Horrortrip
Sonntag, 21.09.2008, Ah-Shi-Sle-Pah WSA
Beim Frühstück hatte ich mich verquatscht und bin deshalb etwas später losgefahren. Eigentlich wollte ich in den Nordteil von Bisti, aber dort war es stark bewölkt, aber weiter südlich war blauer Himmel zu sehen. Kurz entschlossen fuhr ich zur Ah-Shi-Sle-Pah WSA, die ja südlich von Bisti sind. Heute wollte ich eine Rechnung begleichen, denn letztes Jahr hatte ich zu wenig Wasser dabei und musste früher als geplant abbrechen. Heute hatte ich genügend Wasser dabei, daran sollte es nicht scheitern. Am Parkplatz stand schon ein Auto, aber von den Leuten war nichts zu sehen. Ich marschierte um 09:30 Uhr los.
Man braucht gar nicht weit gehen, da tauchten schon die ersten Hoodoos auf.
Das Wetter war gut, es waren nur ein paar kleine weiße Wölkchen zu sehen. Diese Ecke war ganz anders als die, die ich letztes Jahr gesehen hatte - viel schöner, einfach toll.
Auch die Formen waren sehr vielfältig.
Mir der Zeit nahmen die Wolken zu, aber ich machte mir noch keine Sorgen. Das einzigste was mich störte war, dass die Sonnenlücken immer kürzer wurden.
Dann begegnete ich den Leuten von dem anderen Wagen, sie waren auch Deutsche. Wir unterhielten uns kurz und dann ging ich weiter. Ich sah noch ein schönes Gebiet und ging dort hin. Als ich dort ankam, verdeckte eine dicke Wolke die Sonne.
Ich bemerkte auch, dass es jetzt sehr viele Wolken am Himmel gab, vor allem dunkle. Ich wollte noch eine Wolkenlücke abwarten und ein paar Fotos machen und dann wieder zum Auto zurückgehen. Aber anstatt Sonne vielen ein paar Regentropfen. Ich hoffte noch, dass es aufhört und die Sonne wieder herauskommt. Es hörte dann tatsächlich auf zu regnen und ich wartete weiter auf die Sonne. Und dann geschah es, der Himmel öffnete schlagartig seine Schleusen.
Regen in Ah-Shi-Sle-Pah (da gibt es keine schönen Farben mehr):
Innerhalb kürzester Zeit war ich klitschnass. Und dann hagelte es sogar, Gott sei Dank waren die Hagelkörner nicht sehr groß. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte genug vom Warten und machte mich auf den Weg zum Auto. Das war nicht ganz einfach, denn die sonst harte Kruste war jetzt aufgeweicht und ziemlich rutschig.
Der Weg zum Rand, wo es eben weiterging, war nicht so weit. Aber die paar Anstiege machten große Schwierigkeiten. Ich rutschte mehrfach wieder hinunter, blieb aber auf den Beinen. Auch meine Schuhe wurden immer schwerer, ich glaube es hing an jedem Schuh so 10 kg Lehm. Als ich oben ankam, sah ich, dass es in Richtung Auto total schwarz war.
Gewitterwolke:
Dann zuckte ich zusammen - ein Blitz schoss vom Himmel auf die Erde, und sogleich donnerte es. Jetzt machte ich mir doch ein paar Sorgen. Sollte ich wieder hinuntersteigen und unten weitergehen? Das Wetter zog zwar von mir weg, aber man weiß ja nicht ob es sich dreht und dann auf mich zukommt. Ich wagte es, oben weiter zu gehen.
Ich beeilte mich, zum Auto zu kommen, aber es war noch ein ganzes schönes Stück zu laufen. Das mit dem Beeilen hätte ich nicht machen sollen. Auf einer ebenen Fläche geschah es, ich wurde zum Superstar der Eiskunstläufer. Der Boden war glatt wie Schmierseife. Dass das nicht gut gehen konnte, versteht sich von selbst, ich machte einen dreifachen Rittberger mit zweifacher Schraube und landete elegant auf meiner linken Arschbacke. Ich glaube, in Farmington spricht man heute noch davon, dass die Erde gebebt hatte. Nach dem ersten Schreck rappelte ich mich wieder hoch - ich war ganz schön sauer. Nur gut, dass das keiner gesehen hat. Bei einem weiteren Ausrutscher hätte ich fast noch einen Spagat hingelegt. Ich wusste gar nicht, dass ich die Beine noch sooo weit auseinander brachte. Die Hose war jetzt so richtig voll mit Lehm. Wenn die Hose jetzt trocknet, steht sie bestimmt von ganz alleine.
Irgendwann erreichte ich das Auto, ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war. Ich reinigte mich notdürftig, aber die Lehmschicht hing fest an den Schuhen.
Ich fuhr dann nach Farmington zurück, es ging erstaunlich gut, auf den Backroads konnte man noch gut fahren. Sie waren bis auf ein paar Stellen nicht schlammig. Der Wagen wurde trotzdem eingesaut. In Farmington fuhr ich zu einem Car Wash und spülte mit einem Hochdruckstrahl den Schlamm weg. Wenn der erst einmal mehrere Tage am Wagen heftet, war er bestimmt hart wie Beton. Auch meine Schuhe mussten daran glauben, sie wurden ebenfalls mit dem Hochdruckstrahl gereinigt. Im Motel bin ich etwa um 15:30 Uhr angekommen. Ich packte die Sachen in die Waschmaschine und mich unter die Dusche.
Zum Abendessen hatte ich mich mit Margit und Christian verabredet. Sie holten mich ab und wir fuhren nach Applebee’s. Das Steak sah zwar nicht so gut aus, war aber OK gewesen. Wir quatschten noch bei ein paar Bier und es wurde ein schöner Abend.