Hoodoo You Two

  • also dieser Bosque del Apache schaut wirklich interessant aus. Muss ich mir mal merken.


    Und der Autotausch hat auch geklappt, prima. Jetzt kann es ja so richtig auf die schoenen und sandigen Strecken gehen.


    Greetz,


    Yvonne

  • 24.5.2008


    Um 6:30 war ich wieder on the Road. Draussen war es wieder eiskalt, knapp über dem Gefrierpunkt. Ab Santa Fe in Richtung Los Alamos, irgendwann den Schildern zum Bandelier NM gefolgt und um 7:28 die erste wohlgefällige Felsformation am Straßenrand entdeckt. Ein Arch im Tuffstein, nett anzusehen.



    Zwei riesige Vulkanausbrüche vor über 100 Millionen Jahren bedeckten dieses Gebiet hunderte von Metern dick mit Tuff, was nichts anderes als gepresste Asche ist. Über die Jahrtausende schnitten Flüsse tiefe Canyons in das Tuffplateau. Dadurch entstand auch der Frijoles Canyon, der das Highlight des Monuments, die Felsenhöhlen beherbergt.
    Tuff ist leicht zu bearbeiten und hat dämmende Eigenschaften, bietet sich daher als Baumaterial oder als fertiges Haus an, was die in der Nähe lebenden Indianer ausnutzten.






    Ähnliche menschlichen Behausungen kann man in Kappadokien in der Türkei bewundern.


    Es ist so gut wie alles erlaubt, außer Stehen, Sitzen oder Liegen auf den Mauern. Das Klettern über die feststehenden Leitern ist erwünscht, auch wenn es in den Räumen nicht viel zu sehen gibt.


    Ich bin ca. 1 Stunde lang völlig ungestört den Main Ruins Loop und den Long House Trail herumgegangen und -geklettert. Die interessante Seite des Canyon lag zwar im Schatten, aber ich hatte keine Lust bis mittags zu warten. Eine Busladung voller Wanderer kam an, mir wurde es zu voll und ich fuhr weiter zu meinem nächsten Tagesziel.


    Ab dem Bandelier NM waren es nur wenige Meilen bis Los Alamos, der ehemals geheimsten Stadt der Welt. Hier wurde in den 1940er Jahren die erste Atombombe entwickelt.


    Auch heute kommt man nicht einfach so in die Stadt, sondern muss durch eine Kontrolle, die sich allerdings auf ein freundliches “How are you doing” und bei der Ausreise auf ein “Have a nice Day” beschränkt.
    Die Stadtplaner haben sich nette Straßennamen einfallen lassen.....


    Im Bradbury Science Museum begriff ich anhand der Austellungsgstücke das Wortspiel in der Textzeile " how can i save my little boy from Oppenheimer's deadly toy" aus dem Song "Russians" von Sting, falls sich noch jemand daran erinnern kann.
    "Little Boy", die erste Uranbombe (Uranium Bomb), war allerdings in ein anderes Museum ausgeliehen, es war nur eine Replica von "Fat Man", der ersten Atombombe, zu bestaunen. Die Amis waren auch in den 40er Jahren schon Meister darin, den schrecklichsten Dingen liebliche Namen zu geben.


    Ich bin im Geschichtsunterricht nie weiter als bis zu den alten Griechen gekommen und hatte eigentlich keine Ahnung, was in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts so passiert ist. Aber jetzt weiß ich, wie groß die Atombombe war, die auf Hiroshima geworfen worden ist.
    Die ganze Gegend, sowohl in Los Alamos als auch der Ort der ersten Bombenzündung namens Trinity, im White Sands National Park, sind auch heute noch ziemlich strahlenbelastet, natürlich wird das von den Behörden nicht zugegeben. Weitere Infos über Los Alamos und das Manhattan-Projekt gibt es bei Wikipedia.
    Heute wird in Los Alamos weiterhin geforscht, die Kernwaffen werden aber per Simulation getestet, z. B. mit RoadRunner, dem supersten Supercomputer dieser Tage.



