Triple C - Cities, Coast and Colors

Zitat von Raven

Bis auf die Stromleitungen.

Hier gings ja noch...

Zitat von Raven

Kuschelig

Oh ja! Aber von außerehelichen Vergnügungen ist nichts überliefert.

Zitat von Raven

Na, da hab' ich aber auch was Schnuckeliges entdeckt.

Hab extra für Dich nochmal das iPhone-Foto aus dem Live-Thread gepostet.

Zitat von Raven

Hat sich da eigentlich später in anderen Parks niemand darüber gewundert?

Nein.

Zitat von Raven

Besser als der von Markus hätte der eh nicht sein können.

Das stimmt allerdings!

Zitat von MsCrumplebuttom

Die Tour über die Mayflower macht einen guten Eindruck. Die haben wir leider nicht gemacht, weil wir zu einer total unchristlichen Uhrzeit da waren und leider keine statt fand.

Das ist ja eine Self-Tour. Die Darsteller sind an verschiedenen Stellen im oder auf dem Schiff positioniert und geben Rede und Antwort. Man kann sich also frei bewegen und ich nicht in einer Gruppe oder so.

Zitat von MsCrumplebuttom

Eins unserer Lieblings-Gerichte dort.

Das war soooooooooooo lecker!

Zitat von goldy

Ging mir auch so mit Cape Cod.

Zitat von goldy

Wäre mal lustig, das heutzutage umgedreht in einem Restaurant anzuwenden "Excuse me, where can I leave myself?"
Wie die wohl da gucken würden?!

Ich glaube, die würden einen ansehen wir ein Fragezeichen.

Zitat von goldy

Das finde ich cool. ich mag es nich so sehr, wenn man bei den Living History Dingern oder auch Museen sofort von einem Angestellten beim Eintreten fast "angesprungen" wird, damit er/sie alles Wissenswerte anbringen kann. Ist ja nett gemeint, aber ich schau mich gern erstmal um.

Ja, das war wirklich sehr angenehm. Es wurde beim eintreten gegrüßt und wenn man keine Frage hatte, wurde auch nichts gesagt.

Zitat von goldy

Gab es da noch Originalgegenstände oder einen anderen sinnvollen Grund für das Fotoverbot?

In den Geburtshäusern waren keine Originalgegenstände mehr. Die Häuser waren zwischenzeitlich in anderem Eigentum. In Peace Field ist dagegen alles noch Original. Es gab sogar noch den Sekretär an dem John Adams seine Briefe an Thomas Jefferson geschrieben hat. Das war richtig toll.

Zitat von goldy

Auf die Mayflower wollte ich nicht, da es nur ein Nachbau ist.

Aber ein originalgetreuer.

Zitat von goldy

Die Plimoth Plantation hätte ich schon eher gern gesehen. Das sieht sehr interessant aus auf Deinen Fotos.

Das war auch interessant und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zitat von goldy

Aber man kann ja nicht alles machen. New England hat einfach zu viel im Angebot.

Wem sagst Du das...

Zitat von sarahbonita

Der reinste Folter-Thread ist das......macht einem Fernweh und Hunger

Achso! Dann erfüllt er ja seinen Sinn und Zweck.

Zitat von Raven

Zitat von »MFRB«
Morgen steht Boston auf dem Programm.

Da bin ich gespannt.

Zitat von MsCrumplebuttom

Jetzt freue ich mich auf Boston. :)

Zitat von goldy

Ich freue mich jetzt auch auf Boston!

Ja doch... Morgen voraussichtlich...

23.09.2014 Walk The Line – Boston (Teil 1)

Wir frühstücken ausgiebig, denn es wird ein anstrengender Tag. Ich habe aber überhaupt keine Lust, mir heute eine Stadt anzusehen. Viel lieber würde ich an irgendeine Küste fahren und Leuchttürme anschauen oder nach Laubfärbungen suchen. Heute den ganzen Tag in einer Stadt rumzulaufen, auch wenn es Boston ist, geht mir irgendwie gegen den Strich. Aber heute steht der Freedom Trail auf dem Plan und ich füge mich dem Schicksal. Zum Glück ist wenigstens das Wetter wieder hervorragend.

