Tour de Utah

  • Das scheint -wie erwartet- wirklich genial zu sein mit Rad! Ich bin begeistert und ganz sicher, dass ich damit meinen Mann, der schon die ganze Zeit für 2010 eine USA-Auszeit ankündigt dort rüber locken kann. :gg: Moab 2010 wir kommen... :SCHAU:


    Wie bekommt man denn die Route ins Google Earth - nur als "Plus-Kunde" oder geht das auch so?


    Ich -nein wir (das ist der erste RB den mein Mann mitverfolgt!) sind schon sehr gespannt wie es weitergeht!

  • EIn wunderbarer Tag, Johannes. Ich bin schon auf den nächsten gespannt.


    Wieviel Wasser hattest du denn mit dabei? (Oder habe ich das jetzt überlesen?)


    Mit einem MTB kann man ja wirklich nicht allzu viel mitschleppen. Deine Kamera war im Daypack auf dem Rücken?


    Seiltanzen über dem Abgrund - :EEK: :EEK: :EEK: - das ist schon ziemlich durchgeknallt :pipa:.


    Weiterhin viel Spaß!


    Gruß
    Gundi

  • DER WAHNSINN, ich wäre mausetot irgendwo vom Rad gefallen


    Super, daß Du so einen tollen Tag hattest, auch wenn Du den Wasserbedarf falsch eingeschätzt hattest. Ging ja gerade nochmal gut.


    Das Bild mit dem Fuß ist der Wahnsinn, so eine Aufnahme könnte ich nie machen :EEK: :EEK: :EEK:


    Und die irren Seiltänzer, da fällt mir nur ein :pipa:


    Viel Spaß weiterhin beim Radlfahren :wink4:


    Gruß


    Sandra

  • @ Leia:
    Moab ist die Welthauptstadt des Mountainbiking. Ihr werdet begeistert sein. Die Auswahl an Trails ist gigantisch. Man könnte hier wochenlang radeln, ohne die Strecke zu wiederholen.


    Eigentlich musst Du nur auf den Link klicken, dann wirst Du vom Browser gefragt, ob Du das kmz-File öffnen oder speichern willst. Funktioniert bei mir prima, sowohl aus Firefox als auch IE.


    @ REH:
    Vielleicht erkannt man's nicht so gut auf den Bildern, aber auf meinem Trikot steht: "quaeldich.de". Das ist das Motto, dann geht alles! :gg:


    @ Ray:
    Ja, das mit dem Wasser ist das größte Problem. Habe aber von einem Kollegen gestern noch den Tipp bekommen, mir ein Camelbak zu besorgen, damit könnte ich 3 Liter auf dem Rücken und nochmal 0,75 l in der Fahrradflasche transportieren. Werde jetzt gleich in Moab mal danach schauen.


    @ Gundi:
    Ich hatte knapp 2 Liter dabei. Zu Hause würde das für 50 km locker reichen, aber hier trocknet man offenbar viel schneller aus.


    Beim Biken habe ich nur meine Bike-cam dabei:



    Die passt in die Trikot-Tasche. Die macht auch die Videos.
    Die große Schwester (Canon EOS 1000 samt Objektiven) bleibt dann natürlich im Motel.


    @ Sandra:
    Ja, Höhenangst darf man hier nicht haben. Das gilt aber für alle Canyonränder. :EEK:


    @ Joe:
    Ja, so kann's weitergehen! :!!


    @ Ilka:
    Also 50 km sind eigentlich keine Strecke für mich. Das mache ich normalerweise abends nach Feierabend. Aber mit dem Rennrad geht das auch viel schneller. Irgendwie scheint das Klima die Sache hier viel anstrengender zu machen, als zu Hause.


    @ Ernst:
    Ja, das mit dem Wasser ist das größte Problem. Ich werde heute früh mal schauen, was sich machen läßt.


    Die Seiltänter waren schon gesichert. Sie hatten ein richtiges Geschirr um den Bauch, das mit dem Hauptseil verbunden war. Einer rutschte auch aus und blieb drin hängen. Also lebensmüde waren die glaub ich nicht!


    @ Toni:
    Ja, es war herrlich! Ein richtiger Tag nach meinem Geschmack! :SCHAU:


    @ Daniel:
    Das dachte ich auch mal vor 15 Jahren, bis ich nach und nach auf den Geschmack gekommenn bin. ;)


    @ Carmen:
    Im Auto hab ich lang genug gesessen. Ich bin froh, daß ich endlich mal meine Muskeln wieder richtig bewegen kann.
    Das Problem mit dem Wasser sollte lösbar sein. Schaun wer mal.

