Distance and Desire

  • August sind wir- von San Francisco kommend- im Yosemite gewesen und von dort über den Tioga Pass nach Lee Vining.


    Ich hab's schon bedauert, dass die Straße nicht weiter geöffnet war. Ich hätte mir gern noch mehr von dieser Strecke angesehen :(


    Du wolltest uns nur den Schniepel vorenthalten, gib's zu.


    Ertappt :schaem:
    Und dabei scheint ja heute Schniepel-Tag zu sein :gg:;)


  • Ich hab's schon bedauert, dass die Straße nicht weiter geöffnet war. Ich hätte mir gern noch mehr von dieser Strecke angesehen :(


    Bist Du ihn noch nie komplett gefahren? Dann solltest Du es auf jeden Fall nachholen- eine wunderschöne Strecke! Ich konnte gar nicht aufhören, ein Foto nach dem nächsten zu machen...! ;;PiPpIla;;

  • Schau mal in diesen Thread bzw. dieses Posting:
    Mono Lake, CA
    Da sind alle wichtige Stellen auf der Karte vermerkt.

    Danke.


    Wenn Du den hier meinst:

    Dann steht er noch da und wartet auf Benzin :gg:

    Japp den meinte ich. Dachte schon der wäre weg, weil Du den nicht gezeigt hast.

  • Yiiieeeha,ich lese zwar schon seit geraumer Zeit mit Begeisterung die Reiseberichte hier im Forum,jetzt traue ich mich aber zum ersten mal selber was zu schreiben.Hoffentlich hab ich das jetzt richtig gemacht.(bin nicht gerade der Computerfreak,ums mal vorsichtig auszudrücken :nw: )


    Nach Bodie könnte ich im Urlaub auch zweimal fahren,hat mir dort immer sehr sehr gut gefallen.Ist schon das Highlight unter den Ghosttowns.In der Gegend vom Mono Lake war ich vor ewigen Zeiten(so ca. vor15 jahren) mal am June Lake mit tollen Wanderungen und am Devils Postpile National Monument.Hatte mir auch sehr gut gefallen dort.War da mal jemand in letzter Zeit?Ist das jetzt zu stark Touristisch ausgebaut?


    Bin gespannt auf den rest des Berichts




    Edit Yukon1:
    Du hast jeden Satz in Silke's Tagesbericht einzeln zitiert. Und das gleich 2 x. Über und unter Deinem Posting. :)
    Das war ein bisschen viel. Ohne diese Einzelzitate sieht es besser aus. :wink4:

  • Was, 2x in Bodie? Naja, wenn man schon mal nicht hinstapfen muss, dann muss man das ausnützen. ;)


    Da gibt es doch so eine Bergwerkstour, die hätte dich nicht interessiert? Hat die schon jemand mal gemacht?

  • Bist Du ihn noch nie komplett gefahren?


    Nein, bin ich nicht.
    Das ist ja nicht so meine typische Region und die zwei Mal, die ich dort war, war er immer dicht :(


    Japp den meinte ich. Dachte schon der wäre weg, weil Du den nicht gezeigt hast.


    Ich hab nicht alle Fotos aus meiner Galerie in den Bericht gepackt. Wenn der Bericht irgendwann mal fertig ist und auch meine Foto-Galerie, dann poste ich den Link.


    Yiiieeeha,ich lese zwar schon seit geraumer Zeit mit Begeisterung die Reiseberichte hier im Forum,jetzt traue ich mich aber zum ersten mal selber was zu schreiben.


    Freut mich sehr, dass mein Bericht Dich dazu bewogen hat, hier zu posten.
    Keine Scheu! Und die Anfangsschwierigkeiten bewältigen wir gemeinsam. Toni hat ja schon Unterstützung geboten :!!


    Schade das der Tioga Pass gesperrt war.


    Ja, ich hab das wirklich sehr bedauert.
    Ich habe schon so viele tolle Fotos von der Strecke gesehen.
    Aber irgendwann wird es mal klappen.


    Was, 2x in Bodie? Naja, wenn man schon mal nicht hinstapfen muss, dann muss man das ausnützen.


    Ja - Werner, das waren genau meine Gedanken!
    Nach dem beschwerlichen Marsch 2006, wo ich dann doch nur einen Bruchteil sehen konnte, war das dieses Mal einfach nur wunderschön und ich wollte es noch mal genießen.


    Da gibt es doch so eine Bergwerkstour, die hätte dich nicht interessiert?