Der Freedom Trail beginnt am Boston Common. Vom Hotel führt kein Shuttle direkt dort hin sondern wir müssten mit dem Shuttle zur U-Bahn fahren und dann mit der bis zum Boston Common. Neee, das ist mir zu umständlich und so bitte ich die nette Dame an der Rezeption uns ein Taxi zu rufen. Wir stehen in der Lobby und warten darauf, dass jemand rein kommt und „Taxi“ ruft. Doch es kommt anders. Die nette Dame von der Rezeption spricht mich an und stellt mich einem großen dunkelhäutigen Mann vor. Sie meint: „He takes care of you“. Aha. Er sagt, dass er gerade keine Fahrgäste hat und uns zum Boston Common fahren wird. Ein Taxi würde dafür ca. 14 Dollar kosten und er hätte gerne dasselbe, ob ich damit einverstanden bin. Ja, klar bin ich das. Wir gehen vor die Türe und da steht ein großer schwarzer GMC Yukon. Yeah! Der Tag beginnt also richtig stilvoll.

Wir nehmen in dem Schlachtschiff platz und los geht die Fahrt.

Der Fahrer (leider hab ich seinen Namen vergessen ) ist super nett und macht die Fahrt zu einer Stadtführung. Er erzählt uns sehr viel von den Orten an denen wir vorbei fahren, von diversen Neubauprojekten bis zu den Aktivitäten der Straßenreinigung. Es ist einfach sehr interessant.

Schließlich kommen wir am Boston Common an. Ich bedanke mich herzlich bei dem Fahrer und gebe ihm statt 20 statt der vereinbarten 14 Dollar. Das war mir die Fahrt allemal wert. Er freut sich riesig und drückt mir seine Telefonnummer in die Hand, wenn wir ihn wieder brauchen sollen wir ihn anrufen. Achtung Spoiler: Wir werden ihn nicht anrufen.

Diese schöne Fahrt hat mir jetzt auch die Unlust auf Boston geraubt. Jetzt hatte ich doch Lust auf die Stadt. Ich bin gespannt, was mich erwartet.

Als erstes gehe ich in das Visitor Center für den Freedom Trail. Hier bekomme ich auch eine deutsche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten auf dem Trail. So brauche ich mich für Mam nicht mit irgendwelchen Übersetzungen quälen. Sehr sympathisch.

Der Freedom Trail ist eine ca. 4 Kilometer lange Route durch Boston. Gekennzeichnet ist der Weg mit einer ununterbrochenen roten Linie am Boden, der man einfach folgen muss. An den Sehenswürdigkeiten ist dann diese Platte im Boden und man weiß, jetzt gibt’s was zu sehen. Praktisch!

Wie schon gesagt, der Freedom Trail beginnt am Boston Common. Hier hatte der Highlander sein berühmtes Duell… aber das ist eine andere Geschichte! Der Boston Common ist der älteste öffentliche Stadtpark in den USA. Er wurde 1634 eingeweiht und hat schon viel mitgemacht. Ursprünglich eine Viehweide, diente er im Unabhängigkeitskrieg der Britischen Armee als Lager. Bis ins 19. Jahrhundert wurden hier auch Hinrichtungen durch Hängen durchgeführt. Bis in die Gegenwart ist der Boston Common ein Ort für öffentliche Events. In den Sommermonaten werden Konzerte, Theateraufführungen und Sportevents geboten.

Am Rande des Boston Common befindet sich das Massachusetts State House.

Es wurde von dem berühmten Bostoner Architekten Charles Bulfinch entworfen. Bei seiner Fertigstellung im im Jahr 1798 beliefen sich die Baukosten auf 133.333 $, fünfmal so viel wie ursprünglich geplant. Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Grundstück dem wohlhabenden Händler John Hancock. Als Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung und erster Gouverneur von Massachusetts ging er in die Geschichte der USA ein.

Das Massachusetts State House ist das älteste Gebäude auf Beacon Hill und heutiger Sitz der Landesregierung. Die goldene Kuppel gehört zu Bostons charakteristischen Merkmalen. Ursprünglich aus Holz, erhielten Revere & Sons im Jahr 1802 den Auftrag, die Kuppel zu verkupfern, um das Gebäude vor Wasserschäden zu schützen. 1874 wurde sie dann mit 23 Karat Gold vergoldet.

