New Tales from the South - Unterwegs im Südosten

  • Tag 3 - Dienstag, 9. Februar 2016
    Island Life - Palm Coast nach Jekyll Island


    "I thought to live on an island was like living on a boat. Islands intrigue me. You can see the perimeters of your world. It's a microcosm." - Jamie Wyeth


    Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt, so ungefähr beginnt der heutige Tag, denn geplant war das eigentlich etwas anders. Eigentlich hatte ich vor Fort Matanzas zu besuchen, das schon sehr, sehr lange auf meiner "Bucket List" steht, doch die Überfahrt ist heute auf Grund des starken Windes nicht möglich und man kommt dort nur mit dem Boot hin. Also bleibt es weiter auf der Liste und ich fahre gleich Richtung Norden. Nächster Stopp ist Fort Caroline, das ich bereits 2010 schon einmal besucht habe. Auf Grund des wirklich heftigen Windes erspare ich mir einen weiteren Hike zum Fort, denn dazu muss man durch ein Waldstück und auf dem Pfad liegen schon recht viele Äste. Ich fahre nur zum Aussichtspunkt, der an die Ankunft der Franzosen erinnert.




    Am Morgen des 5. Mai 1562 sah der Franzose Jean Ribault zum ersten Mal den St. John's River. Er nannte ihn River of May. Einen Tag später nahmen Ribaults Männer das Gebiet für die Franzosen in Besitz und errichten einen Gedenkstein. Damit begann ein Rennen zwischen den Franzosen und den Spaniern um die Besiedlung von "La Florida", das die Franzosen 1565 verloren. Während dem Zwischenfall südlich von St. Augustine, der als das Matanzas Massaker in die Geschichte einging, wurde auch Ribault getötet.




    Fort Caroline gehört zum Timucuam Ecological and Historic Preserve, das sich rund um Jacksonville erstreckt. Über die Dame Point Bridge fahre ich zu einem anderen Teil des Schutzgebietes. Auf der Brücke ist der Wind noch viel mehr zu spüren und ich muss richtig entgegensteuern, denn er rüttelt regelrecht am SUV. Für LKW ist deshalb manchmal sogar vor der Brücke Schluss, die seit 1989 den St. John's River überspannt. Über 3 km ist die Brücke lang und ragt über 50 Meter in die Höhe.




    Nur wenige Minuten später erreiche ich die Kingsley Plantation, die ebenfalls zum Schutzgebiet gehört. Von 1814-1837 lebten Zephaniah und Anna Kingsley hier und bauten Baumwolle und Indigo an.




    An der Einfahrt zur Plantage komme ich an diesen Ruinen vorbei, die aus "Tabby" sind. Der Baustoff wurde hier im Süden oft verwendet und war als besonders haltbar angesehen. "Tabby" wird aus einer Mischung von Wasser, Asche, Sand und Muscheln hergestellt. Daraus entsteht ein Baustoff, mit dem viele Gebäude errichtet wurden. So auch die Sklavenunterkünfte, an denen ich als nächstes vorbeikomme.






    Schließlich erreiche ich einen großen Parkplatz, wo ich mein Auto abstelle. Von hier geht es zu Fuß weiter. Zuerst zu einem der Nebengebäude der Plantage. Hier waren die Küche, die Waschküche sowie weitere Unterkünfte für Bedienstete untergebracht.






    Ein paar Meter weiter stehe ich vor dem St. Johns River, ein traumhafter Ausblick, fast wie vor 200 Jahren. Hier ist noch nichts verbaut oder einbetoniert. Der größte Teil des Gebietes steht sowieso unter Schutz. Und diesen Blick hat man auch vom Plantagenhaus, das momentan leider nur von außen besichtig werden kann.






    Bevor ich Florida verlasse, steuere ich noch ein weiteres Ziel an und das wird die wahre Überraschung heute. Schon lange habe ich vor, Amelia Island einmal etwas genauer zu erkunden, doch irgendwie hat es nie geklappt. Letztes Mal als ich in der Gegend war, schüttete es wie aus Kannen. Heute weht zwar ein heftiger Wind und es ist auch nicht sonderlich warm, aber die Sonne brennt geradezu von einem knallblauen Himmel. So lande ich als Erstes am Fort Clinch State Park an der Nordspitze der Insel.




    Nach der Einfahrt in den Park sieht es allerdings erst einmal so gar nicht nach Fort aus, eher nach Dschungel. Ich folge der Straße über diese tolle Allee.




