Ich fürchte, heute wird es üppig mit Fotos. 
Tag 3 – 24.08.2015 Denali Nationalpark
„Versteckspiel mit dem Großen Hohen: „Ihr seht mich – ihr seht mich nicht – ihr seht mich …“
Heute Morgen sind wir um 4:30 wach. Ich habe gut geschlafen. Die kleine Heizung hat die Cabin wider Erwarten sehr gut aufgeheizt.
Bevor ich endgültig aus den Federn schlüpfe, miste ich noch etwas die Fotos von gestern aus und schreibe weiter am Reisebericht. Dann werden die Rucksäcke u.a. mit Schal, Handschuhe, Wasser, Riegel und Bananen gepackt, denn dort wo es heute hingeht gibt es keine Verpflegung. Daher wäre es gut, wenn wir im Coffee-House, das eigentlich erst um 7 Uhr aufmacht, noch etwas zum Mitnehmen bekommen könnten. Gestern wurde uns versprochen, dass schon ab 6 Uhr jemand da sei, und Kaffee und frische Gebackenes schon zu bekommen wäre.
Also gehen wir um 6 Uhr mal rüber und probieren unser Glück im Coffee-House.
Und tatsächlich ist schon jemand da und wir bekommen einen guten frisch gebrühten Kaffee und je einen frisch belegten Bagel mit Frischkäse als Reiseproviant. 
Um 6:20 fahren wir los. Unser Ziel ist natürlich der Denali NP. Die Baustelle ist noch nicht in Betrieb. So kommen wir gut durch und sind um 6:45 am Wilderness Access Center, wo die Busse losfahren.
Die Busfahrt zum Wonderlake habe ich schon vor Monaten gebucht, denn von der 89 Meilen langen Parkstraße sind nur die ersten 15 Meilen mit dem Privatwagen befahrbar. Zum Schutz der Natur darf der Rest nur mit dem Shuttle-Bus befahren werden.
Die Busfahrt zum Wonder Lake dauert 5 1/2 Stunden!
Unterwegs kann man jederzeit aus dem Bus aussteigen und die Natur auf eigene Faust erkunden. Hat man genug, geht man zurück zur Straße und wartet auf einen der alle halbe Stunde vorbeifahrenden Busse. Das haben wir aber nicht vor. Für die Fahrt sind insgesamt 10 Stunden veranschlagt. Sie kostet 48,25 $ + tax pro Person.
Lt. der Beschreibung sollen die Landschaft und vor allem die Tierwelt beeindruckend sein. Im Park kann man neben Karibus, Dall-Schafen, Elchen, Füchsen und Bibern auch Grizzlys erleben. Nach Angaben der Parkverwaltung besteht eine Chance von 95 %, einen Grizzly zu sehen. Aber ob man den Mt. Denali zu Gesicht bekommt ist Glückssache.
Mal sehen, ob wir Glück haben. 
Am Wilderness Access Center ist schon reichlich Betrieb. Im 15-Minuten-Takt fahren Busse mit unterschiedlichen Zielen ab. Von unserer Busfahrerin Anna erfahren wir später, dass heute wegen dem schönen Wetter 80 - 90 Busse im Park unterwegs sein werden.
Jetzt habe ich es ja schon verraten. Das Wetter heute wird gut, sogar sehr gut. 
Pünktlich um 7:15 besteigen wir mit ca. 20 weiteren Besuchern unseren Bus und schon geht die Fahrt los.
Anna klärt uns erst einmal über einige Dinge auf. Zum Beispiel werden die möglichen Toillettenstopps geklärt und dass es unterwegs keine Verpflegungsmöglichkeit gibt. Lautstark müssen alle bekunden, dass sie das vernommen haben.
Weitere Regel: "Do not feed the Wildlife!" und „Stopp“ rufen, wenn man ein Tier sieht.
Der Anfang ist unspektakulär. Die Sonne steht noch tief hinter den Bergen.
Am Savage River Campground steigen weitere Passagiere zu. Damit sind wir mit 28 Personen fürs erste komplett, davon auch viele Deutsche. Später steigt noch eine Wandergruppe, auch Deutsche, zu.
Kurz nach dem Savage River unsere ersten Karibus.
Die Landschaft wird immer schöner.
Unseren ersten Pipi-Stopp haben wir bei Meile 30 am Teklanita Rest Stopp. Hier hat man auch einen schönen Blick auf den Teklanita River.
Dann unsere ersten Dallschafe und der erste Grizzly. Das fängt doch schon mal gut an.
Die weißen Punkte sind die Dallschafe.
Und hier unser erster Petz – auch etwas entfernt.
Und wir haben einen ersten Blick auf den Denali.
