• Zitat

    Original von Schneewie
    Siiiilke, Mittagspause....... :wink4: :gg:


    :gg: :gg: :gg:


    Ich bin doch schon dabei :gg:




    Mittwoch, 27. Mai 2009


    „End of Zone 25“


    Trotz wie üblich zeitigem Aufstehen startete ich erst gegen 8.20 Uhr, denn ich hatte gerade das Auto beladen, als meine Nachbarn aus ihrer Cabin kamen. Sie fragten mich, ob ich Westernlady bin. Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass wir uns vom Lesen im USA-Reise.de Forum kennen. Von Borni und seiner Freundin erfuhr ich, dass ich die Pläne für meinen heutigen Tag ändern muss, da in Yuma seit Kurzem dienstags und mittwochs das Historic District geschlossen ist. Dazu gehört auch das Prison.


    Zuerst aber war Frühstück angesagt und ich fuhr natürlich zu Marcela’s. Vor der Tür STßen ein paar Opas, die Sweety erstaunt beäugten und mich dann mit Fragen löcherten, denn sie hatten noch nie das 4türige Modell vom Jeep Wrangler gesehen. Die älteren Herrschaften waren richtig nett und ich glaube, mein knallig roter Sweety hat denen Diskussions-Stoff für den ganzen Tag geliefert.


    Mein Ham and Cheese Omlette war sehr lecker. Mich hat amüsiert, dass schon zum Frühstück die Salsa-Flaschen auf den Tisch kamen. Schmeckt aber auch zu Hashbrowns lecker.


    Und der Preis war unschlagbar, so richtige „Einheimische-Arbeiter“-Preise: Zusammen mit dem Kaffee hab ich 6.60 $ gezahlt


    Bei Marcela’s ging es fix und um 8.50 Uhr war ich abmarschbereit. Ich drehte noch ne Ehrenrunde am Plaza, denn dort hatte ich einen Briefkasten erspäht und etliche geschriebene Postkarten reisten schon seit Tagen in meiner Handtasche mit mir rum. Dieses Jahr war es anders: Ich hatte sehr schnell Briefmarken gekauft, aber ab diesem Zeitpunkt sah ich keinen Briefkasten mehr.


    Diese Ecke von Ajo ist nett hergerichtet, mit den ganzen Säulen und so. Man findet dort diverse Geschäfte, zwei kleine Restaurants (die aber dauerhaft geschlossen wirkten) und Galerien. In Ajo scheinen sich einige Künstler niedergelassen zu haben und auch bei Marcela’s waren Bilder verschiedener einheimischer Maler ausgestellt, die man auch kaufen konnte.


    Als ich aus Ajo hinausfuhr, fielen mir wieder die Niederlassungen der mexikanischen Kfz-Versicherer auf, über die ich mich auch letztes Jahr schon gewundert habe. Sind die eigentlich so viel günstiger? Und wie sieht es dann mit der Deckung und der Regulierung aus? Da kam die Versicherungskauffrau in mir nicht zur Ruhe…


    Ich finde es immer wieder aufregend, zu einer neuen Etappe aufzubrechen, ganz egal, ob man die Ecke schon kennt oder nicht. Das Wetter war herrlich, 85°F, gute Musi, eine fast leere Straße und dann drückt man aufs Gaspedal und das Auto macht einen Hopser nach vorne und die Landschaft zieht an einem vorbei. Auf zu neuen Abenteuern!


    Ungefähr 17 Meilen vor Gila Bend war schon wieder eine Border Patrol Kontrolle. Meinen Reisepass hatte ich griffbereit und die Fragen waren mittlerweile fast Routine für mich. Ich war richtig froh, dass der Einreisebeamte dieses Jahr den grünen Zettel festgetackert hat. So oft, wie ich meinen Reisepass hervorkramen und zeigen musste, wäre der sonst sicherlich schon längst verloren gegangen. Und der Officer war sehr nett, er konnte sogar lächeln.


    Gegen 10 Uhr war ich in Gila Bend. Ich wollte tanken, aber die Texaco Tanke wollte weder meine Zip noch die 90210 , also fuhr ich weiter zur Shell Tanke. Dort hat es letztes Jahr problemlos funktioniert – so war es auch heute. Dann wurde noch die Kühlbox mit frischem Eis aufgefüllt und weiter ging’s.


