Craggy Coastline & Fiery Foliage Tour 2011

  • 01. Oktober


    Der erste Weg nach dem Aufstehen führt zur Zimmertür und dann der Blick nach draußen: dicke Nebelsuppe zieht vorüber.
    Wo ist bloß der sternenklare Nachthimmel von gestern Abend geblieben?
    So richtig antreiben tut uns nichts, also machen wir uns schön in Ruhe fertig und servieren Jonah sein Frühstück, während wir mal wieder hungern.


    Wir fahren noch einmal auf die Park Loop Road, denn André würde eigentlich gern noch mal ein paar Fotos von den Klippen entlang des ersten Teil der Straße machen. Bei dem Wetter heute eine eher mystische Angelegenheit. Mittlerweile regnet es auch und so vertreiben Jonah und ich uns die Zeit lieber im Auto bis André zurück ist.
    Nach ca. einer Stunde sind wir durch und fahren erst einmal nach Bar Harbor rein, denn wir benötigen dringend ein paar Vorräte und noch dringender Windeln für Jonah.
    Im Anschluss fahren wir erst einmal zurück ins Hotel um unsere Einkäufe abzuladen und kurz den Wetterbericht zu checken. Die Aussichten für den restlichen Tag und die kommenden Tage sind eher ernüchternd.
    Aber alles Trübsal blasen hilft nichts und so machen wir weiter wie geplant.
    Als erstes aber ziehen wir schon mal unsere Regenhosen über und machen Jonah weitestgehend wasserfest.


    Wir nehmen also Kurs auf Northeast Habor und parken am Packham Mountain Parkplatz.
    Dort angekommen hat es sich so richtig eingeregnet. André meint wir könnten ja abwarten bis es weniger wird, aber wie lange soll das sein?
    Schlussendlich ziehen wir Jonah noch seine Gummistiefel an, ziehen die Regenhauben über unsere Rucksäcke und stapfen los.
    Es geht über die Acadia Carriage Roads zur Hamlock und Waterfall Bridge. Wir sind noch nicht sehr weit gegangen als der Regen immer stärker wird. Hätten wir nicht unsere Regenklamotten drüber, wir wären innerhalb kürzester Zeit pitschenass gewesen. Als wir nach einer Meile an unserem Ziel ankommen, tropft es nur so aus den Hosenbeinen und den Jackenärmeln und teilweise dringt die Feuchtigkeit jetzt auch durch die Regensachen durch.
    Wir suchen Unterschlupf unter den Bäumen, aber die haben eher ein spärliches Blätterdach. Wir stehen also da wie die begossenen Pudel, nur Jonah hat noch Spaß und stapft fröhlich durch die Pfützen.
    Nach ca. 5 Minuten hat André die glorreiche Idee wir könnten ja auch versuchen unter der Brücke Unterschlupf zu finden. Warum ist uns das nicht schon eher eingefallen? Der Regen hat offensichtlich auch schon unser Gehirn matschig gemacht.
    Kurz darauf stehen wir unter der Waterfall Bridge und haben einen guten und vor allem trockenen Ausblick auf den Wasserfall wegen dem wir eigentlich hergelaufen sind.





    Als wir ankamen führte er eher spärlich Wasser, als wir den Ort nach einer ganzen Weile verließen schoss das Wasser geradezu herunter.


    Auf dem Rückweg hatte der Regen sogar fast aufgehört und wir kamen deutlich besserer Laune wieder am Auto an.
    Da es mittlerweile 13.00 durch war, picknickten wir noch am Auto und steuerten dann unser nächstes Ziel an, den Asticou Azalea Garden.
    Hier fisselte es wieder leicht vor sich hin, aber wir stromerten trotzdem einmal durch die japanisch angehauchten Anlagen.
    Vor drei Jahren hatten wir quasi bei gleichem Wetter hier schon mal einen Stopp eingelegt.





    Dieses Jahr dehnten wir unseren Besuch aber noch ein bisschen aus, denn wir wollten noch den Asticou Terrace Trail bis zu den Tuya Gardens erwandern. Der Trail ist bloß eine halbe Meile lang und führt die meiste Zeit über Treppen durch den Wald bis zum eigentlich Garten.



    miese Aussicht


    Dieser war größer und meiner Meinung nach sehr viel schöner. Bänke und Pavillons hätten bei gutem Wetter zum Verweilen eingeladen. Es blühten noch wahnsinnig viele schöne Blumen und wir wanderten eine Zeitlang umher, immer auf der Suche nach einem schönen Motiv.