    Nach ein paar Meilen lande ich dann auf einem Parkplatz. Hier befinden sich ein Visitor Center und ein kleines Museum. Zusätzlich zum State Park Eintritt, muss ich nochmals $2 zahlen, wenn ich das Fort besuchen will. Danach führt ein kleiner Pfad hinter dem Gebäude zum eigentlichen Fort.




    Fort Clinch wurde 1847-69 erbaut und steht an der Einfahrt zum Cumberland Sound, an der äußersten Nordspitze von Amelia Island. Das Fort ist 5-eckig errichtet und hat Außen- und Innenmauern. Es war Teil einer großangelegten Kampagne zum Schutz der amerikanischen Ostküste.




    Das Fort ist heute in einem sehr guten Zustand, nachdem in den 1930er Jahren restauriert wurde. Seit 1938 ist es für die Öffentlichkeit zugängig.




    Nachdem ich ein paar der Gebäude rund um den Eingang besichtig habe, steige ich nach oben zu den Kanonen. Huh, hier weht der Wind extrem heftig. Teilweise schaffe ich es kaum einen Fuß vor den anderen zu setzen. So schaue ich mich nur kurz hier um und begebe mich dann wieder in den relativen Schutz der Fortmauern.






    Ich laufe noch ein Stück außen um das Fort herum. Doch auch hier ist der Wind so stark, dass ich bald umkehre, zumal auch das Fotolicht nur suboptimal ist.




    Das Fort zu besuchen hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nur ein paar Meilen weiter liegt der Hauptort von Amelia Island, Fernandina Beach. Ich fahre die Hauptstraße entlang und es gefällt mir auf Anhieb, sodass ich das Auto zügig in einer Parklücke abstelle und mich zu Fuß auf den Weg mache.




    Das goldene Zeitalter von Fernandina Beach begann 1858 mit dem Bau der Florida Railroad. Auch in viktorianischer Zeit war es ein beliebtes Seebad. Heute sind viele der historischen Gebäude liebevoll restauriert und es macht richtig Spaß hier umherzulaufen.






    Ich laufe zum Visitor Center, denn hier arbeitet eine Dame, die ich im vergangenen Jahr auf der ITB in Berlin kennengelernt habe. Ich möchte mal nachfragen, ob sie vielleicht da ist. Ist sie leider nicht, doch die nette Dame am Empfang stellt eine Verbindung per Videotelefon her, sodass wir wenigstens kurz miteinander sprechen können. Das Visitor Center ist übrigens im ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebracht.






    Für vierbeinige Besucher wird hier auch gesorgt.




    Im wunderschönen Post Office kaufe ich gleich noch ein paar Briefmarken.






    Etwa 6 Blocks erstreckt sich der Business District, danach beginnt sich das Stadtbild zu wandeln und es stehen viele wunderschöne Villen rechts und links der Straße. Darunter das Lesesne House. Etwa 1860 erbaut, ist es eines der ältesten Gebäude des Städtchens.




    1909 wurde die Villa Las Palmas für den Nathaniel B. Mann erbaut. Sie steht in einem Wohngebiet, das heute komplett unter Denkmalschutz steht und in dem ich noch viele weitere Schmuckstücke entdecke.








    Doch irgendwann muss ich aufbrechen, denn ein Stückchen Weg habe ich noch vor mir. Da es noch früh am Tag ist, beschließe ich allerdings noch nicht nach Jekyll Island zu fahren, wo ich heute übernachten will, sondern auf das benachbarte St. Simons Island. Ich ahne nicht einmal, wie sehr ich diese Entscheidung noch bereuen werde. Nun ja, hätte ich den Leuchtturm zuerst besucht und dann das Frederica Monument, wäre es vielleicht nicht ganz so schlimm geworden, aber so endete das Ganze irgendwie im Desaster.


    Aber von vorn. Erst einmal erreiche ich die Sidney Lanier Bridge, eine weitere dieser riesigen Brücken, die man hier in den letzten Jahren in die Landschaft gesetzt hat, um alte Zugbrücken abreißen zu können. Ich kenne das Gebiet noch ohne die riesige Brücke und weiß bis heute nicht so recht, was ich davon halten soll. Irgendwie sind diese Brücken ja faszinierend, aber andererseits finde ich sie irgendwie auch störend. Fast wie ein Wolkenkratzer, den man in eine liebliche Landschaft pflanzt.




