Schotterpisten sind tabu?!

  • Hallo :wink4: ,


    ich plane gerade mein Urlaub in den USA, in den Südwesten solls gehen. Die Route steht soweit und jetzt wollte ich den Mietwagen endlich buchen, einen Midsize SUV. Alamo bietet ja wirklich super Preise an, allerdings sind Schotterpisten nicht in der Versicherung enthalten (gleiches habe ich hier auch im Forum gelesen). Die Cottonwood Road ist also u.a tabu.
    Kennt jemand eine Vermietung für SUVs mit denen man auch unbefestigte Straßen fahren kann (unsere Anmietstation wird der Flughafen LA sein)?
    Wie wichtig sind die Schotterpisten eigentlich? Wie gut sind dieParks ausgebaut (z.B. Monument Valley)? Oder komme ich dann irgendwo nicht weiter, oder kann nur die Hälfte sehen?
    Im Forum sehe und lese ich so viel von Schotterpisten. Wie macht ihr das? Oder pfeifft ihr einfach auf den Versicherungsschutz.


    Freu mich auf eure Antworten und Tipps. KIAN

  • Hallo KIAN und herzlich Willkommen bei DA,


    bei den "normalen" Vermietern gilt überall dass das Fahren auf dirt roads nicht versichert ist. Es gibt ein paar Anbieter z.B. in Page oder Moab, wo das nicht so ist. Aber da habe ich noch keine Erfahrungen, da können andere hier mehr erzählen.


    In den meisten Parks kommst Du aber auch auf den normalen Straßen zu mehr Highlights als Du eigentlich Zeit für hast.


    Ob man mit dem SUV von Alamo, National oder Dollar auf dirt roads fährt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die meisten hier machen es.


    Es gibt dirt road und dirt road. Manche sind - jedenfalls in trockenem Zustand - ohne Probleme befahrbar. Der Apache Trail z.B. Monument Valley hab ich als ziemlich einfach in Erinnerung, aber das war 2009 und die Leute, die seitdem da waren hört man nur fluchen. :nw: Durch Wetter- und Klima-Einflüsse kann sich der Zustand von solchen Straßen sehr schnell ändern.


    Allgemeingültiges kann man da eigentlich nicht sagen. Es kommt auf das Auto an, auf das Wetter, auf die Straße und vor allem auch auf die eigenen Erfahrungen und wieviel Übung man hat.


    OK, aber um konkret zu werden: An welche Pisten hast Du denn gedacht?

  • Hallo Kian,


    herzlich Willkommen!


    Natürlich darf man mit den Fahrzeugen der Spezialvermieter in Moab auch off pavement - nicht offroad! - fahren, aber die verlangen auch ca. 150 - 200 Dollar pro Tag bei gleichzeitig arg geringer zulässiger Meilenzahl.


    Bedenken muss man auch, dass bei den 08/15 - Anbietern nicht nur der Versicherungsschutz flöten geht, sondern man auch für alle weiten Ausfälle des Vermieters und ggf eine Zwangsbergung haften muss. Die einzige mir bekannte Ausnahme ist der Spezialvermieter Rugged Rental in Salt Lake City. Deren Tarife liegen allerdings auch deutlich über den Standardtarifen.


    Ob man mit dem Risiko rausfährt muss jeder selbst bestimmen. Vor einer guten Schotterroad wird man sich nicht unbedingt fürchten müssen, wenn man entsprechend langsam fährt - Schotterfahren kann sein wie Fahren auf einer Schneedecke - oder über entsprechende Kenntniss verfügt.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo KIAN


    Ich denke mal es ist Dein erster Urlaub im Südwesten der USA, oder?
    Dort gibt es so viele Nationalparks und Ziele auf "normalen" Straßen, dass Du äußerst selten in die Gelegenheit kommen wirst, eine Dirtroad fahren zu müssen.


    Diejenigen die hier häufig auf Dirtroads fahren sind schon öfters in den USA gewesen und möchten auch etwas abseits von den Haupttouristorten sehen. Dazu reicht ein Urlaub meistens nicht aus.


