Raven, Ruins & Red Rocks 2011

  • Das Vorbuchen fand ich jetzt gar nicht so verkehrt und manchmal war es auch wirlich notwendig gewesen.


    Pro vorbuchen, find ich gut. :!!


    Die letzten 4 Touren haben wir auch komplett vorgebucht und sind immer gut damit gefahren. Allerdings kann man ja im Internet Zeitalter


    auch kurzfristig umdisponieren, was wir auch schon öfter gemacht haben.


    Willi

  • Auch von mir GUTE BESSERUNG! Keine wunder bei diesen Winter-Temperaturen!






    Jo, ich hab' hin und wieder auch schon vorgebucht, allerdings nie mehr als 1-2 Tage vorher, und auch nur in Orten, wo ich weiß, daß es da nur wenige Hotels gibt oder viel los ist (z.B. wenn in Moab irgendeine Mountainbike-Großveranstaltung ist). Bisher hatte ich mit der spontanen Motelsuche eigentlich fast immer Glück. Jetzt im Juni war teilweise etwas mehr los, aber wirklich problematisch war's auch nicht. Eine ganze Reise komplett vorzubuchen wäre nicht mein Ding, weil ich bei meinen Tagesetappen immer viel zu spontan bin. Wenn's mir irgendwo gut gefällt, hänge ich mal einen Tag dran, und wenn's mir irgendwo nicht gefällt oder das Wetter nicht hinhaut, fahre ich weiter. Es macht halt jeder so, wie er's für das Beste hält. Wäre ja auch langweilig, wenn's jeder gleich machen würde. ;)


    Das ist halt der Nachteil am Vorbuchen, manchmal ist man zu unflexibel, dafür spart man sich abends die Suche. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.



    Deshalb haben wir bis auf die erste und die beiden letzten Nächte alles nur mit Storno-Möglichkeit gebucht. Da ist man noch ein klein wenig flexibel geblieben. Und ein paar mal haben wir es schließlich auch genutzt. Wobei das mit dem langsamen I-Net schon sehr anstregend war.

  • Jetzt hat es die Arme aber richtig erwischt.
    Merke auch gerade, dass der Vorbuchungsanteil immer größer wird bei der anstehenden Reise. Das kommt davon, wenn man in der Hauptsaison unterwegs sein will. :nw:


    Bei uns hat sich das vom in den Tag hinein fahren über das 1 bis 2 tage vorher buchen zu einem deutlich stärkeren "Vorbuchungsanteil" durch den Nachwuchs verschoben. Da ist es einfach bequemer schon zu wissen wo man nächtigt, kann man den Tag flexibler einteilen, wenn keine Unterkunftssuche auf dem Plan steht.


    Irgendwie schön war es vorher aber auch ohne vorbuchen.


    ciao


    frank

  • Nicht am Streik teilnehmen und das Wochenende zum Auskurieren nutzen

    :rolleyes: Hat leider nicht wirklich geholfen, ich lag auch Montag noch flach. :(


    So schöne Bilder - ich will da auch hin.
    Jetzt sofort.

    Ich auch. *seufz*


    Wir haben schon Dienstag Abend.


    Hm, ich hätte wohl schreiben sollen, daß es morgen weitergeht. :gg:


    Mal sehen, vielleicht komme ich heute dazu. Ansonsten eben morgen. ;)


    Claudia, hoffentlich geht es Dir bald besser, bin schon sehr gespannt auf den Mesa-Verde Bericht.

    Danke! Ich tu' mein Bestes, daß es schnell wieder weitergeht mit dem Reisebericht. :)



    Jetzt hat es die Arme aber richtig erwischt.

    Da sagst du was Wahres. Inzwischen bin ich ja fast froh, daß es momentan ziemlich kalt ist. Bei Hitze mit Schal herumzulaufen ist einfach nur doof. :wut1:


    Irgendwie schön war es vorher aber auch ohne vorbuchen.


    Ja, es hat halt alles Vor- und Nachteile. Ich bin, wie gesagt, lieber spontan, aber auch nur dann, wenn ich weiß, daß ich keine Probleme haben werde, eine Unterkunft zu finden. Wenn ich z.B. weiß, daß in Moab ein großer Mountainbike-Event stattfindet, buche ich auf jeden Fall vor, denn dann kann die Stadt schnell voll sein...


