High and Dry 2009

Zitat von WeiZen

Geht man/frau bei obiger Tür nach links, kommt auch eine Tür, aber in Form eines T.

Das hab' ich tatsächlich bisher auch verpaßt. Ich kenne nur die T-förmige Tür rechte nach dieser "Flucht", die in den Raum führt, wo man die Original-Decke bestaunen kann. Aber an der kommt man auf der geführten Tour auch vorbei, deshalb verpaßt die wohl keiner.

Muß ich beim nächsten Mal also aufpassen.

Danke für den Tip!

Zitat von beateM

Das war ja mal wieder ein ruinöser Tag.

Zitat von beateM

Mal im Ernst: wirst du in Chaco schon mit Handschlag begrüßt

Sollte man meinen, war bisher aber leider noch nicht so. Trotzdem ist es immer wie Heimkommen, wenn ich die staubige Straße langfahre und dann plötzlich Fajada Butte im Blickfeld auftaucht...

Tag 12 – 5. Oktober 2009

Gallup – Holbrook

CATCH THE WIND

Dank himmlischer Ruhe (was ja in Gallup nicht unbedingt etwas Selbstverständliches ist mit den Zügen, die hier durchrauschen) schlafen wir bis halb acht durch. Das Frühstück, das aus Toast mit Butter und „Marmelade“, erstaunlich gutem Kaffee und ein paar Mini-Muffins besteht, holen wir uns aus Platzgründen aufs Zimmer, denn der Frühstücksraum ist mehr als handlich.

Nachdem wir nebenan nochmal vollgetankt haben, fahren wir auf dem I-40 gen Westen. Unser erster Halt gilt dem Arizona Welcome Center, wo wir ein paar Prospekte mitnehmen und uns ein bißchen die Beine vertreten. Dann halten wir an einem „eingeborenen“ Souvenirladen, der schon von außen seeehr authentisch wirkt. Naja, ein paar Kleinigkeiten als Mitbringsel finde ich trotzdem, und für mich selber kaufe ich eine „echte“ (= hecha en Mexico ) Navajo-Decke, weil ich hier endlich mal eine finde, deren Farben mir zusagen (hauptsächlich blau).

Dann geht’s flott bei tüchtigem Wind, den man sogar beim Fahren spürt, zu unserem Ziel für heute, in den Petrified Forest. Eigentlich gehöre ich ja normalerweise nicht zu den Eingangsschild-Knipsern, aber das hier wird doch festgehalten, nicht zuletzt weil man an dem Bäumchen gut sieht, wie windig es heute ist.

Unter dicken dunklen Wolken, zwischen denen aber auch mal die Sonne durchspitzt, fahren wir zuerst ein paar der Viewpoints der Painted Desert ab…

…und schauen auch mal wieder ins Painted Desert Inn. Die Wandmalereien sind einfach immer wieder schön.

Nach einem kurzen Halt bei der alten Karre an der Route 66…

…geht’s weiter in den Teil südlich des Interstate. Da die Painted Desert spätnachmittags/abends mit das beste Licht für Fotos haben dürfte, beschließen wir, gleich zum unteren „Ende“ durchzufahren und den Park quasi von hinten aufzurollen. Beim Jasper Forest halten wir aber doch vorher noch an. Hier ist der Wind so heftig, daß es einen fast davonweht und man kaum ein unverwackeltes Foto hinkriegt.

Jetzt brettern wir aber durch bis zum Rainbow Museum. Hier wird das besonders schöne Exemplar von versteinertem Holz vor dem Eingang fotografiert…

…bevor wir den Long Logs Trail in Angriff nehmen, der uns ja beim letzten Mal entgangen ist. Man muß ja auch wissen, daß man dafür beim Museum parken muß. Auch hier bläst der Wind wieder, was das Zeug hält.

Anfangs ist der Trail eher nicht so umwerfend, denn die wirklich imposanten Stücke von versteinertem Holz kommen erst später. Dann aber sind wir wirklich geplättet von der Größe der Stämme, die hier herumliegen. Auch die Umgebung ist hier besonders schön, weil man teilweise noch die fotogenen Badlands als Hintergrund hat.

Auch den kurzen Abstecher zum Agate House nehmen wir mit, und das lohnt sich. Dieses ganz aus versteinertem Holz erbaute Mini-Pueblo ist wirklich schön und dürfte ziemlich einzigartig sein.