    Einen Midsize SUV würde ich mir an Deiner Stelle aber trotzdem mieten. Es macht schon viel Spaß auch auf Teerstraßen und man hat einen besseren Überblick durch die erhöhte Sitzposition.


    Wenn Du möchtest kannst Du ja mal Deine Route unter Tourplanung posten :wink4:

  • Auf meinen ersten Touren bin ich - mit PKW und blauäugig - einige einfache Strecken gefahren, aber mehr zufällig. Ansonsten sollte man erst mal die wichtigen und großen Ziele besuchen, da hat man schon genug zu tun und fährt fast immer on pavement.


    Erst bei meiner 6. Nordamerikatour bin ich stärker auf Gravelroads gefahren. Natürlich mit meinem eigenen Risiko, entsprechend vorsichtig fahre ich und versuche meine Fahrkenntnisse auch sicher einzuschätzen.


    Dennoch erst mal herzlich Willkommen bei ;disamer; - poste ruhig deine Ideen, wir geben dir sicherlich einiges an Tipps.

  • Hallo an alle,
    erst mal vielen Dank für eure Reaktionen, auch wenn dadurch jetzt die letzte Hoffnung schwindet.
    Sicher werden wir unsere drei Wochen Urlaub auch ohne Schotterpisten mit tollen Erlebnissen und Eindrücken füllen können, aber :traen:


    Ich werde die Route unter Tourenplanung ins Forum stellen. Bin schon gespannt auf eure Anmerkungen!


    Grüße, Anke

  • Hallo Anke,


    __Herz3: lich ;DAWel;


    Hey, lass den Kopf nicht hängen. Den Spagat zwischen Gravelroads und Versicherungsschutz, das ist was, was sich einfach erstmal setzen muss. Da sollte man weder in die eine noch in die andere Richtung den Kopf hängen lassen. Denn
    - ein USA-Urlaub ohne Gravelroads ist trotzdem verdammt genial, erlebnisreich, voller wunderbare Aussichten usw.
    - ein USA-Urlaub mit Gravelroads ist was, was man auch bei der zweiten oder dritten USA-Tour machen kann - ohne das Gefühl zu haben, vorher was verpasst zu haben.


    Ich weiß es nicht, ob es Eure erste Tour ist oder ob Ihr "Wiederholungstäter" seid.


    Erzähl uns doch einfach mal was über Eure evtl. USA-Touren und die nun geplante Tour. Auch ohne Gravelroad-Bauchschmerzen wirst Du hier so viele Tipps entlang der Strecke bekommen, dass es kein "aber" gibt und Du den :traen: - Smiley vergessen kannst :!!


    Und um auf Deine Frage einzugehen: Die Meisten von uns nehmen das Risiko des auf off pavement fehlenden Versicherungsschutzes in Kauf. Ich spreche jetzt nicht von Personenschäden, denn da sind die Summen nicht abzuschätzen, darüber mag man wirklich gar nicht nachdenken.


    Ich beziehe mich rein auf materielle Schäden am Wagen, Abschleppkosten etc. - das kann weit in die Tausende gehen.


    Viele von uns haben mal damit angefangen, ne wirklich "einfache" unpaved Road zu fahren (und einfach kann sich ständig ändern). Und dann wagt man sich weiter oder auch nicht. Dazu gibt es kein Patentrezept und ich würde dies auch niemals aussprechen.


    Ich kann da nur ein generelles Fazit für mich persönlich ziehen - auch die xte-USA-Reise ohne Gravelroads kann unheimlich schön sein und beinhaltet viele Highlights.


    Ob man vom Teer runter will oder nicht, dass sollte man selbst für sich heraus finden. Hat man Angst oder fühlt man sich absolut unwohl - dann Finger weg davon.
    Und wenn man es mal an Strecken probiert, die "i.d.R." (aber ohne Garantie!) easy sind und man Gefallen findet und sich langsam steigert, dann entwickelt man selbst schnell ein Gefühl dafür.


    Also nicht :traen: sondern =) , sich auf den Urlaub freuen und einfach mal die Tour posten :!!