Nächste Station ist die Park Street Church.

Die Kirche wurde 1809 errichtet und der Kirchturm ist 65 Meter hoch.

Direkt neben der Kirche ist der Granary Burying Ground. Der Friedhof erhielt seinen Namen aufgrund seiner Nähe zu Bostons ältestem Getreidespeicher.

Hier fanden beispielsweise John Hancock, Samuel Adams, acht Gouverneure, alle fünf Opfer des Boston Massakers, Paul Revere und Peter Faneuil ihre letzte Ruhe.

Auch die Eltern von Benjamin Franklin liegen hier begraben.

Das Grab von Paul Revere.

Die Gräber sind alle sehr alt, aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Ein paar Meter weiter befindet sich die King’s Chapel.

Im Jahr 1686 plante der britische Kolonialgouverneur den Bau einer ersten anglikanischen Kirche in Boston. Da ihm aber die puritanische Bevölkerung hierfür kein Land verkaufen wollte, musste dieser die Kings Chapel notgedrungen auf dem städtischen Friedhof errichten.

Besucht wurde die Kirche hauptsächlich von britischen Soldaten, die in Boston stationiert waren. Das ursprünglich aus Holz konzipierte Gebäude wurde schnell zu klein und so beschloss man 1749 die heutige Kirche im gregorianischen Stil im die kleine Kapell zu bauen.

Auf dem überdachten Sitz des Gouverneurs nahmen nicht nur Repräsentanten der Krone Platz, auch Präsident Washington ließ sie hier bei seinem Besucht im Jahr 1789 nieder.

Während der Gottesdienste STßen Sklaven in den hintersten Reihen auf der zum Friedhof gerichteten Seite. Verurteilte Gefangene wurden auf der rechten Seite platziert um von hier aus ihre letzte Predigt zu hören, bevor sie auf dem Boston Common gehängt wurden.

Im Kirchturm befindet sich noch eine, von Paul Revere gegossene Glocke, die noch heute bei jedem Gottesdienst geläutet wird.

Die King’s Chapel befindet sich auf dem ältesten Friedhof von Boston.

Die roten Laternen kennzeichnen einen Feuermelder.

Um die Ecke befindet sich auf dem Boden diese große Plakette.

Sie kennzeichnet den ehemaligen Standort der 1635 gegründeten Latin School, der ersten öffentlichen High School, als auch älteste noch existierende Schule der USA, die sich inzwischen an einem anderen Ort, in der Nähe des Fenwayparks, befindet. Unabhängig vom gesellschaftlichen Stand und vollkommen kostenfrei, wurden hier Jungen aus ganz Boston zugelassen. Zu den Alumnis der Schule gehören Benjamin Franklin, John Hancock, Samuel Adams u.a.

Direkt daneben, vor der Old City Hall, befindet sich eine Statue Benjamin Franklins.

An der Ecke Washington/School Street steht die nächste Sehenswürdigkeit des Freedom Trails. Der Old Corner Bookstore. Lange Zeit beherbergte das Gebäude einen Buchladen, der sich Mitte des 18. Jahrhunderts zu einem Zentrum für Literaturliebhaber entwickelte.

Heute befindet sich eine Filiale der Chipotle Mexican Grill Restaurantkette darin.

Gleich ein paar Meter weiter könnte man meinen, sei die nächste Kirche. Doch falsch! Dieses Gebäude ist das Old South Meeting House.

No tax, no tea! Diese Forderung wurde laut unter den 5000 aufgebrachten Kolonisten, die sich am 16. Dezember 1773 hier versammelt hatten um gemeinsam gegen die britische Kolonialpolitik zu protestieren. Das Resultat des Abends? Die berühmt-berüchtigte Boston Tea Party!

Bis in die Gegenwart erfüllt das Gebäude seine Funktion als Versammlungsort. So finden hier beispielsweise regelmäßige Geschichtsdiskussionen, politische Veranstaltungen und Bildungsprogramme statt.

Wiederum nur ein paar Ecken weiter befindet sich das berühmte Old State House, erbaut im Jahr 1713. Es ist das älteste noch stehende öffentliche Gebäude in Boston.