    Eine halbe Stunde später verließ ich den Interstate beim Exit 87, denn ich wollte die Ghost Towns Agua Caliente und Hyder besuchen. Aber beide waren so absolut überhaupt gar nicht nach meinem Geschmack. In Agua Caliente stand hinter einem ghostigen Haus ne riesige Parabolantenne.... Kurz gesagt, es waren keine richtigen Ghost Towns sondern solche Semi Dingers, wie ich sie überhaupt nicht mag. Ich hielt nicht einmal an und machte auch kein Bild! Ich war angefressen… Der Umweg kostete mich bestimmt ne Stunde kostbarer Urlaubszeit


    Also entweder richtige Touri-Ghost-Towns wie Tombstone oder Oatman. Oder historische wie Bodie und Lake Valley. Oder richtig tote Ghost Towns wie Guadalupe – aber nicht solche undefinierbaren Mitteldinger. Nöööö!


    Um 11 Uhr hatte ich bei Dateland endlich wieder den I 8 erreicht. Den Schlenker konnte ich nicht mal unter Erfahrung verbuchen, es ist einfach was, was man nicht gemacht haben muss! Überhaupt nicht.


    Das Thermometer kletterte und kletterte, heute wurde die 100°F Marke geknackt.


    Der Straßenverlauf des I 8 ist bei Dome Valley äußerst kurios. Der Interstate schlängelt sich hier durch die Mohawk Mountains und die Straße ist geteilt, also die Fahrbahnen versetzt. Plötzlich sah ich die Gegenfahrbahn rechts von mir Mein Gott, wenn niemand vor mir wäre, ich würde denken, ich wäre schon wieder ein Geisterfahrer! Aber durch die Straßenführung in den Bergen kreuzen sich die versetzen Fahrbahnen, bevor sie dann später wieder zusammentreffen und „richtig“ verlaufen.


    Gegen 13 Uhr erreichte ich Yuma – Hilfe Großstadtschock! Wäre ein Wunder gewesen, wenn ich das Motel auf Anhieb gefunden hätte! Aber natürlich verwechselte die 4th Ave mit der 4th Street... Warum hatten sich die Stadtgründer auch nicht nur für eine Form entscheiden können? Als ich den Irrtum bemerkte, fand ich aber schnell den richtigen Weg zum Yuma Cabana Motel. Dort hatte ich mir ein Einzelzimmer mit kleinem Patio reserviert.


    Nach dem Einchecken schaffte ich erstmal mein Gepäck aufs Zimmer und stöberte in meinen Unterlagen rum, was ich denn nun heute als Ersatzprogramm mache. Ursprünglich war ja für heute Nachmittag ein Besuch vom Prison geplant, dann noch bissl am Pool faulenzen. Morgen dann ein ganzer Tag in den Kofa Mountains. Eigentlich hätte alles so schön gepasst. Aber nun musste ich meine Kofa-Planung auf zwei Tage aufsplitten. Zu dem Zeitpunkt war ich noch davon überzeugt, dass dies locker machbar wäre!


    Ich schaute noch mal fix an der Rezeption vorbei, denn auf dem Schreibtisch im Zimmer lag so ein Zettel, dass man nur in ausgewiesenen Bereichen rauchen darf. Ich wollte wissen, wo die denn sind. Und ob ich nicht auf meiner eigenen Terrasse vor dem Zimmer rauchen darf. Aber dies war zum Glück erlaubt.


    Um 13.45 Uhr startete ich dann Richtung Kofa. Ich war ganz erstaunt, nördlich von Yuma Getreidefelder und saftig grüne Wiesen zu sehen. Dort verläuft parallel zu Straße ein kleiner Mini-Kanal. Man konnte das frische Gras der Wiesen und das Heu der Getreidehalme richtig riechen.


    Das Massiv der Kofa Mountains, welches nun vor mir aufragte, sah schon interessant aus. Aber es war total im Dunst. Diese Gegend mit ihrer sengenden Hitze und den Felsen erinnerte mich stark an das Death Valley.


    Dann kam ich schon wieder an eine Kontrolle der Border Patrol und ich musste wieder Rede und Antwort stehen. So langsam konnte ich mein Sprüchlein im Schlaf daherbeten.


    Das wildzerklüftete Bergmassiv, das sich nun rechts vor mir auftat, entlockte mir mehrmals ein ohhhh und wow!





    Um 15 Uhr hatte ich den Abzweig zum Palm Canyon erreicht. Von Yuma aus waren es ca. 60 Meilen, aber die zogen sich gewaltig in die Länge. Irgendwie verging mir heute schon die Lust, die Strecke morgen nochmal zu fahren... Ich wollte die US 95 schließlich nicht vermessen…


    Bis zum Palm Canyon sind es nur 6 Meilen, aber die Straße war wieder voller reifenmordender Schottersteine und ich fuhr entsprechend langsam. Den Trail bis zum View Point schenkte ich mir allerdings, denn die Ecke mit den Palmen liegt nur kurz in der Sonne und jetzt war der falsche Zeitpunkt. Trotzdem verleitete mich das Umland zu manchem Fotostopp und so war ich erst nach 1,5 Stunden wieder auf dem Teer der US 95.






