M&M-Tours im Südwesten der USA 2015

8. Tag: Donnerstag, der 21.05.2015
Moab: Pritchett Canyon

Heute ist mal wieder etwas mehr Bewegung angesagt . Da das Wetter wieder mal nur so lala ist (wenigstens regnet es nicht), lassen wir es extrem gemütlich angehen.
Zunächst telefonieren und mailen wir nach Hause. Nachdem meine Eltern unsere letzten Emails trotz hartnäckiger Aufforderung nicht beantwortet hatten, fangen wir an, uns Sorgen zu machen . Der erste Anrufversuch landete auf dem Anrufbeantworter meiner Eltern, meinen Bruder erreichen wir auch nicht. Ein weiterer Anruf bei meinen Eltern ist dann erfolgreich. Ergebnis: Alles in bester Ordnung, mein Daddy war nur zu faul zum Antworten gewesen. Super, aber wer kann einem 87-jährigen da lange böse sein? Wir quatschen ein wenig, um uns zu überzeugen, dass wirklich alles okay ist, bitten um regelmäßige Meldung per Email und fahren beruhigt in Richtung Kane Creek Road, um in den Pritchett Canyon zu wandern.

Am Trailhead stellen wir fest, dass wir (also eigentlich ich, denn das fällt in meinen Zuständigkeitsbereich) den Weg, den wir gehen wollten, nicht auf Findix abgespeichert haben . Also noch mal zurück zum Hotel . Ich könnte in so Situationen ausflippen . Gut, dass Markus solche Dinge so gar nicht aus der Ruhe bringen und ich mich deshalb auch schnell wieder beruhige. Schließlich verpassen wir ja auch nichts, denn das Wetter ist wieder echt bescheiden. Langsam zerrt die Wettersituation doch etwas an unseren Nerven . Wir hätten doch langsam gerne mal einen typischen Südwesttag in Sachen Wetter. So viel verhangenen Himmel wie auf dieser Reise haben wir bei allen Reisen im Südwesten der USA zusammen genommen noch nicht gehabt. Und der Wetterbericht für die nächste Zeit sieht auch nicht gut aus...

Um 9:30 Uhr geht es dann endlich los und wir beginnen, in den Pritchet Canyon hinein zu wandern. Der Canyon ist eine besondere Strecke für 4x4-Freaks und auf einer Skala von 1 bis 5 mit 5 bewertet. Auf dem Schild am Eingang des Canyons steht neben dem Equipment, das ein Auto haben muss um hier fahren zu können, auch, dass es nur fünf Meilen, aber harte Meilen sind .

Bilder haben wir nur ein paar zur Dokumentation gemacht, weil das Fotografieren ohne Licht nicht wirklich Spaß gemacht hat. Aber die Wanderung an sich war wirklich klasse.

Es war eigentlich völlig unglaublich, dass man über die Stufen, über die wir steigen mussten und bei denen wir teilweise die Hände zu Hilfe nehmen mussten, mit dem Auto fahren kann.

Ein Foto mit etwas blauem Himmel:

Irgendwann erreichten wir den Window-Arch.

Kurze Zeit später sahen wir den Silt-Arch (kein Foto, warum, weiß ich nicht mehr ) und in der Ferne den Pritchett Arch:

Wir verlassen die Jeepspur und wandern jetzt auf einem offensichtlich selten begangenen Pfad weiter. Zwischendurch gibt es etwas zum Kraxeln ...

... und dann ist die Hall Bridge erreicht.

Ein riesiger Felsbogen, der uns enorm beeindruckt. Leider ist der Einstieg aber so steil, dass wir nicht hineinsteigen können. So betrachten wir ihn eine Weile von der Ferne und machen uns wieder auf den Rückweg.

Hier kann man hoch- bzw. herunterfahren :

Auf dem Weg zum Auto machen wir noch einen Abstecher in einen Seitencanyon hinein, der zur Troll Bridge führt. Mit einiger Kraxelei steigen wir hinunter zu dieser ungewöhnlichen Brücke. Zunächst müssen wir sie überqueren, um dann auf der anderen Seite in den Wash zu gelangen. Alles ein bisschen tricky, denn die Bridge ist doch recht schmal und Geländer gibt es keins. Auch der Abstieg in den Wash ist nicht ganz einfach zu finden (entgegen der Beschreibung des Trails). Unten angekommen, machen wir ein paar wetterbedingt triste Aufnahmen.