    Über die State Road Nummer 4, den Jemez Mountain Trail, fuhr ich weiter westlich.
    Valles Caldera ist ein riesiger Vulkan - einer der kleineren in der Supervulkangröße - im Herzen der Jemez Mountains. Valle Grande ist das größte Grasstal. New Mexicos? Amerikas? Der Erde? Keine Ahnung....




    Diese Formationen erinnerte mich an die Tent Rocks etwas weiter östlich. Ich fragte im Jemez State Monument Visitor Center nach, ob man die Steine besichtigen könne, bekam aber eine negative Antwort. Private Land, sorry.....


    Kurzer Blick auf den Soda Dam, entstanden aus Mineralablagerungen.
    Die ersten “richtig” roten Steine waren dann in Jemez zu bewundern, leuchtend in der Vormittagssonne. Herrlich.....



    Die Strecke ab Albuquerque oder Santa Fe durch die Jemez Mountains mit Abstechern zum Bandelier NM, Los Alamos und Kasha Katuwe ist eine sehr empfehlenswerte Tagestour, würde ich sagen.....



    Die nächsten 100 Meilen auf der I-40 ab Albuquerque waren welche von der langweiligen Sorte. Immer geradeaus...
    Irgendwann meldete sich mein Magen und signalisierte Hunger. Bei der nächsten Möglichkeit wollte ich anhalten und etwas essen. Leider war nur ein McD-Schild zu sehen, weshalb ich weiterfuhr. Nach 50 Meilen der nächste Rastplatz - wieder mit McDoof. Egal - ich werde die Pampe irgendwie reinwürgen. Und so kam ich in den zweifelhaften Genuss eines Double Quarterpounder mit Cheese - ein Foto gibt’s nicht, das wäre zu ekelhaft...




    Kurz vor Grants führte eine Straße zum El Malpais National Monument. Selbiges ist ein unter der Verwaltung des National Park Service sowie dem Bureau of Land Management stehendes Nationalmonument, das im nordwestlichen Teil des US-Bundesstaates New Mexico ein Gebiet mit erloschenen Vulkanen und erkalteten Lavafeldern schützt. Wobei mir nicht ganz klar ist, was da geschützt werden soll...


    Der Name El Malpais (deutsch "schlechtes Land") zielt auf das durch zerklüftete Lavaströme entstandene Landschaftsbild des Parks. Nach “Badlands” und “Bisti” kennen wir jetzt also auch den spanischen Begriff.



    Die Lava ist erdgeschichtlich noch sehr jung, ca. 3.000 Jahre alt.


    Für mich der Höhepunkt von El Malpais: Der La Ventana Arch




    Ich wollte eigentlich El Morro noch besuchen, das meiner Meinung nach im weiteren Verlauf der Straße zu erreichen sein müsste. War aber nicht so, es ging erst wieder zurück nach Gallup, wo ich dann keine Lust mehr hatte. Ich war vor 15 Jahren schon mal am El Morro und soooo spannend ist es da nicht, auch die Ice Cave wird irgendwann später mal besucht.
    Deshalb fuhr ich ich in Richtung Window Rock.



    Die Statue vor dem Window Rock erinnert an die sogenannten Navajo Code Talkers, die im 2. Weltkrieg ihre Sprache als für die Japaner unknackbaren Code benutzten.
    Ob die Japaner auch bayerisch nicht verstanden hätten?


    Das Atemberaubendste an Window Rock ist die Felsformation, die unten zu bewundern ist. Im richtigen Leben noch viel schöner als auf dem Bild aussehend, eine phantastische Laune der Natur.



    Ab Window Rock sind es ca. 27 Meilen bis zur Hubbell Trading Post, eine Art Tauschbörse des 19. Jahrhunderts, die mich aber nicht besonders interessiert hat, und weitere 30 Meilen bis nach Chinle, dem Ziel des heutigen Tages.