    :wink4:

  • Sooooo, meine Lieben - es geht tatsächlich heute schon weiter. ;ws108;


    Tag 8 (9. Juni 2011)


    Farmington – Mesa Verde


    Nach einer bequemen und trotz offenem Fenster sehr ruhigen Nacht (wahrscheinlich war ich nach der anstrengenden Wanderung im Chaco einfach zu platt, um etwas zu hören) ist meine erste „Amtshandlung“ das Suchen von ESPN im Fernseher, denn schließlich muß ich das Eishockey-Ergebnis von gestern wissen. Boston hat 4-0 gewonnen, d.h. in der Serie steht es 2:2. Na toll, dann gibt’s also mindestens 6 Spiele, und Monsieur muß sich mit dem Nachreisen noch gedulden. :wut1:


    Das Frühstück hier im noblen Courtyard by Marriott haut mich nicht gerade um – das Rührei ist so hart, daß man fast eine Kettensäge dafür braucht, der Toast verliert trotz Toasten nicht seine schwammige Konsistenz, und der Kaffee ist gerade mal trinkbar. Wenn die wenigstens braune Becher dafür anbieten würden, könnte man sich zumindest der Illusion hingeben, er wäre etwas anderes als leicht eingetrübtes Wasser… :rolleyes:


    Bevor ich mich auf den Weg zu den ersten Attraktionen mache, fülle ich im WalMart noch schnell meine Vorräte auf. Dann geht’s – mit leichten Schwierigkeiten, weil mal wieder nix vernünftig beschildert ist – auf die 170 gen Norden, auch LaPlata Highway genannt. Naja, wie man „Highway“ so definiert… Es ist halt eine schmale Landstraße, auf der es aber deutlich ruhiger zugeht als auf der ungefähr parallel verlaufenden 550 zwischen Aztec und Durango, wo die Einheimischen fahren wie die Henker. Hier auf der 170 begegnen mir nur wenige Autos… und eine Mähmaschine, die dem Gras am Weges- bzw. Straßenrand den Garaus macht. Die Strecke ist recht hübsch, zumal sie schöne Ausblicke auf die schneebedeckten Berge bietet.



    Dank ein paar Schnecken auf der 160 (ich werde nie verstehen, warum manche Leute auf gerader, bestens einsehbarer Strecke 20 mph unter dem Speed Limit fahren :pipa: ) komme ich gegen Mittag im Mesa Verde National Park an. Hier ist es deutlich kühler (ca. 65°F zeigt das Thermometer im Auto an – und ich hab’ keine Wintersachen dabei!), und entlang der Straße entdecke ich viiiele wunderschöne Blumen.Mein erster Stop gilt wie fast immer dem Park Point, der eine einfach umwerfende 360°-Sicht bietet. Auch hier blüht alles um die Wette…






    Auch die kleinen Gambel Oaks, die sich nach dem verheerenden Brand vor einigen Jahren hier oben angesiedelt haben, wuchern ordentlich.



    Auf gut Glück fahre ich als nächstes zur Far View Lodge, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, daß die um diese Jahreszeit ausgebucht sind (und auch im Internet, wo ich heute morgen kurz geguckt habe, hieß es „keine Zimmer verfügbar“). Aber ich hab’ mal wieder das Glück der Dummen, und die haben tatsächlich noch Zimmer frei. Spontan entscheide ich mich – auch meinem Rücken zuliebe – für einen der besser ausgestatteten Kiva Rooms (vor allem die Matratzen sind hier besser). Kostet zwar ordentliche 144$ inkl. tax, aber dafür spare ich bestimmt woanders wieder. Oder auch nicht. Aber egal. :nw:


    Natürlich ist das Zimmer um diese Zeit noch nicht bezugsfertig, aber ich hab’ ja eh einiges vor. Als erstes fahre ich zum Visitor Center und kaufe dort ein Ticket für die Long House Tour um 15:30 Uhr. Die Erfahrung hat mir schließlich gezeigt, daß es meistens besser ist, „krumme“ Zeiten zu nehmen, weil die Touren zur vollen Stunde wohl viel beliebter und deshalb entsprechend voll sind. Aber nicht weitersagen! ;)


    Laut offiziellen Informationen dauert die Fahrt zum Ranger Kiosk, quasi dem „Endpunkt“ der öffentlich zugänglichen Straße auf der Wetherill Mesa, 45 Minuten. Naja, ist „leicht“ übertrieben; ich brauche trotz einiger Fotostops (auch hier blüht alles wie verrückt)…



