Donnerstag, 12.2.09
Buenos Aires (La Boca, Puerto Madero)
Wetter: sonnig, 30 °C
Mit dem Hotel hatten wir vereinbart, dass wir gegen 53 US Dollar Aufpreis erst um 18 Uhr auschecken müssen. Nach dem Frühstück bestellten wir uns um 10.30 Uhr an der Rezeption ein Taxi nach La Boca. Wir nahmen nur etwas Geld und die Kamera mit. 15 Pesos (3, 45 Euro) kostete die Fahrt. Alternativ hätten wir mit dem Bus fahren können. Aber dafür hatten wir nicht das benötigte Münzgeld. La Boca ist das alte Hafenviertel, wo vor allem ärmere italienische Einwanderer wohnten. Hier mündet der Fluss Riachuelo in den Río de la Plata. Die Straße El Caminito ist eine große touristische Sehenswürdigkeit. Die Häuser wurden aus alten Blechen gebaut und dann bunt mit Schiffslack bemalt. Das ist sehr schön anzuschauen, man findet viele tolle Fotomotive.
Die Häuser sind heute noch bewohnt. Kunsthandwerker stellen in den Straßen ihre Werke aus, man sieht Tangotänzer und kann sich mit einem Maradona-Lookalike fotografieren lassen. Hier in La Boca wurde angeblich der Tango erfunden. Aber es war ein Spießrutenlauf. Ständig wurde man recht handfest angesprochen, ob man etwas kaufen, sich ins nächste Café setzen oder mit einem Tangopaar fotografieren lassen wolle. Und dann muss man noch aufpassen wie ein Schießhund, dass man nicht beklaut wird. In den Seitenstraßen soll das Viertel auch keinesfalls ungefährlich sein.
Wir liefen kurz durch die Straßen und an der Hafenpromenade entlang zur alten Stahlbrücke, machten unsere Fotos und stiegen am Taxistand in das nächste bereitstehende Taxi. Dabei achteten wir darauf, dass es als Radio Taxi ausgewiesen war. Im Taxi selbst sahen wir jedoch keine Lizenz hängen. Der Fahrer schaltete das Taximeter ein, dann fuhr er erstmal in irgendwelche dubiosen Seitenstraßen!
Auf meine Frage hin, ob dies denn die richtige Richtung zu unserem genannten Ziel Puerto Madero sei, meinte er dann, dass er wegen der Einbahnstraßen nicht die gleiche Strecke zurücknehmen könne. Schließlich näherten wir uns dann doch Puerto Madero. Am Ziel angekommen, konnte der Fahrer auf 100 Pesos (23 Euro) kein Wechselgeld rausgeben. Mist, das hätten wir uns auch denken können bzw. vorher abklären sollen. Er meinte, es wäre heute seine erste Fahrt, dementsprechend hätte er noch kein kleineres Geld. Bis auf einen 5 Pesos Schein hatten wir es aber auch nicht mehr kleiner. Zum Glück war gerade eine Bank in der Nähe. Dort sollten wir reingehen und das Geld tauschen lassen. Er wartete draußen, bis wir mit den 15 Pesos Fahrtgeld wieder herauskamen.
Wir liefen über die Puente de la Mujer auf die andere Seite des Hafenbeckens. Dann liefen wir die Promenade entlang und genossen auf einer Bank in der Sonne sitzend unseren letzten Urlaubstag.
Anschließend suchten wir uns eins der vielen Restaurants für unser Mittagessen aus. Das La Madeleine ganz am östlichen Ende hatte ein Mittagsangebot: Schnitzel mit Zwiebelsauce und Bratkartoffeln, inklusive Softdrink und eingelegten Birnen zum Nachtisch für 28 Pesos (6,50 Euro).
Danach liefen wir wieder Richtung Stadtzentrum
bis zur Calle Florida, wo wir uns in einer Eisdiele (unweit der Diagonal Norte/Av. Roque S. Pena) bzw. Bartolomé Mitre) ein sehr leckeres Eis gönnten: 1/4 kg Becher für 12 Pesos (2,75 Euro). Anschließend gab es im berühmten Café Tortoni in der Avenida de Mayo (gegenüber der U-Bahn-Station Piedras) noch einen Kaffee. Es ist das älteste Café der Stadt.
Schließlich gingen wir noch einmal zur Plaza de Mayo, wo immer noch jeden Donnerstag um 15.30 Uhr die Mütter, die Madres de Plaza de Mayo, gegen das „Verschwinden“ ihrer Kinder und Ehemänner unter der Militärdiktatur demonstrieren.
Inzwischen war es an der Zeit, ins Hotel zurückzukehren. Um 18.30 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen Ezeiza (90 Pesos). Als wir um 19 Uhr dort ankamen, wurden die Lufthansa-Schalter gerade aufgemacht. 30 Minuten später war der Check-in erledigt, und wir hatten unsere 63 Pesos bzw. 18 US Dollar) pro Person Airport Tax bezahlt (Kreditkarte wird auch akzeptiert). Unser restliches Bargeld reichte noch für eine Tafel Schokolade und eine Cola, die wir sogar mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen durften. Hier waren Flüssigkeiten nicht verboten. Ein riesiger Duty Free Bereich gleich einem Kaufhaus verführt zum Shoppen. Aber hier finden wir selten etwas Passendes.
Unsere Maschine startete pünktlich um 22.50 Uhr. 12 Stunden 45 Minuten Flugzeit lagen vor uns. Diesmal flogen wir etwas weiter nördlich, über die Azoren, und erreichten bei Nantes die französische Küste. Wir schafften es offenbar sogar ein wenig zu Schlafen. Den Bordfilm „Vicky Cristina Barcelona“ haben wir verpasst. Am Morgen lief noch „Eagle Eye“. Um 15 Uhr Ortszeit (12 Uhr nach argentinischer Zeit) kamen wir am Freitag den 13.2. wieder in Frankfurt an. Da wir bis ans äußerste Gate im Terminal A mussten, haben die 1,5 Stunden für unseren Anschlussflug nach Düsseldorf gerade so gereicht. Dieser war vorgesehen für Abflug 16.30 Uhr, Ankunft 17.20 Uhr. Bevor wir starten konnten, musste die Maschine erst noch enteist werden. Es waren knapp 5 °C, alles grau. Wir landeten pünktlich, holten unser Gepäck ab, dann ging’s ab in die S-Bahn nach Hause…
Fazit folgt...