    Als ich bin Chinle ankam, hatte ich die Wahl. Ins Hotel oder erst einen Arch besuchen. Ich entschied mich für letzteres, da in den letzten Tagen kurz vor Sonnenuntergang selbige immer wieder rausgekommen war.
    Der Hope Arch ist nicht nur sehr schön und groß, sondern auch kinderleicht zu erreichen, sogar mit PKW. Falls es nicht geregnet hat - dann kommt man auch mit nem SUV nicht hin.


    Ich war ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang da und man sieht das Ergebnis. Zu spät, leider.
    Morgens fällt die Sonne von der anderen Seite auf den Arch, der von beiden Seiten besichtbar ist.




    Was mir fast noch besser gefallen hat: Die nähere Umgebung. Direkt am Arch sind viele schöne Felsformationen zu sehen, die aber bereits im Schatten lagen, in der Nähe gibt es z. B. einen recht großen Pinnacle. Im Ruhrgebiet übersetzt man das mit Pinöckel oder Pinnoreck....



    ....einen Cathedral Rock mit Haus für den Bischof....



    Und die beiden Orientierungsfelsen, die mir besonders gut gefallen haben.


    Fahrtzeit zurück nach Chinle: 14 Minuten.




    In Chinle checkte ich im Best Western Canyon de Chelly ein, dessen zum Motel gehörendes Restaurant um 20:30 schließt, unter der Woche immerhin erst um 21:30. Die Speisekarte ist nicht besonders abwechslungsreich, aber immer noch besser als der ortsansässige Burger King, obwohl ich einen Double Burger Deluxe bestellte....


    2 Männer am Nachbartisch bestellten Bier und wollten, als sie keins bekamen, wieder rausgehen, um woanders zu dinieren. Ein amerikanisches Paar am Nebentisch erklärte ihnen, dass es im Najavoland keinen Alkohol gibt. Nach 2 Minuten haben sie es endlich kapiert und blieben. Wenn Schweizer ihr Bier nicht bekommen....
    Einen Tisch weiter STßen ca. 12 weitere Deutsche, Bazis oder sowas, die den Tip mit Taschenrechner ausrechneten.


    No comments....



    Gefahrene Meilen: 473 - Motorlaufzeit: 9:05 Stunden

  • ein toller Bericht und danke besonders fuer die vielen Infos darin.
    Und ist dir nach dem Burger von McWuerg nicht schlecht geworden? Ich hatte mal einen vor ein paar Jahren bei MCWuerg geggessen und dann war mir hinterher zwei Tage lang total schlecht. Seitdem nie wieder Fastfood .


    Der Hope Arch ist ja echt klasse, auch wenn er schon etwas im Schatten lag.



    Greetz,


    Yvonne

  • 473 Meilen :EEK: Guter Schnitt =)


    Die netten Gebilde, die wie die Tent Rocks aussehen, haben wir glaube ich auch gesehen, aber von der anderen Richtung. Wir sind die Straße bei den Tent Rocks weiter gefahren und irgendwann kam ein Aussichtspunkt, wo man weitere Tent Rocks sehen konnte. Allerdings war der Zugang dahin als Privatland ausgewiesen.


    Im El Mapais haben uns die Lava Tubes sehr gut gefallen....

  • Schööööön :!!
    Das war wieder ein langer Tag! Viel gesehen! :clab: :clab: :clab:
    Beim Lesen könnte man meinen, dieser Tag hat mind. 40 Stunden gehabt :gg:


    Kleine Anmerkung: Man kann zum Hope Arch fahren, auch wenn es vorher (z.B. in der Nacht) geregnet hat. Ich war ja ein paar Tage später dort und nachts hatte es ganz ordentlich geregnet. Ich dachte, den Arch kannste vergessen. Auf dem Parkplatz vom Best Western standen auch ein paar Autos, deren Matsch-Reifen ließen Böses ahnen.
    Ich frage dann eine Navajo, der ich am Canyon de Chelly eine kleine Vase abgekauft habe, ob man es nach dem Regen wagen könnte dorthin zu fahren.


    Sie meinte, es sei kein Problem.


