Es sollte in den Nordwesten gehen!!!

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    REH, ich denke, der größte Teil von Nevada wird nichts für Dich sein - zu gerümpellastig. ;)


    Das ist auch der Grund, warum wir bisher Nevada wohl eher nur am Rand streifen und außer an LV kaum Gefallen finden.
    Mal schauen wie unser Eindruck von Reno und Carson City sein wird.


    Aber dann hat Markus einfach mehr Platz, wenn ich um Nevada eher einen Bogen mache ;)

    • Offizieller Beitrag

    Matze, bisher gab es ja überwiegend Landschaft, jetzt soll auch die Gerümpelfraktion auf ihre Kosten kommen.
    Der Rattler sieht auf den Bildern größer aus als er war, ich schätze etwa ein Meter.


    Ulrich, solche Geschichten wie mit der Bar gefallen mir auch. Wobei man nicht sagen kann, ob sie immer wahr sind.


    Jürgen, Danke und komm gut wieder heim.


    REH, ich habe zwar von Reno und Carson City noch nicht viel gesehen, aber das hat mir nicht so zugesagt. Da bin ich doch lieber in den einsamen Gegenden von Nevada unterwegs.

    Zitat

    Original von rehsde.....
    Aber dann hat Markus einfach mehr Platz, wenn ich um Nevada eher einen Bogen mache ;)


    Aber nur wenn ich nicht in Nevada bin, ansonsten muss er schon etwas zur Seite rücken. ;)

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Gerd, das war einfach ein traumhafter Tage, ich bin total begeistert, herrlich :clab: :clab: :clab:


    Mir fallen gar nicht genug Superlative ein dafür


    Ein toller Friedhof, eine wunderbare Ghost Town, eine wunderbare Bar in einer Nicht-Ghost-Town und dann super Tipps für tolle alte Häuser und noch die Miners Gold Mine,


    Da kann ich mich direkt den Worten von Sandra anschließen :!! :clab:
    Ein super Tag!


    Wie weit bist Du von der Schlage entfernt gewesen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Westernlady


    Da kann ich mich direkt den Worten von Sandra anschließen :!! :clab:
    Ein super Tag!


    Wie weit bist Du von der Schlage entfernt gewesen?


    Danke Silke, freut mich, dass Dir der Tag so gefallen hat.
    Bei etwa 1,5 Meter hat die Schlange angefangen zu rasseln. :gg: Da habe ich mich etwas zurück gezogen.

  • Ein toller Tag :!!


    So Geschichten wie in der Bar sind einfach nicht zu schlagen. Man erfährt einfach Dinge, die einem sonst sicher verborgen bleiben.
    Und wenn Terri sagt, man darf die "No Trespassing"-Schilder ignorieren, freut das doch ungemein :gg:


    Die Schlange ist ja allerliebst, sie hat dir ja sogar die Zunge rausgestreckt ;)

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    Es gab zwar ein Schild „No Trepassing“, aber Terri meinte, dass ich das ruhig ignorieren könnte.


    Gerd, das war echt mutig von Dir ;). Hat Dir Deine Mutter nie gesagt, dass man fremden Frauen nicht trauen soll ;fei:.


    Solange Du aber weiterhin die Reiseberichte ablieferst, wissen wir, dass Dir nichts passiert ist :gg:.


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Ach, ist das Rasseltier schön. :clab:


    Das Wetter hält und die Einheimischen reden. :!!


    Die Landschaft ist schon interessant, mir aber auch etwas zu Gerümpel-lastig.=)

    • Offizieller Beitrag

    Ilka, das in der Bar war auch für mich ein schönes Erlebnis und die Schlange hatte mich bestimmt zum Beißen gern. ;)


    Beate, da bin ich mit Dir einer Meinung, das war auch SPITZE. :)


    Eva, ich befürchte, dass ich diesen Satz nicht zum letzten Mal von Dir gehört habe: "Ansonsten kannst Du dir ja schon denken, das mich dieser Tag jetzt nicht so umhaut" :gg:


    Ilona, als ich ging, durfte ich "Du" und "Terri" zu Terri sagen, war also nicht mehr ganz fremd. ;)



    Nachher geht es weiter. :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    Toni, es muss doch auch noch etwas altes Gerümpel geben. Ich kann doch Sandra nicht enttäuschen. ;) Bin gespannt, ob Dir die Landschaft am nächsten Tag auch gefällt. :gg:



    So, jetzt geht es weiter.




