Verbindung handelt. Egal, Augen zu und durch.

Um 5 Uhr klingelte der Wecker und wir waren pünktlich bei Martins Eltern, die uns zum Hauptbahnhof fahren sollten. Als wir ankamen, war ich leicht angesäuert. Meine Schwiegereltern hatten beide die Grippe und niesten und husteten in einer Tour durch. Natürlich waren sie nicht mal ansatzweise auf die Idee gekommen, uns zu warnen, damit wir selbst entscheiden können, ob sie uns trotzdem zum Bahnhof bringen sollen oder ob wir unter diesen Voraussetzungen lieber mit der Bahn fahren. Ich war schon 2 x fast den gesamten Urlaub über krank, weil mich jedes Mal ein Vollhorst kurz vorher angesteckt hat. Daher stand ich innerlich kurz vor der Explosion und vermied jeden Körperkontakt peinlich genau.

Ich zeig jetzt einfach mal ein Bild vom Bahnhof, dann habt ihr was zu gucken und mein Gesülze wird unterbrochen.

Zum Glück war der Zug pünktlich und auf der Fahrt versuchte ich, mich zu beruhigen, was mir nur mäßig gelang. Wir kamen um Punkt 8:50 Uhr am Flughafen im Fernbahnhof an. Eingecheckt hatten wir schon übers Internet. Ich hatte ja schon berichtet, dass die Lufthansa beim Online-Check-In unsere Sitzplatzreservierung für den Houston-Las Vegas-Flug, Premium-Economy-Plätze, für die wir 75 $ gezahlt hatten, nicht auf die Reihe bekommen hat. Ich hatte noch meinen gekauften Platz, aber mein Mann hatte plötzlich einen Platz in der Economy ganz weit hinten … Muss man nicht verstehen.
Leider konnte die Dame am Check-In auch nichts daran ändern. Wir sollen uns in Houston an United wenden. In Frankfurt konnten wir das nicht mehr klären, denn dafür ist es zu spät.

Security ging zum Glück flott voran, sodass wir gegen 9:30 Uhr am Gate waren. Das ist kurz vor knapp, denn wenig später wurden die Türen schon geschlossen.

Ich guckte mir The Heat (Taffe Mädchen) mit Sandra Bullock an, der so lustig war, dass ich mehrere Male laut loslachen musste. Danach versuche ich mich an Lone Ranger – wegen der Drehorte. Ganz ehrlich, ich hab’s nicht ertragen. Meine Güte, ist der schlecht. Zum Glück konnte man die Filme auch vorspulen, sodass ich bei den interessanten Orten mal ein paar Minuten ohne Ton geguckt habe.

Von Grönland und Kanada konnten wir nichts sehen, da die Wolkendecke leider komplett geschlossen war. Dafür hatten wir ein paar schöne Ausblicke auf den Mississippi. Und dank brauchbarer Karte konnte man jederzeit sehen, wo man war.

Wir hatten extra Plätze möglichst weit vorne in der Maschine reserviert, denn viel Zeit zum Umsteigen hatten wir nicht (2:25 Stunden) und wenn man einen vollbesetzten A380 bei der Immigration vor sich hat, hält sich der Spaß in Grenzen.

Zügig gingen wir zur Immi, wo uns fast der Schlag traf. Menschenmassen wie auf einem Rockkonzert. Wir haben eine Weile gebraucht, um überhaupt das Ende der Schlange zu finden. Und die Schalter vorne waren in ganz weiter Ferne. Wir verabschiedeten uns innerlich schon mal von unserem Flug.

Beim Warten entdeckten wir allerlei Formel 1-Prominenz, denn nur wenige Tage später fand das Formel 1-Rennen in Austin statt. Kai Ebel und seine Lakaien, die sein Handgepäck schleppen durften, waren wohl in unserem Flieger. Immer wieder ging er grinsend wie ein Honigkuchenpferd an uns in der Mega-Schlange vorbei. Allerdings grinste er wirklich jeden an. Wie man von ihm kennt, trug er ein gewagtes Outfit. Dann sahen wir noch 2 weitere Sportmoderatoren, deren Namen wir aber nicht kennen.

Irgendwann kam Chaos auf … Plötzlich hatten viele einen weißen Zettel in der Hand, der hektisch ausgefüllt wurde. Und manche hatten zusätzlich noch den grünen Zettel, den man früher ausfüllen musste. Aber warum? Ich ließ mich nicht bekloppt machen. Schließlich brauchen wir mit Esta nichts weiter.

Dann sah ich allerdings eine offiziell aussehende Dame, die recht willkürlich und ohne erkennbares System die Formulare verteilte, auch an EU-Bürger. Sogar Kai Ebels Lakaie füllte das Formular hektisch aus. Ich fragte sie, ob wir mit Esta was davon brauchen. Nein, brauchen wir nicht. Irgendwann ging das Gerücht um, die Systeme seien ausgefallen und daher muss jeder das grüne Formular ausfüllen, da Esta nicht geprüft werden kann. Na großartig, also müssen wir das Ding doch ausfüllen. Ich kralle mir wieder die Dame … Nun brauchen wir das Formular also doch.

