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St. Augustine ist die älteste durchgehend bewohnte Stadt der USA, die von Europäern gegründet ist. Es gab ältere Ansiedlungen wie Pensacola (1559-1561) oder Fort Caroline 1564, gegründet im Gebiet des heutigen Jacksonville, aber die existieren ja heute nicht mehr. Allerdings, hätte es Fort Caroline nicht gegeben, würde es vielleicht St. Augustine nicht geben.
Fort Caroline war die erste franz. Kolonie auf dem Gebiet der USA. Es existierte nur ein Jahr, dann wurde es von den Spaniern ausgelöscht.
Ein wenig ähnelt die kurze Geschichte von Fort Caroline, die der der ersten englischen Kolonie, die als Lost Colony in die Geschichte eingegangen ist, und sie steht im ursächlichen Zusammenhang mit der Siedlungsgründung von St. Augustine. Im Februar 1562 trafen die Franzosen unter dem Navigator Ribault an der Mündung des River St. Johns ein. Ribault lies 28 Mann zurück um eine Siedlung zu gründen und kehrte dann nach Europa zurück um Unterstützung für die Kolonie zu organisieren. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, Ribault wurde wegen der Hugenottenkriege in England arrestiert.
Ohne Nachschub und den Anfeindungen der Indianer ausgesetzt gaben die Kolonisten nach einem Jahr auf und segelten in einem offenen Boot in die Heimat zurück. Wer während der Überfahrt starb, diente den Überlebenden als Nahrung, bis sie in englischen Gewässern gerettet wurden.
Gleichzeitig hatte Ribaults Stellvertreter 200 neue Siedler nach Florida entsandt, die am 22. Juni 1564 am St. Johns River eintrafen. Ein Jahr lang überlebten sie Hunger, Meuterei und Indianerangriffen, bevor die Spanier auf sie aufmerksam wurden. Und die hatte es gar nicht gerne, das die Franzosen sich in einem Gebiet breit machten, das sie als ihr eigenes ansahen.
Im Juni 1565 wurde Ribault aus englischer Gefangenschaft freigelassen und sogleich mit einer großen Flotte und hunderten von Siedlern und Soldaten nach Florida entsandt, wo er im August 1565 eintraf und das Oberkommando über die Kolonie übernahm.
Zeitgleich war Don Pedro Menéndez de Avilés, spanischer Gouvernor von Florida, mit der Order versehen worden, den französischen Außenposten zu beseitigen. Nur wenige Tage nach dem Eintreffen von Ribault trafen auch die Spanier am St. Johns River ein. Nach einem kurzen Gefecht zogen die Spanier erstmal den Schwanz ein und zogen sich nach Süden zurück, wo sie am 28. August 1565 die Siedlung St. Augustine gründeten, am Ort eines frühere indianischen Dorfes. Im Grunde ist die Stadt also noch älter als 1565. Darunter darf man sich nix großartiges vorstellen. Erdwälle, vielleicht mit einem Palisadenzaun oben drauf, um ein befestigtes Lager für den Tross zu haben.
Ribault setzte den Spaniern mit einem Teil seiner Schiffe und den Großteil seiner Truppe nach, geriet jedoch auf See in einem schweren Sturm, der einige Tage anhielt. Don Pedro legte in der Zeit nicht die Hände in den Schoß, sondern landete einen Überraschungsangriff auf Fort Caroline, das nur noch mit 200-250 Menschen besetzt war. Nur 50 Frauen und Kinder überlebten, der Rest wurde exekutiert.
Ribault erging es nicht besser. Alle seine Schiffe sanken im Sturm oder liefen an der Küste auf Grund. Die Spanier mussten sie nur an der Küste aufsammeln, darunter auch Ribault. Den gestrandeten Franzosen ereilte das gleiche Schicksal wie ihren ertrunkenen Kameraden, nämlich der Tod. Am Ort des späteren Fort Matanzas wurden die Franzosen von den Spaniern exekutiert.