    Die Sidney Lanier Bridge wurde 2003 eröffnet und ist mehr als 2 Kilometer lang. Unter der Brücke verläuft die Einfahrt zu einem der großen Containerhäfen in Georgia. Das war auch einer der Gründe für den Neubau. Es kam vorher zu Kollisionen mit der alten Brücke, die darin endeten, dass Teile zerstört wurden und sogar Opfer zu beklagen waren. So führt die US 17 nun heute in 4 Spuren hoch über das Land. So hoch, dass man weit über das flache Land schauen kann und fast meint die Erdkrümmung zu erkennen.




    Schon als ich St. Simons Island erreiche, staut sich auf der Gegenfahrbahn schon der Verkehr. Doch noch ahne ich nicht, was das noch für mich bedeuten wird. An der Brücke wurde zwar eine Umleitung ausgeschildert und vor Verzögerungen gewarnt, doch das was hier abläuft, ist einfach unglaublich. Schon im Visitor Center des Fort Frederica National Monument klagt mir die Rangerin ihr Leid, denn die Straße ist ihr täglicher Arbeitsweg. mir schwant bereits übles, aber da ich nun schon mal hier bin, beschließe ich, mir das Gelände auch anzusehen.




    Fort Frederica Ist eine Siedlung aus der britischen Kolonialzeit. Viel ist davon allerdings nicht erhalten. Größtenteils sind auf dem Gelände nur ausgegrabene Fundamente zu entdecken. Am beeindruckendsten finde ich, dass man auch nach all der Zeit noch die Straßenzüge erkennen kann. Und auf so einer Straße wandele auf dem Broadway entlang, durch die Stadt in Richtung Fort.






    Das Fort wurde 1736 von den Briten am Ufer des Frederica Rivers erbaut. General James Ogelthorpe war es, der hier eine Stadt gründete. Er war auch Gründungsvater der Kolonie Georgia und deren Gouverneur. Benannt wurde der Ort nach Friedrich Ludwig von Hannover, der als Frederic Louis, Prince of Wales bekannt war. Man wählte jedoch die weibliche Form, um eine Verwechslung mit Fort Frederick in South Carolina auszuschließen.








    Bereits 1748 wurden das Fort und der Ort allerdings wieder verlassen. Nachdem Briten und Spanier einen Friedensvertrag schlossen wurde es nicht mehr gebraucht und die Bewohner verließen diesen heißen und von Mücken verseuchten Ort. Viele siedelten um oder kehrten gar nach Europa zurück. Fort Frederica verfiel und war lange Zeit vergessen. Erst 1936 erinnerte man sich an dieses bedeutende Stück Geschichte und Präsident Roosevelt erklärte Fort Frederica schließlich zum National Monument.




    Die Teile der Festung, die heute noch stehen, sind Rekonstruktionen, um Besuchern einen besseren Eindruck des Forts zu vermitteln.






    Es ist erst 15:30 Uhr als ich das National Monument wieder verlasse und ich male mir aus, dass ich es auch noch zum Leuchtturm schaffen werde. Doch nach nur einigen Metern Fahrt ist erstmal Schluss - Stau. Noch denke ich mir nicht so viel dabei, denn schon auf der Hinfahrt hatte ich gesehen, dass der Verkehr hier stockte und wegen einer Baustelle die Umgehungsstraße nicht nutzen konnte. Als ich aber nach einer halben Stunde gerade mal 10 Meter zurückgelegt habe, ahne ich langsam böses. Es geht einfach überhaupt nicht voran und bis zur Straße, die von der Insel führt sind es noch 3 Meilen. Hört sich nicht viel an, aber momentan ist es fast unüberwindbar. Es gibt auch keinen Ausweg, nicht mal über Nebenstraßen. Das ist der einzige Weg runter von der Insel. Nach gut 90 Minuten habe ich 1 Meile zurückgelegt. Langsam bin ich nicht mal mehr frustriert, sondern resigniere und ergebe mich meinem Schicksal. Es hat ja keinen Zweck. Letztendlich dauert es sage und schreibe fast 3 Stunden die 3 Meilen zurückzulegen. Nicht nur der Leuchtturm muss ausfallen, auch auf Jekyll Island komme ich nur noch im Dunkeln an. Ich checke im Hampton Inn und bekomme ein schönes Upgrade auf eine Minisuite mit Balkon.






    Leider ist es heute Abend etwas frisch, sodass ich das draußen sitzen nicht lange genießen kann. Doch ein wenig lausche ich den Wellen noch, die auf den nahen Strand treffen.


