Raketenwurm VI - and now for something completely different...

Freut mich, dass Ihr alle mitlest.

Zitat von Billma

Ich bitte jedoch um einen Prolog mit einer detaillierten Routenvorschau.

So was hab ich ja noch nie gemacht. Wo kommen wir denn da hin!? Am Ende verlangt noch jemand ein Fazit.

Zitat von MsCrumplebuttom

daher werde ich sicher die eine oder andere unqualifizierte Frage stellen.

Unqualifizierte Fragen sind erlaubt.

Zitat von WeiZen

Und noch ein Warnung bitte, wenn Katzenmusik kommt.

Musik kommt vor. Katzen nicht. Außerdem, man muss hier ja nur lesen und nicht hören. Wobei, wenn gemekert wird, verlink ich vielleicht ein paar Videos.

Im Ernst: Auch so was wie "Oh when the saints go marching in" verträgst Du auch nicht?

Zitat von Westernlady

Weißt ja, Südstaaten stehen bei mir nächstes Jahr auf dem Programm.

Das war der vierte Grund, mit dem hier anzufangen.

Zitat von Westernlady

Und ich weiß noch, dass Ihr auch immer so vom Essen geschwärmt habt. Die Küche dort kenne ich ja gar nicht.

Also dann mal her mit den Herrenhäusern und Plantagen

Noch eine Warnung: Es wird definitiv mehr Essen geben als Herrenhäuser und Plantagen.

Zitat von Raven

Kaum wirft man einen kleinen

Klein?

Zitat von Raven

Auch wenn

Zitat von »PhilippJFry«
das saftigste Chicken und das zarteste Pulled Pork

nicht so ganz meins ist.

Wird auch Meeres- und Flußgetier geben.

Zitat von wernerw

Und vermutlich gibt es einen abrupten Schluss.

Damit könntest Du recht haben.

Willkommen an die noch Dazugestossenen.

Zitat von Westernlady

Zitat von »PhilippJFry«
Vielleicht geh ich aber auch lieber in den Biergarten…

Das halte ich für ein Gerücht...

War noch schnell im Biergarten, aber jetzt kann es gleich losgehen.

Zitat von snake

Wurdest Du erpressst?

Wer, ich?

Zitat von wernerw

und dann gibt es seitenweise Wissenschaft.

Zumindest gibt's seitenweise, wenn auch nicht unbedingt immer Wissenschaft.

Mr. Flip flies to Washington

27./28.09.2013

Wir hatten Glück. Obwohl es zuerst nicht so aussah.

Mittlerweile sind wir in dem Alter der Phase angelangt, wo wir den Urlaub gerne entspannt und gemütlich anfangen. Das heißt, nachts um drei aufstehen um den Flieger um sieben zu erwischen nur um ein paar Euro zu sparen – nein, das war einmal. Wir reisen am Vorabend an und übernachten am Flughafen. Basta. Der Anreisetag ist lang genug, da wird vorher ausgeschlafen.

Und das hatten wir auch dieses Mal vor. Dummerweise hatte ich ein kleines Detail vergessen. Wir wollten am 28.09. fliegen. Von München aus. Und ich war irgendwie spät dran, hatte es immer aufgeschoben, mich um ein Hotel am Flughafen zu kümmern.

Als ich dann schaute, lagen die Preise natürlich durchgehend deutlich über 100 Euro oder sogar noch deutlicher über 100 Euro. Na klasse.

Ich hatte es schon fast aufgegeben und versuchte mich mit dem Gedanken anzufreunden, doch in aller Herrgottsfrühe nachts nach MUC… Gelang aber nicht, das Anfreunden.

Doch dann entdeckte ich noch was. Bei einem Hotelportal. Hotel Arcadia in Oberding (komische Namen haben die da. Also ich mein Oberding, nicht Arcadia). Für 73 Euro. Anscheinend hatte da das Revenue Management gepennt. Zwar nicht stornierbar, aber wurscht, wir wissen ja, wann wir abfliegen.
Die Anreise am 27. nach Oberding war entspannt, das Hotel nett, Bilder gibt es keine, passiert ist nix.

Am nächsten Tag dann mit dem Hotelshuttle zum Flughafen, dann mit dem Flieger nach London und da zu Fuß zum Gate. Alles ganz entspannt, Bilder gibt es keine, passiert ist nix. Dann in LHR am Gate:

Ach, es geht mit dem Bus nach Washington? Ging es natürlich nicht. Es war kein Airbus, sondern eine Boeing. 767. Insoweit ganz angenehm, als es da noch 2er-Reihen am Fenster gibt. Und zum ersten Mal Vorfeldboarding in LHR. Hatt' ich da noch nie. Ich kenn das sonst nur aus MUC und TXL. Ich sag's gleich, Vorfeldboarding mag ich nicht. Hatte das ein paar Mal, wenn ich von TXL mit der LH flieg. Oder von MUC mit der LH nach TXL. Seitdem meid ich auf diesen Strecken die LH. TXL kann ich leider nicht meiden. Aber immerhin gibt es mit AB in MUC und TXL kein Vorfeldboarding. Flieg ich halt mit denen. Außerdem sind die praktischerweise in der richtigen Allianz. Also nicht in der *A sondern bei OW.

Aber eigentlich egal, hat mit dieser Reise nix zu tun. Ihr seht schon, es ist bei der Anreise absolut nix passiert, alles ganz entspannt, Bilder gibt es keine, passiert ist nix, da muss ich Euch mit so Belanglosigkeiten langweilen.