    Jonah war schon gleich zu Beginn der Wanderung eingeschlafen, Mittag war schließlich schon lange durch, und bekam von dem Ganzen nichts mit.
    Um 15.30 waren wir zurück am Auto und beschlossen keine weiteren Abstecher einzulegen sondern direkt zum Hotel zu fahren, ein bisschen zu verschnaufen und dann ein frühes Abendessen einzunehmen.
    So kam es dann auch, wir kehrten bei Down Under ein und bekamen einen Platz zugewiesen. Gut das wir so früh dran waren, später beim Verlassen warteten schon so einige auf einen freien Platz.


    Für André gab’s noch mal Lobster, ich hatte ein halbes Hähnchen mit Pommes und Gemüse bestellt, welches ich dann großzügig mit Jonah teilen wollte. Für den Kleinen gab’s außerdem noch Kartoffelbrei. Der Brokkoli war allerdings nur einmal durchs heiße Wasser gezogen worden und noch sehr bissfest, so das Jonah ihn am Ende verweigerte.
    Später am Abend hatte ich allerdings leichte Magenprobleme, ob’s am Hähnchen lag?


    Gruß
    Eva

  • Hallo Eva,


    ich sags ja immer, auch bei schlechtem Wetter kann man einiges unternehmen und eure Fotos sind trotzdem schön anzusehen.



    Das mit dem Brokkoli kann ich total verstehen, nach dem zweiten mal hab ich ihn gar nicht mehr bestellt. Denn auch bei uns war der total ungenießbar. Ich wußte gar nicht das Brokkoli auch total trocken sein kann. ?( ?( ?(

  • Hallo Eva,
    die Wasserfallbilder sind trotz oder offenbar gerade durch den Regen super geworden!
    Auch die anderen Bilder wirken recht stimmungsvoll.
    So ein Regentag macht schnell miese Laune, aber manchmal werden die Bilder im Nachhinein doch gar nicht so schlecht!


    Gemüse als Beilage in den USA ist meist wirklich nicht so dolle, da könnt ihr wirklich froh sein, wenn ihr für Jonah mal was Gescheites bekommt...


    Viele Grüße
    Katja

  • @Rol: Schön das Du auch mitliest, hatte schon überlegt ob ich mal ne PN schreibe um zu hören wie's euch gefallen hat. War ja dieses Jahr mit dem Indian Summer zeitplanmäßig nicht ganz so einfach und im allgemeinen qualitativ nicht so überragend. Ich hoffe ihr hattet trotzdem ne schöne Tour.
    Ich habe den Bericht ja unterwegs schon geschrieben und muss "nur noch" die Fotos einfügen.


    Hallo Eva,


    es war ein Traum. WIr hatten alles in allem sehr viel Glück mit dem Wetter. Klar, hat es auch mal geregnet, aber in vielen Fällen hat es für uns gepasst oder wir konnten uns damit arrangieren. Wir hatten nur einen kompletten Regentag - in New York. Da haben wir uns einige Stunden im Guggenheim rumgedrückt, während draussen die Welt unterging. War so auch ein schöner Tag.


    In Vermont und auch im Camden State Park waren die Blätter noch überwiegend grün. Gerade vom Mt. Megunticook herunter hatte ich Euer Bild im Kopf und war daher schon ein klein wenig enttäuscht. Aber in den White Mountains war in einigen Gebieten schon peak (oder sogar post-peak?) und die Fahrt von Acadia die Küste runter nach Massachusetts war der Wahnsinn. Wir hätten alle 200m anhalten können.
    Sicher, da geht bestimmt noch mehr, aber wir waren zufrieden.


    Wir haben ja in Deutschland auch gerade einen Indian Summer. Kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren jemals einen so schönen Herbst erlebt zu haben. Was hier aber fehlt sind die vielen Töne in leuchtendem Orange und Rot.


    Ich brauche noch etwas Zeit. Der Alltag hat mich wieder und ich komme zu gar nichts mehr. Aber ich habe unterwegs jeden Abend etwas in ein Textfile getrommelt. Das ergänze ich derzeit Stück für Stück und werde daraus den Bericht machen.


    Viele Grüße,
    Rol

  • Also ich finde, Ihr habt aus dem doch sehr suboptimalen Wetter noch das Beste gemacht. Und auch Eurem Junior scheint der Regen ja nicht wirklich die Laune verdorben zu haben. Ist zwar schade mit dem Wetter - der Acadia Park kann so wunderschön sein - aber vlt. wird's ja noch besser. Ich drücke die Daumen :!!


    Lg, Elke

  • Der Regen hat offensichtlich auch schon unser Gehirn matschig gemacht


    Na, ich hoffe das ist schnell wieder getrocknet. ;te:



    fisselte


    ;][; ?(



    miese Aussicht


    Was für eine Suppe. :EEK: Brr. X(



    Erwischt, muss natürlich Zesty heißen :P


    Sagt mir auch nichts. ;][; :nw:



    Wir haben ja in Deutschland auch gerade einen Indian Summer. Kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren jemals einen so schönen Herbst erlebt zu haben.