  • Hallo Johannes :wink4:,
    ich bin auch ganz begeistert. Das war ja wieder ein ganz wunderbarer Tag, lebendig geschrieben und mit Liebe zum Detail (z.B. Fuß am Abgrund) in tollen Fotos festgehalten :clab:. Es macht wirklich Spaß Dir zu folgen und an Deinem Freud und Leid teilzuhaben. Du musst ja topfit sein, denn so wie man Dich liest überwiegt die Freude an Deinem Tun doch ganz erheblich, und das bißchen Leid lässt sich offenbar gut verkraften :!!.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Erlebnis der anderen Art ist, diese einzigartige Naturlandschaft auf dem Bike zu erfahren. So erlebt man den Tag aus einem vollkommen anderem Blickwinkel als vom Fahrzeug aus. So gehts einem im Prinzip ja auch beim Wandern, das ist dann allerdings wieder eine andere Sichtweise der Dinge.


    Bin schon sehr gespannt auf Deine nächsten Berichte und freu mich drauf.


    Hoffe Du hast ein Camelpak kaufen können. Das ist wirklich eine sehr praktische Erfindung und gerade für Deine Zwecke genial :!!.

  • Wow, da fährst Du ja ganz schön was ab mit Deinem Mountainbike, das wär auch nichts für mich, radeln ist nicht so meins. Obwohl ich das ein oder andere Mal hier im Südwesten gedacht habe das ein Rad nicht schlecht wäre. Ist halt mal was ganz anderes. Diese Seilakrobaten sind ja wirklich etwas durchgeknallt!
    Mal gespannt wo Du heute hingefahren bist!


    Gruß
    Eva

  • 13.5.09



    Freude schöner Götterfunken,
    Tochter aus Elysium,
    Wir betreten Feuertrunken,
    Himmlische, dein Heiligtum!


    O ja. Ich war heute schon wieder im Elysium!


    Dank des Tipps meines Kollegen, habe ich mir erst mal für $30 einen Camelbak-Wassertank für meinen Rucksack gekauft. Dort passen 3 l Wasser rein. Zusammen mit der normalen Trinkflasche sind das 3,75 l. Gigantisch viel! Das sollte für alle Radtortouren ausreichen.


    Dann fuhr ich mit dem Auto zum Jughandle Arch an der Potash Road und stieg aufs Fahrrad.



    Erstmal fuhr ich in den Long Canyon. Man sollte ihn in Steep Canyon umtaufen, denn die Steigungen waren mit geschätzten 12-15 % erheblich.







    Langsam aber sicher kroch ich die 500 Höhenmeter vom Colorado Fluß aus auf die Hochebene. Die Aussichten wurden immer schöner:



    Je weiter ich nach oben kam, desto angenehmer wurde das Klima. Hier ging ein kühler Wind und ich hatte sogar Schatten. Steil war's aber immer noch:



    Das hat richtig viele Körner gekostet, aber war gleichzeitig ein traumhafter Anstieg in verlassener Gegend. Nur 2 Autos kamen mir entgegen.


    An dieser Stelle musste man unten durch. Man sah auf den Felsen am Boden, dass hier bereits einige Ölwannen von Fahrzeugen unsanft berührt wurden.



    Danach kam noch eine Stelle, wieder mit geschätzten 12-15% Steigung, aber Tiefsand. Hier würde ich nie mit dem Auto hochfahren! Never! Aber auch mit dem Fahrrad ging da nichts mehr. Aber ein Fahrrad kann man ja einfach schieben, und so tat ich es dann auch.




    Nach 1:20 h war ich oben am Canyonrand angelangt und genoss erst mal die herrliche Aussicht auf das getane Werk.



    Hier nochmal ein Fuß-über-dem-Abgrund-Bild, diesmal der linke:



    Hier oben sah ich auch viele ausgetrocknete Potholes:



    Anschließend ging es dann sanft gewellt über die Hochebene



    zum Eingang von Canyonlands Nationalpark. Zum Glück gilt mein „America-the-beautiful“-Jahrespass vom letzten Jahr noch, sonst hätte ich doch glatt $5 Eintritt zahlen müssen.



    Dort machte ich erst mal Pause und schaute mir von oben die weitere Strecke an, nämlich den Shafer Trail, der mich wieder zum Colorado hinunterbringen sollte.