Wenig später ein weiterer Grizzly und ganz nebenbei spaziert ein Rotfuchs an unserem Bus vorbei.
Weiter geht es über den Sable Pass. Hier ist seit den 1970er Jahren das Wandern untersagt, weil es zu gefährlich sei. Bärengebiet!
Hier beginnt auch die baumlose Tundra, die sich mittlerweile herbstlich verfärbt.
Am Polychrome Pass ist die Aussicht auf die Alaska Range mit ihren bunten Lavafelsfarben besonders schön. An der höchsten Stelle des Passes legen wir einen Fotostopp ein.
Die Aussicht ist überwältigend.
Auf der Weiterfahrt kreuzen Schneehühner, deren Gefieder sich langsam auf den Winter einstellt, unseren Weg.
Am breiten Kiesbett des Toklat River ist der nächste Rest Stopp. Oben an den Felsen kann man wieder Dallschafe entdecken und vor einem kleinen Visitorcenter sind mächtige Geweihe von Karibus und Elchen aufgereiht.
Und weiter geht es. Wir haben noch reichlich Kilometer vor uns.
Unser nächster Grizzly:
Auf der weiteren Fahrt zum Eilson Visitor Center zieht es wieder zu und die Berge zeigen sich verhüllt und es wird kalt. Gerade hier hätte man wieder einen guten Blick auf den Mount Denali.
Dort hinten wäre er zu sehen. Im tiefer gelegenen Visitorcenter sind die Konturen des Berges im Panoramafester abgebildet.
Wer hier etwas länger bleiben möchte und vielleicht eine Wanderung machen möchte, kann sich auch einem anderen Bus zuweisen lassen.
Direkt vor dem Visitorcenter ist eine kleine Erdhörnchen Kolonie. Possierlich die Kleinen.
Nach einem Stopp von ca. ½ Stunde geht es weiter.
Wir sehen wieder ein Karibus, diesmal eine Kuh mit Kalb.
Aber auf der Zufahrt zum Wonderlake wird es wieder aufgelockerter. Sogar Mount Denali zeigt sich wieder.
Wir stoppen oberhalb vom Wonderlake und laufen zum See runter. Unten wird uns der Bus wieder „einsammeln“.
Durch die Bäume hindurch wieder ein Blick auf den Denali.
Der Wonderlake ist der größte See des Parks und genau die richtige Stelle für ein kleines Picknick mit Banane und Müsliriegel.
Damit haben wir auch den Endpunkt der Fahrt erreicht. Es geht auf der gleichen Strecke zurück. Trotzdem wird es uns nicht langweilig dabei. Wir genießen das zunehmend wolken-lose Bergpanorama und die gezuckerten Berge.
Kennen wir uns?
Auch am Eilson Visitor Center schaut es jetzt ganz anders aus. Sorry für die vielen Fotos, aber es ist einfach wunderschön hier.
Sogar den Denali kann man zwischen Wolken erkennen.
Einfach herrlich! 
Und weiter geht es. Zurück blickend wieder ein schöner Blick auf den Denali.
Wir nähern uns wieder dem Polychrome Pass.
Immer wieder sehen wir Dallschafe, Karibus und Grizzlys.
Das Highlight ist, als wir je einen Grizzly zur Linken und Rechten des Busses haben. Und das so nah … 
! 
Die Beeren scheinen den Bären gut zu schmecken, und uns schmeckt natürlich, sie so nahe zu sehen.
Auch die Landschaft drum herum ist grandios. 
Um 18:15 sind wir zurück am Visitor Center. Letztendlich war es doch eine sehr lange Fahrt und zum Schluss auch ermüdend.
Da uns gestern so gut gefallen hat, kehren wir heute noch mal in der 49th Brewery ein.
Bestellt haben wir Shrimps-Tacos für mich und einen Chickenburger für Armin.
Natürlich nutzen wir noch einmal das dortige WLan, um uns im Forum zu melden. Das Grizzly-Jagdglück muss ja berichtet und gepostet werden.
Um 8 Uhr sind wir in der Cabin und machen es uns gemütlich. Das frühe Aufstehen fordert seinen Tribut und wir schlafen relativ zeitig ein.
Gefahrene Kilometer: 38 mi – 61 km mit dem Auto
170 mi – 274 km mit dem Bus
Unterkunft: Earth Song Lodge, Healy
Abendessen: 49. State Brewery Healy, wie am Vortag sehr lecker
Da sieht man auch, warum Alaska das weite Land ist. 
Ich nehme an, Tickets kann man über die NP-Seite bestellen, oder?
.....
Ich fahr' da auch mal hin. 
Bei diesen Motiven kann man sich nicht satt sehen. 