Das Old State House war Schauplatz vieler historischer Ereignisse. Auf dem Vorplatz fand am 05. März 1770 das Massaker von Boston statt.

Wie ich schon einmal erwähnt habe, ich habe mir vor einiger Zeit eine Serie über John Adams angesehen. Dort war auch das Massaker von Boston ein Thema. Dabei wurden 5 Zivilisten von britischen Soldaten getötet. John Adams, damals Anwalt übernahm die Verteidigung der Soldaten vor Gericht. Ihm gelang es zu beweisen, dass die Soldaten in Notwehr gehandelt haben, da sie vom Mob provoziert und angegriffen worden sind. Dieser Prozess machte John Adams im ganzen Land bekannt.

Heute ist es ein Heimatmuseum und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Am 18. Juli 1776 wurde vom östlichen Balkon zum ersten Mal die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten einer jubelnden Menge proklamiert.

Das Old State House war mal das größte Gebäude in Boston…

Inzwischen ist es Mittag. Da trifft es sich gut, dass gegenüber vom Old State House die Faneuil Hall und der Quincy Market liegt.

Im Quincy Market gibt es Fressstände ohne Ende. Die Auswahl ist riesig. Mam weiß nicht so recht was sie essen will und wir schauen uns jeden einzelnen Stand an. Am Ende entscheidet sie sich für … richtig! Pizza!

Ich probiere da lieber eine Lobster Roll. Hui, die ist aber lecker!

Wir ziehen ein erstes Resümee über Boston. Sowohl Mam als auch mir gefällt es richtig gut hier. Die Stadt ist total schön und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Es macht richtig Spaß die Stadt anzusehen.

Nach der Stärkung kann es weiter gehen. Aber erst im 2. Teil des Tages… (to be continued)...

Hier gehts direkt zum 2. Teil des Tages: KLICK!

Zitat von sarahbonita

Hach schön ist es doch auf roten Linien zu wandeln....

Ja, da kann man ganz relaxed auf dem Strich gehen.

Zitat von sarahbonita

Boston hat wirklich einen interessanten Mix aus alt und neu und viel Geschichte.

Eine tolle Stadt! Herrlich, diese Gegensätze.

Zitat von sarahbonita

Wir hatten im Quincy Market eine Clam Chowder.....die war auch sehr lecker.

Das glaube ich sofort.

Zitat von jolly

Schön das Du deine Unlust dir Boston anzusehen schnell verloren hast, denn Boston ist einfach eine schöne Stadt. Nicht sooo riesig, fußläufig gut auszukundschaften und ein toller Mix aus alt und neu.
Der Granary Burying Ground hat uns damals total gut gefallen.

Gruß
Eva

Die Unlust war sehr schnell verflogen. Aber so viele Stadtbesichtigungen sind ja sonst nicht so mein Ding.

Zitat von betty80

Mal schauen, wo es euch am Nachmittag noch hinverschlägt.

Weiter der Linie entlang.

Zitat von betty80

200 Jahre früher.

Ups... Habs ausgebessert. Danke für den Hinweis.

Zitat von ambergm

So jetzt habe ich wieder aufgeholt und die letzten 4 Tage nachgeholt.

Fleissig!

Zitat von ambergm

Die Brücken, über die ihr gefahren seid bereiten mir beim Bilder ansehen schon ein flaues Gefühl im Magen.
Das ist so gar nicht meins. Ich habe gestern am Flughafen Düsseldorf einen Leihwagen genommen und musste über so eine "Schnecke" erst vom 5. Stock runter fahren, beim Return wieder hoch - adrenalinspiegel war hoch.

Echt? Hast Du Höhenangst oder warum ist das so?

Zitat von ambergm

Ich muss deiner Mam jetzt mal ein Kompliment machen, sie trägt immer so tolle Käppis, die stehen ihr total gut.

Ich werde ihr Deinen Eintrag zeigen. Das freut sie bestimmt.

Zitat von ambergm

Boston - einfach nur eine klasse Stadt!

Keine Widerrede!

Zitat von waikiki25

Plymoth gefällt mir sehr gut. Ganz besonders die Plymoth Plantation mit dem "lebendem Inventar" würde mir sehr gut gefallen, Ich mag solche Freilandmuseen. Noch etwas für meine Liste.

