So langsam aber sicher wollte ich mal meinen Reisebericht starten, sonst wird das nichts mehr. Das Tempo wird eher gemächlich sein und ab Mitte nächster Woche gibt's urlaubsbedingt eine Pause.
Vorwort
„Lofoten?!“, „Nie gehört.“, „Was ist das?“, „Wo ist das? In Südamerika?“ So oder so ähnlich waren die Reaktionen im Umfeld. Es gab sage und schreibe eine Person, die tatsächlich wusste, wo die Lofoten liegen. Und – ganz ehrlich – bis vor gut einem Jahr hatte ich keinen blassen Schimmer. Meine Meinung von Norwegen war so eindeutig wie unwissend: langweilig, können wir hinfahren, wenn wir mal Rentner sind, was zur Hölle sollen wir da, die Natur ist bestimmt viel langweiliger, als das, was wir sonst schon gesehen haben, etc. Warum kam die Chef-Reiseplanerin (moi) und Flo-ins-Ohr-setzerin also auf die Idee, ausgerechnet dorthin zu fahren? Durch puren Zufall. Ich hatte vor gut einem Jahr in einem Fotoblog Bilder gesehen von den Lofoten im Winter und dachte nur, „Alter Schwede, sieht das geil aus!“ Und dachte sofort, dass es irgendwo in Südamerika oder Neuseeland ist, jedenfalls ganz weit weg und schon gar nicht Schweden. Aber die Überraschung war groß, als ich sah, dass es flugtechnisch gesehen quasi um die Ecke ist. In Nordnorwegen. Und in dem Moment wusste ich schon, was Martin sagen würde. Ehrlicherweise muss ich nämlich sagen, dass er schon seit Jahren sagt, dass wir mal nach Norwegen fahren sollten. Wie ich es hasse, wenn er Recht hat. Zuhause am Abend: „Das sage ich doch schon seit JAHREN!“. Ja, ja, ja.
Die darauffolgenden Tage und Wochen verbrachte ich mit intensiven Recherchen. Warum hatte ich nur keine Ahnung davon, dass so atemberaubende Natur nur knapp 3 Flugstunden von uns entfernt liegt? Und warum höre ich nie auf Martin? Schnell war klar, dass wir einen langen Urlaub brauchen, d.h. 3 Wochen. Es gibt einfach zu viel zu sehen und im Winter muss man eben damit rechnen, bei schlechtem Wetter mal nichts machen zu können. Anhand gefundener Reiseberichte klöppelte ich an der Route, fragte in Ingrids Reiseforum nach Empfehlungen und buchte dann einfach mal was ins Blaue hinein. Später habe ich dann nach weiteren Recherchen noch mal umgeplant (zum Glück waren alle Unterkünfte kostenlos stornierbar), aber irgendwann stand die Route dann.
Eigenartigerweise fragen uns vor der Reise total viele Leute, ob wir mit dem Auto in den Urlaub fahren. Alleine bis Bodo (dem südlichsten Punkt der Reise) sind es stolze 2.500 km! Selbst eine Fahrstrecke bis nach Lissabon wäre kürzer und ich frage mich, wie viele Leute uns wohl bei einer Portugalreise gefragt hätten, ob wir mit dem Auto dahin fahren. Abgesehen davon hätte man sich irgendwo in Norwegen Reifen mit Spikes organisieren und draufziehen müssen. Fahren ohne Spikes ist da oben ein Selbstmordkommando im Winter.
Ich hoffe, es finden sich viele Mitfahrer.