Rhein, Kurs Basel

Prolog

Fahrplan
Samstag 27.09.2014 1.Tag Köln - Abfahrt 17.00 Uhr
Sonntag 28.09.2014 2.Tag Teil 1 Boppard - 04.00 Uhr bis 11.00 Uhr
Sonntag 28.09.2014 2.Tag Teil 2 Oberes Mittelrheintal - Boppard - Loreley - Oberwesel gegen 12.00 Uhr
Sonntag 28.09.2014 2.Tag Teil 3 Oberes Mittelrheintal – Oberwesel - Rastatt
Montag 29.09.2014 3.Tag Teil 1 Kehl - Straßburg
Montag 29.09.2014 3.Tag Teil 2 Straßburg
Dienstag 30.09.2014 4.Tag Kehl – Radtour in den Rheinauen NSG Salmengrund
Mittwoch 01.10.2014 5.Tag Dreiländertor durch Basel
Donnerstag 02.10.2014 6.Tag Basel – Breisach - Mainz
Freitag 03.10.2014 7.Tag Teil 1 Radtour Mainz – Wiesbaden - Mainz
Freitag 03.10.2014 7. Tag Teil 2 Mainz- Loreley - Koblenz
Samstag 04.10.2014 Ausschiffung Köln und Abreise

Fazit

Nachtrag
Von Hitdorf über Zons nach Düsseldorf
Von Wesel über Rees nach Xanten

Zitat von wundernase

Seekrankheit sollte ja auf dem Rhein kein Thema sein

Das hängt von Deinem Magen an, wenn das Schiffchen in den Schleusen rumbumst.

Zitat von carovette

keine Hurtigruten-Gefängniszelle

Nicht wirklich, die Kabinen haben 14 qm².

Zitat von MsCrumplebuttom

direkt vor meiner Nase langgeschippert

Direkt? Habe Dich nicht winken sehen.

Zitat von Bettina Fliedner

Da bleib ich lieber ober auf Deck und zieh mich wetterfest an

Würd ich mir überlegen. Stark überlegen. Nachts wirds nass. Vom Nebel.

Zitat von Ina

das hätte es aber wirklich nicht gebraucht

Stimmt. Zudem Anfang Februar schon der andere Oberschenkel die gleiche Prozedur hinter sich hatte.

Zitat von Ina

wenigstens hatttet ihr dabei Glück

Zitat von Ina

sag mal, hast nichts Komfortabelers zu bieten

Doch Kategorie C und D mit französischem Balkon und Panorama Fenster.

Zitat von carovette

Das sind sind nur zwei Klappbetten (sehen seeeehr bequem aus )

Und die obendrei als Etagenbetten.
Ich weis nicht wie die bei den Hurtis sind, aber wir hatten ja dieses Jahr auch eine Nachtfähre nach Old England. Das war die dopplete Kabinengröße, also eine Vierbettkabine.
Wird wohl der gleiche Typ gewesen sein, das war voll ok. Nur wie hatten ja die 4er Kabine für uns alleine.

Zitat von carovette

sie erzählte uns, das sei ihr teuerster Urlaub gewesen

Im Sommer so um 5700€ pro Person plus Anreise, die Suite lag bei 7500€ pro Person.

Zitat von Saguaro

Die Kajüten im Schiffsbauch machen mich nicht an

Die Kabinen sind alle gleich groß, haben nur unten ein kleines Fenster.

Zitat von betty80

Ich will oben mit.

You get what you pay for.
Allerdings ist der Einkabinezuschlag moderat. Eine Doppelkabine als Einzelkabine kostet nur 30% Aufschlag.

Zitat von sarahbonita

Da lese ich doch gerne auch mit

Welcome on Board, ich muß wohl jetzt einen Transferbus besorgen. Soviele Mitfahrer.

Zitat von malenz

Hört sich spannend an

Ah das reisebüro meines Vertrauens ist auch an Bord.

Samstag 27.09. Anreise nach Köln und Night cruise nach Boppard

Im Vorfeld hatte ich mich bei A-rosa erkundigt, ob ich mit dem Auto ans Schiff komme, zumindest plus/minus 100 Meter. Schließlich muss ich ja Muttern da irgendwie zum Schiff bekommen.
Die Antwort war sinngemäß so was wie, wenn sie im Auto selber anreisen wollen, sind sie selber Schuld. Hallo? Geht’s noch? Erinnerte mich irgendwie an African Safari Tours, als ich nach einem Spaten zum Ausleihen fragte: Wenn Du nicht Buchen Safari mit African Safari Tours, Du nicht können haben Spaten. Wir haben nix Spaten.
Wobei sich die Frage auftut: Was soll ich mit einem Spaten, wenn ich eine organisierte Tour buche und was haben die 30 Gärtner vom Hotel in der Hand?
Übertragen auf A-rosa heißt das: Wenn Du nicht buchen unser Parkhaustransfer Service, dann Du selber Schuld.
Aber immerhin teilte man mir doch mit, wo in Köln das Schiff denn ablegt, nämlich an der Siegburger Straße bei der Severin Rheinbrücke.