    Und es war auch absolut kein Problem. Da war nix schmierseifig, schlammig, glitschig oder sonst was. Einziger Unterschied: Es hat nicht so gestaubt.
    Auch der kleine Berg bereitete überhaupt gar keine Probleme und da dachte ich erst, der wäre nach dem Regen der Knackpunkt.
    Das einzige was ich nicht gemacht habe: Den kleinen Weg bis direkt zum Arch bin ich nicht gefahren, sondern habe auf der "Hauptstraße" geparkt.

    • Offizieller Beitrag

    Wow, was für ein Tag. :!! :!! :!! und dann noch soooooo lang und soooooo viel gesehen.


    Vor allem das erste und das letzte Bild sieht ganz toll aus. :clab:


    Silke, da habe ich ja viel Glück gehabt, ich konnte fast bis zum Arch fahren, dafür war es vor allem auf der Rückfahrt sehr staubig.

  • Interessanter Tag. Ich glaube nach Bandelier müssen wir auch nochmal.
    Die Formationen um den Hope Arch drumzu sind wirklich auch sehr sehenswert.
    Wie viel hat Dich denn die Übernachtung im BW gekostet? Im Herbst 2006 haben wir schon 99$ ohne tax bezahlt.


    Gruß
    Eva

  • Zitat

    Original von Lal@
    24.5.2008



    2 Männer am Nachbartisch bestellten Bier und wollten, als sie keins bekamen, wieder rausgehen, um woanders zu dinieren. Ein amerikanisches Paar am Nebentisch erklärte ihnen, dass es im Najavoland keinen Alkohol gibt. Nach 2 Minuten haben sie es endlich kapiert und blieben. Wenn Schweizer ihr Bier nicht bekommen....
    Einen Tisch weiter STßen ca. 12 weitere Deutsche, Bazis oder sowas, die den Tip mit Taschenrechner ausrechneten.



    Und dabei trinke ich als Schweizer am liebsten Wein.... ;)


    Gruss Ernst

  • 25.5.2008


    Erster Tagesordnungspunkt heute: Eine nochmalige Fahrt in Richtung Hope Arch, um Streckenfotos zu machen, zur besseren Erklärung, wie man hin kommt. Den Arch selber habe ich leider nicht mehr besucht, sehr schade im nachhinein, weil morgens die andere Seite besonnt wird. Stattdessen fuhr ich wieder zum Hotel bzw. ins dortige Restaurant auf ein leckeres amerikanisches Standardfrühstück - mit Bacon, Hash Browns und overmedium Eggs. Die Beiden, die gestern abend kein Bier bekommen haben, STßen wieder am selben Tisch - und wurden von den Bedienungen ignoriert. Sie hatten allerdings auch keine Speisekarte vor sich liegen, die man automatisch bekommt, wenn man zum Tisch geführt wird. Was bedeutete, dass sie sich einfach hingesetzt haben, ohne auf “to be seated” zu waiten. Als ich mit meinem Frühstück fertig war, STßen die beiden immer noch recht sinnlos rum, hatten aber immerhin einen Kaffee bekommen. Schließlich wurde es Ihnen zu bunt. Sie gingen zur Empfangsdame, sagten, dass sie den Kaffee nicht bezahlen würden, weil sie schon seit über einer Stunde am Tisch säßen ohne dass jemand bedienenderweise vorbei gekommen wäre.
    Die Antwort war ein gelangweiltes Achselzucken.....
    Als ich die beiden draußen zufällig traf, fragte ich, was denn los gewesen wäre.
    Wir haben uns an den Tisch gesetzt und sind nicht bedient worden.
    Habt ihr euch selber gesetzt oder seid Ihr gesetzt worden?
    Wir haben uns selber gesetzt.
    Ich fragte, ob sie schon etwas von “Wait to be seated” gehört hätten.
    Nein - das wussten wir nicht.
    Naja....
    Wenn einem sowas am Ankunftsort passiert, in L.A. oder Vegas wäre es ja ok, ein Neuling weiß so etwas nicht unbedingt.
    Aber in Chinle? Da ist man doch schon ein paar Tage unterwegs und sollte sich mit den amerikanischen Gepflogenheiten schon vertraut gemacht haben. Sehr merkwürdig.
    Eine Woche später STßen beide übrigens in Page in der Dam Bar und hatten immerhin ein Bier vor sich stehen, sie scheinen sich also gebessert zu haben....


