Auf den Spuren der Ureinwohner

Danke für die lieben Kommentare, aber ich bin heute zu müde um alle zu beantworten.

Der Canyon wird Second Canyon genannt und er liegt nordöstlich von Tucson in der Nähe von San Manuel. Es ist etwas weiter als Biosphere 2. Wenn ich zurück bin, dann kann ich ja mal einen Infothread machen - falls es gewünscht wird.

Nur noch schnell den heutigen Tag, den man aber auch weglassen könnte.

16. Oktober, Heute war nicht mein Tag.

Heute war mein Tag.
Heute war mein Tag.
Heute war mein Tag.

Ich kann es noch so oft schreiben, aber es war nicht mein Tag.

Es fing schon in der Nacht an, ich konnte nicht einschlafen. Das lag sicherlich an dem Bud Light Freibier - Budweiser war aus. Und dann bin ich so gegen 3:00 Uhr endlich eingeschlafen, da machten die nebenan um kurz nach 5:00 Uhr schon wieder ziemlich viel Krach. Die wollten wahrscheinlich schon früh los.

Ich muss wohl dann den Wecker abgestellt haben, denn ich wachte erst nach 8:00 Uhr wieder auf und war wie gerädert. Eigentlich wollte ich gar nicht aufstehen, aber ich hatte ja ein Motel in Phoenix gebucht. Irgendwie quälte ich mich aus dem Bett und nach dem Duschen ging es dann einigermaßen. Nach dem Frühstück checkte ich aus (bezahlen brauchte ich ja nicht ) und fuhr los.

Heute wollte ich ein paar Ruinen der Hohokam anschauen. In der Sprache der Pima bedeutet Hohokam etwa "Diejenigen, die verschwunden sind". Die Kultur bestand vom 3. bis zum 15. Jhdt. hauptsächlich im mittleren und südlichen Arizona. Die bekanntesten Ruinen sind die Casa Grande Ruins und Snaketown, wobei Snaketown in der Gila-River-Reservation liegt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Ich hatte zwar noch einmal nachgefragt, aber da kommt man nicht hin.

Eigentlich wollte ich ja noch zu ein paar Petroglyphs, aber es war schon ziemlich spät und so verzichtete ich darauf, das war aber ein Fehler wie sich herausstellte.

Mein erster Stopp war das Casa Grande Ruins NM. Da war ich zwar schon einmal gewesen, aber das ist lange her. Nach dem Film, der ganz interessant war, ging ich zu den Ruinen. Die Sonne meinte es heute aber richtig gut - es waren schon wieder 87 Fahrenheit - und es kam mir so vor, dass es schwül war. Im Fernsehen beim Frühstück war die Sprache von 57 % Luftfeuchtigkeit und das ist wohl viel für diese Gegend.

Dann fuhr ich nach Phoenix zum Flughafen, Also nicht ganz genau sondern zum Pueblo Grande Museum and Archaeological Park. Der Rundgang in der Sonne zu den einzelnen Stationen hat mich fast fertig gemacht. Vom Pueblo konnte man sehen wie die Flugzeuge landen.

Dann fuhr ich zum Days Inn nach Mesa und checkte ein. Eine Hohokam Site stand noch auf meiner Liste, die Mesa Grande Ruins. Als ich dann dort ankam, war das Tor verschlossen, Mittwoch bis Freitag haben die nur bis 14:00 Uhr auf. Das war mein Fehler, ich hätte richtig lesen müssen. Nun ist das ein Fall fürs Frühjahr.

Es gibt ja noch so viel in bzw. um Phoenix an Ruinen und Petroglyphs Sites zu sehen. Ich wollte wenigstens noch eine Ruine anschauen. Aber da habe ich nicht an den Verkehr in Phoenix gedacht. Ich stand mehr als das ich gefahren bin und erinnerte mich, dass ich bei der Ankunft in LA auch so ein Problem hatte. Genervt und langsam auch müde wollte ich auf Nebenstraßen zum Motel zurückfahren. Aber auch da ging nicht viel. Und dann kam ein Sizzler Steakhouse in mein Blickfeld. Abendessen muss ich sowieso, also kann ich das auch gleich - es gab heute ein Rib Eye Steak. :) Wenigstens ein Lichtblick, das Steak war genau richtig.