Das Parkhaus am Heumarkt mit Transfer zum Schiff sollte 80€ oder so kosten. Für eine Woche.
Unter der Severin Brücke ist gegenüber vom Anleger ein P+R Parkplatz für 2,50€ pro Tag mal 7 macht 17,50€. Allerdings rieten mir unsere Kölner hier von so was ab. Ich beschloss mir die Gegend auf dem Rückweg von Andernach anzuschauen. Also Glas von Auto Aufbrüchen liegt da nicht auf dem Boden rum. Aber so recht entscheiden konnte ich mich immer noch nicht.

6 Tage vor Abreise musste ich mich nun entscheiden, wo ich das Auto los werde und stieß beim nochmaligen Googlen auf das APCOA Rheinauparkhaus. Die bieten Wochenmietpreise für 40€ an! Kann man zwar online buchen, aber nicht 6 Tage im Voraus. Aber am Telefon. Zu zahlen per SEPA Lastschrift im Voraus. OK, das nehme ich.
Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, mit 1,6km gilt es als längstes Parkhaus Europas.

Ein weiteres Problem musste noch gelöst werden, wie bekommt man drei Personen, mit drei Koffern, einer Kameratasche, einer Notebook Tasche, einer STOMA Tasche mit Material für drei Wochen , einem Rollator und einen Rollstuhl in einen Kleinwagen?

So!

Einmal damit Offroad zur Probe auf einem Feldweg gefahren, hält. Wozu ein Fahrradträger doch gut ist.

Der Samstag kam und natürlich fuhren wir viel zu früh los, Muttern hatte Hummeln im Hintern und es könnte ja Stau geben. Aber doch nicht wenn wir fahren. Die Kabinen wurden ab 14 Uhr verteilt, wir waren schon um 13 Uhr in Köln. Kaum stand ich am Anleger, stürzten schon hilfreiche Geister auf uns zu. Wie ich das mag.
Welches Schiff?
Arosa!
Heißen die alle.
Das was nach Basel düst.
Wie heißt das?
Vergessen.

Und kaum hatte ich den Rolli von der Folie befreit, es hätte ja regnen können, schließlich war sonnig und 24° Grad angekündigt, und Muttern hat voller Erwartung im Rolli Platz genommen, da wurde sie schon weg gerollt. Ich mach so was lieber selber. Wäre aber blöd gewesen, weil der der dicke Abwasserschlauch der Amsterdam Viva, oder wars Arosa, quer über dem Weg zur anderen Viva lag. Der Geist hat Muttern samt Rollstuhl darüber getragen. Hach war das eine Gekreische. Auch die Gangway aufs Schiff, nicht wirklich Barrierefrei, dicke Querrippen machen ein drüberrollen unmöglich. Also wurde Rolli mit Muttern wieder darüber getragen. Danach wussten alle, die Weigels sind angekommen.
Natürlich hatte ich bei dem Geister Überfall den Schiffsvoucher im Auto liegen gelassen, also wieder zurück und ihn hohlen. Sind ja nur 300 Meter einfach. Das Schiffchen ist nämlich ganz schön lang und zwei Schiffchen hintereinander sind doppelt so lang. Während ich also den Papierkram holend unterwegs zum Auto war, hatte Muttern ein menschliches Bedürfnis. Dazu musste sie aber vom Oberdeck, wo man ankommt

die Treppe runter ins Schiffchen. Und wenn sie so lange gesessen hat, dann müssen die alten Knochen erst wieder warm werden und dann gleich eine unbekannte Treppe hinunter. Kann sie ja, aber sie stöhnt und schnauft dabei doch sooo gerne. Der Kommentar der Empfangsdame, Wie haben sie sich das eigentlich vorgestellt? brachte Frau B innerlich zum Kochen. Und weil es schön ist, durfte Muttern nach dem Besuch der Keramikabteilung auch wieder das Treppchen auf dem Schiffchen nach oben steigen, denn sie war ja nicht eingecheckt, da kann man sie ja nicht unten sitzen lassen bis ich wieder da bin. Mir war’s im Stillen recht, Muttern soll sich ja bewegen, aber was soll so was?
So trafen wir beide gleichzeitig wieder auf dem Deck ein und dann konnten wir einchecken. Frau B und Muttern blieben aber noch auf Deck, während ich das Auto in die Tiefgarage fuhr. Einmal geschwind über die Brücke und dann ins Parkhaus auf die anderen Rheinseite. Dort erstmal das Office suchen, wo ich meine Parkkarte bekomme. Ich fragte gleich, was der nächste Ausgang zur Brücke ist und man teilte mir mit, bis in den roten Bereich zum Ausgang 1.03 zu fahren.