    Neeee :schaem:
    Kindheitstrauma - zu viele Bergwerkstouren während Klassenfahrten... :schaem:

  • und es war irgendwie diesig. Woher das kam


    Claudia? Waldbrand?



    Dort schien es gebrannt zu haben


    Sag ich doch. ;,cOOlMan;: Inzwischen kenn ich meine Pappenheimerinnen. ;;NiCKi;:



    Hatte ich mich gestern mehr von der Gesamtansicht und einzelnen Gebäuden verführen lassen, so hatte ich heute eher die Muße für kleinere Details.


    Aber immerhin gibt es für mich zwischen den kleinen Details noch genug Landschaft. :!!

  • Ich bin auch endlich dazu gekommen und habe alles fleißig nachgelesen (allerdings ohne geschnatter) ;)


    Die Movie Road in den Alabama Hills macht ihrem Namen alle Ehre. Traumhaft diese Kombi aus karger Landschaft mit ein paar Blümchen, Steinen und schneebedeckten Bergen.


    So einige Arche habt ihr erkundet.


    Bei dieser Eukalyptus-Medizin komme ich mir immer vor wie ein Koala. Aber wenn es hilft …



    Es stieg ein Mann aus, der den Eindruck machte, dass er in Leadfield gezeugt und die Mauerreste seines Geburtshauses suchen will. Er war so alt und „klapprig“ und hatte Mühe ein paar Schritte zu laufen und den Foto ruhig zu halten. Irgendwie war es wirklich rührend, ihn zu beobachten. Er wirkte, als hätte sich für ihn noch mal ein Traum erfüllt. ;haha_



    Titus Canyon und die bewegende Steine am Race Track sind einfach nur beeindruckend. Mit dem Wetter hattet ihr an dem Tag auch noch richtig Glück.


    Schneeregen und Graupel … wie fies! Auch Berry hat unter diesem Wetter ganz gut gelitten.


    Bodie ist einfach nur traumhaft. Prima, dass du es diesmal ohne einen ewig langen Fußmarsch im tiefen Schnee sehen durftest. Und immer wieder gibt es neue Sachen zu entdecken. :SCHAU:


    Wie fies von dir, dem armen Fotografen immer vor die Linse zu laufen.


    Die Tufas am Mono Lake sind auch ohne Wasserspiegelungen schön anzusehen.


    Die Schneemassen am Tioga Pass sind beeindruckend. Und nur wegen dem ganzen bösen Schnee sind wir nicht nach Bodie und zum Mono Lake gekommen :wut1:

  • Hach wie schön! 2X Bodie und noch den Mono Lake! Wunderschön! :clab::clab::clab:
    Also 2 Tage kann man's da schon aushalten, oder? Schade, dass Deine Laune etwas unterirdisch wurde. Vielleicht lag's ja an der Höhenluft. :gg:


    In Lee Vining gibt's übrigens mitten im Ort ein tolles Freilicht-Museum, in dem man locker auch eine Stunde verbringen kann. Da stehen lauter so alte Sachen rum. Ich finde das lohnt sich, v.a. wenn man etwas Zeit übrig hat.



  • So jetzt habe ich auch hier den Anschluss geschafft.
    Bei Silkes Bericht dauert das immer etwas länger da muss man viel lesen ;) und nicht nur Bilder gucken.


    Vor allem habe ich festgestellt, dass ich unbedingt noch mal in die Ecke muss.
    Alabama Hills und Mono Lake habe ich zwar schon mal gestreift aber immer nur ganz kurz und in Body war ich noch gar nicht.


    Und der Bagger von BikeJoe ist natürlich absolut etwas für mich.


    Kaum ist man wieder zu Hause, wird einem hier schon wieder der Mund wässrig gemacht. :gg::gg:

  • Inzwischen kenn ich meine Pappenheimerinnen.


    Ich muss Dir recht geben...
    Ob sie nicht vielleicht doch in der Nähe war ?(


    Aber immerhin gibt es für mich zwischen den kleinen Details noch genug Landschaft.


    Klar!
    Wie schon geschrieben, das Gerümpel als solches finde ich jetzt nicht sooooo interessant, als dass ich es - bis auf wenige Ausnahmen - in Großaufnahme brauche. Aber als Deko im Bild drin mag ich es sehr.


    Wie fies von dir, dem armen Fotografen immer vor die Linse zu laufen.


