Desert to Tall Pines Scenic Road, Arizona

    • Offizieller Beitrag

    Diese scenic Road fast in der Mitte von Arizona verbindet den TontoNational Forest mit dem Apache-Sitgreaves National Forests. Sie verläuft von Süden nach Norden durch die Sierra Ancha Berge und klettert von der Desert (2100 Feet) am Theodore Roosevelt Lake (Junction AZ188) bis zum Mogollon Rim (7600 Feet) an der AZ260 hinauf. Von Süden bis kurz hinter Young ist Bezeichnung der Road AZ288 und das kurze Stück von Young bis zur AZ260 ist es die Forest Road 512. In 2001 bekam die scenic Road den offiziellen Namen „Desert to Tall Pines Scenic Road”.


    Auch heute noch wird dieses Gebiet „High-Lonesome Country“ genannt, wo noch Coyoten eine gute Nacht heulen ohne durch den Lärm von vorbeifahrenden Autos unterbrochen zu werden. Und trotz dieser Einsamkeit haben hier seit über tausend Jahre Menschen gelebt. Davon zeugen auch einige Indian Ruins, die versteckt in den Sierra Ancha Bergen liegen. Hier in diesem riesigen Gebiet (einige 100 Quadratmeilen) in der Mitte von Arizona leben heute noch ein paar Hundert Menschen das ganze Jahr über.


    Länge: 76 Meilen (von Globe ca. 95 Meilen)



    erstellt mit DeLorme Topo USA


    Profil:


    erstellt mit Garmin MapSource (http://www.garmin.de)


    Zustand: Die Road ist überwiegend eine Gravelroad mit ein paar asphaltierten Passagen. Meistens sehr guter Zustand, an einigen Stellen ist sie schmal (fast einspurig) und kurvig. Aber es ist nichts wovor man sich fürchten muss.


    Zeitbedarf: Mindestens 4 Stunden


    Beste Reisezeit: Ich finde das Frühjahr besonders empfehlenswert, da es zu dieser Jahreszeit überall blüht.




    Der Startpunkt von Norden ist in der Nähe vom Fulton Point am Mogollon Rim, von dem man einen wunderschönen Ausblick auf das etwa 600 Meter tiefere Gebiet hat.




    Fast am Abzweig AZ260/FR512 liegt der Lake One.




    Jetzt geht es auf einer guten Gravelroad durch hohen Kiefernwald nach Süden.




    Die Road schlängelt sich zuerst etwas steiler und dann langsam bergab durch dichte Kiefernwälder. Kurz vor Young (5200 Feet), dem einzigen kleinen Ort an dieser Road, erreicht man das Pleasant Valley. Ab hier wird die Forest Road 512 zur State Road AZ288 und ist nur in Young asphaltiert.


    Im Frühjahr sieht man im Valley überall schöne Blumenwiesen.






    25,5 Meilen nach dem Abzweig von der AZ260 erreicht man Young.


    Die ersten weißen Siedler kamen 1870 in das Pleasant Valley und auch der Ort wurde so genannt. Hier war von 1887 bis 1892 der Schauplatz des Pleasant Valley War, der durch die Bitter „Graham-Tewsbury“-Fehde entstand. In dieser Zeit sollen minestens 19 Menschen erschossen worden sein, in anderen Unterlagen ist von 35 getöteten die Rede.


    1890 wurde der Ort in Young umbenannt, um Olla Beth Young (erster Valley Postmaster) zu ehren.


    In Young gibt es 2 Restaurants, die ich aber nicht ausprobiert hatte. Im Gegensatz zu den mehr touristisch Siedlungen an der Mogollon Rim ist Young als eine Rinderstadt in erster Linie von dem unvorhersehbaren Geschäft der Viehzucht abhängig. Young hat auch Beinamen wie „The town time has forgotten” oder “Portal into the past”.


    Vielleicht liegt es daran, dass man heute in Young etliche verlassene Häuser sehen kann.







    Von Young geht es weiter nach Süden. Die Road steigt jetzt wieder an und führt hinauf auf die Squaw Mesa. Beim Anstieg hat man von einem Viewpoint einen schönen Ausblick auf das Pleasant Valley.




    Von der baumbestandenen Mesa hat man immer wieder freie Ausblicke auf die Berge des Tonto NF.





    Östlich der AZ288 liegt die Sierra Ancha Wilderness. Hier befinden sich etliche Cliff Dwellings der Salado and Mogollon People, die aber teilweise schwierig zu erreichen sind.


    Eigentlich hatte ich vor, eine dieser Cliff Dwellings zu besuchen. Aber da der Weg ziemlich steil ist (nur 2 km lang, aber 600 Höhenmeter sind mit etwas Kletterei zu überwinden) und es über 30 Grad C war, habe ich auf den Besuch verzichtet.


    Von der Mesa führt die Road durch Wald hinunter, steigt zur Honey Creek Divide an und windet sich dann durch die Sierra Ancha Mountains, in denen es eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Mountain Lions und Black Bears geben soll (gesehen habe ich aber keine Tiere).