Eigentlich müsste ich noch länger hier in Phoenix bleiben, denn es stehen noch ein paar Ruinen auf meiner Liste. Aber das kann ich auch im Frühjahr machen, da beginnt meine Tour in Phoenix. Morgen geht es also weiter nach Westen - nach Yuma. Und eigentlich hätte ich Phoenix ganz ausfallen lassen und gleich nach Yuma fahren sollen. Der heutige Tag war jedenfalls eine Fehlplanung.

Und jetzt gehe ich ins Bett.

Hier gehts weiter

Danke für Eure aufmunternden Worte und heute Abend sieht die Welt doch schon wieder viel besser aus.

Darum gleich der Tagesbericht.

17. Oktober, gelungener Urlaub.

Wer sich nicht für Rock Art interessiert, der braucht eigentlich nicht weiterlesen.

Fast wäre der ganze Urlaub misslungen, denn als ich aus dem Fenster schaute, waren dunkle Wolken am Himmel zu sehen. Und heute wollte ich doch die Petroglyphs anschauen, auf die ich mich am meisten gefreut hatte - ich wollte zu den Sears Point Petroglyphs. Ein kleines bisschen Schiss hatte ich schon zu Hause gehabt , ob ich da überhaupt hinkomme.

Ich frühstückte erst einmal, vielleicht verziehen sich ja die dunklen Wolken. Aber sie taten es nicht und als ich nach dem Auschecken auf der I-10 nach Westen fuhr, fing es sogar an zu regnen.

Na ja Regen konnte man es nicht nennen, aber daraus konnte ja auch mehr werden. Und die Strecke, die ich zu den Petroglyphs fahren musste, ist bei Regen absolut tabu.

Von der Interstate 10 fuhr ich dann erst einmal nach Gila Bend. Das ist ein Kaff und wird wohl immer ein Kaff bleiben. Im Visitor Center, das eigentlich jeden Tag geöffnet sein sollte, wollte ich mich nach einer Indian Ruin erkundigen. Ich habe davon ein paar Bilder gesehen und war begeistert. Aber leider liegen die im Reservat und man darf die nicht besichtigen. Ich wollte fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, trotzdem dorthin zu gehen. Aber leider war das Visitor Center geschlossen und das nicht erst seit heute. Wenn man per Email nachfragt, dann wird man meistens mit einer nichtssagenden Aussage abgespeist.

Ich fuhr dann auf der Interstate 8 weiter und schon bald wurde es freundlicher und die Sonne kam heraus. :) Meine Petroglyphs kann ich wohl doch anschauen. Und als ich von der Interstate abfuhr, gab es nur noch ein paar Schönwetterwolken. Eine Sorge hatte ich weniger, jetzt kommt es auf die Strecke an. Es hat ja im ganzen Südwesten kräftig geregnet. Hoffentlich ist nichts weggespült worden. Ganz am Anfang war die Strecke leicht, da hätte man auch mit einem Pkw fahren können. Es kam dann ein sandiges Stück, war aber für mich kein Problem. Ich musste nur ESP ausschalten und dann ging es ganz gut. Wer aber hier schon Probleme sieht, der kann gleich umkehren, denn es kommen später noch Stellen mit tieferen Sand, aber nicht so tief wie zur White Pocket.
Auch die tieferen Sandstellen waren für mich kein Problem und dann war ich am Parkplatz bzw. Kiosk vom BLM. Als ich ausstieg, war mir schon klar, dass es eine schweißtreibende Angelegenheit wird, den die Petroglyphs sind oben am Rand der Mesa und man muss wieder über Felsen hinaufsteigen. Und es war auch schon wieder recht warm. Leider habe ich keine Infos gefunden, wo die schönsten Petroglyphs zu finden sind. Ich stieg daher zuerst zur linken Mesa hinauf, weil ich dort ein paar Felszeichnungen gesehen hatte.