[map=12]Fort Matanzas[/map]
Das Inlet, welches die vorgelagerte Insel Anastasia Island mit dem Anastasia State Beach und St. Augustine Beach vom Festland trennt, erinnert mit seinem Namen noch heute daran, Mantanzas - Massaker.
Und wenn sich manchmal bei Sonnenuntergang das Mantazas Inlet unter der Bridge of Lions rot färbt, dann liegt das sicher am Blut der Franzosen, welches hier vergossen wurde.
Im April 1568 rächten sich die Franzosen indem sie das nun spanische Fort angriffen und zerstörten, St. Augustine behelligten sie dabei nicht. Wo Fort Caroline genau lag, weis heute niemand mehr. Dessen ungeachtet wurde 1950 die Errichtung eines National Monuments bewilligt und eine verkleinerte Rekonstruktion des Forts errichtet.
Aus dem befestigten Lager St. Augustin wurde dann also die älteste durchgehend besiedelte Stadt der europäischen Eroberer. 21 Jahre vor der Roanoke Colony oder 42 Jahre vor Santa Fe oder Jamestown. Das erste von einem Europäer in Nordamerika geborene Kind war Martín de Argüelles. Jedenfalls solange bis man den Nachweis erbringt, wie der erste Sprößling eines Wikinger hies oder noch früher von den Steinzeitmenschen, die es wohl anlässlich der Eiszeit über den Atlantik schafften. Wer weis.
1566 wurde die Siedlung das erste Mal abgefackelt, durch die Saturiwa Indianer. Die Franzosen hatten ja 1568 aus Rache das spanische Fort San Mateo (das ehemalige Fort Caroline) abgefackeltet, die Engländer wiederum glaubten nun, das Don Pedro für das Verschwinden der englischen Fischeransiedlungen unter John Cabot und der Roanoke Colony verantwortlich war. Konsequenterweise brannten sie daher unter Sir Francis Drake am 06.Juni 1586 St. Augustine nieder, die Spanier flüchteten in die Wildnis. Die nächsten 80 Jahre hatte man dann mal Ruhe, aber 1668 plünderte wieder ein englischer Pirat im Auftrag der Königin St. Augustine, Robert Searle.
Daraufhin bauten die Spanier ihre Verteidigung aus, das sollte ihnen nicht noch einmal passieren. Das Castillo de San Marcos entstand ab 1672 und löste seine 9 (!) Vorgängerbauten aus Holz ab.
Das Castillo ist ein sternförmiges Steinfort, gebaut aus einem Stein der coquina genannt wird, ein spanisches wort für kleine Muscheln, zu deutsch Schillkalkstein. Er besteht aus versteinerten Muscheln, Schnecken und anderen Tieren, sowie deren Bruchstücken, ein Sedimentgestein als Kalk, Ton und Eisenoxiden. Handwerker aus Havana, Cuba, bauten 22 Jahre an dem Fort. Der coquina kam aus 'King's Quarry' Steinbruch auf Anastasia Island, dem heutigen Anastasia State Park von der dem Castillo gegenüberliegende Seite der Matanzas Bay. Weitere und bessere Fotos gibt es bei hier.
Die Spanier betrieben keine Plantagenwirtschaft in Florida, wie die Engländer in ihren Kolonien. Es war nur ein Truppenstützpunkt. Als die britischen Ansiedlungen immer weiter südlich wanderten, Charleston 1670, Savanah 1733, gaben die Spanier entflohenen Sklaven Unterschlupf, wenn sie katholisch wurden und dem spanischen König die Treue schworen. Fort Moses entstand als nördliche Verteidigungsbastion von St. Augustine. Die erste Underground Railway entstand, ein System aus sicheren Routen und Häusern für entflohene Skaven. Das verstärkte die Flucht aus den engl. Kolonien. 1702 versuchten die Engländer von Chatrslston aus St. Augustine einzunehmen, belagerten es zwei Monaten und wurden dann von der spanischen Flotte aus Havanna vertrieben. Die Engländer verbrannten ihre Schiffe und St. Augustine gleich mit und flüchteten auf dem Landweg zurück nach Georgia. 1740 versuchten es die Engländer von Georgia aus erneut durch eine Belagerung St. Augustine einzunehmen. Die Bewohner von Fort Mose hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass es auch diesmal nicht gelang.