    Der Shafer Trail ist ein ehemaliger Viehpfad, über den das Nutzvieh am Anfang des 20. Jahrhunderts im Sommer nach oben und im Winter wieder nach unten zum Grasen geführt wurde. In den 50er und 60er Jahren wurde da unten Uran abgebaut und über den Shafer Trail abtransportiert. Was für ein Unterfangen! Der Trail ist einspurig, sehr steil und geht immer am Abgrund entlang. Wenn man hier mit dem Auto fährt, ist der Gegenverkehr der blanke Horror. Man hat nur an den Haarnadelkurven Platz zum Ausweichen. Für's Fahrrad ist er aber breit genug.


    So, dann wollen wir mal.
    Bikecam an die Federgabel montiert, bzw. später auf den Helm, Klappe, „Shafertrail 1 die Erste“ uuuuuuund Äääääääääääkschen!


    Ja, hier sollte eigentlich ein Video kommen, doch leider ist es mir wegen des absolut miesen Internets heute hier im Super 8 Motel nicht gelungen es hochzuladen. :wut1: :wut1: :wut1: Ich bin froh, dass es mit dem Tagesbericht überhaupt geklappt hat und versuche es morgen früh nochmal.
    Hach war das herrlich!


    Hier nochmal ein Blick zurück zum Canyonrand:



    Unten war's viel wärmer als oben. Auch die frische Brise fehlte. Die Luft stand sozusagen. Allerdings kamen immer mehr Wolken auf und der Rest der Fahrt verlief zum größten Teil im Schatten. Das war mir gar nicht so unangenehm.


    Endlich bin ich mal da unten. Da wollte ich immer schon mal hin. Bisher habe ich mir das immer nur aus der Vogelperspektive vom Canyonrand aus angesehen.


    Hier sieht man, wie das sog. „White Rim“ zerbröselt und dabei seltsame Hoodoos entstehen:



    Unter mir strömte friedlich der Colorado



    und über mir türmten sich die Wände des Dead Horse Point Stateparks. Herrlich!




    Nun nur noch schnell nach Potash, dann war's das für heute, so dachte ich mir. Doch weit gefehlt. Die Straße dahin zieht sich ganz schön in die Länge und ist auch nicht flach, wie ich mir das vorgestellt habe. Es geht ständig auf und ab.




    Das zehrte echt an meiner Kraft. Wobei ich diesmal genug Wasser dabei hatte. Nach elend langen 1 ½ Stunden hatte ich erst die Verdunstungsbecken der Potash Fabrik erreicht.



    Dort wird der Boden mit Wasser vermischt, das ganze dann in Becken geleitet. Durch die Verdunstung bleibt dann das Kalisalz übrig und wird mit Baggern verladen und abtransportiert.
    Solange noch Wasser da ist, leuchtet das Gemisch unwirklich blau. Mich hat das irgendwie an einen Swimmingpool erinnert, in den ich mich am liebsten hineingestürzt hätte.




    Erst weitere 30 Minuten später war ich endlich an der Endstation der Bahnlinie, mit der das Zeug abtransportiert wird. Endlich!




    Jetzt war ich echt k.o. Aber es waren auch nur noch 4 ebene Kilometer bis zum Jughandle Arch, als ich den aus der Ferne sah, fiel mir ein Stein vom Herzen!
    Puh! Geschafft! Ich hatte sogar noch Wasser übrig, den Inhalt der Flasche am Fahrrad, 0,75 l. Der Rest war weg, verbraucht, verdunstet, verschwitzt!


    Zum Glück hatte ich wieder angenehme Temperaturen. Im Sommer wäre diese Tagestour zu einer „Tour de Backofen“ ausgeartet und wahrscheinlich hätte dann mein Wasser nicht gereicht.


    Trotz alledem war es wieder ein Herrlicher Tag. Ich war wieder im Elysium und im „himmlischen Heiligtum“.


    Zum Abendessen war ich beim hiesigen Mexikaner.
    Zuerst gibt es Tacos mit feuriger Salsa. Dann ein Steak Ranchero mit Reis, Bohnen und Tortillas, dazu 2 Corona Bier.



    Nachdem meine Geschmacksnerven die letzten 10 Stunden nur Wasser geschmeckt hatten, waren sie nun auch im Elysium!


    Das habe ich mir heute redlich verdient, oder?


    Zur Ergänzung kommt hier wieder die Strecke und das Höhenprofil:


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