    Heute habe ich eine Spazierfahrt durch eine der einsamsten Gegenden der USA gemacht, durch die ich je gefahren bin. Es war unbeschreiblich, ich kam mir soooo klein vor. Viele werden so einen Tag wahrscheinlich gar nicht machen, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es dort in der Nordwestecke von Nevada aussah. Man findet in Reiseführern so gut wie nichts über die Ecke. Und es reizt mich, dann dort einmal nachzuschauen.



    Wide Country


    Freitag, 09.10.2009, Fahrt durch drei States: Paradise Valley, Thousend Creek Canyon, Little Badlands


    Kurz nach 06:00 Uhr bin ich wach geworden. Nach dem Frühstück habe ich den Wagen beladen, ausgecheckt und bin etwa gegen 07:30 losgefahren. Da wusste ich noch nicht, dass es ein langer Fahrtag wurde, sonst wäre ich eher losgefahren. Zuerst fuhr ich auf der US95 nach Norden bis zur NV290 und auf der



    nach Paradise Valley. Paradise Valley sollte die dritte Ghost Town sein, die ich gestern besuchen wollte. Kurz vor Paradise Valley sah ich ein paar White Tale Deer grasen.



    Sie ließen sich nicht stören, nur ab und zu schauten sie zu mir hinüber.



    Dann fuhr ich weiter nach Paradise Valley, aber Paradise Valley ist eine - wenn überhaupt - Semi Ghost Town. Es gab einige intakte Häuser und sogar ein Post Office.



    Es gab in Paradise Valley eine kurze Mining Periode, aber schon 1864 gab es etwa 20 Rancher und Farmer in dem Tal. Man könnte meinen, dass der Ort den Namen erhielt, weil es in dem Valley so friedlich war. Aber es war in den ersten Jahren alles andere als friedlich. Die ursprünglichen Bewohner, Paiutes, Shoshones and Bannocks waren nicht so freundlich, denn sie sahen, wie ihr Land durch den Pflug zerstört und Weizen angebaut wurde. Dadurch und auch wegen der Verschmutzung der Bäche durch die Goldsucher gab es immer wieder Angriffe auf die Siedler, viele starben dabei. Die Armee errichtete daraufhin zwei Posten in dem Land, Fort McDermitt an der Oregon Grenze und Camp Winfield Scott im Paradise Valley. Die Indian Angriffe endeten 1869 und die Farmer konnten danach ihre Ernte ohne Angst einfahren. Paradise Valley war immer mehr eine Farming Community als ein Mining Camp gewesen. Als das Mining eingestellt wurde, wuchs Paradise Valley zu einer friedlichen und landwirtschaftlichen, aber immer noch verschlafen Gemeinde.






    Edna Purviance, eine amerikanische Filmschauspielerin der Stummfilmära, wurde in Paradise Valley geboren. Sie war die weibliche Hauptdarstellerin von zahlreichen Filmen Charly Chaplins. Sie hat auch einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.


    Auf der Karte hatte ich die Lage des Camp Winfield Scott gesehen und wollte, da es noch ein paar Überreste davon geben sollte, mir dies anschauen. Ich fuhr dorthin, wurde aber durch ein Gatter aufgehalten und an dem Gatter gab es ein großes Schild „No Trespassing“. Mittlerweile rege ich mich nicht mehr so darüber auf, aber etwas ärgerlich war ich doch gewesen. Ich fuhr nach Paradise Valley zurück und weiter zur US95. Nach paar Meilen bog ich auf die NV140 ab, die nach Nordwesten Richtung Oregon führt. Es war flaches weites Land, nur ab und zu von ein paar Hügeln vulkanischen Ursprungs unterbrochen.



    Die 65 Meilen bis Denio Junction waren richtig einsam, ich kann mich nicht daran erinnern, ein Haus gesehen zu haben, nein stimmt nicht ganz, ein Haus gab es - ein Toilettenhäuschen bei einem Rastplatz, das ich auch ansteurern musste. Verkehr gab es keinen, nicht ein Auto kam mir entgegen. Bei Denio Junction gibt es eine Tankstelle und ein kleines Motel mit 6 Zimmern. Dort habe ich noch einmal getankt, da ich nicht wusste, wann die nächste Tankstelle kommt. Geradeaus geht es nach Denio und nach Fields, Oregon. Dort wollte ich aber nicht hin und bog links ab und fuhr weiter auf der NV140. Auch jetzt änderte sich nicht viel an der Landschaft, es wurde nur hügeliger.


