01. Oktober
Der erste Weg nach dem Aufstehen führt zur Zimmertür und dann der Blick nach draußen: dicke Nebelsuppe zieht vorüber.
Wo ist bloß der sternenklare Nachthimmel von gestern Abend geblieben?
So richtig antreiben tut uns nichts, also machen wir uns schön in Ruhe fertig und servieren Jonah sein Frühstück, während wir mal wieder hungern.
Wir fahren noch einmal auf die Park Loop Road, denn André würde eigentlich gern noch mal ein paar Fotos von den Klippen entlang des ersten Teil der Straße machen. Bei dem Wetter heute eine eher mystische Angelegenheit. Mittlerweile regnet es auch und so vertreiben Jonah und ich uns die Zeit lieber im Auto bis André zurück ist.
Nach ca. einer Stunde sind wir durch und fahren erst einmal nach Bar Harbor rein, denn wir benötigen dringend ein paar Vorräte und noch dringender Windeln für Jonah.
Im Anschluss fahren wir erst einmal zurück ins Hotel um unsere Einkäufe abzuladen und kurz den Wetterbericht zu checken. Die Aussichten für den restlichen Tag und die kommenden Tage sind eher ernüchternd.
Aber alles Trübsal blasen hilft nichts und so machen wir weiter wie geplant.
Als erstes aber ziehen wir schon mal unsere Regenhosen über und machen Jonah weitestgehend wasserfest.
Wir nehmen also Kurs auf Northeast Habor und parken am Packham Mountain Parkplatz.
Dort angekommen hat es sich so richtig eingeregnet. André meint wir könnten ja abwarten bis es weniger wird, aber wie lange soll das sein?
Schlussendlich ziehen wir Jonah noch seine Gummistiefel an, ziehen die Regenhauben über unsere Rucksäcke und stapfen los.
Es geht über die Acadia Carriage Roads zur Hamlock und Waterfall Bridge. Wir sind noch nicht sehr weit gegangen als der Regen immer stärker wird. Hätten wir nicht unsere Regenklamotten drüber, wir wären innerhalb kürzester Zeit pitschenass gewesen. Als wir nach einer Meile an unserem Ziel ankommen, tropft es nur so aus den Hosenbeinen und den Jackenärmeln und teilweise dringt die Feuchtigkeit jetzt auch durch die Regensachen durch.
Wir suchen Unterschlupf unter den Bäumen, aber die haben eher ein spärliches Blätterdach. Wir stehen also da wie die begossenen Pudel, nur Jonah hat noch Spaß und stapft fröhlich durch die Pfützen.
Nach ca. 5 Minuten hat André die glorreiche Idee wir könnten ja auch versuchen unter der Brücke Unterschlupf zu finden. Warum ist uns das nicht schon eher eingefallen? Der Regen hat offensichtlich auch schon unser Gehirn matschig gemacht.
Kurz darauf stehen wir unter der Waterfall Bridge und haben einen guten und vor allem trockenen Ausblick auf den Wasserfall wegen dem wir eigentlich hergelaufen sind.
Als wir ankamen führte er eher spärlich Wasser, als wir den Ort nach einer ganzen Weile verließen schoss das Wasser geradezu herunter.
Auf dem Rückweg hatte der Regen sogar fast aufgehört und wir kamen deutlich besserer Laune wieder am Auto an.
Da es mittlerweile 13.00 durch war, picknickten wir noch am Auto und steuerten dann unser nächstes Ziel an, den Asticou Azalea Garden.
Hier fisselte es wieder leicht vor sich hin, aber wir stromerten trotzdem einmal durch die japanisch angehauchten Anlagen.
Vor drei Jahren hatten wir quasi bei gleichem Wetter hier schon mal einen Stopp eingelegt.
Dieses Jahr dehnten wir unseren Besuch aber noch ein bisschen aus, denn wir wollten noch den Asticou Terrace Trail bis zu den Tuya Gardens erwandern. Der Trail ist bloß eine halbe Meile lang und führt die meiste Zeit über Treppen durch den Wald bis zum eigentlich Garten.
miese Aussicht
Dieser war größer und meiner Meinung nach sehr viel schöner. Bänke und Pavillons hätten bei gutem Wetter zum Verweilen eingeladen. Es blühten noch wahnsinnig viele schöne Blumen und wir wanderten eine Zeitlang umher, immer auf der Suche nach einem schönen Motiv.
Jonah war schon gleich zu Beginn der Wanderung eingeschlafen, Mittag war schließlich schon lange durch, und bekam von dem Ganzen nichts mit.
Um 15.30 waren wir zurück am Auto und beschlossen keine weiteren Abstecher einzulegen sondern direkt zum Hotel zu fahren, ein bisschen zu verschnaufen und dann ein frühes Abendessen einzunehmen.
So kam es dann auch, wir kehrten bei Down Under ein und bekamen einen Platz zugewiesen. Gut das wir so früh dran waren, später beim Verlassen warteten schon so einige auf einen freien Platz.
Für André gab’s noch mal Lobster, ich hatte ein halbes Hähnchen mit Pommes und Gemüse bestellt, welches ich dann großzügig mit Jonah teilen wollte. Für den Kleinen gab’s außerdem noch Kartoffelbrei. Der Brokkoli war allerdings nur einmal durchs heiße Wasser gezogen worden und noch sehr bissfest, so das Jonah ihn am Ende verweigerte.
Später am Abend hatte ich allerdings leichte Magenprobleme, ob’s am Hähnchen lag?
Gruß
Eva