Es sollte in den Nordwesten gehen!!!

    • Offizieller Beitrag

    Ein langer Tag


    Freitag, 25.09.2009, Crack in the Ground, Christmas Valley Sand Dunes, Diamond Crater, Pete French Round Barn SP


    Gegen 06:30 Uhr wurde ich wach. Als erstes habe ich mir einen Kaffee gekocht. Nach der Morgentoilette gab es erst einmal ein kleines Frühstück, ich hatte ja in Bend etwas zum Essen eingekauft. Danach lud ich das Gepäck ins Auto und fuhr los.


    Auf der Christmas Valley Road ging es nur kurz (1,2 Meilen) nach Osten. An einer Kreuzung bog ich links ab und fuhr auf der "Crack in the Ground Road" nach Norden. Die Gravelroad war anfangs OK. Rechts und links gab es Felder zu sehen. Dann ging es ein paar Meter auf ein Plateau hinauf. Rechts und links der Road konnte man auch ein paar Lavahügel auf der High Desert entdecken.



    Hier oben gab war die Road nicht mehr so gut, es gab fürchterliches Washboard. Die Fahrtstrecke war aber Gott sei Dank nicht lang, knapp 3 Meilen. Auf der linken Seite tauchte ein Parkplatz auf, es war der Trailhead zum Crack in the Ground, den ich mir anschauen wollte.


    Ich schnappte mir einen Fotorucksack und die Wasserflasche und ging das kurze Stück bis zum Einstieg in den Crack, etwas eine viertel Meile.



    Viele Informationen über den Crack findet man nicht. Die Spalte bildete sich als Lava aus Rissen floss. Die darüber liegende ältere Lava stürzte daraufhin ein. Normalerweise würden sich im Laufe der Jahrtausende die Spalte mit Ablagerungen füllen. Aber aufgrund des lokalen trockenen Klimas geschah dies hier nicht. Der Crack in the Wall besteht seit Tausenden von Jahre. Es soll mehrere Cracks gegeben haben, die aber im Laufe der Jahrhunderte zugeweht wurden und so ist dieser Crack eine Rarität in der High Desert.
    Der Crack ist etwa 2 Meilen lang und bis zu 70 Feet (etwa 21 Meter) tief, durchschnittlich soll der Crack etwa 40 Feet (12 Meter) tief sein. Im Crack ist es einige Grad kühler und Schnee und Eis soll es bis in die heißen Sommermonate geben.


    Ich bin nur ein kurzes Stück im Crack gelaufen - knapp einen Kilometer. Dabei wird es auch an ein paar Stellen richtig eng, so dass ich auch einmal den Rucksack abnehmen musste. Auch ein paar kleine Kletterpartien gab es, wie es sich in einem richtigen Slot-Canyon gehört - aber es war nichts schwieriges.





    Ich kam nur einmal fast bis zum Crack-Rand hinauf, hier schien auch die Sonne, ansonsten war man immer im Schatten.





    Ich blieb etwa eine Stunde und fuhr dann zur Christmas Valley Rd. zurück. Im Christmas Valley gibt es noch schöne Sanddünen und die wollte ich mir auch anschauen.


    Unweit der Dünen ist der Lost Forest, ein Ponderosa Pine Forest.



    Vor ein paar tausend Jahren gab es hier große Ponderosa Pine Wälder, als das Klima noch kühler und feuchter war. Heute gibt es hier nur noch einen kleinen Waldbestand. Die Ponderosa Pines müssen mit etwa 10 Inch Niederschläge im Jahr auskommen, benötigen aber normalerweise wesentlich mehr - was ein Teil des Mysteriums ist, warum der Forest überlebt.


    Dann fuhr ich zu den Sanddünen.



    Die Sanddünen bildeten sich zum großen Teil aus der Asche des Mount Mazama, der vor etwa 7000 Jahren ausbrach. Heute ist an der Stelle der Crater Lake. Die Dünen sind die größten Inlanddünen in Oregon. Das Gebiet der Dünen ist etwa 9 x 5 Meilen groß und bis zu 60 Feet hoch. Ein großer Teil ist für OHV’s freigegeben.





    Da ich noch Infos zu einem Gebiet u. a. Roadverhältnisse von Backroads vom BLM brauchte, musste ich weiterfahren. Das nächste BLM Office war in Burnes, dort wollte ich auch übernachten. Ich fuhr zur US395 und auf der nach Norden bis zur US20. Die Landschaft gefiel mir, man kann sie in etwa mit dem Süden von New Mexico vergleichen, Sagebrush bewachsene Steppenlandschaft.