    Meilen: 230
    Wetter: sonnig, 45-56 Grad
    Hotel: Hampton Inn Jekyll Island


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 4: Georgia on my Mind - Jekyll Island nach Savannah


  • ;haha_ ;haha_ ;haha_ Anne, was du auch wieder findest. :MG:


    PS: Ich klaue mir demnächst den Satz aus Ulrichs Fußzeile. ;;NiCKi;:


    Jetzt hab ich ne Identitätsstörung.... ich bin ein Gürteltier :EEK::gg:;)


    Nettes Vertipperle - ich mag sowas :gg:


    Den nächsten Bericht lese ich morgen - der Chef kam gerade durch die Katzenklappe heim =)

  • Jetzt hab ich ne Identitätsstörung.... ich bin ein Gürteltier :EEK: :gg: ;)


    :D Was sagt denn der Chef dazu? :EEK: :gg:


    Nettes Vertipperle - ich mag sowas :gg:


    :MG: Ich auch.


    Den nächsten Bericht lese ich morgen - der Chef kam gerade durch die Katzenklappe heim =)


    =)

  • Amelia Island kannte ich bisher nur vom Damen-Tennis ... ich glaube, WTA-Championships haben zuletzt 2010 dort stattgefunden :nw:


    Hach - da hattest Du ja wieder ein Wetterchen ... alle Achtung, dabei kann man auf den Wind ja fast pfeifen, den sieht man auf den Fotos ja nicht ;haha_
    Das sind wieder herrliche Aufnahmen ... besonders Kingsley Plantation mit dem tollen Ausblick auf den St. Johns River gefällt mir sehr :clab:


    Blöd natürlich, dass Du später so lange im Stau standest - die Zeit hättest Du sicher besser nutzen können ;:ba:;


    Anne, was du auch wieder findest.
    PS: Ich klaue mir demnächst den Satz aus Ulrichs Fußzeile.

    Nix da ... denn ...


    Zitat von »Westernlady«
    Nettes Vertipperle - ich mag sowas
    Ich auch.


    ... und ich ebenfalls :!!

    Liebe Grüße
    Anne


    Nach der Reise Corona ist vor der Reise ... im März ‘22 (erl)September '22 (erl.) ... April 2023 (erl.)Sept. 2023 (erl.) … März 2024 + September 2024 geht’s wieder los ;;PiPpIla;;




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  • Amelia Island kannte ich bisher nur vom Damen-Tennis ... ich glaube, WTA-Championships haben zuletzt 2010 dort stattgefunden :nw:


    :D Mir hat die Insel super gut gefallen und ich könnte mir vorstellen, da auch mal über Nacht zu bleiben.


    Hach - da hattest Du ja wieder ein Wetterchen ... alle Achtung, dabei kann man auf den Wind ja fast pfeifen, den sieht man auf den Fotos ja nicht ;haha_


    ;;NiCKi;: So ist es. Der Wind stört mich auch nicht, solange ich ordentlich fotografieren kann. Und er hat die Wolken vom Vortag komplett vertrieben.


    Das sind wieder herrliche Aufnahmen ... besonders Kingsley Plantation mit dem tollen Ausblick auf den St. Johns River gefällt mir sehr :clab:


    ;danke: Das war auch sehr schön dort.


    Blöd natürlich, dass Du später so lange im Stau standest - die Zeit hättest Du sicher besser nutzen können ;:ba:;


    Wem sagst du das. Deswegen habe ich am nächsten Tag nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. :wut1: Es war wirklich unmöglich, besonders weil alles nur deshalb so chaotisch war, weil sich der Verkehr über eine Ampel und durch einen Kreisverkehr quälen musste. :rolleyes: Und die Polizei danebenstand und zugeschaut hat.



    :gg:

  • Kommentare leider verkehrtrum :nw:

    . Letztendlich dauert es sage und schreibe fast 3 Stunden die 3 Meilen zurückzulegen. Nicht nur der Leuchtturm muss ausfallen, auch auf Jekyll Island komme ich nur noch im Dunkeln an. Ich checke im Hampton Inn und bekomme ein schönes Upgrade auf eine Minisuite mit Balkon.

    :EEK: :EEK:


    das wäre ja was für mich und meine Ungeduld :wut1: :wut1: :wut1:


    wenigstens hast du ein tolles Zimmer ;;NiCKi;:


    Fort Clinch State Park

    Gefällt mir ;;NiCKi;: ,


    da stehen ja riesige Kanonen rum :EEK:


    die Plantage mit der tollen Allee ist auch schön, vorallem der Ausblick :!!


