02.07.14 Eine Ente und total tolle Tidepools
Ach ja - allmählich haben wir's gepackt!
Wir sind im Urlaub angekommen :)
... haben geschlafen bis 7 Uhr und gehen auch heute gegenüber im Forks Coffee Shop (eigentlich ist es ein "richtiges" Restaurant) zum Frühstück ...
Nochmals das Gleiche wie gestern, bitte - mmmhhh, ist wieder sehr lecker!
Ich seh's schon kommen: Wenn das so weitergeht mit dem leckeren Essen und ohne viel Bewegung, müssen wir wieder gaaanz viel shoppen, damit wir was Passendes haben, wenn wir heim kommen :)
Um 8.30 checken wir im Pacific Inn aus und machen uns auf zu den Sol Doc Falls im Norden des Olympic NP, den wir nach 1,5 Stunden Fahrzeit erreichen - nicht jedoch ohne zuvor von unserer Trulla (das ist unser nur in USA genutztes Navi) in die Irre geleitet zu werden.
Wir biegen viel zu früh ab und landen irgendwo im nirgendwo auf einer dirt road im Regenwald.
Und wie dirt die ist ... es wird eng und enger, glatt und schmierig.
Schnell ist klar: Das kann keinesfalls die Zufahrt zu diesem weltbekannten Wasserfall sein!
Bei der ersten Gelegenheit - die sich jedoch erst relativ spät bietet - wenden wir und fahren zurück auf den Highway.
Die Trulla meckert "Bitte wenden! Bitte wenden!"
Dann wird sie massiv: "Sofort wenden! Wenden Sie!"
Ja - wo kämen wir denn da hin, wenn wir immer auf die Trulla hören würden?
.. und überhaupt: Seit wenn herrscht in unserem Auto Diktatur?
L'état c'est moi!!... und dabei bleibt es! Pfffff
Gute Entscheidung!
Nicht mehr lange, und wir erreichen die richtige Abzweigung. Schnell folgt das braune Holzschild, das uns im "Solduckvalley" willkommen heißt ...
Die Schreibweise ist mehrfach unterschiedlich bei den weiteren Hinweistafeln, die noch folgen.
Der Weg zu den Fällen ist ausgesprochen schön, der Regenwald gefällt uns hier sogar besser als im Hoh Rain Forest, wo wir gestern waren.
In der Hälfte des Weges kommt ein sehr dekorativer Wasserfall mit wunderschön bemoosten Steinen.
Bei der Abfahrt vorhin in Forks zeigte das Hotel-Thermometer auch heute wieder 63 Grad Fahrenheit, jedoch war es im Gegensatz zu gestern sehr bewölkt. Na ja - für Regenwald und Wasserfall ist das ja keine Schande!
Aber jetzt ... der Himmel ist aufgeklart und die Sonne begleitet uns. Das macht das Fotografieren natürlich nicht einfacher :)
Dann hören wir schon aus der Ferne das gewaltige Donnern ...
Der Wasserfall scheint aus vier nebeneinander liegenden Einzelfällen zu bestehen, eine dekorative Holzbrücke führt auf die andere Seite.
Während wir auf der Brücke fotografieren macht uns Mann darauf aufmerksam, dass dort, wo seine Frau steht (ja dort drüben, hinter der Gicht), ein Regenbogen zu sehen sei.
Und tatsächlich - die Sonne dringt durch die Bäume und wir sind zur richtigen Zeit hier, um einen wundervollen Regenbogen zu bestaunen.
Ich bin inzwischen pitschepudelnass, stehe ich doch beim Fotografieren in der vollen Gischt - aber wie Ihr seht: Kein Jammern, kein Klagen :)
Wir haben Urlaub. Da bin ich doch gaaanz gelassen!
Viele Bilder später verlassen wir diesen verwunschenen Ort.
Insgesamt sind wir 3,6 km gelaufen - der Weg war wunderschön!
Unser nächstes Ziel, die Salt Creek Recreation Area, erreichen wir 1,5 Stunden später.
Über den Highway 101 geht es zunächst entlang des Lake Crescent bis zu dessen Ende, dort biegen wir links ab in die E Beach Road. Hier wird's dann ein bißchen holprig, die Straße ist eher eine Service Road. Anschließend geht es rechts ab in den Olympic Discovery Trail, über einen Bergrücken hinunter an den Pazifik. Dann 50 Meter nach Westen auf dem Strait of San Juan de Fuca Highway, dann über die Crescent Beach Road - et voila: Schon erreichen wir den kleinen Parkplatz am Salt Creek.
(Nee, diese Postadresse wär' ja schon rein aus Sicherheitsgründen nix für mich!
Stell Dir vor, es brennt. Anruf bei der Feuerwehr:
"Help me, help me! My house is on fire! (oder so ähnlich
Who are you and where is it?
My name is Misses S., my adress is: Strait of San Juan de Fuca Highway, State Route 112, at the edge of Olympic Discovery Trail and Crescent Beach Road. Port Angeles, WA 98363 ...
Gott, ehe du damit durch bist, ist die Bude abgebrannt)!
BTW - ich schweife ab ...
Leider ist der Parkplatz voll - also parken wir am Straßenrand und machen uns auf den Weg.
Eine kleine Irritation "Wo ist ... "? Der mir Angetraute spurtet zurück zum Auto, kommt völlig aufgelöst zurück - die Kamera ist weg!
Dann sieht er, dass ich sie über der Schulter hängen habe.
Er hatte sie mir vor die Füße gelegt, als er seine Objektive sortiert hat, und ich habe sie, damit sie nicht den kleinen Hang hinunter rutscht, umgehängt ...
Hat er aber nicht gesehen und ich wusste nicht, was er sucht.
Aber: Da isse ja!