Mag ich auch. Das war echt schön zum ansehen und auch interessant.

Zitat von waikiki25

In Boston kommen schöne Erinnerungen hoch. Ist das wirlich schon 22 Jahre her ?

Warst Du dort als Teenager?

Zitat von waikiki25

Danke auch für die Geschichtsstunde Herr .

Muss ja ein bisschen was wissenschaftlich-geschichtliches mit einbringen.

Zitat von Ina

Brav, Boston muß man sich anschauen, bei all der vielen Geschichte

Auf jeden Fall!

Zitat von Ina

Das ist doch sehr menschenfreundlich

Damals bestimmt. Heute unvorstellbar.

Zitat von Ina

Siehst, geht doch, mal sehen was noch kommt

Es wird nicht hässlicher.

23.09.2014 Boston (Teil 2)

Nach dem leckeren Mittagessen folgen wir weiter der Linie. Der Trail führt ins North End.

Hier stehen wunderbare Backsteinhäuser.

Dann sind wir am Haus von Paul Revere.

Leider parken ganz und gar nicht fotogene Trucks vor dem schönen alten Haus.

Es ist das älteste Haus in der Bostoner Innenstadt. Es wurde ca. 1680 erbaut, Paul Revere erwarb es 1770. Zum Zeitpunkt seines berühmten Mitternachtsritt lebte er hier mit seiner Familie.

Paul Revere ist eine der zentralen Figuren im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Sein Name begegnet einem in Boston überall und sein Mitternachtsritt am 18. April 1775 von Boston nach Lexington und Concord machte ihn zum Helden.

Auch die Nachbarschaft ist einfach schön.

Die Old St. Stephens Church ist kein direkter Bestandteil des Freedom Trails aber trotzdem schön anzusehen.

Größere Berühmtheit hat da die Old North Church.

Die Old North Church ist die älteste Kirche in Boston und die am stärksten frequentierte historische Sehenswürdigkeit dieser Stadt.

Am Abend des 18. April 1775 stieg der Küster Robert Newman die Treppenstufen der Kirchturmspitze hinauf, um dort das mit Paul Revere verabredetet Signal für den Anmarsch der britischen Truppen auf Lexington und Concord zu geben: Zwei Laternen.

Die heute so berühmte Vereinbarung lautete „One of by land, two if by sea“! Die von Revere geplante Strategie ging auf. Als Patrioten der umliegenden Stadtteile die Lichter in der Kirchturmspitze sahen, schwangen sich viele von ihnen auf ihre Pferde um die Nachricht weiter zu tragen. Paul Revere begann seinen berühmten Mitternachtsritt nach Lexington und Concord, um die dort versammelten Streitkräfte über den anstehenden Angriff der Briten zu informieren. Dank dieses zeitlichen Vorsprungs konnte die britische Einheit siegreich geschlagen werden.

Wir gehen weiter durch North End.

Nächste Station ist der Copp’s Hill Burying Ground, der zweitälteste Friedhof der Stadt. Wer mitgezählt hat, wir haben jetzt die drei ältesten Friedhöfe komplett.

Dieser Grabstein eines amerikanischen Patrioten diente den britischen Truppen als Zielscheibe für Schießübungen. Noch heute sind die Einschläge der Kugeln deutlich zu erkennen.

Dann führt der Freedom Trail über den Charles River nach Charlestown.

Entfernte Ähnlichkeit mit was anderem, was mir grad nicht einfällt...

Schön ist es hier!

Dann sehe ich schon wieder so ein Dingens… wie in Washington…

Hierbei handelt es sich um das Bunker Hill Monument. Der Befehl „Don’t fire until you see the whites of their eyes!“ wurde berühmt durch die Geschichten von der Schlacht bei Bunker Hill. Da das junge Heer der Kolonialisten nur über geringe Mengen Munition verfügte, durfte diese auf keinen Fall durch Fehlschüsse vergeudet werden. Das Besondere an der Schlacht von Bunker Hill war, dass die Freiheitskämpfer erstmals als eigenständige Kampfeinheit gegen die Briten antragen. Zwar gewann die deutlich überlegene britische Einheit die Schlacht vom 17. Juni 1775, die Verluste bei den Briten waren jedoch immens. Die Schlacht stellt im Rückblick einen zentralen Meilenstein im Unabhängigkeitskampf der USA dar.