Wieder oben angekommen, gehen wir noch 10 Minuten weiter in den Canyon hinein bis es nicht mehr weiter geht. Dort gibt es noch ein Foto vom Dead End Arch.

Zurück am Auto haben wir 6:20 Stunden und 18,6 ganz schön anstrengende Kilometer „auf dem Tacho“. Damit haben wir uns unser Abendbrot verdient. und wir beschließen, nicht mehr zum Secret Spire zu fahren, sondern morgen früh entsprechend früh zu starten.

Wir stoppen noch kurz am Visitor Center, um zwei Karten für den nächsten Aufenthalt zu kaufen (der Wunsch, mal zwei Wochen Wanderurlaub in Moab zu machen, steigt ) und die Schlange, auf die Markus gestern beim Tukuhnikivats Arch fast getreten wäre, zu identifizieren. Aussage der Dame im Visitor Center: „It’s a snake“ . Nein!?!?!?! Wir können sie überreden, uns noch mehr zu verraten . Es war vermutlich eine Bullsnake und damit ungiftig. Hätten wir sie doch streicheln können .

Abendessen gibt es im Moab Diner.

Wanderungen

Pritchett Canyon
Länge: 18,6 km
Dauer: ca. 6:20 h retour
Höhe: ca. 515 hm

https://usa-travelcenter.de/di…&postID=982790#post982790 ;arr: Hier geht es schnatterfrei weiter

Zitat von Westernlady

Zitat von »Canyonrabbit«
„It’s a snake“

Wow, doch so ausführlich

Zitat von Westernlady

Das ist eine mir total unbekannte "Ecke von Moab".

Wir haben echt während er Vorbereitungen auf den Urlaub gestaunt, was wir alles noch nicht kennen, obwohl wie schon einige Male in Moab waren. Natürlich entdeckt man nicht mehr die ganz großen Highlights, aber die müssen es auch nicht immer sein.

Zitat von Les Paul

Zitat von »Canyonrabbit«
Heute ist mal wieder etwas mehr Bewegung angesagt .

Wird auch Zeit, Ihr seid ja bis jetzt nur auf der faulen Haut gelegen.

Zitat von Les Paul

Zitat von »Canyonrabbit«
Am Trailhead stellen wir fest, dass wir (also eigentlich ich, denn das fällt in meinen Zuständigkeitsbereich) den Weg, den wir gehen wollten, nicht auf Findix abgespeichert haben . Also noch mal zurück zum Hotel . Ich könnte in so Situationen ausflippen .

HB-Männchen??

Zitat von Les Paul

Zitat von »Canyonrabbit«
Bilder haben wir nur ein paar zur Dokumentation gemacht, weil das Fotografieren ohne Licht nicht wirklich Spaß gemacht hat. Aber die Wanderung an sich war wirklich klasse.
Besser als umgekehrt , oder?

Das ist ja so wahr!

Zitat von alida

Hartelijke groeten von Alida und Jan.

Zitat von Saguaro

Gut, dass der menschliche Körper mit 4 x 4 ausgestattet ist .

Ich war tatsächlich auf der Strecke teilweise froh, dass ich nicht zu kurze Beine habe.

Zitat von MsCrumplebuttom

Toller Tag wieder, auch wenn mich der bedeckte Himmel beim Fotografieren auch immer total nervt, daher kann ich das gut nachvollziehen.

Endlich mal jemand, der das verstehen kann. Es wirkt einfach alles so trist ohne Sonne.

Zitat von MsCrumplebuttom

Dass die Schlange ungiftig ist, kann man daran erkennen, dass sie runde Pupillen hat, keine Schlitzpupillen.

Das ist interessant.

Zitat von MsCrumplebuttom

Wobei es da auch ein paar Ausnahmen gibt, daher würde ich mich im Zweifel besser nicht darauf verlassen.

Und das ist herrlich

Zitat von WeiZen

Mir auch. Ich habe noch immer keine Ahnung wo Ihr gewesen seit.

Zitat von carovette

Allerdings musste ich auch erst googeln, in welchem Teil von Moab wir uns da gerade befinden.

Sorry. Ich dachte, dass ich mir bei diesem Bericht die Karte mal spare . Aber ich kann natürlich auch total verstehen, wenn Euch das fehlt. Gelobe Besserung in Form einer näheren Beschreibung oder doch durch die Karte (muss erstmal wieder gucken, wie das ging...).