Ente gut, alles gut! :)
... doch zurück zur Salt Creek Recreation Area!
Sie liegt an der Strait of San Juan de Fuca.
Nee, nicht dem eben besprochenen Highway, Ihr Dummerchen! Dann hätte ich ja geschrieben ]Strait of San Juan de Fuca Highway ... ich meine die gleichnamige Meerenge
Diese trennt die USA von Kanada!
Hier gibt es auch wieder ein kleines, vorgelagertes Inselchen, mit Bäumen bewachsen, und sehr dekorativ. Der Küstenabschnitt an der Agathe Bay ist sehr schön.
Und genau hier soll es tolle Tidepools geben, der Strandabschnitt ist berühmt dafür.
Wir fürchten, ein wenig spät dran zu sein, um die Low Tide zu erwischen.
Dennoch finden wir die Pools nach einem Trip zum Ende des halbmondförmigen Strandes schnell und klettern über die Felsen des Tongue Point.
Einige Pools sind auch wohlgefüllt - zwar sind die erhofften Seesterne sind nicht zu sehen und die Seeanemonen halten sich auch in der Minderzahl - dennoch sind die Pool voller bunter Seegetier.
Es gibt sehr schöne, farbenprächtige Fotos. Wir halten uns recht lange hier auf.
Zum Glück haben wir noch die Trekkingschuhe an - der Fels ist doch sehr scharfkantig.
Nachdem die Flut allmählich einsetzt, ziehen wir uns zurück - allerdings ist der Weg über den Strand, den wir beim Hinweg genommen haben, schon vom Wasser versperrt, ohne nasse Beine wird das wohl nichts. Da die Felsen hier nicht so ganz "ohne" sind (safety first) und wir nicht so recht sehen wo wir hintreten, entscheiden wir uns, den Weg zurück zum Auto ganz "hinten rum", also um die Landzunge herum, zu laufen.
Zunächst kämpfen wir uns über die spitzen Felsen zu einer Treppe vor, die hinauf zu einem Plateau mit Campingplatz führt, den wir links liegen lassen.
Statt dessen gehen wir die Küstenlinie entlang, immer weiter hoch, mit schönen Blicken auf die Bay und die Insel.
Hier auf dem Gelände war früher die US Marine stationiert und so müssen wir nicht nur den Campingplatz umrunden, sondern auch einen "Bunker" umlaufen, um auf die Hauptstraße zu gelangen. Das zieht [/font]sich zwar, ist aber dennoch eine schöne Wanderung.
Unverhofft kommt halt oft! :) Und Ihr wisst ja - mich regt nichts mehr auf!
... und dann geht's hinauf auf die Hurricane Ridge.
Das Wetter ist allererste Sahne, es ist sehr heiß, als wir in Port Angeles am Visitor Center aussteigen, und uns kurz umsehen - danach fahren wir sofort hinauf - nicht, dass uns noch Wolken dazwischen kommen :)
[/i]... denn dann müsste ich mich ja doch wieder aufregen!
[font='Helvetica Neue Light, HelveticaNeue-Light, helvetica, arial, sans-serif']
Aber alles ist gut!
Bei schönstem Sonnenschein erreichen wir den Gipfel - und sind beeindruckt von der tollen Aussicht, die wir von der Terrasse des Visitor Centers genießen.
Leider ist mein Fuß jetzt nicht so ganz bei mir - Sol Duc[font='inherit'] Falls, Salt Creek und "Bunker" waren dann wohl doch zuviel. Das Sprunggelenk schmerzt sehr und ich kann nicht richtig auftreten, so wird es nichts mehr mit Laufen, selbst der kurze Trail hinter dem VC ist mir zu viel.
Also fahren wir noch ein wenig auf der Hurricane Ridge Road weiter, als uns diese beiden Süßen über den Weg laufen...
Oh mein Gott - Bambi und Mama in Perso .... äh, in natura!
Ist das süüüß. Wir können uns (bzw. ich kann mich) nicht sattsehen, da schlägt das Herz einer werdenden Oma noch mal so hoch und der mir Angetraute muss viel Geduld beweisen, bis die beiden Hübschen im Kasten ... äh im Gebüsch verschwunden sind.
Vor lauter Begeisterung sind die Fotos ganz verwackelt...
Also völlig umprofessionell für uns Amateure *lol* ... aber mit Herz :)
Nachdem noch einige hübsche Blümchen abgelichtet sind, gehts hinunter in Richtung Seaqim. Dabei steuern wir einen Viewpoint an, der einen wirklich tollen Anblick bietet: Die Strait of San Juan de Fuca, im Hintergrund Mount Baker - zwar weit entfernt, aber in voller Pracht.
In Seqium sehen wir uns noch ein wenig in der Hafengegend um, das Marine Life Center spricht uns jedoch nur von außen wirklich an.
Es ist scheinbar mehr ein Lehrcenter für kleinere Kinder und Schüler denn das, was der Name verspricht. Wir gehen nicht hinein.
Es stürmt inzwischen ganz gewaltig und der Himmel zieht sich zu.
So fahren wir noch kurz zum Safeway, die Vorräte auffüllen, und danach geht's schnurstracks ins Days Inn.
Kurz frisch gemacht und ab zum Abendessen: Wir haben uns das Adler Wood Bistro ausgesucht und werden nicht enttäuscht: das Essen ist vorzüglich.
So können wir bestätigen, dass das Restaurant zu Recht an Platz 2 von 77 Lokalen in Sequim gelistet ist.
Voll gefuttert machen wir uns auf den Heimweg - puhhh, ist das windig... und der Himmel ist ganz schön düster.
Also, schnell ab ins Bettchen: Gute Nacht!
... und nicht vergessen: Seit dabei, wenn es auch morgen heißt es wieder: Gooood mooorning, America!