Tag 38/39 – 31. Oktober/1. November 2009
Dillon/Silverthorne – MUC
Wie manchmal in dieser Höhe (Dillon/Silverthorne liegt auf fast 9.000 Fuß) habe ich nicht sooo gut geschlafen. Um viertel nach sieben hüpfe ich mal kurz auf den kleinen Balkon, um Sonnenaufgangsstimmung und Alpenglühen zu fotografieren.
Bis halb neun verkrieche ich mich dann aber nochmal im Bett, denn ich muß ja nur noch bis Denver kommen und habe sonst nichts Bedeutendes vor. Genaugenommen weiß ich gar nicht recht, wie ich die Zeit 'rumkriegen soll… Irgendwie habe ich so kurz vor dem Rückflug und nach den vollgepackten fünfeinhalb Wochen auch kein großes Verlangen mehr, noch großartig etwas zu unternehmen.
Zuerst frühstücke ich jedenfalls mal in Ruhe mit Saft und Kaffee, Toast und einem in eine runde Form gepreßten Rührei. Mehr schaffe ich nicht – und falls ich vor dem Abflug noch Hunger kriege, hab’ ich ja noch meine 14$, mit denen ich noch was kaufen könnte.
Nachdem ich meine restlichen Sachen eingepackt habe, checke ich gegen halb elf aus und fotografiere gleich noch die hübsche Szenerie. Sieht bei Tag doch ganz nett aus, und das Wetter spielt heute auch wieder mit – rechtzeitig für die Abreise.
Auf der I-70 geht’s flott und mit relativ viel Verkehr gen Osten. Teilweise liegt noch Matsch auf der Straße, aber man kommt trotzdem gut voran. Allerdings zuckle ich eher gemütlich dahin (ja, das kann ich auch! ), weil ich viel zu viel Zeit habe. Nach einem kurzen Foto- und Beinvertret-Stop bei Silver Plume…
…fahre ich in Georgetown nochmal 'raus und bummle etwas herum. Bis auf den Schnee sieht’s nicht viel anders aus als vor einem Monat.
Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center döse ich noch ein Weilchen auf der Rückbank. Mittlerweile ist es dank Sonne wieder ein bißchen wärmer geworden. Die ersten Bekloppten laufen schon wieder mit T-Shirts und Shorts durch die Gegend…
Gegen viertel vor eins düse ich wieder los und bin – ohne weitere Stops, denn hier gibt’s nichts, was man in der Kürze der Zeit anschauen könnte – eine knappe Stunde später schon am Flughafen. Die Autorückgabe verläuft ganz ohne Probleme. Knapp 5.500 Meilen bin ich gefahren, was genau meinem bewährten Pensum von ca. 1.000 Meilen pro Woche entspricht. Ich muß schon sagen, mit dem RAV war ich sehr zufrieden. Würde ich wieder nehmen.
Vier Stunden vor dem Abflug bin ich schon im Terminal – hätte aber nicht gewußt, was ich in der Zeit noch anstellen sollte, zumal meine Batterien irgendwie schon auf Reserve laufen. Glücklicherweise kann ich schon einchecken. Meine Tasche ist knapp 2kg zu schwer, aber darauf bin ich vorbereitet, und so wandert ein Packen Prospekte ins Handgepäck und wird durch die leichte Navajo-Decke ersetzt. So paßt das dann wieder.
Nachdem ich an einem sonnigen Platz noch etwas relaxt, meine Wasserflasche leergetrunken und eine Handvoll Erdnüsse gegessen habe, mache ich mich auf den Weg durch die Security. Der Typ am „Empfangsschalter“ erzählt mir, daß er mal bei einer Familie gleichen Namens in der Nähe von München zum Schüleraustausch war. Kann aber keiner von uns gewesen sein. Dafür komme ich aber recht schnell durch die Kontrolle.Wie immer, wenn ich genug Zeit habe, ist der Weg zum Gate sehr kurz. Wenn ich weniger Zeit habe, muß ich meistens ein paar Meilen laufen… Aber egal, Hauptsache, ich finde ein nettes, halbwegs ruhiges Plätzchen am Gate und kann mich vor den Strapazen des Rückflugs noch ein bißchen entspannen.
Pünktlich startet der proppenvolle Flieger. Das Abendessen besteht aus halbwegs leckerem Fisch mit Nudeln und Gemüse, und im Bordprogramm (der offensichtlich schon etwas ältere Flieger ist noch nicht mit persönlichem Programm ausgestattet) kommt „Ice Age 3“, das ist sehr unterhaltsam.
Nach ein paar Sitcoms und einem kurzen Schläfchen (maximal eine halbe Stunde) gibt’s auch schon Frühstück, einen recht genießbaren Banana Loaf, geschmacklosem Tee, gefrorenem O-Saft, den ich mit dem Löffel esse, und ebenfalls gefrorenes und deshalb leider nicht eßbares Obst. Aber um diese Zeit (gefühlt Mitternacht) krieg’ ich eh nicht viel 'runter.
Um halb neun Ortszeit landen wir in London, wo das Wetter zur Urlaubs-End-Stimmung paßt.
Der Anschlußflug, der eh erst Stunden später geht, hat zu allem Überfluß auch noch eine Stunde Verspätung. Immerhin verschlafe ich fast den ganzen Flug.
In München hat’s die totale Suppe, aber das ist jetzt auch schon egal. Will ja heute nichts mehr unternehmen. Mit Lufthansa-Bus und Taxi (das gönne ich mir für die relativ kurze Strecke, weil ich keine Lust habe, alles zur U-Bahn und dann bis nach Hause zu schleppen) geht’s heim.
Jetzt kann ich endlich alle Viere von mir strecken und nochmal in Ruhe diese tolle Reise Revue passieren lassen – und das Beste: ich kann morgen ausschlafen!