Dort waren soviele Parkplätze frei, ich konnte mich nicht entscheiden welchen Parkplatz ich direkt vor dem Ausgang nehmen soll. Letztlich entschied ich mich für den hier.

Dann die Kameratasche geschnappt und die Treppe ins Tageslicht erklommen. Oben angekommen steht man direkt vor der Treppe, die auf die Brücke führt. Boah ey ist die hoch.
Und wie breit das Väterchen Rhein doch hier ist.

Unter diesen Kranhäusern befindet sich unter dem Sportboothafen das Parkhaus.

Das ist alles Parkhaus auf dem Bild, also über die gesamte Bildbreite. Auf der anderen Seite, der Dom in Kölle, glaub ich.

und zu meinen Füßen, die Arosas..

Runter von der Brücke kommt man über eine Wendeltreppe, die direkt auf die Siegburger Straße mündet.

„Na endlich“ meint Muttern als ich wieder da bin, warum hat das so lange gedauert. Weil das Parkhaus auf der anderen Rheinseite ist. Ach ja.
Wir schnauften dann runter auf Deck und bezogen die Kabinen 322 und 320 im Oberdeck. Dadurch muss Muttern auf dem Schiff keine Treppen steigen um ins Restaurant zu kommen, alles ebendeckig, Fahrstuhl gibt’s nämlich keinen. Die Schiffstechnik ist aber genial, da muss ich mal vorgreifen. Man hört absolut nix von den Nachbarkabinen, auch nicht vom Gang, auch nicht von den geräuschvollen WC Anlagen der anderen Kabinen und auch keine laufenden Fernseher. Und kein Geruch nach Schiffsdiesel und Abgase, auch nicht auf dem Sonnendeck, egal woher der Wind weht. Eine klare

Nachdem bei Muttern alles im Schrank hängt, geht’s gleich weiter ins Restaurant. Es gibt Kaffee und Kuchen. Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm, alles leer.

Andere Bilder von Innen habe ich nicht gemacht, da die A-rosa super 360° Aufnahmen hat. Virtuelle 360° Rundgänge links auf Virtueller Rundgang A-ROSA VIVA klicken um unser Himmelbett usw. zu sehen.

Pünktlich um 17 Uhr ist zu den Klängen von Enya - Orinoco Flow Abfahrt. Während Muttern am Fenster im Restaurant Platz nimmt, bewaffne ich mich mit Kamera und Stativ und begebe mich aufs Sonnendeck.
Langsam schieben sich unsere 135 Meter Schiffchen ins Fahrwasser.

Angler unter der Severin Brücke.

Zuerst nehmen wir Kurs auf den Dom bis fast auf die andere Rheinseite, dann dreht Captain das Schiffchen rückwärts bis der Bug nach Süden zeigt, Basel wir kommen.

Die andere Rosa legt ab, Kurs Amsterdam.

An Porz,

und Zündorf vorbei

fahren wir in den Sonnenuntergang. Bei diesem Licht sind selbst die Rheinische Olefinwerke in Wesseling wunderschön.

Oder die Rheinland Raffinerie.

Schade, Bonn, Andernach & Co werden wir also nicht im hellen sehen. Blöder Spätsommer.

Es schlägt 19 Uhr - die Schlacht ums Büfett ist eröffnet Keine literarische Übertreibung, eine Untertreibung. Bei den nächsten Essensschlachten werden wir Muttern die Speisekarte in Form von Häppchen am Tisch kredenzen, zwecks Auswahl, am Büfett vorbei rollen geht ja gar nicht. Als ob es morgen nichts mehr zu essen gibt, als ob es nicht für jeden reicht. Ich glaub ich weis nun warum Betty englische Schiffe vorzieht. Nun wenigstens sind die nächsten Tage etwas entspannter, nach dem ersten Abendessen hat’s wohl auch der letzte bemerkt, das es doch für alle reicht.
Ein Skandal für den Ober aus Indien war, dass wir keinen Alkohohl zu uns nehmen wollten und macht sich darüber lustig, das wir nur Cola & Wasser trinken. Soll wohl witzig wirken.

Um 21 Uhr ist dann für uns Zapfenstreich. Auf der Kabine stell ich dann fest, man hat ein Problem mit dem Internet. Aber davon ab, während der Fahrt ist mit Internet kein Blumentopf zu gewinnen, nur wenn das Schiffchen festgemacht hat, dann fluppst. Und so schippern wir mit 13km/h langsam gegen den Strom den Rhein hinauf. Als wir auf Höhe Andernach sind, bring ich dem Wettergott noch ein letztes Rauchopfer und versuche Toni zu zu winken, aber Toni ist nicht da.

To be continued......

Höhendifferenz 34 Meter
Flußkilometer ca. 117km

die Strecke zwischen dem letzten Bild in der Karte und dem vorletzten Bild ist die Nachtfahrt