Während des Transatlantikfluges ist dann auch nix passiert. Im AVOD kamen praktischerweise vier Folgen von House of Cards, das war schon eine gute Einstimmung auf DC. Also die Stadt, nicht die Comics.
Über dem Hudson (dem Fluß, nicht dem Rock) hab ich dann doch mal ein Bild gemacht:

Und kurz drauf waren wir da. Landeanflug. Mit vielen Bäumen.

Ach ja, die Warnung hab ich vergessen. Viele Bäume gibt's im Osten. Da kommen noch mehr. Viel mehr.

Pünktlich auf die Minute um 18.00 Uhr war die Landung in Washington Dulles. Dann mit diesen komischen, tja, ich weiß nicht mal wie die heißen, also diesen Dingern vom Gate zur Immigration.

Tja, bisher war alles glatt gelaufen, entspannt, fast keine Bilder, passiert war nix…

Dann brach das Chaos aus. Die Immigration-Halle war gerammelt voll. Überall Menschen. Außer an den Schaltern. Für die permanenten Residenten waren 2-3 Schalter geöffnet und für uns Ausländer auch 2-3 Schalter. Das wechselte immer mal. Dummerweise war eine erkleckliche Anzahl internationaler Flüge gleichzeitig gelandet. Unter anderem Flieger aus Russland, der Türkei und China waren vor uns. Und das dauerte. Insbesondere bei den Russen. Die wurden ganz genau befragt. So langsam begannen die in der Einheimischenschlange zu murren. Half aber auch nix. Hin und wieder kam ein neuer Immigrationsoffizier, da ging dann das Gejubel los, doch kurz darauf verschwand dann immer ein anderer.

Im Westen hatte das nie so lange gedauert. Warum mussten wir auch unbedingt in den Osten fliegen.

Tja, warum? Nun, streng genommen war Frau H. schuld. Nachdem wir 2012 vier Wochen drüben gewesen waren, sagte sie: Das war jetzt aber lang genug. Nächstes Jahr fahren wir nicht nach Amerika, ich will nach Finnland. OK, sagte ich, nächstes Jahr fahren wir nach Finnland und nicht nach Amerika.

Außer vielleicht ganz kurz. Zwei Wochen oder so. In den Osten. Das ist nicht so weit, da lohnen sich auch zwei Wochen. OK, sagte Frau H. Ganz kurz in den Osten. Washington und Umgebung. Gut, meinte ich, Washington und Umgebung. Und ein bisschen die Küste. OK, meinte Frau H. Washington und Umgebung und ein bisschen Küste. Und Appalachen. Gerade im Herbst, Shenandoah, bunte Bäume und so. So zweieinhalb Wochen, kleine Rundreise. OK, meinte ich, klar, Appalachen im Herbst, da muss man hin. Kleine Rundreise. Und Nashville. Da hatte ich was in der ZEIT drüber gelesen, da wollte ich hin. Na gut, warum nicht, meinte Frau H. Und wenn wir schon mal da sind, könnten wir ja auch New Orleans anschauen, oder? Ja, warum nicht. Also drei Wochen. Washington, Appalachen, Nashville, New Orleans. Das reicht dann aber. Also wirklich. Dann fliegen wir nach Washington DC und von Houston zurück. Weil von New Orleans kommt man nicht direkt nach Europa, von Houston schon. Und außerdem waren wir noch nie in Houston. Dann fahren wir halt die paar Meilen noch bis Houston. Ist ja kein Problem. So machen wir das und ich hab dann gebucht.

Wir haben dann noch Baltimore reingenommen, denn zwischendurch hatten wir "The Wire" gesehen und dann muss man da hin. Das war's jetzt aber endgültig.
Und so kam es, dass es knapp dreieinhalb Wochen wurden. Osten und Süden. Washington bis Houston.

Aber erst mal reinkommen. Hinter uns kamen immer neue Wellen Passagiere an, denn es landeten ja immer noch weiter Flieger. Die Schlange war jetzt ca. dreimal so lang wie am Anfang. Zweieinviertel Stunden dauerte es, bis wir dran waren. Die längste Immigration aller Zeiten. Als wir dann dran waren, ging es ganz schnell. Woher, wohin, warum und wir waren durch. Warum nicht gleich so.

Aber ich hab mal wieder was gelernt, nie wieder um 18 Uhr nach Dulles.

Als wir durch die Immigration waren, lief wieder alles wie am Schnürchen, nur halt um einiges später. Schnell ausnahmsweise ein Cola gekauft, damit ich ein paar Dollarscheinchen Wechselgeld hatte, zum Super-Shuttle-Schalter, da die Reservierung vorgezeigt und 10 Minuten später ging es los. Wie das Shuttle jetzt gefahren ist, keine Ahnung. War dunkel und ich hab nix gesehen. Ist ja auch Wurscht. Spar ich mir halt die Google Map. Kurz vor zehn waren wir endlich im Hotel. Rouge. So hieß das. Hatte Priceline uns zugeteilt. War teuer genug, aber nicht schlecht. Schon allein wegen des Namens. Nein, nicht was Ihr denkt. Aber es gibt doch so viele Hotels, wo der Name reiner Etikettenschwindel ist. Da heißen welche Best Western und sind gar nicht im Westen, geschweige denn die besten. Oder manche heißen Super 8 und dann gibt's da keine Filme. Ent-täu-schend.

Hier nicht. Heißt Rouge und sieht auch so aus. Eingang mit rot.

Zimmer auch rot.

Zum Glück hatten wir den passenden Koffer dabei, was sollen die sonst von uns denken.

Memorial Day (Washington D.C.)

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