    Kurz vor Hines, einem kleinem Ort bei Burns, entdeckte ich das BLM Office. Den Besuch dorthin hätte ich mir eigentlich sparen können, die hatten keine Ahnung. Sie sagten mir, dass man eine 60 Meilen langen Scenic Gravelroad mit teilweisen schmalen und rauen Stellen höchstens 1,5 Stunden reine Fahrtzeit benötigt. Ich schaute zweifelnd und sie musste eingestehen, dass es unmöglich ist, die Backroad so schnell zu fahren. Zumindest ein paar Folder und eine Karte habe ich bekommen.


    In Hines kam ich am Oregon Fish & Wildlife Office vorbei und fragte dort nach. Hier bekam ich ein paar vernünftige Antworten. Das was ich mir ausgesucht hatte, müsste - da die Roads trocken sind - machbar sein.


    Dann fuhr ich weiter nach Burns. Als erstes machte ich eine kleine Stadtrundfahrt und schaute mir die Motels von außen an. Ich hatte mir im Internet das Days Inn ausgesucht, aber es sah von außen nicht so toll aus. Das Americas Best Inn & Suites sah besser aus und ich fragte ob etwas frei ist für zwei Nächte. Es war etwas frei und ich checkte ein. Das Zimmer war groß, es gab einen Kühlschrank und ein Microwelle und das WLAN funktionierte auch. Es war noch früh und ich konnte noch etwas unternehmen. Der Diamond Crater ist nicht so weit und das könnte ich am Nachmittag noch machen. Ich brachte nur noch schnell das Gepäck ins Zimmer und fuhr los, tankte aber noch in Burns.


    Auf der OR78 und OR205 fuhr ich nach Süden. Ich war erstaunt, dass hier nach der langen Fahrt durch die Steppenlandschaft viel Weideland war.



    Man kommt auf der 205 auch zum Malheur Lake, ein Eldorado für Birdwatcher. Aber dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Nach etwa 40 Meilen auf der OR205 fuhr ich links ab zum Diamond Crater.



    "There's no other place in North America like Diamond Craters" habe ich irgendwo im Internet gelesen. Das soll die Meinung von Dutzenden von Wissenschaftlern sein, die die Gegend erforscht haben. Hier soll es die besten und vielseitigsten Basalte vulkanischen Ursprungs in den USA geben. Doch um diese Feinheiten zu erkennen, muss man sicherlich große geologische Kenntnisse haben.


    Ich habe mir nur mehrere der kleinen Krater angeschaut. Auf einer kleinen Backroad kommt man an den Kratern vorbei. Es gibt auch einen Folder, in dem die einzelnen sehenswerten Punkte beschrieben sind.


    Einer dieser Krater ist der Lava Pit Crater, der ein Shield Vulcano ist.




    Die nächsten beiden Krater waren die Twin Craters.




    Panorama:


    Große Lavafelder sieht man hier nicht, zwischen den Kratern ist meistens Grasland. Ab und zu sieht man ein paar kleine Lavafelder im Grasland



    Fast am Ende der Dirt-Road ist das Malheur Maar. Das Maar ist 6 Feet tief, der Boden ist mit Ablagerungen bedeckt. Untersuchungen haben ergeben, dass der Krater 6000 Jahre lang kontinuierlich mit Wasser gefüllt ist.



    Panorama:


    Die Dirt-Road war ziemlich staubig, bei dem kleinsten Lufthauch wurde der Staub hochgewirbelt. Der Wagen wurde schön eingepudert.



    Weiter nördlich des Diamond Crater liegt die Pete French Round Barn, heute ist die Scheune ein State Park. Sie wurde etwa 1880 erbaut und war schon in der damaligen Zeit ein ungewöhnliches Gebäude. Der Durchmesser der runden Scheune beträgt 100 Fuß.



    Innen befindet sich ein 60 Feet runder Stein-Corral, darum befindet sich ein 20 Feet breites Gehege. Der Dachstuhl erinnert in gewisser Weise an einen aufgespannten Regenschirm.




    Das ungewöhnlich Design war perfekt für Pete French’s, der die Scheune gebaut hatte, Zwecke geeignet, um in den langen Ostoregonwinter Pferde einzureiten. Dann schaute ich noch kurz in dem neuen Visitor Center hinein, aber es war mehr ein Souvenirladen als ein Visitor Center.


    Es war jetzt schon spät geworden und ich fuhr nach Burns zurück. Am Dry Lake Reservoir hielt ich noch einmal kurz an.



    Ich habe auch eine Herde Pronghorns gesehen, aber als ich näher herankam, rannten sie davon.



    In Burns fuhr ich zu einer Tankstelle, tankte und holte mir ein 6-Pack Bier. Dann holte ich mir bei Subway ein Sandwich (Turkey Breast and Ham). Im Motel gab es dann zum Sandwich ein Bier oder so. Nach dem gestrigen verkorksten Tag hat mir der heutige Tag wieder gut gefallen. Ich sicherte dann die Bilder, schrieb Tagebuch und trank dabei noch ein Bier. Nachdem ich mich kurz im Forum gemeldet hatte ging ich ins Bett.