Heute erinnert dieser 65 Meter hohe Granitobelisk an die Schlacht von Bunker Hill. Dieser steht interessanterweise jedoch nicht auf dem namensgebenden Bunker Hill, sondern auf dem nahegelegenen Breed’s Hill, auf dem die meisten Kampfhandlungen stattfanden.

Man kann das Monument im Inneren erklimmen. 294 Stufen bringen einen in die Spitze und ich kann euch sagen, die letzten 50 ziehen sich richtig. Mam bleibt jedoch unten.

Leider sind die Fensterscheiben hier oben ziemlich verkratzt und lassen keine guten Bilder der eigentlich grandiosen Aussicht zu.

Nach diesen vielen Stufen spüre ich doch, dass ich etwas weiche Knie habe. Nichts desto trotz machen wir uns, an ersten Zeichen des Herbstes und schönen Häusern vorbei, auf den Weg zum letzten Programmpunkt des Freedom Trails.

Die USS Constitution! Dazu müssen wir zuerst eine intensive Sicherheitskontrolle über uns ergehen lassen.

Die USS Constitution ist das weltweit älteste, heute noch zugelassene Kriegsschiff. In Anlehnung an die Amerikanische Verfassung verlieh ihr Präsident Washington höchstpersönlich den Namen. Berühmt wurde das Schiff vor allem im Krieg von 1812 gegen Großbritannien, in dem es zahlreiche Handelsschiffe kaperte und fünf britische Kriegsschiffe schlug. Durch seine bedeutungsvollen Siege verdiente es sich nicht nur den Spitznamen „Old Ironsides“, sondern auch die Bewunderung und Verehrung vieler Amerikaner.

Die USS Constitution ist beeindruckend. Alles ist auf Hochglanz poliert und das Deck kommt mir riesig vor.

Wir übernehmen das Steuer. Das Ruder? Das Steuerruder!

Unter Deck sind noch mehr Kanonen.

Matrosen erklären das Schiff und das Leben darauf.

Hängematten! Wenn schon schaukeln, dann richtig!

Die Besichtigung gefällt uns richtig gut.

Auf einen Besuch des Museums verzichten wir aber. Der Tag ist schon fortgeschritten und wir müssen ja auch wieder zurück. Mam glaubt, wir machen das auch wieder zu Fuß. Aber ich hab eine Überraschung in der Hinterhand.

Wir gehen unweit der USS Constitution den Pier hinaus. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Boston.

Der TD Garden! Home of the Boston Bruins.

Dann die Überraschung für Mam. Wir fahren mit dem Wassertaxi. Und prompt kommt der Lacher des Tages als ich den Namen des Schiffs sehe.

Die Fahrt mit Rita kostet für Mam gerade mal 1,25 USD und für mich… ich glaube 2,75 USD, bin mit aber nicht mehr sicher. Jedenfalls bekommt man für wenig Geld und trotz Gegenlicht tolle Ausblicke und schont noch dazu die strapazierten Füße. Ich habe nämlich noch immer die selben Schuhe wie in Washington an, als ich mir ja eine Blase gelaufen habe.

Viel zu kurz ist diese schöne Überfahrt und wir erreichen den Long Pier beim Aquarium.

Wir schlendern noch ein bisschen umher und lassen diese tolle Stadt auf uns wirken.

Für die Rückfahrt zum Hotel nehmen wir uns ein Taxi. Der Fahrer bringt uns auf dem schnellsten Weg zurück ins Hotel und wir überlegen, was wir heute Abend noch essen wollen. Nach dem Tag auf den Beinen sind wir ziemlich faul und mein Fuß mit der Blase will eigentlich auch nix großartiges mehr unternehmen. Mam gibt sich mit ein paar Pommes zufrieden und so hole ich uns was vom McDonalds gegenüber vom Hotel.

Unglaublich, dass ich am Morgen noch gar keine Lust auf eine Stadtbesichtigung hatte. Boston hat und auch richtig gut gefallen. Die Stadt hat sehr viel Flair und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wunderbar!

Hier gehts direkt zum nächsten Tag: KLICK!