    :neinnein::neinnein::neinnein:
    Ich hab nicht damit angefangen - das war er :gg:


    Die Tufas am Mono Lake sind auch ohne Wasserspiegelungen schön anzusehen.


    Stimmt schon - aber im ersten Moment war ich wirklich enttäuscht. Denn 2006 hatte ich den See ganz anders erlebt.
    Ich werde nachher nochmal ein Vergleichsbild zeigen.
    Aber alles in allem war ich dann schon zufrieden, als ich daheim die Fotoausbeute betrachtet habe.


    Heute gefallen mir vor allem die "Himmel-Stimmungen"


    Das freut mich =)


    Schade, dass Deine Laune etwas unterirdisch wurde.


    Joe, wie kommst Du auf die Idee, meine Laune wäre unterirdisch :EEK:?(
    Ich war vielleicht etwas quengelig... aber unterirdische Laune... ach was, das sieht bei mir ganz anders aus :gg:


    In Lee Vining gibt's übrigens mitten im Ort ein tolles Freilicht-Museum, in dem man locker auch eine Stunde verbringen kann. Da stehen lauter so alte Sachen rum. Ich finde das lohnt sich, v.a. wenn man etwas Zeit übrig hat.


    :(
    Der Tipp kommt bissl zu spät :(
    Klingt interessant und wäre z.B. wirklich ein schöner "Lückenfüller".
    Wenn Du mal viel, viel Zeit und Lust hast, könntest Du ja vielleicht noch ein paar weitere Bilder rauskramen und wir machen im Städte-Board einen extra Thread dazu =);)

  • Mittwoch, 1. Juni 2011
    „Striptease“


    Unbarmherzig bimmelte der Wecker um 4.15 Uhr. Obwohl ich erst vier Stunden vorher das Licht ausgeschaltet hatte, war ich doch gleich richtig wach. Ich kochte mir einen Kaffee (so viel Zeit muss sein, lieber ein paar Minuten früher aufstehen). Den trank ich, während ich alles für die Abreise fertig machte. Den Rest nahm ich mit, was Warmes würde gut tun.


    Um 5 Uhr war ich startklar. Mein Zimmernachbar machte sich auch gerade auf den Weg. Wir hatten das gleiche Ziel, denn wir fuhren quasi im Gespann zur South Tufa Preserve am Mono Lake.


    Es war wirklich bitterkalt, es dürfte so um die 0 Grad gewesen sein, und ich mümmelte mich in alles ein, was einigermaßen warm war.


    Am See unten war es zum Glück nicht so windig wie im Ort. Aber leider eben auch nicht so windstill wie vor 5 Jahren, damals war das Wasser glatt wie ein Spiegel. Trotzdem machte es Spaß, zwischen den Tufas am Ufer herumzustrolchen und zu beobachten, wie die aufgehende Sonne erst die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada mit einem rosa Hauch überzog und dann die Tufas aufleuchten ließ.













    Gegen 6.40 Uhr machte ich mich dann auf die Weiterfahrt nach Süden. An dieses Stück vom Highway 395 konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Kann aber auch daran liegen, dass ich damals in entgegengesetzter Richtung gefahren bin. Für mich war das jedenfalls wirklich Neuland.


    Eigentlich wollte ich in Bishop frühstücken, aber die Stadt war mir ne Nummer zu groß. Nach den ganzen Tagen in den kleinen Nestern erschlugen mich die verschiedenen Möglichkeiten an Restaurants & Diners und auch der Verkehr regelrecht. Ich war überfordert und fuhr gleich durch


    Eiiiiii, wie würde das dann erst in Barstow werden...


    Ich meinte mich daran erinnern zu können, dass es in Big Pine einen Laden gab, in den die Einheimischen immer zum Frühstück gingen. War ich während der Desert, Rocks & Ghost Towns Tour nicht auch dort gewesen? Ich hoffte, dass mich meine Erinnerung nicht trog und dass es das Restaurant noch immer gibt. Und tatsächlich erspähte ich kurz darauf auf der rechten Seite das Cowboy Kitchen – es stand noch da und hatte offen. Ich bestellte mir einen O-Saft, Kaffee und ein Westernomelette, aber mit Tomatenscheiben anstatt Hashbrowns. War richtig lecker.