Nach dem starken Wind kribbelt meine Haut an den Armen richtig, als wir wieder im Auto sitzen. Dabei ist es aber relativ warm; ich habe sogar zum ersten Mal die Sandalen an. Wieder mit heftigem Seitenwind fahren wir weiter zum Crystal Forest. Hier wartet schon wieder einer meiner Verwandten auf mich, der vom Wind auch etwas genervt wirkt.

Auch wenn die Landschaft entlang des Crystal Forest Trails nicht so umwerfend ist, finden sich massenhaft tolle Fotomotive, vor allem Nahaufnahmen des bunten versteinerten Holzes.

Dann geht’s weiter zur Blue Mesa, die wir bisher immer ausgelassen haben, in der Annahme, auf diesem kurzen Abstecher (3 Meilen oder so) würde man nicht viel verpassen. Tja, da haben wir uns aber gewaltig geirrt! Die Blue Mesa ist, wie wir feststellen, eindeutig der schönste Teil des Parks.

Weil wir uns gar nicht sattsehen können, laufen wir auch noch den Blue Mesa Trail nach unten. Der wird zwar in der Broschüre als „strenuous and steep“ bezeichnet, ist aber lange nicht so schlimm wie man denken könnte. Wir kommen nicht mal beim Aufstieg ins Schnaufen.

Wieder oben, fahren wir mit einem kleinen Stop an den Teepees…

…zum Puerco Pueblo und besichtigen die kleine Anlage und die interessanten Petroglyphs.

Über den Interstate…

…geht’s schließlich zum krönenden Abschluß wieder zur Painted Desert, wo wir von diversen Viewpoints aus (hier wartet schon wieder die Verwandtschaft)…

…nochmal die Badlands und das herrliche Licht auf dem Painted Desert Inn bewundern. Ich finde, gerade die Schatten machen die Gegend jetzt interessant, denn sie verleihen den Badlands Konturen, die man im grellen Licht gar nicht so sehr wahrnimmt.

Der Sonne entgegen (ich hasse es!) fahren wir dann nach Holbrook, wo wir uns für schlappe 45$ in der Travelodge einquartieren. Unser geräumiges, supersauberes Zimmer liegt am Ende des Flurs und scheint wunderbar ruhig zu sein. Da es hier sogar eine Mikrowelle gibt, kriegen wir heute abend mal wieder etwas Warmes in den Magen.

Nachdem wir für morgen in der Red Feather Lodge in Tusayan ein Zimmer reserviert haben, geht’s nach zehn (spät heute! ) in die Heia.

Größere Kartenansicht

Zitat von Fistball

Ich mag die Painted Desert

Ich auch. Gefällt mir immer wieder.

Zitat von Fistball

Ist doch gleich was Anderes wie andauernd diese Indianerruinen.

Ich fürchte, da kommen noch ein paar...

Zitat von vera 2309

Kann mich nicht entscheiden welches der Fotos mir am besten gefällt.

Mußt du ja auch nicht!

Zitat von Susanne

Jetzt ärgere ich mich wirklich, dass ich ich die Painted Desert ebenso wie den petrified Forest aus meinem Programm für dieses JAhr gestrichen habe....

Kann ich verstehen. Ich hab' diese Ecke früher auch gerne ignoriert, aber je öfter ich hinkomme, um so besser gefällt's mir dort.

Zitat von Susanne

Aber so bleiben sie, dank deiner wunderbaren Fotos, ganz oben auf meiner to do Liste....

Und danke! :)

Zitat von WeiZen

Du kennst was nicht im Chaco Donnerwetter.

Vielleicht habe ich es ja gesehen und einfach nicht richtig registriert. Reizüberflutung, wie du schon sagtest.

Zitat von WeiZen

Weist Du warum die "Kiva", jedenfalls ist es rund, bei Chetro Ketl so wie nachträglich reingebaut aussieht. (Das Bild mit den Stahlträgern)
Hat man da Theorien?

Nicht speziell zu dieser Kiva, aber generell weiß man, daß diese Gebäudekomplexe nichts wirklich Statisches waren, sondern daß da häufig umgebaut und neu arrangiert wurde. Teilweise hat man auch neue Kivas über ältere gebaut oder eckige, "normale" Räume in runde Kivas umgewandelt. Ich schau' gerne mal, ob ich irgendwo etwas Genaueres dazu finde, wenn es dich interessiert.