    Man fährt dann durch die Sheldon National Wildlife Refuge, das einsam und entlegen im „Nirgendwo“ liegt, so kam es mir vor. Im Winter soll man Pronghorns und Bighorn Sheeps sehen können. Mir ist aber nichts vor die Linse gekommen, vielleicht war ich zur falschen Jahres- bzw. Tageszeit hier gewesen.


    25 Meilen nach der Denio Junction fuhr ich links ab auf eine Gravel Road. Es gibt hier mehrere kleine Seen, die Dufurrena Ponds. Angler sollen hier auf ihre Kosten kommen. Aber deswegen bin ich nicht abgebogen. Ich habe ein Foto vom Thousand Creek Canyon gesehen und da ich schon einmal in dieser Gegend war, wollte ich mir den Canyon auch anschauen. Es geht eine sehr schlechte Dirtroad zum Canyonrand und öfters habe ich bei den spitzen Steinen Angst um die Reifen gehabt. Für die 3,5 Meilen bis zum Canyonrand habe ich 25 Minuten gebraucht, aber umkehren wollte ich einfach nicht. Aber so richtig hat mich der Canyon nicht vom Hocker gehauen.





    Leicht enttäuscht - ich hatte mir mehr davon versprochen - fuhr ich wieder zurück. Schon bei der Hinfahrt sind mir ein paar farbige Felsen aufgefallen und jetzt auf der Rückfahrt habe ich dort auch gehalten.





    Es war zwar auch nichts, was mich umgehauen hat, aber es war eine nette Ergänzung.


    Beim Campground bei einem Pond gab es zwei Hinweisschilder. Danach soll man Opale direkt bei einer Opalmine kaufen können. Dass man hier im Virgin Valley Opale findet, war mir nicht bekannt, erst später habe ich im Internet darüber etwas gelesen. Da ich in Australien schon einmal in Coober Pedy war und Opale gesehen und auch gekauft hatte, wollte ich mir die Opale hier auch einmal anschauen.


    Zur nächstgelegene „Opalmine“ sollten es nur 2,5 Meilen sein und zu der fuhr ich auch, es war die Opal Negra Mines. Als ich ankam, waren Pat und Scott Ryals - die Namen habe ich später erfahren - gerade dabei, ihre Sachen auf einen Pickup Truck zu laden. Die Saison war für sie vorüber. Ich wollte schon wieder fahren, da hat mir Pat gewunken, ich sollte doch ruhig kommen. Pat holte nach der herzlichen Begrüßung einen großen flachen Kunststoffkoffer aus einem Trailer und zeigte mir den Inhalt, es waren wunderschöne „schwarze Opale“, die ihr Mann, Scott, selber gefunden hatte. Später habe ich dann gelesen, dass es nur 2 Gebiete auf der Welt geben soll, an denen man schwarze Opale findet - in New South Wales, Australien und hier im Virgin Valley, Nevada. Sie sind daher auch besonders wertvoll und teuer, auch für mich. Ein Stück, das mir besonders gefallen hat, sollte 17000 $ kosten. Selbst bei dem guten Dollarkurs war mir das zu teuer. Kleine für mich fast unscheinbare Stücke sollten über 100 $ kosten. Das war ich nicht bereit auszugeben.


    Ich erfuhr, dass es viele Opalsucher in dem Gebiet gibt, und dass das Land alles in Privatbesitz ist. Es soll auch schon Ärger mit Besuchern gegeben haben, die versucht haben Opale schwarz zu finden. Sie sind wohl recht schnell vertrieben worden. Genaues wollte mir Pat nicht sagen. Aber wenn ich nach Opalen suchen wollte, es gibt ein paar Stellen, da kann man mit einem Permit nach Opalen suchen. Dafür hatte ich keine Zeit, denn ich wollte ja noch durch diese einsame Gegend fahren.


    Leider kann ich keine Fotos liefern, denn ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob von den Opalen Fotos machen durfte. Ich verabschiedete mich und fuhr auf der NV140 weiter nach Westen. Nach einigen Meilen durch diese fantastische Landschaft




    kam ich nach Oregon. Am Guano Rim ging es dann von der Hochebene 300 Meter über den Doherty Slide steil hinunter in das darunter liegende Guano Valley. Die Temperaturen waren hier auch wieder optimal, ca. 23 Grad Celsius.