Zitat von Saguaro

Das HC Problem habe ich auch, aber mit der Allradzuschaltung klappt's noch .

Zitat von jolly

Kommt für Mai aber nicht in Frage - zu lang

Ja, für Euren Nachwuchs-Südwestler ist das wohl noch zu lang.

Zitat von Anne05

Oh Mann - bei diesen tollen Zielen, die Ihr mit soviel Energie angeht, hätte man Euch wirklich besseres Wetter gewünscht!

Ja, das hätten wir uns auch. Wir haben tatsächlich überlegt, ob wir exakt die gleiche Runde noch einmal drehen, um einige Ziele bei schönem Wetter zu sehen .

Zitat von Ina

wie gut ich das nachfühlen kann

Ja, wir waren ja Leidensgenossen .

Zitat von walktheline

wirklich fachkundig von der Dame

Ja, wie meistens in den Visitor Centern.

Zitat von walktheline

Super das es weiter geht, ich war schon ganz kribbelig, sorry

Kein Problem, ich freue mich ja total, wenn Ihr gerne dabei seid .

9. Tag: Freitag, der 22.05.2015
Fahrt nach Grand Junction – Colorado NM

Heute starten wir früh und fahren bereits um 6:15 Uhr in Richtung Secret Spire. Das Wetter ist (noch) richtig gut und der Himmel fast strahlend blau. Das war bisher kaum der Fall – also ausnutzen !

In die Richtung, in die wir später fahren müssen, sieht es schon wieder gar nicht mehr gut aus....

Die Dirtroad zum Spire ist sehr gut zu befahren und nach einer knappen Stunde stehen wir vor dem schönen Exemplar.

Danach geht es dem leider völlig bedeckten Teil des Himmels entgegen, nämlich über die I 70 nach Grand Juction, wo wir das Colorado National Monument auf dem Programm stehen haben.

Wir stoppen am Visitor Center und wollen unseren ersten Trail starten. Prompt fängt es an zu regnen . Wir stellten uns bei einer Hütte unter und beobachten, wie der Regen in Hagel übergeht . Zum Glück dauert das unschöne Schauspiel nicht lange. Nach vielleicht einer Viertelstunde machen wir einige kürzere Trails in der Nähe des Visitor Centers und an der Straße durch das Monument. Es ist reichlich frisch und da ein ordentlicher Wind bläst , kann man es durchaus als unangenehm bezeichnen, so dass wir uns nirgends länger aufhalten . Wir sind ein wenig traurig , denn wir stellen fest, dass uns das Monument wirklich gut gefällt und wir in diese Ecke wohl so schnell nicht noch einmal kommen. Ein paar wenige Fotos haben wir trotzdem gemacht. Habe ich schon erwähnt, dass wir noch niemals in einem Urlaub so wenige Bilder gemacht haben, wie in diesem???

Am Nachmittag wird es dann doch noch mal ein wenig besser und wir machen noch einen etwas längeren Spaziergang in den Echo Canyon, wo wir u.a. einen Hasen und eine schöne Eidechse, die ausgesprochen geduldig Modell steht, sehen.

Danach geht es zu unserem Ramada, dass wir mit etwas Mühe finden, da Orientine kläglich versagt und die Adresse nicht drauf hat. Das schon fast verdächtig preiswerte Motel (52,23 USD incl. Tax) ist eine richtig gute Wahl.

Nach einer Dusche geht es zum Trost für den trüben Tag zu Texas Roadhouse – auf unser erstes Steak des Urlaubs hatten wir uns schon lange gefreut . Zunächst heißt es Abwarten und Erdnüsse essen. Währenddessen geht draußen ein Wolkenbruch runter, bei dem wir das Auto, wenn wir 15 Minuten später aufgeschlagen wären, nicht hätten verlassen können .
Die beiden Steaks (12 oz. NY Strip & 16 oz Sirloin) sind wie immer 1a.

Wanderungen

Canyon Rim Trail, Window Rock Trail, Alcove Natural Trail, Otto’s Trail, Coke Ovens Trail
Länge: insgesamt ca. 4 km

Echo Canyon
Länge: ca. 4,5 km
Dauer: ca. 1:40 h retour

;arr: Hier geht es schnatterfrei weiter