    Oh ja, das ist der Wahnsinn, was der Herbst da zur Zeit zaubert. :clab:



    Was hier aber fehlt sind die vielen Töne in leuchtendem Orange und Rot.


    Hier nicht. :SCHAU:

  • Also ich bezweifle jetzt einfach, dass die Wasserfall-Fotos bei besserem Wetter noch schöner hätten werden können!
    Die sind toll :!!:clab:


    Wo sind die Fotos vom durch die Pfützen plantschenten Jonah?


    Ich musste so schmunzeln, "Windeln kaufen" :gg:=)
    Das sind so die kleinen Alltagsbesorgungen, die man ja sonst eigentlich gar nicht auf dem Einkaufszettel stehen hat.


    Und zum Garpunkt von Gemüse in den USA, da könnte ich auch fast ein Buch schreiben.

  • Ich glaube das mit dem Garpunkt von Gemüse ist das ähnlich wie mit Brot und Kaffee.


    Man fragt sich die ganze Zeit, wie es möglich ist, dass so viele Menschen nicht merken das das so sch...... schmeckt. Wieso kommt da keiner mal auf die Idee das einfach lecker zu machen ?( ?( ?(
    Na ja Starbucks ist ja eine kleine Verbesserung, aber wenn man mal versucht da einen Espresso zu kaufen..... tja da merkt man dass die eigentlich noch nichts über Kaffee gelernt haben. ;) :gg:
    Jeder Italiener muss doch da echt in Tränen ausbrechen :gg:

  • @Ursula: Ich war abends selbst erstaunt wie viele Fotos ich doch gemacht hatte den Tag über, trotz schlechten Wetters.


    Katja: Wasserfälle sind in der Tat ein dankbares Motiv an Schlechtwetter-Tagen, zu viel Licht ist da ja eher schädlich.


    @Toni: Bei Regen geht man doch auch in den Regenwald, oder? ;)


    @Ulrich: zu Hause in Deutschland wären wir wahrscheinlich auch im Bett geblieben, aber Urlaubszeit vergeuden...


    @Rol: Prima das ihr eine gute Zeit hattet, jetzt bin ich umso mehr gespannt auf euren Reisebericht. Waren wir nicht zur gleichen Zeit in den White Moutains? Die Tage kommen ja noch, aber da waren wir eher enttäsucht.


    @Johannes: im Rückblick fallen die paar richtige Regentage gar nicht mehr so negativ ins Gewicht. Irgendwie muss man halt damit umgehen, also macht man am einfachsten das Beste aus der Situation


    Elke: Wir waren einfach nur froh, dass der Vortag so klasse war und wir die für uns wichtigsten Ziele Freitag gemacht haben.


    @Silke: André und ich hatten echt andere Sorgen als Jonah dabei zu fotografieren wie er Spaß beim Pfützentreten hat!


    @Ursula: Ja, da hast Du wohl recht, aber wahrscheinlich hat die Mehrzahl der Leute einfach noch nie gutes Brot/guten Kaffee gehabt und die wissen gar nicht was ihnen entgeht.


    Gruß
    Eva

  • Zitat von »jolly«



    Der Regen hat offensichtlich auch schon unser Gehirn matschig gemacht


    Na, ich hoffe das ist schnell wieder getrocknet. ;te:


    Pffft, dazu mag ich nichts mehr schreiben


    Zitat von »jolly«



    fisselte


    ;][; ?(


    Kennste den Ausdruck nicht? Für dich noch mal anders: nieselte




    Zitat von »jolly«



    Zasty Nachos


    Zasty? ?(


    Erwischt, muss natürlich Zesty heißen :P


    Sagt mir auch nichts. ;][; :nw:


    Guckst Du auf der HP von Denny's unter Appetizers ;)


    Gruß
    Eva

  • 02. Oktober


    So ein Tag wie heute braucht wirklich keiner, aber von vorne!


    Auch heute Morgen folgte nach dem Aufstehen wieder ein schneller Blick durch die Zimmertür und es bot sich das gleiche Bild wie gestern.
    Wir mussten uns richtiggehend aufraffen um das Auto zu beladen und auszuchecken.
    Heute war der längste Fahrtag der kompletten Tour, aber der war leider nötig um von der Küste in die White Mountains zu gelangen. Die Strecke war ohnehin schon alles andere als kurz, aber als Auflockerung hatte ich noch einen zusätzlichen Loop eingebaut, damit uns auch ein bisschen was fürs Auge geboten wird. Soviel zur Theorie…


    Die Praxis sah leider so aus, das es quasi den ganzen Tag über geregnet hat und wir kaum die Möglichkeit hatten die eigentliche Schönheit der Landschaft zu genießen.
    Wir die letzten Tage üblich waren André und ich ohne Frühstück in den Tag gestartet, aber wir wollten eh bei Walmart in Ellsworth anhalten um noch ein bisschen was einzukaufen und beschlossen dort was aus der Bakery mitzunehmen.
    Leider war die so früh am Tag nur mit fürchterlich süßem Gebäck bestückt, aber unsere Rettung fanden wir im Dunkin‘ Donut der sich im Laden befand.
    Nachdem wir noch ein bisschen gestöbert hatten – irgendwie fehlte uns so der rechte Antrieb – machten wir uns um 9.00 auf die Socken.