    Fernandina Beach

    aber hier gefällt es mir am Besten ;;NiCKi;:


    die Häuser sind wunderschön ;dherz;


    bis auf den blöden Stau ein gelungener Tag :!!

  • Ich finde die Gürteltiere auch nicht besonders hübsch, aber faszinierend, weil ich noch nie eines in natura gesehen habe.


    Ich kann mich auch nicht erinnern, die vorher schon mal so nah gesehen zu haben.

  • Aber das muss noch etwas warten. Nächstes Jahr ist erstmal wieder Westflorida dran.


    Was habt ihr denn da vor? Welche Ecke?


    Schade, dass dir der Stau soviel Zeit geklaut hat. :traen:

    ;;NiCKi;: Das war mega blöd.

    • Offizieller Beitrag

    3 Stunden im Stau wegen Grundmauern :EEK:
    Fort Frederica ist sicherlich eines der langweiligsten National Monuments.
    Es sei denn, man will picknicken.
    Aber so bekommt der Thread mal frische Bilder. :gg:
    Fort Clinch auch nicht unnett. ;;NiCKi;:
    Gut das ich dem Gort an der Golden Gate war, so kann ich mir den garstigen Wind gut vorstellen und den Schutz, den die Mauern davor bieten. :gg:

  • 3 Stunden im Stau wegen Grundmauern :EEK:


    ;;NiCKi;: :rolleyes:


    Fort Frederica ist sicherlich eines der langweiligsten National Monuments.
    Es sei denn, man will picknicken.


    ;;Gi5;:Und genau deswegen war das mit dem Stau noch frustrierender.


    Aber so bekommt der Thread mal frische Bilder. :gg:


    ;;NiCKi;: Habe ich schon dran gedacht. Werde auch ein paar andere von dir auffüllen.


    Fort Clinch auch nicht unnett. ;;NiCKi;:


    ;;NiCKi;: Das hat mir gefallen.


    Gut das ich dem Gort an der Golden Gate war, so kann ich mir den garstigen Wind gut vorstellen und den Schutz, den die Mauern davor bieten. :gg:

    :D

  • Ich bin natürlich auch mal wieder dabei, komme aber erst jetzt dazu, das auch kund zu tun :gg: .


    Dann sage ich doch mal Willkommen an Bord. :wink4: :wink4: :wink4: Wir haben doch noch Platz im Renegade. :gg:

  • Huch Ina, da hast du dich dazwischen gemogelt, als ich gepostet habe. Aber ich habe es noch gesehen. :MG:


    Kommentare leider verkehrtrum :nw:


    Bist wohl heimlich in die USA geflogen? :D


    das wäre ja was für mich und meine Ungeduld :wut1: :wut1: :wut1:


    Wem sagst du das. Ich hätte das Auto am liebsten stehen gelasen und wäre zu Fuß gegangen.


    Zitat von »betty80«
    Fort Clinch State Park


    Gefällt mir ;;NiCKi;: ,


    Ich fand es auch sehr schön dort. ;;NiCKi;:


    Zitat von »betty80«
    Fernandina Beach


    aber hier gefällt es mir am Besten ;;NiCKi;:


    :!! Ich würde da gern nochmal ein bisschen länger hin.

  • Tag 4 - Mittwoch, 10. Februar 2016
    Georgia on my Mind - Jekyll Island nach Savannah


    "The home should be the treasure chest of living." - Le Corbusier


    Es ist noch dunkel draußen, als ich heute aufstehe, doch der Mond scheint hell und es sind keine Wolken zu entdecken. Ich mache mich fertig und gehe zum Frühstück. Danach beschließe ich noch eine Runde um das Hotel zu drehen. Viel habe ich, auf Grund meiner späten Ankunft, schließlich noch nicht gesehen.




    Das Hampton Inn liegt fast am Meer, getrennt ist es nur durch Dünen und einen schützenden Küstenwald. Durch den wurde ein Boardwalk gebaut, damit man einerseits bequem zum Meer kommt und andererseits die Dünen nicht zertrampelt.






    Als ich am Strand ankomme, geht gerade die Sonne auf.




    Kein Mensch ist zu sehen, weit und breit. Herrlich ist es hier so früh am Morgen.