Zitat von wundernase

Painted Desert und die versteinerten Bäume kommen jetzt definitiv auf meine to do Liste

Zitat von PhilippJFry

Wahrscheinlich wegen dem Wind.

Kann gut sein. War allerdings kein Rückenwind...

Zitat von Westernlady

Also mich würde es nerven, wenn ich im Urlaub ständig auf die Verwandtschaft treffen würde...
Allerdings sind meine Verwandten auch nicht so niedlich wie Deine

Meine "richtigen" Verwandten müßte ich im Urlaub auch nicht unbedingt treffen...

Zitat von Saguaro

Ward ihr auch auf dem richtigen Trail ?

Viel Auswahl gab's da ja nicht.

Zitat von Saguaro

Ich sag auch immer: Egal welche Farbe, Hauptsache BLAU .

Ja, ich glaube, da wird Vera uns auch zustimmen.

Zitat von USSPage

Ja nach den Kakao Tagen ist es jetzt wirklich wieder Zeit für was anderes.

He, du wirst ja wohl nicht meinen Chaco durch den Kakao ziehen wollen...

Zitat von USSPage

Der Tag heute war ganz nach meinem Geschmack und deine Fotos haben mir auch sehr gut gefallen, besonders das mit dem Gras neben dem Weg, das fand ich super. Ich mag so ganz banale Dinge wie Gras am Wegrand manchmal sogar mehr als die offensichtlichen Schönheiten. Es gefällt mir sehr gut das du dafür auch ein Auge hast.

Danke! :)

Ich glaube, das hat sich aber erst mit der Zeit so entwickelt. Bei den ersten paar USA-Besuchen ist man ja meistens von den großen Dingen so geplättet, daß man für die kleinen kaum einen Blick hat.

Zitat von WeiZen

Das ist sie:

Hmmmm... irgendwie kommt sie mir doch bekannt vor. Oder nicht? Ich glaube, ich werde alt.

Muß mal meine Chaco-Fotos durchschauen. Sollte micht nicht wundern, wenn ich sie doch schon fotografiert hätte und mich nur nicht daran erinnere.

Zitat von WeiZen

Zitat von »Raven« wenn es dich interessiert.

Ich hab' gestern mal eben im Trail Guide für Chetro Ketl nachgelesen (praktisch, wenn man sowas zuhause hat ). Da stand aber auch nicht viel drin, was ich nicht schon geschrieben hätte. Offenbar war diese Ecke der Anlage ein richtiger Kiva-Komplex, der häufiger umgebaut wurde. Warum, weiß keiner wirklich. Vielleicht waren da ja ein paar Damen am Werk, die einfach öfter mal umdekorieren wollten. Im Guide gibt's dazu auch eine Skizze, die zeigt, wieviele Kivas es zu unterschiedlichen Zeiten allein an diesem Fleck gab: click

Zitat von beateM

Ich glaube ja langsam, dass es in diesem Park immer windig ist. Deshalb steht da wohl auch kein Baum mehr, deshalb ist es so windig.

Zitat von beateM

Apropos Bäume: wenn ich die tollen Fotos der bunten Bäumchen so sehe, könnte ich sofort wieder dort hin.

Ich auch.

Zitat von WeiZen

Wahnsinn.
Erdbeben? Konstruktionsfehler?

Erdbeben glaube ich weniger, dann wäre auch bestimmt noch was anderes kaputtgegangen.

Meine Theorie ist eher, daß man gewisse Orientierungspunkte (Ausrichtung von Achsen auf Sonne/Mond an bestimmten Tagen z.B.) verändert hat. Vielleicht hat einer gemerkt, daß etwas nicht ganz stimmt, und dann wurde die Kiva halt kurzerhand versetzt. Oder es wurden andere Punkte wichtig, an denen man sie dann neu ausgerichtet hat. Das ist ja mit anderen Mauern auch passiert - ich meine mich zu erinnern, daß diese ganz lange vordere Mauer im Pueblo Bonito auch irgendwann mal in einem leicht veränderten Winkel neu ausgerichtet wurde.

Aber wahrscheinlich werden wir die genauen Gründe nie erfahren...

Wenn ich irgendwohin in der Zeit verreisen könnte, dann in das 11. opder 12. Jahrhundert im Chaco. Die müßten mir da einige Fragen beantworten.