    Bei meinem ersten Besuch des Canyon de Chelly (ausgesprochen di schäi) war ich völlig begeistert, bei meinem zweiten Besuch recht angetan. Heute hatte ich eigentlich keine große Lust, mir alles nochmal anzusehen. Aber: Bisher hatte immer nur gefilmt und wollte heute knipsen. What be done must - must be done. Die Bilder sind dementsprechend.....




    Ich wollte ja begeistert sein, habe mir jede Menge Mühe gegeben, aber ich hatte einfach kein Gefühl für die Schönheit des Canyons heute. Die eigentlich geplante Tour durch das Flussbett - under indianischer Führung - habe ich deshalb ausfallen lassen.
    Ich hatte mehr Spaß daran, ein paar Arches der näheren Umgebung anzusehen, was ich dann auch tat.


    Was mir häufiger in indianischen Orten aufgefallen ist: Es gibt jede Menge Kirchen - Zeugen Jehovas, Mormonen, Baptisten, Methodisten. Wo ist der gute alte Manitou geblieben? Ist der vergessen worden bei der riesigen Zahl von Missionaren, welche die Indianer “bekehrt” haben?
    Aber ich schweife ab....


    Der nächste Arch wird in Ermangelung eines “richtigen” Namens in Topomaps Window Rock 2 genannt.
    Ich würde ihm “Eagle Arch” nennen, wg. der ausgebreiteten Flügeln an der linken Seite der Felsens.
    Da ich nicht genau wusste, ob man für die Fahrt auf der zum Arch führenden Navajo Road ein Permit benötigt und das Chapter House geschlossen war, erinnerte ich mich an einen Satz aus Laurent Martres’ Buch “Photographing the Southwest - Vol.2 - Seite 150:
    Not knowing wheather the access dirt road was on private land, i asked a Navajo family who confirmed that it was on public land.



    Ich habe deshalb die Dame in der Tankstelle in Many Farms gefragt, ob ich alle indianischen Wege fahren darf oder ob ich ein Permit brauche. Sie konnte sich - nach Rücksprache mit mehreren weiteren Indianern - nicht vorstellen, wofür man ein Permit benötigen würde. You can drive everywhere you want, sagte sie. Permit? No, why that?
    Na weil wir Deutschen für alles ein Permit haben wollen, weil uns das im Internet immer so erzählt wird, dass man Indianerland nur mit Permit oder in Begleitung eines Führers betreten darf.


    Aber soll ich solange fragen, bis endlich wirklich jemand ein Permit ausstellt, wenn’s geht nach 2 Tagen Wartezeit, bis das Wochenende vorbei ist?
    Wenn kein “Private” - “No Trespassing” oder “Hiking Permit is required” Schild zu sehen ist fahre ich überall hin, in jeden Weg. Wenn mich ein ortsansässiger handelsüblicher Indianer begleiten will/soll/muss, nehme ich ihn gerne mit und zahle auch für die Begleitung.
    Wenn ich irgend jemand in seinem privaten Glück störe, wird es mir bestimmt gesagt, gerne auch ohne Waffe.



    Wie kommt man zum Arch?
    Von Chinle aus in nördliche Richtung nach Many Farms, ca. 0,7 Meilen vor den Tankstellen, was eine blöde Erklärung ist, weil du ja erst zur Tankstelle musst, um dann wieder umzudrehen, geht ein Weg nach Westen ab - an einem Werbeschild, auf dem es um “Welding” geht. Das 8083 Schild weist dir den Weg. Selbiger ist eine breite gut zu fahrende Waschbrettpiste.


    Die Piste verläuft südlich vom Black Mountain Wash. Ein Stück weiter erreicht man eine Y-Kreuzung, hier hält man sich links, die rechte Spur würde in den Wash führen.