    Irgendwann breche ich dann aber doch auf. Ich möchte noch eine kleine Runde um die Insel drehen. Das habe ich zuletzt vor über 10 Jahren gemacht. Viel hat sich aber, zumindest an den historischen Orten, nicht verändert. Mein erster Halt ist Horton House, das noch im Schatten hoher Bäume liegt. 1743 wurde es von Major William Horton erbaut, der einerseits ein enger Vertrauter von General Oglethorpe war, aber auch Georgias erste Bier braute. Horton House ist heute eines der ältesten Gebäude in Georgia. Gleich gegenüber findet sich noch ein kleiner Friedhof der Familie duBignon.




    Folgt man dem River Drive, der um die nördliche Insel führt, weiter, hat man immer wieder Ausblicke auf das weite Sumpfland und die riesige Sidney Lanier Bridge, die einfach nicht zu übersehen ist.




    Schließlich erreiche ich das Herzstück von Jekyll Island, den Historic District. Von 1886 bis zum 2. Weltkrieg war Jekyll Island ein Erholungsgebiet für die oberen Zehntausend und einige von ihnen ließen sich hier Sommerhäuser, sogenannte "Cottages", bauen. Zutritt zur Insel hatten nur Mitglieder des Jekyll Island Club. Unter ihnen berühmte Persönlichkeiten wie die Rockefellers, Harkness, Pulitzers, Macys, Goodyears oder Vanderbilts. Die ca. 100 Mitglieder formten einst den wohl exklusivsten Club der USA.


    Moss Cottage ist eines der ersten Häuser, die der Besucher des Historic District nach seiner Ankunft sieht. 1896 wurde es im viktorianischen Stil für den A&P Eigentümer George Macy erbaut.








    Goodyear Cottage wurde 1906 im mediterranen Stil für Frank Goodyear errichtet und gleich daneben steht das Mistletoe Cottage, das 1900 fertiggestellt wurde.




    Der Rockefeller Familie gehörte Indian Mound. Das Haus hat 25 Zimmer und wurde 1892 im viktorianischen Queen Anne Stil erbaut. Es gehört, genauso wie Moss Cottage und Mistletoe Cottage, zum Jekyll Island Museum und kann auf geführten Touren besichtigt werden.




    Herzstück der Anlage war das Jekyll Island Club House, das heute ein exklusives Hotel beherbergt. Das Haus ist auch Mitglied der Historic Hotels of America. Erstmalig öffnete es 1888 seine Türen. Gleich daneben steht eines der wohl ersten exklusiven Apartmentgebäude der USA, Sans Souci. Einst gehörte es J.P. Morgan, der hier seine Freunde unterbrachte. Heute ist es Teil des Jekyll Island Club Hotels.




    Das wohl größte Anwesen ist Crane Cottage, heute ebenfalls Teil des Jekyll Island Club Hotels. Es hat 20 Zimmer und 17 Badezimmer, ganz passend für Richard Crane, der sein Geld im Sanitärbereich verdiente.






    Eines der Cottages, das nicht mehr existiert, ist Chichota Cottage. Es gehörte einst Edwin Gould, doch nachdem sein Sohn 1917 bei einem Jagdunfall tödlich verletzt wurde, kehrte die Familie nicht mehr auf die Insel zurück. Das Haus verfiel und wurde später abgerissen. Erhalten sind heute nur noch Fundamente und der Löwe, der einst den Eingang zierte.




    Hollybourne wurde 1890 erbaut und wird gerade einer aufwendigen Renovierung unterzogen. Eigentümer war Charles Stewart Maurice. Seine Familie ist auch die einzige, die von Beginn des Clubs 1886 bis zu seiner Auflösung im Jahr 1948 Mitglied war. Die Maurices wollten übrigens ihr Haus nicht dem Staat überlassen, der nach dem 2. Weltkrieg aus dem Gebiet einen Museumsdistrikt machen wollte, wurden aber letztendlich dazu gezwungen.




    Als nächstes kommt man zur Villa Ospo. Gebaut wurde es 1927 für Walter Jennings, einen Direktor der Standard Oil Company. Das Haus wird heute für Veranstaltungen vermietet. Gleich dahinter liegt die Villa Marianna, die 1929 und eines der größten Cottages im Historic District ist.




    Daneben befindet sich das Casino, das ebenfalls der Familie Gould gehörte, die in Chichota wohnte. Es wurde, wie ihr Haus, nach deren Weggang nicht mehr genutzt. Früher gab es hier ein Schwimmbad, eine Bowlingbahn, einen Tennisplatz und verschiedene Freizeiträume.