    Hatte ich mich vorher bei der Abfahrt am Mono Lake schon meiner Fleecejacke, dem Tuch und dem Flanellhemd entledigt, folgte nun das Jeans-Hemd. Hier in Big Pine war es doch schon deutlich wärmer


    Gut gestärkt fuhr ich dann um 8.45 Uhr weiter bzw. zurück. Denn am Abzweig für mein nächstes Ziel war ich zunächst vorbeigefahren, da ich erst frühstücken wollte. Daher ging es nun für ein paar Meter auf dem Hwy 395 zurück, dann bog ich auf die SR 168 ab. Ich wollte in die White Mountains, zu den Ancient Bristlecone Pines bei Schulman Grove. Dieses Jahr hatte ich mich nicht erst vorab erkundigt, ob die Zufahrt bis oben hin offen ist. Ich würde einfach mal abwarten. Aber gleich zu Beginn der SR 168 verunsicherte mich ein Schild, denn dort waren die Bristlecone Pines erwähnt, aber ohne Meilenangaben. Da, wo diese Angabe eigentlich ist, war nur ein Feld, welches so aussah, als ob man die Meilenangaben dort manuell anbringt. Es war aber komplett leer. Sollte dies bedeuten, dass die Straße noch dicht ist???


    Naja, ich hatte Zeit, und auch wenn ich umkehren müsste, wäre es nicht so weit. Wenn es nix wird, ist es zwar schade, aber ich hätte nicht zu viel Zeit kaputt gemacht.


    Das sah ich ein paar Minuten später gleich ganz anders, denn ich traf auf die erste Gruppe von Radfahrern. Kaum fing die Straße an, sich in die Berge hinein zu winden, war ein Fahrradfahrer nach dem anderen unterwegs. Natürlich war die Straßenführung dort sehr kurvig und bergig, so dass man schlecht sehen konnte, ob Gegenverkehr kommt. Die Radfahrer, die z.T. ziemlich viel Platz auf der Straße einnahmen, da zu überholen, war nicht so ganz einfach.


    Dann kam der Abzweig zu Schulman Grove. Die Begriffe „steil“ und „kurvig“ bekamen neue Dimensionen Schon jetzt grauste mir vor der Rückfahrt, da würden die Bremsen wohl glühen, wenn ich wieder unten war. Als besonders unangenehm empfand ich auch eine Passage, während der die Straße an einem tiefen Abhang entlang führt Obwohl ich STß, bekam ich weiche Knie.


    An der Gabelung zum Parkplatz von Schulman Grove war dann die weitere Strecke zum Patriarch Grove gesperrt. Von Schnee war zwar nix zu sehen, aber wahrscheinlich war die Straße, die hier nun als Gravelroad weiterführt, nach dem Winter noch nicht wieder instandgesetzt. Irgendwie war ich bissl erleichtert, denn wäre sie offen gewesen, hätte ich in nem dicken Konflikt gesteckt. Ich fühlte mich hier in dieser Höhe nicht wohl und hatte für heute ehrlich gesagt auch schon genug an Steigungen und Abgründen gesehen. Dies alles nun auch noch unpaved… boah, da hätte ich nun wirklich keine Lust dazu. Andererseits hätte ich mir später selbst die größten Vorwürfe gemacht, wenn die Straße offen gewesen wäre und ich gekniffen hätte. Aber so blieb mir die Entscheidung erspart.


    Um 9.35 Uhr parkte ich Berry am Parkplatz von Schulman Grove. Als ich aus dem Auto stieg, wurde mir gleich mal schwummrig (Kopfsache, oder lag das wirklich an der Höhe?). Jeanshemd und Fleecejacke kamen wieder zum Einsatz - war doch recht frisch hier oben.


    Mit noch immer weichen Knien marschierte ich los… Naja, marschieren ist hier das falsche Wort. Ich schlich los, denn die Höhe machte sich bemerkbar und der Trail führte natürlich bergauf. Bald kamen die ersten Bristlecone Pines in Sicht und wurden natürlich auf der Speicherkarte des Fotos festgehalten.