    Panorama-Bild


    Beim Anklicken öffnet sich ein verkleinertes Bild in einem neuen Browserfenster, welches durch erneutes Anklicken vergrößert werden kann.


    Das große Bild muss man dann scrollen, es ist wie ein kleiner Kamera-Schwenk durch die Landschaft.


    Kofa Mountains 1


    Kofa Mountains 2


    Kofa Mountains 3


    Im Visitor Center vom Organ Pipe Cactus National Monument hatte ich mir u.a. auch das Buch „Arizona Wilderness Areas“ gekauft und darin ein nettes Bild vom Imperial National Wildlife Refuge gesehen. Eine kleine Wasserlandschaft entlang des Colorados, ca. 25 Meilen nördlich von Yuma. Die ließ sich also perfekt auf dem Rückweg mitnehmen.


    Ich verließ die US 95 und bog auf die Martinez Lake Road ab. Lt. einem Schild durfte man 50 mph fahren, rechts und links ist Army Gelände, die Straße ist aber frei zugänglich. Ich düste da so mit 45 mph entlang und erfreute mich an den vielen Dips, über die ich regelrecht hinweg schwebte


    Plötzlich ein Schild: "End of Zone 25"???!!?


    Hysterische Vollbremsung meinerseits...


    Bitte??? Da war doch gar kein Schild mit 25... oder hatte ich es übersehen Um Himmels Willen - inmitten vom Army Gelände war ich mit 25 mph zuviel auf dem Tacho unterwegs .


    Ich schlich nun weiter. Ein Auge auf den Rückspiegel gerichtet, damit ich sehe, wenn der Sheriff oder „was weiß ich“ hinter mir auftaucht, das andere Auge gen Himmel, wann der Hubschrauber zu sehen ist, der die Straße bestimmt überwacht...


    Au weia...


    In Gedanken sah ich mich schon vor dem nächsten Haftrichter...


    Ich mag Armkettchen und –reifen… aber nur in kleiner Ausführung und in mind. 333 Gold… Nicht irgendwelche schweren Metallschellen oder diese modernen Kunststoff-Dingers…


    Als ich beim Imperial National Wildlife Refuge ankam, hatte das Visitor Center schon geschlossen. Ich kurvte in dem südlichen Bereich rum, aber dort war wieder alles voller Picknick-Plätze und bei den Stellen, wo man einen Blick auf die Marschlandschaft hatte, sah man im Hintergrund Boote und Häuser...


    Und für diesen Schrottausblick würde man mich nachher verhaften, einsperren, ausweisen und viel Geld bezahlen lassen...


    Für den Rückweg brauchte ich doppelt so lange wie für den Hinweg, denn was für die eine Richtung gilt, muss ja auch für die andere gelten. Also suchte ich nach dem „Beginn Zone 25“-Schild.


    Nüscht


    Nur ein gelbes Mini-Schild „Road subject to speed limit reduction"


    Wird bei der Straße zeitweilig die Geschwindigkeit reduziert? Das ganze Dings dort scheint ne Art Manövergelände zu sein und genau in dem Bereich sah man diverse Bauten, die als Zuschauertribüne etc. herhalten könnten?


    Auch in diese Fahrtrichtung stand nun ein Schild „End of Zone 25“... Ich drehte nochmals um und siehe da, das gelbe Mini-Schild war vorhanden...


    In den vergangenen 40 Minuten war mir kein anderes Auto begegnet. Jetzt, während ich mit 21,5 mph das Gelände nach Geschwindigkeitsbegrenzungsschildern sondierte, klebten mir drei PKWs an der Stoßstange . Rechts anfahren traute ich mich nicht, überall waren absolute Parkverbotsschilder und der Helicopter lauerte bestimmt auch, ebenso wie der Sheriff... Nach Beendigung dieser mysteriösen 25mph-Zone hielt ich dann an und alle drei überholten mich sichtlich erleichtert. Ich machte erneut ein Dreherle und kroch zurück zur US 95.


    Um 19 Uhr war ich zurück in Yuma und ging ins Applebees wo ich mit leckeren Baby Blacks und einem Bud meine Nerven beruhigte. Gegen 20 Uhr war ich dann wieder im Yuma Cabana und eine halbe Stunde später STß ich frisch geduscht auf meiner Terrasse beim abendlichen Programm.



    Tagesetappe: 366 Meilen / 610 Kilometer
    Karte
    Die Karte wurde mit TopoUSA von http://www.delorme.com erstellt



    Links:


    Fotogalerie Kofa Mountains


    Kofa National Wildlife Refuge


    Applebee’s


    Yuma Cabana, Yuma, AZ

  • Oh weh, ich kann mir das so richtig vorstellen, wie du vor Schreck eine Vollbremsung gemacht hast bei "End of 25" :EEK: :gg:


    Irgendwie war der Tag ja nicht so erfolgreich, Semi-Ghost-Dingens, Schrottausblick, diese Worte lassen tief blicken :(


    Wenigstens bei Applebees noch ein erfolgreicher Abschluß des Tages :!!