    … nicht mal ganz eine halbe Stunde. Die Straße ist recht kurvig und ähnelt zeitweise einer Achterbahn – da ist es nachvollziehbar, daß die Wetherill Mesa nur von Ende Mai bis Anfang September offen ist, denn bei Schnee ist es sicher kein Vergnügen, hier zu fahren, schon gar nicht mit einem Schneepflug. :neinnein:


    Auf dem großen Parkplatz beim Ranger Kiosk stelle ich das Auto ab. Es ist mehr los hier als ich dachte, aber längst nicht so viel wie auf der populäreren Chapin Mesa, wo vermutlich 90% der Touristen hinfahren. Hab’ ich ja bisher auch immer getan, weil ich immer zur falschen Zeit hier war, deshalb will ich mir diesmal die Wetherill Mesa im Detail vornehmen.


    Hier oben hat’s auch tüchtig gebrannt. Aber es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie schnell vieles nachwächst.




    Zu meiner großen Begeisterung blühen die Yuccas hier oben um die Wette.Und damit ihr auch alle was dazulernt: im Gegensatz zu White Sands, wo es hauptsächlich Soaptree Yuccas gibt (die mit dem langen Stengel), findet man hier überwiegend Banana Leaf Yuccas (die Blätter sind tatsächlich etwas bananig geformt, und die Stengel sind viel kürzer, so daß die Blätter die Blüten teilweise fast einhüllen).



    So, das war jetzt der wissenschaftliche Teil des heutigen Berichts. Oder vielleicht kommt später noch was. :gg:


    Vor der Long House Tour ist erst noch Step House dran, das man – ähnlich wie Spruce Tree House auf der anderen Mesa – ohne geführte Tour besuchen kann. Zuerst geht’s an Brainrock-ähnlichen Felsen vorbei…



    …und dann ein Stück nach unten zu dem in erstaunlich vielen „Etagen“ erbauten (daher wohl der Name) Step House.



    Hier gibt’s auch ein Pit House…



    …und die obligatorischen Leitern.



    Der Weg zurück nach oben ist an sich eher uninteressant, aber auch hier finden sich hübsche Blümchen…



    …und wieder blühende Yuccas in allen Entwicklungsstadien, die einen förmlich anspringen und betteln, fotografiert zu werden. Wie könnte ich da widerstehen? :rolleyes:





    Fast zu schnell bin ich wieder am Auto; theoretisch könnte ich fragen, ob ich die Tour um 15:00 Uhr mitmachen kann (wäre sicher möglich), aber am Treffpunkt unter dem hübschen Plastikdach des Kiosk tummeln sich schon jede Menge Leute, und ich hoffe auf eine etwas „intimere“ Tour eine halbe Stunde später. Und wie sich herausstellt, war mein Bauchgefühl mal wieder goldrichtig: bei der Tour um 15:30 Uhr (geführt von einer nicht mehr so ganz taufrischen Rangerin mit dem hübschen Nachnamen Habenicht) sind wir gerade mal zu fünft. Ha! :SCHAU:


    Mit einem Shuttle geht’s zum Trail Head für Long House und dann ein Stück per pedes nach unten. Ist ein klein bißchen anstrengender (vor allem der Rückweg) als Step House, zumal wir hier ja auf ca. 7.500 Fuß sind, aber mit 1-2 Foto- und Verschnaufstops gut zu bewältigen. Step House ist – nach dem Cliff Palace – das zweitgrößte Cliff Dwelling hier im Mesa Verde N.P. und ziemlich beeindruckend.




    Wie in den meisten Cliff Dwellings gibt es auch hier eine Seep Spring, eine Art Quelle, bei der das Wasser durch die Felsschichten sickert, bis es irgendwo – an einer besonders harten Schicht – nicht mehr weiterkommt und dann austritt…



    …und natürlich haben sich die Leute das früher zunutze gemacht, indem sie kleine Vertiefungen in den Boden gehauen haben, wo sich das Wasser dann sammelte. Die waren ja schließlich nicht doof damals.



    Auf dem Rückweg nach oben gibt’s mal wieder Blümchen…



    Oben angekommen, hüpfe ich – wie auch die anderen Tourteilnehmer – ins nächste Shuttle, das praktischerweise an zwei Overlooks anhält und dort ein paar Minuten wartet, so daß man schnell einen Blick nach unten werfen und ein paar Bilder machen kann und nicht auf das nächste Shuttle in 30 Minuten warten muß. Auf diese Weise habe ich noch das Vergnügen, mir das Kodak House…



    …und nochmal Long House aus einer anderen Perspektive anzusehen.