    Cherokee wurde 1915 für die Witwe von Dr. George Frederick Shrady erbaut, der im Civil War ein bekannter Chirurg war und später einer der Leibärzte von Präsident Grant. Heute gehört es ebenfalls zum Jekyll Island Club Hotel und beherbergt Gästezimmer. Gleich daneben steht die Faith Chapel, die aus dem Jahr 1904 stammt. Die Kapelle war nur für Mitglieder des Jekyll Island Clubs bestimmt und kann heute für Hochzeiten gemietet werden.




    Das letzte Haus, an dem man während eines Rundgangs vorbeikommt, ist das duBignon Cottage. 1884 wurde es vom einstigen Besitzer von Jekyll Island, John Eugene duBignon, erbaut. Er verkaufte das erste Stück Land an den Club und wurde dadurch zum Mitglied.




    Das war er also, mein kleiner Rundgang durch den Jekyll Island Historic District. Irgendwann will ich hier nochmal etwas mehr Zeit verbringen. Es gibt einfach noch so viel zu entdecken. Nur eine Glaskugel, die habe ich auch dieses Mal nicht gefunden. Muss ich wohl noch einmal im Januar oder Februar hierher, denn nur dann kann man eines dieser exklusiven Andenken finden und mit nach Hause nehmen.


    Es hat unheimlich Spaß gemacht bei solchem Traumwetter hier umher zu laufen, doch ich muss mich nun sputen. Zwar sind es nur um die 70 Meilen bis Savannah, meinem heutigen Etappenziel, doch dazwischen liegen so viele Orte, die ich gerne besuchen möchte.


    Noch einmal fahre ich nun nach St. Simons Island, denn den Leuchtturm würde ich doch noch gerne sehen. Diesmal bin ich aber sehr darauf bedacht, nicht zu sehr in das Verkehrschaos zu geraten. Das klappt auch recht gut, denn das St. Simons Island Light liegt in einer anderen Ecke der Insel.


    Ein erster Leuchtturm wurde hier bereits 1810 erbaut. Der heutige ersetzte ihn ab 1872. 32 Meter ist der Turm hoch und 129 Stufen führen zur Aussichtsplattform. Leider ist heute Vormittag geschlossen, sodass ich mich mit einem Blick von außen zufrieden geben muss.




    Ich verlasse St. Simons Island diesmal problemlos und folge der US 17 nach Norden. Nur wenige Meilen weiter liegt die Hofwyl-Broadfield Plantation State Historic Site, die ich schon so oft besuchen wollte, wenn ich hier in der Gegend war, doch bisher hatte es nie geklappt. Heute aber biege ich in die Einfahrt ein.




    Am Visitor Center angekommen, stelle ich mein Auto ab. Ich gehe hinein und bezahle den Eintritt. Die Rangerin schaltet dann für mich das kurze Einführungsvideo an, damit ich die Geschichte der Plantage kennenlerne. Ich bin heute Morgen der einzige Gast, es ist absolute Nebensaison im Februar in Georgia. Und es ist kalt, jedenfalls für die Einheimischen. Ich finde die 10 Grad zwar auch nicht gerade sommerlich, aber in der Sonne lässt es sich gut aushalten. Trotzdem bietet mir die Rangerin an, auf Grund der Kälte doch direkt bis zum Plantagenhaus zu fahren. Bei mehr Betrieb dürften da nur die Gehbehinderten vorfahren, aber heute wäre das schon ok. Gesagt getan, so überwinde ich die 400 Meter doch etwas schneller und lande bei dieser Aussicht auf die Sümpfe, die die gesamte Plantage umschließen. Diesen Ausblick hat man übrigens auch vom Eingang zum Plantagenhaus.




    Das Land der Hofwyl-Broadfield Plantage wurde 1806 von William Brailford erworben. Er begann hier Reis anzupflanzen und eine Plantage zu gründen. Bis zum Civil War war das Unternehmen sehr erfolgreich und 1850 wurde das heutige Plantagenhaus erbaut. Nach dem Krieg verarmte die Familie und musste große Teile ihres Besitzes verkaufen, um die Steuern und Reparationszahlungen leisten zu können. Bis 1915 wurde weiter Reis angebaut, um die Schulden zu tilgen, die nach dem Krieg entstanden sind. Im Jahr 1915 stellte die Familie schließlich auf Milchproduktion um. Bis 1942 kam nun Milch von der Plantage, bis die Schulden getilgt waren und neue Hygienevorschriften die Milchproduktion zum Ende brachten. Die letzte Eigentümerin, Ophelia Dent, verstarb 1973 und vermachte das Anwesen dem Staat Georgia, der es seitdem als State Park führt.