    Bis Bangor folgten wir dem Highway 3, dann ging’s ein Stück über die I-95. Kurzfristig folgten wir ihr noch länger als ursprünglich geplant, möglichst schnell Strecke zu machen lautete unsere Devise. Irgendwann aber mussten wir runter um noch den richtigen Schlenker zu bekommen und so gurkten wir über verschiedene Örtchen bis wir an den Abzweig kamen, wo ich den zusätzlichen Scenic-Loop eingebaut hatte. Da der Tag noch jung war und wir eh nichts Besseres zu tun hatten, bogen wir trotz des Wetters ab um den Tachostand noch mehr in die Höhe zu treiben. Die Wälder wurden langsam bunter und es hätte so schön sein können einfach mal nach Lust und Laune anzuhalten und Fotos zu schießen, aber das Wetter vermieste uns das so richtig.


    André war schon total gefrustet und so langsam wurde auch Jonah unruhig, denn nur im Auto sitzen wird ihm halt irgendwann langweilig.
    Am Rangley Overlook hielten wir trotz der nicht vorhandenen Sicht an und machten Jonah schnell etwas zu essen, Mittag war schon durch.
    Netterweise hörte der Regen für ein Weilchen aus, also Regenjacke an und raus auf den mit Pfützen übersäten Parkplatz.
    Steine in Pfützen schmeißen kann auch therapeutische Wirkung haben ;)
    Etwas besser gelaunt packten wir Jonah wieder in seinen Kindersitz und fuhren weiter. Wenige Meilen später passierten wir den Height-of-Land Scenic Overlook. Davon hatte ich so schöne Bilder gesehen, aber die Bedingungen die wir hatten waren da so ganz anders. Da fiel es auch überhaupt nicht mehr negativ ins Gewicht, dass der Overlook wegen Bauarbeiten unzugänglich war. Irgendwie passt das alles zusammen :traen:


    Etwas später kamen wir dann an den Coos Canyon und machten noch mal einen Stopp. Und als hätte der Wettergott ein Einsehen mit uns hörte es für fast eine Stunde auf zu regnen und so lange hielten wir uns auch auf.
    Beine vertreten, das Kind glücklich machen und wenigstens ein paar Fotos knipsen – Mensch was waren wir glücklich.





    Eine weitere dreiviertel Stunde später, mittlerweile war es 16.30, kamen wir ins Bethel kurz vor der Grenze von New Hampshire und den Toren der White Mountains an.
    Wir checkten im gemütlichen Village Motel ein und erholten uns kurz vor den Strapazen der langen Fahrt bevor wir auf Anraten von der Betreiberin zum Abendessen ins SS Miller gingen.
    Dort entlud sich der verkorkste Tag in einem unkontrollierten Trotz- und Wutanfall von Jonah und am Ende waren wir alle fix und fertig. Alles gut zureden und schimpfen brachte kaum Linderung, keine Ahnung wie wir das überstanden haben. Ein Pärchen hat sich sogar umsetzen lassen, denen war Jonah’s Gebrüll wohl zu störend… ;noe;
    Gut dass uns hier keiner kennt, mit gesenktem Blick schlichen wir am Ende aus dem Restaurant.
    Zurück auf dem Hotel haben wir Jonah schnell ins Bett verfrachtet und noch mal den Wetterbericht für die nächsten Tage gecheckt. Der morgige Tag sollte etwas Besserung bringen, Dienstag dann eher wieder schlechter und dann sollte die Sonne wieder hervorkriechen aus ihrem Loch. Mal sehen ob das stimmt.


    Gruß
    Eva

    • Offizieller Beitrag


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    Mehr habe ich nicht gefunden. :nw:

    Trotz Steine in Pfütze werfen ein Brüllattacke, ihr hättet größere Steine nehmen sollen. ;;NiCKi;: Nee, selber knatschig, das färbt halt ab und Jonah hats dann artekuliert. Abdererseits, im Wald ist Regen eigentlich schnuppe. Das hatten wir auch öfters und da stört es mich nicht, wenn es nicht grade schüttet. :nw:

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