    Mit dem Shuttle geht’s wieder zurück zum Parkplatz (unterwegs sehen wir ein paar halbwilde Pferde, die irgendwann mal, sagt der Fahrer, von der Ute Indian Reservation „nebenan“ ausgebüxt sind) und mit dem Auto zurück Richtung Zivilisation. Weil noch viel Zeit ist, beschließe ich spontan, mir noch die Highlights der Chapin Mesa anzuschauen. Erfahrungsgemäß gibt’s da ja einige Punkte mit schönem Abendlicht, ideal zum Fotografieren. Nur leider funktioniert das, was im Herbst toll klappt, im Hochsommer nicht so besonders gut, denn sowohl Square Tower House…



    …als auch Sun Point und Cliff Palace…



    liegen teilweise schon im Schatten und sind nicht so fotogen wie im Herbst. :( Allerdings tut das der beeindruckenden Wirkung dieser Gebäude keinen Abbruch.


    Der sogenannte Sun Temple (weiß der Geier, wer auf diese Bezeichnung kam und wieso) steht natürlich auch noch auf dem Programm. Das Gebäude wurde nie ganz fertiggestellt, denn es gibt keinerlei Anzeichen dafür, daß es jemals ein Dach hatte. Huch, das war ja schon wieder was Wissenschaftliches! Hoffentlich könnt ihr das alles verkraften. :gg:



    Ein interessantes Detail an diesem Gebäude ist das „Becken“ an einer Seite – es besteht aus einem natürlich geformten Stein mit einer Mulde, der in die Mauer integriert wurde. Sinn und Zweck des Ganzen? Keine Ahnung – womit wir mal wieder beim Geier wären.



    Mit einem kurzen Stop am Cedar Tree Tower (auch hier gibt’s viele blühende Yuccas) geht’s zum Home Sweet Home, meinem „Luxuszimmer“ in der Far View Lodge. Naja, Luxus ist übertrieben; in zivilisierteren Gegenden kriegt man für den Preis deutlich mehr geboten, aber hier muß man halt die Lage zahlen. Immerhin empfängt mich hier wieder ein schönes breites Bett...



    ... und den Balkon vor dem Zimmer darf man auch nicht vergessen. Hier kommt es schon mal vor, daß diverse Vierbeiner (sogar Bären soll’s hier geben, aber so einer ist mir noch nicht über den Weg gelaufen) abends oder frühmorgens vorbeischauen. Kurz nachdem ein Mule Deer vorbeispaziert ist, gerade als ich die Aussicht bewundere, breche ich nochmal zu einem sehr kurzen Abendspaziergang rund um das Gelände der Lodge auf. Neben einem wunderschönen blühenden Busch…



    … ist vor allem das Licht auf den entfernten Cliffs und Bergen nicht zu verachten.



    Sogar den Shiprock sieht man, wenn man weiß, wo man suchen muß.



    Der Sonnenuntergang per se ist mangels Wolken mal wieder eher langweilig, aber er wird trotzdem geknipst.



    Auf den Bergen im Norden hingegen herrscht regelrechtes Alpenglühen. Da gerät man ja fast in Versuchung, zu jodeln. :gg:



    Nachdem mir noch zwei Mule Deer Ladies über den Weg gehüpft sind (leider ist es zum Fotografieren schon zu dunkel), mache ich es mir in meinem Kiva Room – hm, eigentlich müßte der doch rund sein…? – gemütlich. Einen Fernseher gibt es hier auch nicht, aber es ist auch schön, einfach mal die Stille zu genießen.


    :GN:



    Puh, das war jetzt eine Menge Text und noch mehr Bilder. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu Tode gelangweilt. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Liegt es daran, das ich Long House nicht kenne? Ist in der Tat auf dem Foto beeindruckender.
    Schwein gehabt mit dem Zimmer. :!!:clab:

  • ich werde nie verstehen, warum manche Leute auf gerader, bestens einsehbarer Strecke 20 mph unter dem Speed Limit fahren


    Nach dem miserablen Frühstück warst du wohl etwas genervt ;):gg: .


    Das war ein schöner Ausflug in die Botanik :clab: . Hochwissenschaftlich eben :!! (das kann nicht nur der Wurm :gg: ).


    LG,


    Ilona

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