  • Ich schließe mich da voll Silkes Meinung an. Beim ersten Besuch in den USA hätte ich noch nicht im Traum daran gedacht, unpaved zu fahren, da gab's auch so jede Menge zu sehen. Mittlerweile fahre ich auch Strecken, die nicht sooo ganz einfach sind, aber es gibt auch welche, an die ich mich einfach nicht herantraue (z.B. zur White Pocket).


    Ganz darauf verzichten würde ich allein deswegen schon nicht, weil ich dann nicht in meinen geliebten Chaco Canyon käme. Die Strecke dorthin ist sehr einfach zu fahren, natürlich immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Das Monument Valley ist auch so eine Strecke, die so ziemlich jeder fährt, obwohl man's ja eigentlich nicht darf. Wenn man die Kolonnen sieht, die da teilweise durchfahren, kommt man unweigerlich zu dem Schluß, daß da der eine oder andere Mietwagen dabei sein muß. ;)


    Wenn man bereit ist, das (bei einfachen Strecken relativ geringe) Risiko einzugehen, dann kann man ja mal mit so einer Strecke anfangen und dann entscheiden, ob man sich auch an etwas anderes wagt.


    Ich hätte mich anfangs auch nicht getraut, den Shafer Trail oder die CCR zu fahren, aber mit ein bißchen Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes) kam dann auch der Mut, schwierigere Strecken in Angriff zu nehmen.


    Eine Strecke, die ich so definitiv nicht mehr fahren würde, außer es wäre wirklich trocken, ist die 126 zwischen Cuba und der Einmündung auf die 4 Richtung Los Alamos. Wir hatten in Los Alamos extra noch in der Touri-Info nachgefragt, ob die befahrbar wäre, und die Lady dort meinte: klar, gar kein Problem. Nu' ja, wenn man eine halb verschneite, halb vermatschte "Straße", deren Belag sich zentimeterdick an die Reifen klebt, als "gar kein Problem" bezeichnet, dann war die Aussage richtig... Das war allerdings erst im späteren Abschnitt der Strecke, und zum Umkehren hatten wir dann auch keine Lust mehr. Auf die Rutschpartien dort hätte ich allerdings gut verzichten können, ebenso auf die Kuh, die dann plötzlich auf der Fahrbahn stand. :pipa:


    Letztendlich hat aber alles geklappt, und wir und das Auto sind in einem Stück in der Zivilisation angekommen. Trotzdem war's eine Erfahrung. Man lernt halt nie aus. ;)

  • Auch ich schliess mich Silke und Claudia an!


    Man muss zwar wissen was es bedeuten kann, irgendwo ein Problem zu haben, aber man kann sich ja entsprechend verhalten. Es gibt wirklich genug relativ einfache Strecken, die sicher kein unkalkulierbares Risiko darstellen, solange es trocken ist. Hier spielt allerdings die Jahreszeit der Reise eine nicht ganz unwichtiger Rolle, denn die einfache Gravelroad kann zum unbezwingbaren Morast werden, wenns regnet. Im Juli/August hats häufig Gewitter, die sich lokal bilden und somit nicht exakt vorhersagbar sind. Das gibts hingegen im Frühjahr und ab September sehr viel weniger. Regengebiete die dann mal reinkommen, werden in aller Regel rechtzeitig angekündigt, man kann sich also drauf einstellen.


    Noch etwas zu Versicherungen, was viele nicht wissen, aber nicht unbedingt etwas mit off pavement zu tun hat:


    Hat man einen unverschuldeten Unfall und der Gegner ist nicht - was leider vorkommt! - oder nur unzureichend versichert - was der Gesetzgeber erlaubt, z.B. in CA nur 5.000 $ für Sachschäden - dann haftet man als Mieter dem Autovermieter gegenüber, wenn man keine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat. Diese Kosten darf man dann privat beim Unfallverursacher eintreiben.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo und willkommen bei DA, ....