    Leider verschwand die Sonne ziemlich schnell hinter einem großen Wolkenband, welches sich aus Osten unbemerkt angeschlichen hatte. Da fiel die Temperatur gleich noch mal spürbar. Ich hatte die Kälte so satt! Mir nahm das den ganzen Spaß, denn eigentlich hatte ich mich auf diese Bristlecone Pines so sehr gefreut. Und jetzt war mir die Lust irgendwie vergangen. In mir machte sich sogar ein Gefühl der Enttäuschung breit, denn ich hatte mir von den Bäumen irgendwie mehr versprochen. Hier beim Schulman Grove gab es zwar welche, aber irgendwie hatte ich die anders von Bildern her in Erinnerung. Dies kam aber wohl daher, dass die meisten Fotos, die ich gesehen hatte, im Patriarch Grove aufgenommen wurden. Dann noch die fehlende Sonne, die Höhe, der eisige Wind… irgendwie sprang der Funke zwischen mir und dieser Ecke nicht über




    Und der Trail war über weite Stellen hinweg mit sehr viel Geröll übersät, wie zerbrochener Schiefer. Man musste höllisch aufpassen, wo man hintritt, damit man auf diesen losen Stückchen nicht ins Rutschen kommt oder stolpert. Optimale Bedingungen für eine Schussel-Liese wie mich – aber es ging alles gut. Und ich kam unfallfrei wieder am Parkplatz an.


    Um 10.45 Uhr war ich zurück am Auto und trank erstmal eine Cola. Vor der Weiterfahrt wurde noch das Klochen dort besucht. Immer, wenn ich auf diese Plumpsklos in den Parks gehe, habe ich Visionen von Autoschlüsseln, die mir beim Deckel hochklappen aus der Tasche fallen, oder Sonnenbrillen, die mir von der Nase rutschen... Ging aber alles gut


    Dann hieß es nur noch, die Rückfahrt zu bewältigen, und vor der grauste mir gewaltig. Wäre mehr Verkehr gewesen, hätte ich einen Stau verursacht. Denn oft fuhr ich nur im 1. Gang, damit der Motor bremst und die Bremsen geschont werden.


    Um 11.50 Uhr war ich wieder unten in Big Pine. Ich fühlte mich richtig müde und kaputt und schlachtete noch mal eine Dose Cola. Das Thermometer zeigte 73°F und die Jacke wurde auf den Rücksitz verbannt. Kurz hinter Big Pine hielt ich noch mal fix an und entledigte mich eines der beiden T-Shirts.


    Ca. 40 Minuten später war ich dann mal wieder an der Chevron Tanke in Lone Pine. Berry wurde aufgetankt und der Striptease ging weiter. Das andere T-Shirt, welches ich unter dem Jeanshemd trug, wurde nun gegen ein Träger-Top ausgetauscht. Und die Turnschuhe wurden auch nicht mehr benötigt, denn die Sandalen kamen endlich wieder zum Einsatz


    Hier war es nun wieder richtig fein warm und ich setzte die Weiterfahrt bei offenem Fenster fort. Trotzdem hatte ich langsam genug von der Fahrerei. Sehnsüchtig warte ich auf ein Schild mit der Meilenangabe bis Ridgecrest, damit ich wenigstens einen Anhaltspunkt habe. Es stand immer nur LA dran – aber dahin wollte ich ja gar nicht.


    Kennt Ihr das? Wenn Ihr solche Bremsspuren seht, die von der Straße in die Böschung führen, dann wird der Blick automatisch davon angezogen und man ist fast versucht, ihnen folgen. Es kann aber auch sein, dass ich schon eine Art Hwy-Koller hatte... Ich schwor mir, dass es nächstes Jahr wieder eine kürzere Tour geben wird.


    Um 14 Uhr fuhr ich durch Ridgecrest hindurch und weiter ging es nach Süden. Also verglichen mit den Strecken in Nevada war hier ein mordsmäßiger Verkehr. Mir grauste immer mehr vor Barstow.


    Ca. eine Stunde später verließ ich den Hwy 395 und bog auf den Hwy 58 Richtung Barstow ab. Die nun folgende letzte Etappe kam mir heute viel länger vor als vor 1,5 Wochen. Es zog und zog sich und ich musste mal wieder ganz dringend… Es war zwar warm, aber halt nicht so warm wie während der anderen Touren. Und das heimtückische Wasser, Gatorade und Cola verdunstete nicht wie sonst gewohnt.