    Trotzdem gefallen mir die Fotos sehr gut :clab: :clab: :clab:

  • Menno :wut1: :wut1: :wut1:Silke,
    du machst es einen ja wirklich nicht leicht. ;)
    Die Gegend ist ja wirklich WUNDERSCHÖN, aber ich kann es drehen und wenden wie ich will, wir kommen da nächstes Jahr nicht hin.


    Diese fehlenden Verkehrsschilder fallen uns auch immer wieder auf. :EEK:So viele Schilder kann man ja gar nicht übersehen. ?(.............oder :EEK:

    • Offizieller Beitrag

    Warum hast Du bei End of 25 eine Vollbremsung gemacht ?(


    Da kannst Du doch volle Pulle fahren.:MG:



    Die Berge gefallen mir sehr gut.:!!

  • Also Silke, ich verstehe jetzt nicht ganz.... :nw:


    Erst willst Du ins Prison und bedauerst es noch, dass es Mittwochs geschlossen hat.
    Und dann hast Du Bammel vor den Sherrifs, wenn Sie dich wegen speeding dorthin mitnehmen? Das wär doch eine prima Gelegenheit gewesen. Eintritt frei und dann noch Bed & Breakfast for free.


    Bist Du sicher, dass Du weisst Du was Du willst? ?( ?( ?( ?(




    ;te: :gg: :gg: :gg: :gg:


    Deine Bilder sind trotz dieser Verwirrung wieder klasse. Der Organpipe N.P. ist schon toll. Echtes Wüstenfeeling.
    Aber die Häufigkeit der Kontrollen der Border Control ist schon unheimlich. X( Das ist ja schlimmer als zu Zeiten des Eisernen Vorhangs bei uns in D! :rolleyes:

  • So bin nun auch endlich wieder auf dem laufenden.
    Die letzten drei Tage waren ja echt nervenaufreibend. Jeden Tag gab es was anderes. Und immer wieder Polizei, Polizei und nochmals Polizei.
    Und zum richtigen Zeitpunkt gab es sie dann glücklicherweise nicht. ;)
    Das nenn ich doch einfach Fügung.
    Und wer kann schon sagen, dass er unter Polizeischutz so tolle Fotos machen kann. Das ist schon einmalig. ;)


    Die Bilder sind wieder total schön.


    Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.


    LG
    Carmen

  • Der Organ Pipe Park ist für mich der beste Fleck in dieser Ecke. Interessante Berge UND fotogene Kakteen. Die Kofa Mountains machen allerdings auch einen ganz netten Eindruck auf deinen Bildern. Die werd ich wohl mal "einbauen" müssen irgendwann...


    Gruss
    Daniel

  • Zitat

    Original von rehsde
    Da hatte unsere Silke aber die Muffensausen.
    Wobei das Forum sicher ein Foto im Sträflingsdress zu schätzen gewusst hätte ;)


    Ralph, das war wirklich ein Adrenalin-Schock, als ich das Schild sah...
    Nix da mit "Sträflingsdress" :neinnein:


    Zitat

    Original von Schneewie
    Super, Silke, kommst herbei auf Wort - klasse :wink4:


    In Yuma haben wir uns auch verfahren. Wir fanden das Prison einfach nicht, wurden dann aber fündig. :!!


    Gabriele, heute kann ich es nicht versprechen, ob es mit dem Bericht zur Mittagspause klappt :(
    Ich hab zu der Zeit nämlich einen Frisör-Termin =)
    Danach zum Kölle-Zoo und in ein Schuhgeschäft und anschließend zu einer Bekannten um deren 14 Wochen altes Kätzchen zu bestaunen (und entführen :gg: )


    Das Prison hab ich problemlos gefunden, nur finde ich es eine richtig blöde Ecke, wenn man von dort wieder weg fährt :wut1: Die Straße macht dort ne Kurve und ich musste nach links abbiegen - ohne Ampel. War etwas zäh, weil man die Autos wegen der Kurve so schlecht sehen konnte.


    Zitat

    Original von Grille
    Irgendwie war der Tag ja nicht so erfolgreich, Semi-Ghost-Dingens, Schrottausblick, diese Worte lassen tief blicken :(


    Stimmt Ilka, das war nicht so mein Tag! Mich hat's halt tierisch genervt, weil ich bei der Fahrt zum Palm Canyon dann innerlich schon festgestellt habe, dass ich meine weiteren Pläne für die Kofa Mountains streichen muss. Nur für einen halben Tag lohnt sich die weite Anfahrt nicht.