    Hwy 191 bis Y-Kreuzung ca. 2,7 mi
    Y-Kreuzung bis 1. Wash: ca. 0,5 mi
    1. Wash bis 2. Wash : ca. 0,5 mi
    2. Wash bis Parkplatz bzw. kleinen Sandweg auf Hügel: ca. 1,8 mi


    Gesamtstrecke: 5,5 mi


    Auf dem weiteren Weg sind einige sehr schöne Blicke auf die umliegenden Felsen möglich.



    Am Ende des Tales kreuzt sich 8083 mit der der Apache County Road 554.


    Wenn du hier nach rechts fährst, erreichst du irgendwann die SR 59. Die Strecke ist nicht besonders interessant, aber auch nicht uninteressant.



    Der nächste Arch, wieder in der Nähe von Many Farms. An den Tankstellen geht eine Straße - die Indian 59 - nach Rough Rock in Richtung West.


    Diese fährst du ab der Kreuzung ca. 4,5 Meilen, dann ist auf der rechten Seite ein offenes Tor im Zaun. Da fährst du durch, gleich wieder rechts und entlang der roten Felsen, parallel zur Straße und suchst den Arch, falls du ihn nicht schon von der Straße aus gesehen hast....



    Er ist schon aus der Ferne zu sehen, die bessere Seite ist aber die andere, weshalb du den Felsen umrunden solltest.


    Der Weg endet nach ca. 1 Meile direkt am Arch, welch ein Zufall. Unterwegs begegnest du niemandem außer vielleicht der einen oder anderen toten Kuh.



    Hinterlasse nichts als Fußspuren, ausser du bist Indianer, dann kannst auch deinen Müll hinterlassen...





    Im Round Rock sollte noch ein Arch sein, den ich aber nicht gefunden habe.



    Jetzt wurde es etwas chaotisch. Statt die Gigante Buttes und den Royal Arch anzusehen fuhr ich über Tsegi wieder zum Canyon de Chelly und dort bis zum Spider Rock. Für genau 3 Fotos.



    Ich hatte nicht in Erinnerung, daß sich die Strecke sooooo unglaublich zieht.
    Da nur sehr wenige Touristen zu sehen waren, habe ich mein Tempo etwas erhöht und nicht den allgemein üblichen Geschwindigkeitsregelungen angepasst, sondern eher verdoppelt.
    Als ich wieder am Visitor Center war, telefonierte ein Ranger gerade. Ich hörte Worte wie: Very fast, white SUV, no Native. Da muß mich jemand verpetzt haben.
    Ich lächelte ihn kurz an, stieg ins Auto und fuhr langsam davon, wieder nach Tsegi, wieder nach Lukachakai und auf die N13, die in Serpentinen sehr steil durch eine wunderbare rotsteinige Landschaft führt und am anderen Ende in einem Ort mit dem bezeichnenden Namen Red Rock endet bzw. in den Red Rock Highway, der nach Shiprock führt, übergeht.


    Leider war es bewölkt, ich mußte deshalb einiges am Bild bearbeiten, um halbwegs erkenntlich zu machen, wie schön es dort ist.



    Eine ganz wunderbare Strecke, die könnte ich rauf und runterfahren - immer wieder...



    Ziel des heutigen Tages: Farmington. Ich hatte ein Zimmer für 3 Nächte im Super 8 Motel vorgebucht, das sich vor Ort als ein Rodeway Inn entpuppte, eins mit Indern hinter der Theke, also wie meistens in solchen Fällen ziemlich verkommen. Aber what shalls, ich bin ja nur zum Schlafen hier und das Bett war sauber....
    Das Duschwasser war gestern und heute ziemlich klar, ich also nicht besonders dreckig. Das sollte sich in den nächsten Tagen ändern....



    331 Meilen gefahren

  • Wieder sehr unterhaltsam geschrieben :!!


    Der Canyon de Chelley hat uns irgendwie nicht in seinen Bann gezogen, lag vielleicht auch am Drumrum, wie der dreckigen abgewrackten Stadt Chinle, wo man zusehen kann, wie tote Kühe dank wilder Hunde jeden Tag ein bißchen weniger werden :rolleyes:


    Gruß


    Sandra

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