Blick vom Rand der Mesa zurück auf den Parkplatz

Rock Art:

Sears Point wurde schon seit mehreren Tausend Jahren aufgesucht und die Natives haben ihre Spuren im Stein hinterlassen. Archäologen haben drei verschiedene Styles identifiziert:

- Western Archaic Tradition Petroglyph Style (10500 - 2300 v. Chr.)
- Gila Petroglyph Style (Hohokam bis 1450)
- Patayan Petroglyph Style (ab 5. Jhdt)

Es ist natürlich schwierig, das genaue Alter der Felszeichnungen zu bestimmen. Aber aus den Funden wie z. B. Scherben oder Pfeilspitzen u. ä. kann man das Alter bestimmen. Auf jeden Fall sind die Petroglyphs der Patayan und Hohokam viel später - etwa 7. Jhdt. - entstanden. Die ältesten Petroglyphs sollen mehrere Tausend Jahre alt sein.

Vielleicht kann man jetzt verstehen, dass ich diese Site unbedingt sehen wollte.

Von oben konnte man sehen, dass es mehrere von den Mesas gab und überall sollten Felszeichnungen zu sehen sein, insgesamt wohl mehrere Tausend Petroglyphs.

An der gegenüber liegenden Mesa habe ich ein paar schöne Petroglyphs gesehen und die wollte ich mir aus der Nähe anschauen. Also wieder runter und bei der anderen Mesa wieder hoch.

Schon beim Aufstieg gab es auf Felsen etwas zu sehen.

Oben gab es dann ein schönes Panel.

Auf einem "Pfad" - kann man kaum so nennen, stieg ich dann am oberen Rand der Mesa entlang und als ich um einen Felsen kam, gab es mehrere sehr schöne Panels zu sehen. Ich war ganz aus dem Häuschen und konnte mich kaum sattsehen. Und dann gab es ein paar Fotos. Das ist eigentlich ganz ungewöhnlich, denn zuerst mache ich die Fotos und erst danach schaue ich es mir an.

Ich war etwa zwei Stunden dort, habe geschaut, gestaunt und fotografiert. Das es wieder warm war hatte ich ja schon gesagt und irgendwann lässt auch die Konzentration nach und ich rutschte zweimal kurz hintereinander auf dem losen Geröll aus. Gefallen bin ich nicht, aber bevor etwas passiert, bin ich wieder abgestiegen und zum Auto zurück gelaufen auch mit der Gewissheit, dass ich nur einen Bruchteil der Petroglyphs gesehen hatte.

Viele scheinen nicht zu dieser Site zu fahren, denn im Register war der letzte Eintrag vom 7. Oktober.

Beim Auto angekommen, sagte mir das Thermometer 89 Fahrenheit. Jetzt weiß ich auch, warum ich bis aus Hemd durchgeschwitzt war. Ich zog mir ein paar trockene Sachen an und war einfach glücklich, dass es heute geklappt hat.

Ich hatte noch zwei andere Sites auf meiner Liste. Eine war etwas schwieriger zu erreichen und die strich ich erst einmal. Aber zu den Antelope Hill Petroglyphs bin ich doch gefahren.

In der Nähe dieser Brücke sind die Petroglyphs.

Sie sind auf der Nordseite am steilen Abhang des Antelope Hills. Und was ich von der Road aus sah, war nicht so toll. Und bei jetzt über 90 Fahrenheit hatte ich keine Lust, den Abhang abzusuchen.

Bilder von der Road:

Ich entschied mich nach Yuma zu fahren und im gebuchten Wingate By Wyndham einzuchecken, man gönnt sich ja sonst nichts.

Und so hatte ich noch Zeit, bei Barnes & Nobles herum zu stöbern, ob es noch was zu lesen gibt und ich bin sogar fündig geworden. Zum Abendessen war ich im Olive Garden, ein gelungener Abschluss des Tages.

Ich weiß, ich bin verrückt, den Erfolg einer Tour an einer Site festzulegen, aber da habe ich mich schon seit fast einem Jahr darauf gefreut und deshalb bin ich Heute sehr zufrieden. :)

Eigentlich könnte ich jetzt nach LA fahren und auf den Flieger warten.

Hier gehts weiter