    Zitat

    Original von eausmuc
    Hi Silke


    Nachdem Du ja so gut mit der Polizei und den Sheriffs kannst, vielleicht hätten sie Dir die Handfesseln ja auch in Gold angefertigt. :gg: :pfeiff:


    Keine Tiere im Wildlife Refuge ?( ?(


    :gg:
    Elmar, ich wollte es nicht ausprobieren, ob man mir "besondere" Handschellen anfertigt.


    Nein, keine Tiere im Wildlife Refuge. Ok, ein paar Enten sind herum geschwommen. Und es gab Ochsenfrösche, die hab ich aber nur gehört.


    Zitat

    Original von jolly
    Och, noch so ne Polizei-Begegnung wäre doch sicher nett gewesen :gg:
    Nee nee, ich hätte mich auch verjagt wenn plötzlich dieses "End of..." Schild aufgetaucht wäre.


    Eva, ich darf gar nicht dran denken, wenn zu dem Zeitpunkt wirklich die Geschwindigkeitsbegrenzung gewesen wäre und man mich erwischt hätte. Mir wird richtig schlecht bei dem Gedanken...


    Zitat

    Original von beateM
    Menno :wut1: :wut1: :wut1:Silke,
    du machst es einen ja wirklich nicht leicht. ;)
    Die Gegend ist ja wirklich WUNDERSCHÖN, aber ich kann es drehen und wenden wie ich will, wir kommen da nächstes Jahr nicht hin.


    Diese fehlenden Verkehrsschilder fallen uns auch immer wieder auf. :EEK:So viele Schilder kann man ja gar nicht übersehen. ?(.............oder :EEK:


    Beate, ich habe niiiiieeee gesagt, dass ich es Euch leichtmachen will :gg:


    Hier haben ausnahmsweise mal keine Schilder gefehlt. Mehr dazu im heutigen Tagesbericht ;)


    Zitat

    Original von Yukon1
    Warum hast Du bei End of 25 eine Vollbremsung gemacht ?(


    Da kannst Du doch volle Pulle fahren.:MG:


    :gg: :MG: :D


    Stimmt eigentlich!
    Dass ich daran nicht gedacht habe ?( ;)
    Mir STß der Schreck in den Knochen!


    Zitat

    Original von Daniel
    Die Story mit der 25 Meilen-Zone war wieder mal köstlich! ;)


    Daniel, jetzt kann ich auch drüber schmunzeln. In dem Moment aber war ich vollkommen entsetzt :traen:


    Zitat

    Original von bikejoe
    Bist Du sicher, dass Du weisst Du was Du willst? ?( ?( ?( ?(
    ...
    Aber die Häufigkeit der Kontrollen der Border Control ist schon unheimlich. X( Das ist ja schlimmer als zu Zeiten des Eisernen Vorhangs bei uns in D! :rolleyes:


    Ja, ich weiß ganz genau was ich will: Ich wollte ins Historische Prison und nicht in ein "aktuelles" :neinnein: :gg:
    Also "dort unten" kann man glaub wirklich kaum ne Strecke fahren, ohne dass man kontrolliert wird.


    Zitat

    Original von Carmibaer
    Die letzten drei Tage waren ja echt nervenaufreibend. Jeden Tag gab es was anderes. Und immer wieder Polizei, Polizei und nochmals Polizei.
    Und zum richtigen Zeitpunkt gab es sie dann glücklicherweise nicht. ;)
    Das nenn ich doch einfach Fügung.


    =) Ja, wenn Engel reisen... :eng2:


    Zitat

    Original von Buff
    Klasse Fotos wie immer, aber die Panoramabilder sind ja der Hammer! :clab:


    =)
    Danke!
    Über die Panorama-Bilder hab ich dieses Jahr selber gestaunt. Hätte nicht gedacht, dass so viele was werden und man kaum "Nahtstellen" sieht. Habe alle "aus der Hand" gemacht, also ohne Stativ =)


    Zitat

    Original von Emmentaler
    Die Strasse Richtung Palm Canyon fand ich gar nicht so¨übel. Einfach so wie manchmal im Emmental. ;) Hätte ich da Angst haben sollen wegen den Reifen? ?(


    Ernst, ich war da dieses Jahr etwas überängstlich. Der Plattfluß vom letzten Jahr STß mir leider zu oft noch zu deutlich im Nacken... Hab mich manchmal über mich selber geärgert...


    Zitat

    Original von WuestenFuxx
    Der Organ Pipe Park ist für mich der beste Fleck in dieser Ecke. Interessante Berge UND fotogene Kakteen. Die Kofa Mountains machen allerdings auch einen ganz netten Eindruck auf deinen Bildern. Die werd ich wohl mal "einbauen" müssen irgendwann...