    Das Haus ist innen heute noch so eingerichtet, wie es Ophelia Dent verlassen hat. Begrüßt werde ich von John, der mir kurz die Geschichte der Plantage erläutert, mich aber dann auf eigene Faust durch das Haus ziehen lässt.








    Ich verlasse das Plantagenhaus schließlich durch die Hintertür und schaue mir auch die Nebengebäude an.




    Dazu zählen die Küche und die ehemaligen Unterkünfte der Bediensteten.




    Selbst die Garage ist noch intakt und drinnen steht das letzte Auto von Ophelia Dent.




    Ich fahre weiter nach Norden. Erst nehme ich noch die US 17, dann wechsele ich für kurze Zeit auf die I-95 und lande so am frühen Nachmittag in Savannah. Hier gibt es eine weitere Historic Site, die ich bisher noch nicht kannte und der ich heute einen Besuch abstatten will, die Wormsloe Historic Site.




    Die Einfahrt erstreckt sich entlang dieser über 1,5 Meilen langen Eichenallee, der längsten in den USA. Über 400 Bäume stehen rechts und links der Fahrbahn, die leider nicht so gut in Schuß ist und so muss ich oft eher auf die Schlaglöcher achten, als auf die schöne Umgebung.




    Wormsloe ist der einzige Ort aus der Gründungszeit von Georgia, der heute noch in Savannah existiert. Die Plantage wurde 1736 von Noble Jones gegründet. Vom einstigen Wohnhaus sind nur noch einige Grundmauern sowie ein kleiner Friedhof erhalten.




    Durch das Gelände führt ein schöner Rundweg. Ich laufe zuerst über das Ende der Eichenallee, dann durch Waldstücke und vorbei an Sumpfland. Eine schöne kleine Wanderung durch die Natur.




    Auch zurück geht es wieder über die Eichenallee, die sich wie ein Tunnel über der Straße wölbt.




    Ich folge dem Expressway um Savannah herum und fahre auf die US 80 nach Osten. Vorbei an Fort Pulaski führt mich der Weg bis nach Tybee Island und direkt zum dortigen Leuchtturm. Das letzte Mal als ich hier wahr, war alles grau und es regnete, deshalb will ich nun unbedingt ein schönes Foto vor blauem Himmel.




    Da der Turm und das Museum noch geöffnet haben, zahle ich schnell die $9 Eintritt und mache mich sogleich daran, die 178 Stufen zu erklimmen. 44 Meter hoch ist der 1867 erbaute Turm und noch heute leuchtet er Schiffen den Weg nach Savannah.






    Rund um den Turm gibt es ein kleines Museum, das vom Leben der Leuchtturmwärter erzählt. Dazu zählt auch eine kleine Tafel, auf der das Wetter von 1874 zu lesen ist. Und das ist schon etwas unheimlich, denn das ist so ziemlich das gleiche Wetter wie heute, am 10. Februar 2016.




    Während im Assistent Lighthouse Keeper House heute ein Videovorführraum ist, ist das Haus des Leuchttrumwärtes noch eingerichtet. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Gebäude restauriert und wieder in seinen Originalzustand zurückversetzt.








    Über die Talmadge Bridge verlasse ich schließlich nicht nur Savannah, sondern auch Georgia, und fahre nach South Carolina. Die Talmadge Bridge ist übrigens die erste der drei großen Hängebrücken, die zwischen Charleston und Jekyll Island gebaut wurden. Bereits 1991 wurde sie errichtet und ist damit die einzige der Brücken, die ich nur in dieser Art kenne. Wie über ihre Schwesterbrücken, führt auch über sie die US17. Auch diese Brücke wurde gebaut, um Schiffen einen besseren Zugang zu einem Hafen zu bieten, in diesem Fall, dem von Savannah, der der 4. geschäftigste Hafen der Ostküste ist.




    Für diese Nacht habe ich mich im Fairfield Inn in Bluffton einquartiert. In Savannah selbst war es mir einfach zu teuer und die Lage hier finde ich etwas besser, als die der Hotels direkt am I-95.




    Im Hotel bekomme ich einen Rabattgutschein für Olive Garden, den ich zum Abendessen gleich einlöse. Danach stöbere ich noch ein wenig durch da angrenzende Outlet Center, bevor ich ins Hotel zurückkehre.


    Meilen: 247
    Wetter: sonnig und windig, 33-50 Grad
    Hotel: Fairfield Inn & Suites Hilton Head Bluffton


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 5: Light and Day - Savannah nach Charleston

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