    In Adel, einem kleinen Nest am Rande der Warner Mountains, fragte ich bei einer Tankstelle/Bar bei der "Bardame" nach den Roadverhältnissen, denn ich wollte auf der Twentymile Road bzw. Surprise Valley Rd. durch die Warner Mountains nach Fort Bidwell, California fahren. Die Auskunft, dass es sich um eine gute Gravelroad handelt und gut zu fahren ist, stimmte wieder. Auf Bardamen ist eben verlass.


    Meinen ursprünglichen Plan durch das Black Rock Gebiet im Nordwesten von Nevada zu fahren gab ich auf, denn ich kannte die Roadverhältnisse nicht und auf der Karte war es eine lange Fahrt auf Gravel-/Dirt-Roads. Dafür war es aber schon zu spät, das habe ich auch in der Bar erfahren. Es wurde ja schon früh dunkel und da wollte ich nicht mehr auf den Backroads unterwegs sein.


    Nach einer Coke fuhr ich durch die Warner Mountains weiter auf der guten Gravelroad nach Fort Bidwell.



    Nach Fort Bidwell ging es am Upper Alkali Lake nach Cedarville.



    Panorama:


    In Cedarville machte ich noch einmal eine kleine Pause. Der kleine Ort gefiel mir.





    Ich hätte in Cedarville übernachten sollen, vielleicht wäre mir dann eine teure Übernachtung erspart geblieben. Aber es war ja noch nicht so spät und bis Gerlach würde ich es allemal schaffen, sagte ich mir.
    Auch nach Cedarville führt die Strasse an ausgetrockneten Lakes (Middle und Lower Alkali Lake) vorbei. Auch sonst hat mir die Fahrt durch diese jetzt wieder einsame Gegend gefallen.



    In Gerlach, einem verschlafenen Ort (der vermutlich nur zum Burning Man Festival erwacht - Markus hat ja schon ausführlich darüber berichtet), gefiel es mir überhaupt nicht. Der Ort machte einen etwas schmutzigen Eindruck auf mich. Kurz nach Gerlach konnte man einen Teil der Black Rock Desert sehen.



    Ich fuhr auf dem Highway 447 weiter nach Süden. Die Sonne stand schon ziemlich tief und warf schon lange Schatten. Aber dadurch bekamen die Berge eine weiche Braunfärbung.



    Als ich den Pyramid Lake erreichte, war die Sonne gerade untergegangen, Schade, den Sonnenuntergang am Pyramid Lake hatte ich nur um ein paar Minuten verpasst. Ich fuhr weiter nach Fernley an der Interstate 80 und es war schon dunkel, als ich vor dem Super 8 Motel vorfuhr. Es war Freitag - das hatte ich nicht beachtet - und man machte den gleichen Blödsinn wie in LV, am Wochenende erhöhte man die Preise. Ich hatte keine Lust ein anderes Motel zu suchen und checkte ein. Zum Glück war das Zimmer sauber und groß genug.


    Danach fuhr ich noch zum Walmart und kaufte ein, Getränke waren mal wieder ausgegangen. Großen Hunger hatte ich nicht mehr und so holte ich mir von McDonald einen Hamburger mit Fries und fuhr zum Motel zurück. Bei einem Bier gab es zuerst den Hamburger mit den Fries. Dann habe ich die Bilder gesichert und Tagebuch geschrieben. Nachdem ich mich im Forum gemeldet hatte, ging ich ins Bett.




    Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt





    Vielen wird so ein Tag nicht gefallen, aber durch diese - für mich - grandiose Landschaft zu fahren, war schon toll. Ich kann Markus schon verstehen, dass er dieses Gebiet besonders gerne mag.

  • Hi Gerd


    In der Gegend gibt es wirklich ziemlich viel Landschaft. :gg:


    So öde wie sie manchmal wirkt, irgendwie strahlt sie aber auch eine Faszination aus. Besser kann ich das nicht erklären, Sorry.
    Mir geht es so ähnlich in den Everglades. Es hat einfach was. :!!

    • Offizieller Beitrag

    Es ist tatsächlich eine Landschaft, die mir auch gefällt, mich aber
    nicht vom Hocker haut.


    Aber so einen Opal hätte ich doch mal fotographiert, nachdem ich
    natürlich gefragt hätte.:!!

  • Puhhhh, diese Weite und Einsamkeit erschlägt einen ja fast :gg:


    Ich weiß nicht, ob ich mich in so absolut entlegenen und ja dadurch so gut wie gar nicht frequentierten Gebieten vom Teer runter getraut hätte. Da kann es ja wirklich dauern, bis mal jemand vorbei kommt.


    In Paradise Valley stehen aber ein paar nette ghostige Häuschen rum :!!

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