    Ich hatte mir zwar gestern Abend die wichtigsten Abzweige zum Motel rausgeschrieben, aber durch die Monsterbaustelle, die sich quasi durch den ganzen Ort zog, landete ich plötzlich auf dem I40! Hilfe - schnell wieder runter. Und schwupps war ich in der Straße, zu der die ich eigentlich wollte, nämlich auf diesem „Ableger vom Interstate 15“. Das ist komisch hier in Barstow, denn es gibt quasi einen Haupt-Interstate 15 und einen „kleineren, der durch den Ort führt“ - und genau auf diesen wollte ich auch. Nur noch fix ein Dreherle, weil ich am Abzweig zum Motel vorbei gerauscht war, und um 15.40 Uhr checkte ich im Days Inn ein. Ich räumte fix das Auto aus und machte mich dann gleich wieder auf den Weg. Das Ziel war das Tanger Outlet. Ursprünglich hatte ich Barstow gar nicht als Etappe eingeplant, dieser Zwischenstopp hatte sich aus der Planänderung ergeben. Und damit ich den Zwischenstopp sinnvoll nutze, fuhr ich in die Tanger Outlets.


    Fataler Fehler...
    Keine 50 Min und ich war 230 Dollar ärmer...



    Aber was ich gespart habe…


    Es ging alles ganz fix. Erst zu Calvin Klein, dann zu GUESS und dann noch schnell in einen Laden, in dem man Reisegepäck kaufen kann - fertig. Somit brauche ich in Las Vegas gar nicht mehr die Outlets abklappern und kann mich gemütlich mit einer Margarita an den Pool legen


    Zurück im Motel entfernte ich dann erstmal die ganzen Preisetiketten von den neu erworbenen Kostbarkeiten und nahm auch den zusätzlichen Reisetrolley in Betrieb. Anschließend verspeiste ich den Tuna Salad, den ich mir in der Fressecke vom Outlet gekauft hatte. Es folgten die üblichen abendlichen „Arbeiten“, heute alles ein wenig schneller, denn ich wollte zeitig ins Bett. Ich war richtig kaputt.


    Zum Glück sind jetzt die großen Fahretappen vorbei. Mir reicht es nämlich! Ich versprach mir mal wieder selbst, dass die nächste Tour nicht wieder so fahrlastig sein wird. OK, manche zusätzliche Etappe hat sich durch die Touränderung ergeben, aber auch so waren schon ein paar knackige Abschnitte in der ursprünglichen Planung enthalten.


    Dann checkten so ein paar dämliche Jugendliche in der Nähe meines Zimmers ein und dies ging nicht mit entsprechendem Geräuschpegel… Mir schwante Schlimmes. Aber als ich nach draußen ging, um eine Zigarette zu rauchen, stellte ich mit Freude fest, dass sie nicht ein- sondern auscheckten. War ich froh!
    Kurz danach herrschte auch Ruhe, dummerweise war die Müdigkeit jetzt aber erstmal wieder wie weggeblasen. Dies änderte sich aber, als ich dann im Bett lag und noch lesen wollte. Da legte ich das Buch schnell zur Seite und knipste das Licht aus.


    Karte der Tagesetappe
    Gefahrene Meilen: 348


    Days Inn Barstow, CA

  • Das kippe ich ja fast aus den Latschen: Was für tolle Sonnenaufgangsbilder! :clab: :clab: :clab:


    An der Location wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, den Sonnenaufgang mitzunehmen, zumal wir zwar Frühaufsteher sind, aber nicht soooo die Sonnenaufgangstypen. Aber das ist ja echt toll. So kann ein Tag losgehen.


    Ich finde Deine Tagesetappen auch ganz schön heftig, zumal sie regelmäßig so lang sind.

  • Sind das schöne Fotos vom Mono Lake bei Sonnenaufgang!! :clab: :clab: :clab: Die Pastelltöne sind ja wirklich umwerfend!! Da ärgere ich mich jetzt ziemlich, daß wir es nicht geschafft haben, uns so früh aus den Federn zu schälen...!


    LG Tanja

  • Aufstehen um viertel nach vier Uhr morgens?


    Das wäre nix für mich. Obwohl... wenn ich mir die Bilder so ansehe, die dabei herausgesprungen sind, könnte man sich das überlegen. ;;NiCKi;: Ich glaube, ich weiß jetzt auch, wo und wann mein Kalender-Nachbarbild entstanden ist. ;)


    Wirklich: die Sonnenaufgangsbilder sind super. :clab: :clab: :clab:


    Die Bristlecones gefallen mir auch richtig gut - schade, daß da der Funke nicht richtig übergesprungen ist. Aber Funken und alte Bäume vertragen sich eh nicht besonders gut. Glaub' mir, ich weiß, wovon ich spreche. :gg:


    Und wieviel hast du denn nu' gespart? ;;PiPpIla;;

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