    Ja, Organ Pipe NM hat einfach wunderschöne Seiten. Ich würde diesen Park wirklich jederzeit den Saguaro NPs vorziehen.
    In die Kofa Mountains möchte ich auch nochmal, d.h. so richtig war ich ja gar nicht dort.
    Arghhhh, ich könnte mich schon wieder über die Stadt Yuma aufregen. Die hat mir die ganze Planung für die Kofa Mountains kaputt gemacht :wut1: :(


    Zitat

    Original von desert-Gerd
    Der Sheriff hat bestimmt extra weggeschaut, er wollte Dir einfach kein Ticket geben. ;)


    Die Kofa Mountains sind schon klasse, da müsste ich auch Mal wieder hin. Und Deine Panorama-Fotos sind extarklasse. :!! :clab: :!! :clab: :!! :clab:


    Huch Gerd,
    kaum in SF gelandet und gleich hier =)
    Also ich glaube, der Sheriff hat nicht weggeschaut, er war zum Glück nicht da :gg:
    In den vergangenen beiden Jahren hab ich kaum Panorama-Bilder gemacht, bin froh, dieses Jahr wieder damit angefangen zu haben =)



    @all
    __Herz3:lichen Dank für Eure netten Kommentare =)
    Das ist eine super Motivation :!! =)
    ;gk;

  • Jürgen, heute kann ich ja auch drüber lachen =)
    Und dass es mit den Kofa Mountains nicht so geklappt hat... ich hab schon manchmal gedacht, dass es vielleicht so sein sollte. Nicht dass ich am vorletzten Urlaubstag noch einen Platten kassiere oder sonst was mit dem Auto ist.
    Wer weiß, für was es gut war, dass Yuma meine Pläne durchkreuzt hat.

  • Donnerstag, 28. Mai 2009


    „Verplempert?“


    Nachdem ich soweit fertig war, dass ich mich unter die Menschen trauen konnte, holte ich mir in der Lobby erstmal zwei Becher Kaffee und ein süßes Teilchen. (Damit war der Zuckerbedarf für Juni auch gleich gedeckt...).


    Ich war noch immer unschlüssig, was ich heute machen sollte. Als ich vorhin die Bilder von gestern überspielte und dabei die herrlichen Felsen sah, entschied ich mich für die King Valley Road in den Kofa Mountains – einfach bissl reinfahren, gucken und genießen. Wenn es schwierig wird, würde ich wieder umdrehen, man muss ja so kurz vor Ende der Tour nix mehr riskieren.


    Aber dann gingen mir wieder die 50 Meilen Anfahrtsweg one way durch den Kopf... Und ins Prison wollte ich auch noch.



    Also entschied ich mich doch gegen die King Valley Road


    Um 7.40 Uhr fuhr ich tanken, Kühlbox auffüllen und 20 Minuten später war ich schon am nördlichen Rand von Yuma. Auch da haderte ich noch mit mir rum: Mach ich’s, mach ich’s nicht? Für was entscheide ich mich? Welches würde die richtige Entscheidung sein?


    Schweren Herzens strich ich nun endgültig die Kofa Mountains. Hoch hetzen, immer ein Auge auf der Uhr, bibbern, ob man sich nicht doch noch einen Platten einfängt... neee, das ist zu schade für diese tolle Landschaft. Schließlich wollte ich ja auch nicht den Hwy 95 vermessen, indem ich mehrmals diesen Anfahrtsweg mache. Da muss ich halt nochmal wiederkommen.


    Meine Wahl fiel also auf einen erneuten Besuch der Imperial Refuge Wilderness. Nachdem sich meine Nerven gestern Abend und über Nacht beruhigt hatten, war ich nun doch neugierig, ob man da nicht doch noch ein paar schöne Anblicke findet. Also fuhr ich noch mal die Strecke, auf der ich mich gestern so erschrocken habe.


    Und was kam da heute querfeldein Richtung Straße gerollert? Ein kleines Panzerchen! Ist schon komisch, wenn man auf der Straße fährt und von der Seite kommt dann ein Panzer daher! Aber er hielt brav an der Straße an und als ich vorbei war, überquerte er sie. Kurz darauf stand dann heute auch ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild, welches durch Fähnchen und Warnlämpchen mehrfach hervorgehoben wurde. Spätestens jetzt war ich endgültig beruhigt


    Und dies alles quatschte ich auf mein Diktiergerät, während ich vorschriftsmäßig mit 25 mph dort entlang fuhr. Klar, wenn das jetzt jemand sieht, dass ich da was in ein Gerät quatsche, komme ich vielleicht nicht wegen Raserei dran, sondern wegen Verdacht auf Spionage.