    Tagesroute:



    Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt



    Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt

  • Hi Gerd,
    obwohl ja Lava nicht in mein Amerika-Bild passt, finde ich The Crack schon ziemlich interessant. :!! :!! :!! Ist mal ne ganz andere Gesteinsart für einen Slotcanyon.


    ...und der kleine Bergsee ist einfach nur entzückend. ;dherz;

    • Offizieller Beitrag

    Einen tollen Crack präsentierst Du uns , Gerd. :!!


    Aber auch das Maar ist sehenswert. Schön zu sehen, wie sich rund
    um das Wasser Leben gebildet hat.:!!

  • Die Panorama-Bilder sind heute besonders gut und hilfreich. So kann man die Crater viel besser erfassen :!!


    Aber das Bild mit den Proghorns ist heute mein Liebling: Niedlich, wie sie alle ihre weißen Püschel-Hinterteile präsentieren =)

    • Offizieller Beitrag

    Beate, Lava und Vulkane gehören zum Amerika Bild aber auf jeden Fall dazu, speziell im Nordwesten der USA.
    Rote Steine (Sandstein) findet man in Oregon eher selten. ;)


    Matze, das freut mich, dass Du dann Teile des Berichtes nimmst für eine (eventuelle) Oregon-Tour. :)


    Toni, das Grün um dem Teich hat mich auch überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet. Interessant war für mich aber, das seit 6000 Jahren ununterbrochen Wasser im Maar sein sollte.


    Thomas, gern geschehen. Man kann noch weiterfahren zum Four Craters Flows, allerdings habe ich davon keine Infos.


    Silke, man konnte von den Cratern leider keine Gesamtaufnahme machen, da musste man Panoramafotos machen. Leider waren die Proghorns weit entfernt und ich musste erst das Tele auspacken. Da waren die Proghorns schon auf der Flucht. :(


    Sandra, freut mich, dass es Dir gefallen hat.

  • Als Slot Canyon Fan gefällt mir die Crack-Wanderung natürlich sehr gut :gg:. Das wäre für mich schon ein Grund , mal "oberhalb" von Utah umherzureisen :SCHAU:.


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Ilona, auch "oberhalb" von Utah gibt es wunderschöne und interessante Ziele. ;)
    Als einer, der Städte nicht so mag, hat mich vor allem der Südosten von Oregon und der Süden von Idaho überrascht. Dort ist für mich eine traumhafte Landschaft. ;)


    Ernst, da freue ich mich aber riesig, dass es nächstes Jahr wieder in die USA geht. :!! :clab: Falls Du vorhast, nach Oregon und Idaho zu fahren, kannst Du gerne bei mir anfragen. Ich bin gerne behilflich. :)

    • Offizieller Beitrag

    Ralph, OK, ich mache erst einmal eine Pause, aber die schönsten Tage kommen noch - nach Weihnachten. ;)


    Rainer, das Maar hat mir auch gut gefallen. Wenn man in dieser Gegend unterwegs ist, dann vermutet man so etwa nicht. Und dabei hatte ich noch Glück gehabt, denn zuerst wollte ich gar nicht bis ganz hinten fahren.


    zigzag, Danke fürs Kompliment. :schaem:
    Ich war zwar schon zwei Mal in Oregon, war aber hauptsächlich in Bend und an der Küste. Erst vor der Tour hatte ich mich intensiv mit Oregon beschäfftigt und festgestellt, dass es tolle Location in Oregon gibt.
    Im Sommer ist es östlich der Cascade Ranges relativ heiß. In Bend hatte ich im September sogar 96 F. Das Wetter kann aber schnell umschlagen, innerhalb von ein paar Tagen hatte ich am Hells Canyon Schneefall.




    All, jetzt kommt erst einmal eine Pause, es geht erst nach Weihnachten weiter. :wink4:

  • Du hattest ja von unterwegs Deinen Unfall schon erwähnt, aber es ist trotzdem auch jetzt noch beruhigend zu lesen das niemand zu Schaden gekommen ist und das es Zeugen gab die Deine Unschuld bestätigt haben.
    Trotzdem ist das eine Erfahrung auf die man im Urlaub gewiss verzichten kann.
    Crack in the Ground schaut interessant aus und natürlich habe ich davon noch nie gehört.
    Das Malheur Maar scheint in dieser Lavagegend total fehl am Platz zu sein, schaut aber wirklich interessant aus.


    Gruß
    Eva

  • Oje, einen Unfall wünscht man sich ja wirklich nicht. Aber es ging ja glücklicherweise noch einmal glimpflich aus. Aber trotzdem ist so was immer ärgerlich.


    Die runde Scheune ist ja wirklich sehr eigenwillig. Das Maar mit dem Gras drum herum sieht auch klasse aus. War wieder ein interessanter Tag. Die Liste füllt sich immer mehr. Danke, Gerd!



    Gruß
    Gundi

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