    Von der Sierra Ancha beginnt jetzt der lange asphaltierte Abstieg. Man hat immer wieder schöne Ausblicke auf die Sierra Ancha Mountains.




    Ab dem Viewpoint zum Hog Canyon




    ändert sich das Bild der Landschaft, die Wälder verschwinden und die Wüste beginnt. Im Frühjahr blühen hier unzählige Saguaros und andere Wüstenpflanzen.










    Dann geht es über eine einspurige Brücke über den Salt River.




    Die asphaltierte Straße schlängelt sich dann entlang der westlichen Flanke des Salt River Mountain und erreicht nach kurzer Zeit die AZ188 und das Ende der Desert to Tall Pines Scenic Road ist erreicht.




    Mein Fazit:
    Es ist keine spktakuläre Road, hat manchmal auch langweilige Strecken durch Wald. Dann hat man aber immer wieder schöne Ausblicke auf die Berglandschaft des Tonto NF und der Sierra Ancha Mountains. Vor allem hat mich der Kontrast "Desert - Forest" beeindruckt und im Frühjahr, wenn alles blüht ist es einfach traumhaft.


    Wer es einsam mag, ist hier richtig aufgehoben.

  • Auch heute noch wird dieses Gebiet „High-Lonesome Country“ genannt, wo noch Coyoten eine gute Nacht heulen ohne durch den Lärm von vorbeifahrenden Autos unterbrochen zu werden.


    Gerd, Du bist ja ein Dichter :!!


    Was für eine tolle Strecke, die nehmen wir irgendwann sicher unter die Reifen :clab::clab::clab:


    Vielen Dank Gerd für die tolle Beschreibung :!!


    Gruß


    Sandra

  • Hi Gerd,


    sehr schöne Beschreibung. Wir sind die Route auch vor einigen Jahren befahren. Damals allerdings war teilweise noch ziemlich Schnee/Eis auf der Strecke gewesen. Nichtsdestotrotz eine landschaftlich sehr schöne Strecke, wobei wir aber schon einigen Fahrzeugen begegnet sind und auch immer nette Konversationen mit den jeweiligen Fahrern hatten.

    • Offizieller Beitrag

    Christian, mir kamen auf der ganzen Strecke nur 2 Autos entgegen. In den Sierra Ancha Mountains standen aber ein paar Autos auf Parkplätzen - einige machten Picknick, andere waren sicherlich zu Fuß auch Hiking-Trails unterwegs.


    Thomas, das ist richtig, zu der Indian Ruin - zu der ich wollte - muss man etwas klettern, aber es sah machbar aus. Aber bei über 30 Grad Celsius
    einen steilen Berg hinauf zu steigen/klettern ist mir zu anstrengend.


    Matze, die Road ist an ein paar Stellen etwas schmal (fast einspurig) und wenn man da mit dem WoMo fährt, dann darf einem keiner entgegen kommen - einer muss dann zurückfahren. Aber mit einem kleinen WoMo müsste man da lang fahren können. Wobei die Strecke von Young nach Norden zur AZ260 leichter - trotz Forest Road - sein dürfte.


    Aber bei Regen und Schnee sollte man da auch mit einem "normalen" Auto nicht fahren. Ich würde die Strecke bei trockenem Wetter pkw-tauglich halten. Ein Auto, das mir entgegen kam, war ein Pkw.

  • Christian, mir kamen auf der ganzen Strecke nur 2 Autos entgegen. In den Sierra Ancha Mountains standen aber ein paar Autos auf Parkplätzen - einige machten Picknick, andere waren sicherlich zu Fuß auch Hiking-Trails unterwegs.



    Gerd,


    es handelte sich um Locals (wohl aus Young). Anderen Touristen sind wir auch nicht begegnet.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, freut mich, dass euch meine Beschreibung gefällt. :)


    Ich bin ja von Globe aus schon mehrmals auf Asphalt nach Show Low (Holbrook) und nach Payson (Winslow bzw. Flagstaff) bzw. umgekehrt gefahren. Dieser Scenic Byway ist eine interessante Alternative zu den beiden Asphaltstrecken. Man muss dabei aber etwas mehr Zeit einplanen.

  • :wink4: Hi Gerd, das ist ja wirklich eine superschöne und v.a. auch so abwechslungsreiche Strecke :!! , da bleiben ja keine Wünsche offen: Wälder, Berge, blühende Wiesen, ein See, der Salt River und letztendlich geht das alles in Desert über :wow: . Einfach nur schön. Und dann dazu die Einsamkeit und Stille (hoffe ich ;) ), die man beim Betrachten der Fotos "hören" kann.

    • Offizieller Beitrag

    Lu, das stimmt, es ist eine schöne abwechselreiche Strecke.


    Ulrich, mit einem kleinen Wohnwagen sollte die Strecke keine Probleme bereiten. Allerdings bin ich kein Wohnwagen-Experte und weiß nicht, ob man da mit einem großen Wohnwagen fahren kann.


    Ernst, wenn man Zeit hat, ist die Strecke für jeden etwas. ;)

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