    Im „Arizona Wilderness“ Buch hatte ich von diversen View Points entlang der Red Cloud Mine Rd gelesen und wollte mich nach dem Zustand der Dirtroad erkundigen. Also fuhr ich zuerst ins Visitor Center. Dort belagerte gerade ein Paar die Angestellte und so schaute ich mir die kleine Ausstellung an. Ich konnte mich also sehr gründlich umschauen. Der arme Mann hatte wohl sonst nix zu sagen und einen großen Nachholbedarf an Gesprächen... Als ich die Info-Schilder der Ausstellung bald auswendig konnte, war er mit seiner Lebensgeschichte im Jahr 1995 angelangt... Zum Glück dauerte es seiner Frau auch zu lange und sie erlöste die Angestellte und mich, indem sie ihn nach draußen zerrte.


    Ich erkundigte mich nun nach den einzelnen View Points und erhielt eine „Hunting Map“, in welchem alles fein eingezeichnet ist.


    Von den fünf View Points habe ich vier besucht, den Fünften hab ich mir verkniffen, denn da standen einige Warnschilder und man sah, dass die Strecke nach einigen Hundert Metern dann auch mit Pfählen abgesperrt war. Ich wollte noch den kleinen Painted Desert Trail laufen, kehrte aber bald wieder um. Es war „nett“, aber man ist einfach schon zu verwöhnt, da lockte mich die Umgebung nicht wirklich.




    Was soll ich sagen? Imperial Refuge Wilderness hat einen klangvolleren Namen, als es wirklich ist. Eine nette Abwechslung fürs Auge war es trotzdem, eine Art Marschland inmitten der Wüste.






    Leider habe ich außer ein paar Enten kaum Tiere gesehen. Und die Vögel sind viel zu schnell weggeflattert, als dass man sie sich hätte anschauen können. Aber eine Art Ochsenfrösche muss dort wohnen. Die hab ich zwar auch nicht gesehen, dafür aber sehr deutlich gehört! Das war vielleicht ein Krach!


    Auf dem Rückweg musste ich bissl warten, denn an einer Stelle wurde das Unterholz gerodet und die Straße war wegen Umlade- und Abtransportaktionen eine Weile blockiert.


    Danach bin ich noch Richtung Damm vom Martinez Lake gefahren und in dieser Gegend etwas rumgekurvt, weil ich hoffte, dort noch ein paar nette Eindrücke einzufangen. Aber in dem Gebiet sind die Sträßchen so dermaßen verästelt, hier ein Campground, dort ein See, dazwischen wieder Army Areal... ständig stand man irgendwo, wo man gar nicht hin wollte


    Also zurück zum Hwy 95 und back nach Yuma. Gegen 13.10 Uhr stellte ich Sweety auf dem Parkplatz vom Prison ab. Ich war überrascht, denn ich hatte es mir viel, viel größer vorgestellt.


    In einem seiner Reiseberichte hat Gerd eine wunderbare Zusammenfassung über die Geschichte vom Yuma Territorial Prison geschrieben Kürzer und informativer kann man es nicht machen, daher habe ich ihn gefragt, ob ich mich seiner Worte bedienen darf.


    Gold- und Silberfunde und der Bau der Eisenbahn waren hauptsächlich der Grund für die steigende Kriminalität, besonders im südamerikanischen Westen. Auf Beschluss des Parlaments von Arizona wurde mit dem Bau des Prison 1875 begonnen. Am 1. Juli 1876 bezogen die ersten Gefangenen, die beim Bau der ersten Gebäude beteiligt waren, ihre Unterkunft.


    Die Gefangenen wurden bei der Einlieferung zunächst in Ketten gelegt, und dann auf den "Prison Hill" hinauf getrieben. Vor dem Haupttor, dem so genannten "Sallyport" wurden sie dann von bewaffneten Wächtern empfangen.


    Im Sommer stieg die Luftfeuchtigkeit ins Unerträgliche. Im Winter hingegen, war es in den Zellen bitterkalt. Die Gefangenen hatten nur eine leichte Decke und eine Strohmatratze, sodass sie ihre Gefängniskleidung während der Nachtruhe nicht ausziehen konnten. Für die Notdurft gab es nur einen Eimer, der in einer Ecke stand und nur einmal am Tag geleert wurde. Bei diesen Temperaturen kam es oft zu Erkältungen mit anschließender Lungenentzündung. Außerdem gab es viele Fälle von Tuberkulose, an denen viele Gefangene starben.


