Da der Osten bzw. Südosten der USA etwas wenig zur Sprache kommt, hier eine sehr schöne Location, der Providence Canyon State Park.
Der kleine Providence Canyon SP (4 km2 groß) wurde 1971 eingerichtet. Er liegt an der Grenze zu Alabama etwa 40 Meilen südlich von Columbus in der Nähe des kleinen verschlafenen Örtchens Lumpkin. Obwohl er sehr schön ist, ist er kaum bekannt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass er abseits der Haupttouristenrouten liegt.
Er ist eines der „Seven Natural Wonders of Georgia“ (von denen ich 4 kenne :) ) und ist auch bekannt als Georgia’s Little Grand Canyon. OK, der Vergleich hinkt etwas, aber der Providence Canyon besteht ja auch erst seit dem 19. Jhdt.
Interessant ist, dass der Canyon nicht auf natürliche Weise entstanden ist, seine Existenz hat er europäischen Einwanderern zu verdanken. Die kleinen Schluchten sind durch Erosion entstanden, die durch das Betreiben von falscher Landwirtschaft verursacht wurde. Um ihre Felder für Mais und Baumwolle anzulegen, rodeten die Farmer den Wald ohne zu ahnen, dass sie damit eine Umweltkatastrophe verursachten. Der Boden, der ursprünglich von den Wurzeln der Bäume gehalten wurde, bestand aus weichem Material und durch heftige Regenfälle wurde er einfach weggespült. Diese Sünden lassen sich nicht mehr rückgängig machen. 1850 gab es die ersten kleinen etwa 3 bis 5 Feet tiefen Gräben. Bis heute sind daraus etwa 150 Feet tiefe Schluchten entstanden. Die Erosion ist so stark, dass man immer wieder den Holzzaun am Canyonrand verlegen muss. Auch sollte man nicht so nahe an den Rand treten, denn der Boden am Rand ist sehr fragil und kann sehr leicht wegbrechen.
2011 war ich zweimal dort, beim ersten Mal hat es etwas geregnet und schon am Anfang beim Abstieg in den Canyon wurde es sehr rutschig. Ich blieb dann nur oben am Canyonrand. Ein paar Tage später war ich noch einmal dort und musste unten im Canyon oft noch durch ein paar Rinnsale laufen. Das war an sich nicht schlimm, aber meine Hosenbeine sahen nach der kleinen Wanderung etwas schlammig aus und mussten gewaschen werden.
Von den 9 Schluchten (insgesamt gibt es 16 Canyons), die man auf dem etwa 2,5 Meilen langen Canyon Loop Trail anschauen kann, habe ich mir 5 angeschaut. Vom Visitor Center, das Ende September geschlossen hatte, geht der ca. 400 Meter lange Trail hinunter bis zu einem Bachbett. Diesem folgt man zu den Canyons.
das war noch der gute Teil des schlammigen Wegs
Die kleinen Canyons sind fast wie die Finger einer Hand angeordnet. Man läuft in sie hinein und muss am Ende wieder zurücklaufen, um in den nächsten „Finger“ zu kommen. Die Wände der Canyons sind sehr farbeprächtig - orange, verschiedene Rottöne, braun, violett, pink, weiß - und kommen besonders im Sonnenschein schön zur Geltung
Nach dem fünften Canyon bin ich wieder zurück gelaufen und habe oben am Canyonrim noch an den Viewpoints gehalten. Den schönsten Ausblick auf die Canyons hat man von der Picnic-Area.
Ich war etwa 2 Stunden im Park mehr Zeit hatte ich leider nicht, aber man kann es hier locker einen halben Tag aushalten. Das Visitor Center hatte geschlossen, den Parkeintritt bezahlt man bei der Einfahrt in den bekannten Boxen. Ich brauchte nichts bezahlen, denn ich war zweimal mittwochs dort und mittwochs war der Eintritt in allen State Parks in Georgia frei. Trotzdem gab es außer mir kaum Besucher. Der Park ist wohl touristisch nicht sehr überlaufen, man kann hier noch die Ruhe und die Natur genießen. :)
Außer Campsites gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit im Park. Ich habe im Super 8 und im Days Inn in Eufaula, Alabama übernachtet, ca. 25 Meilen vom Park entfernt.
Hier der offizielle Link zum State Park. Dort gibt es auch eine kleine Map.
Weiter Bilder in meinem Fotoalbum.