Seattle wird immer öfter als Tor zum Nordwesten angeflogen.
Eine etwas seltsame Eigenart des Flughafens Tacoma International, kurz SeaTac genannt, ist dies: Nachdem wir mit dem ganzen Gepäck durch den Zoll sind, legen wir unser Gepäck wieder auf ein Transportband und steigen in eine automatische U-Bahn ein, um zum Hauptterminal zu fahren. Dort gibt es dann wieder die gleichen Gepäckbänder wie bei der Ankunft mit dem Flugzeug und wir warten wieder auf unser Gepäck. Aber dann sind wir durch.
Allein schon unser Weg nach Downtown Seattle über ein Gewirr von sich überkreuzenden Highways ist ein Erlebnis. Auch der Blick auf die Stadt selbst, wenn man auf dem Highway in den Talkessel fährt, ist beeindruckend.
Seattle liegt am Pazifik, zwischen Puget Sound und dem malerischen Lake Washington, und dahinter wacht der Mount Rainier über die Stadt.
Man nennt Seattle auch "Emerald City", die smaragdgrüne Stadt. Sie ist mit 500.000 Einwohnern eine der "kleinen" Großstädte der USA. Es ist eine der wenigen Großstädte Nordamerikas, die vor allem die Menschen anzieht, die der Natur näher sein wollen.
Wir besuchen den Lake Washington und erahnen auf der anderen Seite des Sees das Häuschen von Bill Gates in einem kleinen Wald. Am Lake Washington hat sich Bill Gates sein bescheidenes Heim für etwa 100 Millionen Dollar gebaut, in Sichtweite des Mt. Rainier.
Über eine "Schwimmende Brücke", eine der berühmten "Floating Bridges", gelangt man ans andere Ufer. Andere führen zu den zahlreichen vorgelagerten Inseln der Stadt.
Wir sehen uns den phänomenalen Ausrüstungsshop REI an, direkt an der Interstate 5, Abfahrt 166, Denny Way. Über zwei Etagen ist Camping und Wandern angesagt.
Das Wahrzeichen der Stadt, die 185 m hohe Space Needle, die Raumfahrernadel, sieht man überall, auch von unserem Hotel aus. Es ist der architektonisch wohl gelungendste Aussichtsturm der Welt und wurde zur Weltausstellung 1962 gebaut.
Wir kommen nach Downtown und sehen uns die hohen, aber nicht zu hohen Häuser an. Wolkenkratzer wie in New York gibt es hier nicht.
Die Stadt erinnert mit den Häusern, den engen Gäßchen und historischen Stadtvierteln ein wenig an San Francisco oder Vancouver, aber wirklich nur ein wenig.
Internationaler Flair herrscht am Pike Place Market an der 1st Street, den wir mit dem Bus besuchen. Es geht zu wie auf einem Jahrmarkt. Hier ist das lebhafte Zentrum Seattles und die Menschen wirken auch gelassener als anderswo.
Seit 1907 existiert dieser älteste kontinuierlich betriebene Bauern- und Fischmarkt der USA. Man sagt, mit dem Gold vom Klondike wurde die Arkaden gebaut, in denen der Markt untergebracht ist.
Der Markt ist nicht nur wegen des bunten Warenangebotes ein aufregendes Erlebnis, sondern hauptsächlich wegen des Drumherums. Die Verkaufsstände biegen sich unter der Last der fangfrischen Fische, dem Obst und Gemüse.
Im Umkreis befindet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Läden, Restaurants, Cafés und Imbißbuden. Uns umgibt ein Gewirr von Gerüchen und Geräuschen, Musikern und Marktschreiern.
Z.B. wetteifern die Fischverkäufer von Pike Place Fish Co. miteinander. Es geht beinahe zu wie auf einem orientalischen Bazar. Für die Touristen fliegen schon mal größere Fische durch die Luft. Und die Fische fallen fast nie zu Boden.
Über Treppen bzw. mit einem Aufzug gelangen wir schnell hinunter zum Alaskan Way (Parkplätze!), denn die 200 Läden verteilen sich auf mehreren Ebenen.
Wir kommen zur Waterfront, dem Hafenviertel am Elliot Bay Harbour und den umgebauten, auf hölzernen Stelzen stehenden Piers.
Alles findet zwischen Pier 48 und Pier 70 statt.
Es gibt hervorragenden Fisch in den Hafenrestaurants und Imbisslokalen. Wir geniessen ihn und sehen dem Treiben im Hafen zu.
Seafoodfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Mein Lieblingsdiner: Garlic Barbequed Snowcrabs – sehr, sehr lecker.
Der Pioneer Square ist das Herz der Altstadt mit imposanten Gebäuden, in deren Backsteininneres Cafes, Läden und Galerien sind, und Walter's Waffles in der James Street.