Und tatsächlich, sämtliche Systeme waren ausgefallen und die Einreise erfolgte bei den Passagieren mit Zettel und Stift. Trotzdem ging es überraschend schnell voran, obwohl zu Anfang gerade mal die Hälfte der Schalter geöffnet war. Es wurden aber immer mehr geöffnet und die Officers arbeiteten wirklich schnell, sodass wir schon nach guten 1 ½ Stunden dran kamen.

Genau als wir dran kamen, wurde das System neu hochgefahren und alles funktionierte wieder. Unsere Einreise ging dann sehr schnell und wir gingen zügig zum Gepäck, flott durch den Zoll, Gepäck schnell abgegeben, dann zum erneuten Sicherheitscheck, dann zum Gate gerannt wie blöd und zum Glück waren die Türen noch offen, als wir kamen. Ich wollte mir doch bei Starbucks so gerne eine Texas-Tasse kaufen … So ein Mist.

Leider war man hier nicht gewillt, uns wegen des Sitzplatzes zu helfen. Das sollen wir im Flugzeug klären, sie könnte hier nichts mehr tun. Im Flugzeug sagte die Stewardess, das hätten wir am Gate klären müssen. Die Flugbegleiterin war aber sehr nett und gewillt, uns zu helfen. Martin solle erst mal auf seinen neuen Platz und wenn keiner mehr für den Platz neben mir auftaucht, kann er sich umsetzen. Ich hatte schon so eine Vorahnung, denn am Gate standen für den Flug 4 Leute auf Stand-by. Natürlich kam einer der Nasen auf unseren bezahlten Platz. Und natürlich war es zu viel verlangt, dass er den Platz mit Martin tauscht … Ach, egal. Ich bin müde und nach einem netten Plausch mit dem Sitznachbarn schlief ich ein. Eigentlich dachte ich, dass ich mit United nun ewig wegen des Geldes rumstreiten muss, aber als wir wieder zuhause kamen, stellten wir erfreut fest, dass das Geld schon automatisch wieder auf die KK zurückgebucht wurde. Ansonsten muss ich sagen, haben mich die Plätze nicht vom Hocker gehauen. Klar, nach vorne hat man etwas mehr Platz, aber der Vorteil gegenüber Economy ist wirklich minimal. Ich denke, wir buchen die Plätze nicht noch einmal.

Um 18 Uhr landeten wir pünktlich in Las Vegas und zum Glück kam das Gepäck schnell. Der Typ bei Alamo war am Anfang etwas anstrengend und wollte uns unbedingt ein Upgrade aufschwatzen. Und in unserer Klasse gäbe es nur den Kia Sportage. Aha, ist klar … Er fragte per Funk nach, ob es Jeeps gäbe (mit 4x4 oder Allrad gäbe es mit Sicherheit gar nichts, so seine Aussage). Ja, einen Jeep Compass. Nehmen wir. Als wir unten ankamen, wusste natürlich niemand von irgendwas und wir gingen einfach zur Choice Line. Klar, wir könnten uns aussuchen, was wir wollen. Von wegen nur Kia Sportage. Von Jeep Compass über Patriot (mehrere mit 4x4) über diverse Asiaten und Chevrolet Captiva war hier alles vertreten.

Ein dunkelroter Jeep Patriot mit 4x4 und 19.000 Meilen war unserer. Die Ausstattung war so ziemlich das unterste der Fahnenstange, aber die hoffentlich guten Offroad-Eigenschaften waren uns wichtiger.
Kurze Zeit später waren wir im Tuscany Suites, wo uns das Zimmer sehr gut gefiel.

Am liebsten wären wir gleich in das gemütliche Bett gesunken, aber wir ziehen noch mal los, weil wir so hungrig sind. Wir steuern Chipotle an, das wir beide lieben! Auf diesen Burrito freuen wir uns schon seit Wochen.

Auf dem Rückweg holen wir bei 7/11 noch Getränke und dann nur noch schlafen … Endlich sind wir wieder da!

Hotel: Tuscany Suites, Las Vegas, 31 € inkl. Steuern, gebucht bei Expedia.de
Wetter: keine Ahnung, habe ich mir nicht aufgeschrieben. Ich denke mal, abends noch um die 15 Grad; trocken
Gefahrene Meilen: 10

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Zitat von alf99

Steht meiner ja nicht viel nach

Ist eine hektische Anreise nicht nervig? Aber Hauptsache danach wird es entspannter.

Zitat von alf99

Wenigstens gab es bei euch Jeeps

Da konnten wir uns nicht geklagen. Das sah im Mai in Phoenix ganz anders aus.

Zitat von waikiki25

Ich bin auch dabei.

Schön, dass du auch dabei bist, Andrea!

Zitat von betty80

Findest du? Ich finde den Unterscheid schon ziemlich groß und sitze nur sehr ungern in der regulären Eco, besonders auf der Langstrecke. Allerdings finde ich den Unterschied da auch noch größer.

Bei diesem Flugzeug machte es wirklich kaum einen Unterschied. Wir waren auch schon mal in einer United-Maschine, in der die Eco wesentlich enger war. Da ist der Unterschied größer.

Zitat von betty80

No way.

Du magst kein mexikanisches Essen?