Fort Frederica liegt auf der Insel St. Simons Island, Georgia nördlich von Jekyll Island und östlich der Stadt Brunswick im Mündungsgebiet des Altamaha River und zwar an einem Seitenarm der Frederica River heißt.
Das Fort?
Ok, sagen wir es anders, hier war mal eine Stadt mit einem Fort im 18. Jahrhundert. Die Überreste stehen Karthago in Tunesien in nichts nach. Wer schon mal dort war, weis was ich meine, andere werden es gleich wissen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Georgia der Zankapfel zwischen der britischen Kolonie South Carolina und dem spanischen Florida. 1733 hatte der Philanthrop James Oglethorpe Savannah und damit die Kolonie Georgia gegründet. Oglethorpe wollte armen Schuldnern ein Fleckchen Erde geben, wo sie sie sich ansiedeln konnten, Kolonisten aus England und Schottland, aber auch deutschen Flüchtlingen vor den Erbfolgekriegen aus der Kurpfalz. 1736 baute er Stadt und Fort Frederica in die Sümpfe des Mündungsgebiets des Altamaha Rivers um die junge Kolonie vor den Spaniern zu schützen. Fort Frederica ist, wie Savannah, nach dem Oglethorpe Gitter erbaut.
Benannt wurde Fort Frederica nach Friedrich Ludwig von Hannover (1707 - 1751), als Frederick Louis, Prince of Wales. Um aber eine Verwechslung mit dem Fort Frederick in South Carolina auszuschließen, wurde die weibliche Form gewählt. Ob das Ludwig gefallen hätte, wenn er davon Kenntnis gehabt hätte?
In der Blütezeit der Ansiedlung lebten hier 500 Kolonisten und eine Garnison von 650 englischen Truppen hinter Glacis, Graben und Palisadenwall. Das kleine Fort lag innerhalb der Umwallung direkt am Flussufer.
1740 zog James Oglethorpe aus, um St. Augustine Link in Florida zu erobern. Er belagerte das Castillo und als die spanische Flotte aus Havanna St. Augustine zu Hilfe kam, verbrannte er seine Schiffe und St. Augustine gleich mit und schlug sich auf dem Landwege durch, zurück nach Georgia und Fort Frederica.
Wie damals üblich folgte die Retourkutsche auf dem Fuße, 1742 versuchten die Spanier ihrerseits Fort Frederica zu erobern. In den Schlachten von Bloody Marsh und Gully Hole Creek konnten die Truppen von Oglethorpe die Spanier zurück schlagen. Danach bedrohten die Spanier nie wieder die Kolonie. Der Sieg gegen die Spanier und der Friedensvertrag mit ihnen begründete den Niedergang der Ansiedlung. 1749 wurde die englische Garnison aufgelöst, auch spielte Geldmangel der Krone eine nicht ganz unwichtige Rolle. 1755 waren die meisten Häuser aufgegeben. 1758 überlebte der Ort zwar noch das Feuer, aber ein paar Jahre später war auch der letzte Einwohner vor den Mücken geflüchtet.
1936 erklärte Präsident Roosevelt Fort Frederica zum National Monument und 1945 übernahm der NPS die Verwaltung und führte seit 1947 einige Ausgrabungen durch. 254 Jahre nachdem der letzte Einwohner Frederica verlassen hat, zeugen nur noch Grundmauern von der einstigen wichtigen Niederlassung der jungen Kolonie Georgia.
das ehemalige Magazin des Forts
Rest der ehemaligen Kaserne