    Ich möchte Dir aus eigener Erfahrung zurufen - nicht den Kopf hängen lassen, sondern wie schon Silke schrieb, freu Dich auf Deinen Urlaub. Er wird auch ohne Gravelroad unvergessen sein und wenn es der erste USA Urlaub sein sollte, wird es mit Sicherheit nicht der Letzte sein.
    Wie bei jedem User hier ... :gg:;)


    Zu meinen Erfahrungen: So richtig Gravelroad bin ich erst 2009 gefahren und das war dann immerhin schon mein/unser 7. USA Besuch. Vorher mit WoMo ging das fast gar nicht und auch noch eine Tour im folgenden Jahr mit PKW fand fast ausschließlich auf Teer statt.
    Trotzdem haben uns diese ersten Reisen unvergessene Eindrücke verschafft.
    Irgendwann war dann aber auch die Neugier auf Ecken gerichtet, die nun nur über Gravelroads zu erreichen sind.


    Also nicht verrückt machen lassen - das Land ist auch viel zu riesig, hat so viele schöne Ecken, da wird es nicht bei einer Reise bleiben.

  • Hallo


    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:


    Ich bin jetzt einige Male mit Gruppen drüben gewesen und habe schöne Urlaube verbracht. Bisher hatten wir immer Vans, mit denen wir aber auch schon mal einfache "unzulässige" Straßen wie das Valley of Gods gefahren sind. Dieses Jahr gibt's das erste Mal einen SUV - aber nicht, weil ich jetzt Offroad heizen will, sondern weil ich wg. meiner 2 m keine normalen Wagen buchen will, weil ich nicht sicher bin, ob "mir der Wagen passt" (beim Autokauf geht mein 1. Blick auf den Zwischenraum zwischen Kopf und Wagendecke und Hindernisse im Kniebereich).


    Trotzdem werde ich auch dieses Jahr das ein oder andere Mal versicherungstechnisch nicht abgedeckt auf der ein oder anderen einfachen Straße unterwegs sein. Davon gibt es drüben einige und wenn Du Deine Route genauer vorstellst, werden Dir die richtigen Leute (zu denen ich nicht gehöre - ich versuche nur Mut zu machen und einen Schnatterpunkt einzuheimsen) schon einige schöne Straßen sagen, die man problemlos fahren kann (aber natürlich nicht mit Höchstgeschwindigkeit).


    Falls Du wissen willst, was tatsächlich alles für Fahrzeuge z.B. im Monument Valley fahren, KLICKdoch mal zu diesem Reisebericht von HOH.


    Wenn Du richtig abgelegene Ecken fahren willst, werden an vielen Orten auch entsprechende Dienste angeboten.

    • Offizieller Beitrag

    Andererseits:
    Wenn die mit dem Bus da runter kommen, geht es mit dem WoMo auch.
    Wobei ich mich der Meinung von Hoh anschließe: Wie ist er die erste halbe Meile herunter gekommen.
    Ich werde aber die Tour de Valley wählen :gg: (wenn es nicht wieder regnet)

  • Was für eine Resonanz ... :bravo:
    Das mit den Schotterpisten ist zwar ein Wehmutstropfen, aber trotzdem freu ich mich ohne Ende auf meinen ersten USA Urlaub.


    Das Monument Valley und die Cottonwood Road waren beispielsweise fest eingeplant. Ich muss sagen, auf den Fotos sieht`s auch garnicht so schwierig aus ;)
    Zutrauen würden wir uns das schon, aber ich hab gehört, dass die Autovermietungen die gefahrene Route zurückverfolgen können ?( und ich könnt mir schon vorstellen, dass damit dann der Versicherungsschutz auch für alle anderen Eventualität auf Teer weg ist. Dann wäre unser "geh auf Nummer sicher mit Steinschlag und Reifen" Paket ja überflüssig.


    Und jetzt stell ich meine Route unter Tourenplanung ins Forum!


    Viele Grüße, Anke

  • Hallo Anke,


    das nachträgliche Zurückverfolgen ist nicht möglich.


    Bei einem vernünftigen Autovermieter - ich weiss das aber nur sicher von Hertz und Avis - muss man keine unsinnigen Versicherungen für Steinschlag und Reifen abschliessen. IMHO ist das nur eine dumme Abzocke von Billiganbietern. Bin da aber möglicherweise nicht auf dem aktuellsten Stand.


    Gruss


    Rolf

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