    Die härteste Strafe war die Einlieferung in die Dunkelzelle, auch "Snake Den" genannt. Hierbei handelte es sich um ein 3 x 3 Meter großes Loch, das in einen Felsen eingeschlagen wurde. Diese Zelle war völlig leer, es gab keine Decke, keine Matratze, nicht einmal einen Eimer zur Verrichtung der Notdurft. Es herrschte völlige Dunkelheit. Ein kleines Loch in der Decke sorgte für nur wenig Frischluft. Als Nahrung gab es nur Wasser und einen kleinen Laib Brot. Die Dunkelzelle wurde deshalb "Snake Den" genannt, weil die Häftlinge manchmal auch von Skorpionen oder Schlangen heimgesucht und sogar gebissen wurden.


    Es wurde auch ein Wassertank gebaut, der mit 100.000 Liter Wasser aus dem Colorado River gefüllt werden konnte. Später wurde über diesem Tank ein Wachturm errichtet, von wo aus das gesamte Prison überblickt werden konnte.


    In der 33-jährigen Geschichte des Teritorrial Prison von Yuma waren 29 Frauen inhaftiert. Eine davon hieß Pearl Hart, die zusammen mit Joe Boot die letzte Postkutsche überfallen hatte. Sie wurde aber - wie viele andere Frauen in Yuma - vorzeitig entlassen. 3.069 Gefangene haben insgesamt in Yuma eingesessen, davon sind 111 gestorben. Im Jahre 1907 war das Zuchthaus so überfüllt, dass die Behörden von Arizona beschlossen, in Florence ein neues Gefängnis zu bauen. Daraufhin wurde das Zuchthaus von Yuma geschlossen. Der letzte Gefangene, der am 15. September 1909 seine Zelle verließ, hieß C. J. Jackson.












    Das Museum ist sehr gut gemacht, vieles ist über die Häftlinge dokumentiert. Unglaublich, für was für Bagatellen teilweise die Inhaftierungen erfolgten. Ich schlenderte durch die Außenanlagen und setzte mich dann in der Nähe vom Visitor Center im Schatten auf eine Bank. Aus dem Automat hatte ich mir eine kalte Cola geholt und ließ meine Augen umher schweifen.




    Wenn man dort selber in der Hitze rumläuft, jedes Eckchen Schatten sucht und literweise gekühlte Getränke in sich reinschüttet, wie muss es dann den Insassen erst gegangen sein?


    Auch hier ärgerte ich mich wieder über diese Unart der Amis, an jedem nur verfügbaren freien Plätzchen Picknicktische aufzustellen Gerade hier im Bereich des Prisons ist es doch vollkommen ausreichend, diese am Rand, da wo eh die Bäume sind, aufzustellen. Da stören sie nicht. Aber nein, auch mittendrin, auf der kleinen Stelle zwischen dem Watch Tower und dem Eingang stehen drei von diesen Dingern rum. Sowas muss doch nicht sein!


    Ein Ranger, der gerade den Rasen mähte, hatte eine Kippe im Mund. Hier in Südarizona rauchen viele Leute, dies war mir schon in Tombstone aufgefallen. Im Gelände des Prison standen mehrere Aschebecher rum. Ich wäre gar nie auf die Idee gekommen, meine Zigaretten einzustecken (leider).


    Innerlich haderte ich noch immer damit, dass ich nicht in die Kofa Mountains gefahren bin. Irgendwie kam mir dieser Tag so richtig „verplempert“ vor Aber im Walmart musste ich auch noch ein paar Besorgungen machen, die Zeit wäre zu knapp gewesen. Einfach eine Hetzerei und genau dies wollte ich ja schließlich vermeiden.


    Gegen 15.30 Uhr verließ ich das Prison und fuhr zum Walmart, ich hatte im Internet nachgesehen, wo einer in der Nähe vom Motel ist. Gegen 17.20 Uhr war ich dann wieder im Motel und ging noch für eine halbe Stunde an den Pool.


    Zum Abendessen fuhr ich ins Outback Steakhouse, aber nicht wegen einem Steak, sondern um endlich mal wieder eine Blooming Onion zu genießen, dazu das leckere Brot. Hat wieder hervorragend geschmeckt, aber auch als Hauptmahlzeit war es zuviel.


    Um 19.30 Uhr war ich zurück im Motel und machte es mir nach dem Duschen und noch bissl was einpacken, mit meinen Zigaretten, einem Bud und dem Notebook auf der Terrasse bequem.


    Der vorletzte Abend meines Urlaubs... Ich wurde richtig wehmütig und musste mal wieder ein paar Tränchen wegblinzeln



    Tagesetappe: 119 Meilen / 198 Kilometer
    Karte
    Die Karte wurde mit TopoUSA von http://www.delorme.com erstellt



    Links:


    Fotogalerie Imperial Refuge Wilderness – Yuma Territorial Prison


    Imperial Refuge Wilderness
    Yuma Territorial Prison State Historic Park


    Reisebericht von Gerd, wo ich die Infos zum Yuma Territorial Prison entnommen habe


    Outback Steakhouse


    Yuma Cabana, Yuma, AZ

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