Dennoch wurde Florida und damit St.Augustine britisch. Nach dem Ende der Franzosen- und Indianerkriegen kam Florida 1763 im Frieden von Paris zu den britischen Kolonien, nachdem die Briten es militärisch nicht erobern konnten, fiel aber nach dem Unabhängigkeitskrieg wieder an Spanien, als Anerkennung der USA für die Unterstützung Spaniens im Unabhängigkeitskrieg.
1821 wurde dann Florida im Adams-Onís-Vertrag, der zudem den Grenzverlauf zwischen Neu Spanien und den USA neu regelte, friedlich an die USA abgetreten.
Nachdem Florida im Besitz der USA war, wurde das Castillo de San Marcos in Fort Marion umgetauft. Während des zweiten Seminolen Krieges war es Kriegsgefangenenlager für gefangene Seminolen Krieger und Häuptlinge.
1861 trat Florida aus der Union aus und den Südstaaten bei, wieder wehte eine andere Fahne über der Stadt.
Dort wehen sie die fünf Fahnen die hier einst gehisst wurden, US amerikanisch, konföderiert, spanisch vor 1785, spanisch nach 1785 und der Union Jack.
Nach dem Krieg wurde Fort Marion dann noch zweimal Gefangenenlager. in den 1870er für die Präriestämme und in den 1880er für die Apachen. Die Tochter von Geronimo wurde in Fort Marion geboren und daher Marion genannt. Logischerweise hat sie später ihren Namen geändert.
Ende des 19. Jahrhunderts kam die Eisenbahn nach St. Augustine. Und damit kam auch die Oberschicht, angeführt vom Industriellen Henry Flagler, ein Kompagnon von John D. Rockefeller, sie hatten sich die Stadt als Winterwohnsitz ausgeguckt. Viele der damals errichteten Villen und Hotels stehen heute noch und werden nun als Museen genutzt, wie das Flagler College, das ehemalige Ponce de León Hotel. Das Hotel hatte von Anfang an elektrisches Licht, gespeist aus Generatoren die von Flaglers Freund Thomas Edison geliefert wurden.
Flagler College (1887)
Flagler selber war am weiteren Ausbau der Ostküste Floridas maßgeblich beteiligt, die Florida East Coast Railway, die 1912 schließlich Key West erreichte, geht auf sein Konto.
Noch heute finden sich zahlreiche alte spanische Gebäude in der Stadt, nicht nur das Castillo de San Marcos . Eine der nettesten Städte in diesem Lande.
Das ehemalige Alcazar Hotel, heute Rathaus und Lightner Museum, von 1887
Casa Monica Hotel (1888)
Cafe Del Hildago, 35 Hypolita Street
Plaza Hotel (1893) heute AIA Ale Works
Ponce de Leon
Der wohl jüngste Bluegrass Straßenmusikant
und das älteste hölzerne Schulhaus der USA, taucht erstmals 1716 in Steuerlisten auf, es kann ja keine älteren Häuser als 1702 geben.
St. George Street
Casa Rodriguez
Mill Top Tavern
Stadttor
St. Augustine gegenüber liegt Anastasia Island auf derem Nordende sich der Anastasia State Park und St. Augustine Beach befindet.
Man kann und darf hier mit dem Auto auf dem Strand fahren, nun wie man sieht ist gerade Flut, da geht das schlecht. Bei Ebbe ist es dann erlaubt nur sollte man dann nicht in der Sonne einschlafen. Alles schon dort erlebt. Wer am strand liegen möchte, liegt auf den auf den Bilder zu erkennenden Teil, das Auto darf daneben geparkt werden. Gefahren wird da vor. Wer also ins Wasser möchte, muß die "Straße" kreuzen. Auf der anderen Seite der "Straße" kann man na klar auch parken, nur dabei an die Gezeiten denken.
[align=center]So und nun hoffe ich, das andere von Euch gescheitere Bilder für diesem Thread haben.