Lincoln State Monument, NM

    • Offizieller Beitrag

    Ich war schon einmal in Lincoln, aber das ist schon Jahre her. Wer sich für die damalige Zeit ("Wilder Westen") interessiert, für den lohnt es sich schon.


    Es gibt vom Lincoln County War noch weitere Internetseiten, sogar auf deutsch:


    http://www.wilder-westen-web.de/wk001.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lincoln-County-Rinderkrieg


    Seite auf englisch:
    http://www.legendsofamerica.com/NM-LincolnCountyWar.html

  • Nach dem Frühstück habe ich mich auf den Weg in die Berge gemacht, um ein wenig den "Billy the kid scenic byway" zu erkunden. Schon auf dem Weg nach Ruidoso hatte man einen schönen Blick auf den Sierra Blanca Peak mit dem südlichsten Skigebiet der USA, "Ski Apache".


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    In Ruidoso Downs habe ich dem Vitsor Center des Byways und dem Hubbard Museum of the American West einen Besuch abgestattet. Ganz nett und vor allem gut geheizt ;)


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    Die freiwillige Feuerwehr steht löschbereit am Tresen ;)


    Im Visitor Center kann man sich ein Filmchen über den Byway und die Geschichte von Billy the Kid anschauen - das heißt könnte man, wenn die anwesende Dame denn mit der Technik klar käme ;)


    Also bin ich ohne Film weiter gefahren nach Lincoln. Hier tobte in den 60er Jahren der Lincoln County War, in dessen Verlauf Billy the Kid berühmt-berüchtigt wurde, weil er einen Sheriff erschoss. Wobei er allerdings selbst von einem Richter als Hilfssheriff vereidigt worden war und das Opfer, Sheriff Brady, vorher selbst mit seinen Männern einen unbewaffneten erschossen haben sollen. Alles ziemlich verworren und ein "schönes" Beispiel für Geld- und Machtgier, Korruption und Gewalt in der damaligen Zeit. Billy the Kid wurde später seinerseits von Pat Garrett erschossen.


    Ohne diese Geschichte wäre das Örtchen Lincoln sicher längst eine Geisterstadt, nachdem die Bahnlinie das Örtchen ignorierte und auch dier County Sitz längst woanders ist. So ist das ganze Örtchen ein "National historic Sight" und lebt von den Touristen.


    In dem kleinen Museum gibt es eine Recht gut gemacht Ausstellung über den County War und diverse der Schauplätze kann man im Ort besichtigen.


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    In diesem Saal wurde Billy the Kid zum Tode verurteilt, konnte jedoch vor Vollstreckung des Urteils fliehen. Als besonderes "Highlight" kann man ein Einschussloch in der Wand besichtigen, das entstand, als er sich den Weg freischoss.


    In der anderen Hälfte des Gebäudes findet sich der Sitzungssaal der Freimaurerloge.


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    Und im Erdgeschoss darunter lag der Saloon. Praktisch!


    Leider waren die meisten anderen Gebäude, die man angeblich besichtigen kann an diesem Tag (oder dauerhaft?) geschlossen, so dass ich nur noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht und das Kirchlein besichtigt habe.


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    In der Kirche bekam ich mit, wie sich ein junges Paar darüber unterhielt, unbedingt hier heiraten zu wollen. Wegen der Geschichte und weil die Kirche so wunderschön sei.
    Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und sicher auch darüber, ob es ein gutes Omen ist, an einem Ort zu heiraten, der durch Morde und Schießereien bekannt geworden ist.

  • Dann fuhr ich weiter nach Old Lincoln. Die Häuser sollen noch fast alle so stehen, wie zur Zeit des Lincoln County War.


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    Der Lincoln County War (1876-1879) war eine der blutigsten Auseinandersetzungen des Westens. Es gab praktisch kein Gesetz. Es ging bei dem Krieg um wirtschaftlich Interessen. Unter anderem hat sich hier auch Billy the Kid bei dem Lincoln County War beteiligt.


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    Es gibt einen sehr interessanten Film (ca. 20 Minuten), der die Ereignisse schildert.


    Lincoln ist ein State Monument und kostet 5 $. Dafür kann man sich auch ein paar Gebäude, Kirche von innen anschauen. Dafür müsste man viel Zeit mitbringen, denn es gibt sehr viel zu lesen und ansonsten lohnt es sich nicht. Aber wie gesagt, den Film sollte man sich anschauen.

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  • Am nicht sehr stark frequentierten US Highway 380 liegt einer von New Mexicos verborgenen Schätzen, die Town of Lincoln. Seit dem Lincoln County War (1871-1881) hat sich die Stadt kaum verändert. Manche Historiker betrachten sie als die „most authentic old west town“ in den heutigen USA. So manche Persönlichkeit, darunter Billy the Kid, sorgte dafür, dass die kleine Ortschaft ihren Weg in die Geschichtsbücher fand. Lincolns Geschichte beinhaltet die zweifelhafte Auszeichnung, die gewalttätigste Stadt im westlichen Amerika gewesen zu sein. Präsident Rutherford B. Hayes bezeichnete die Straße durch den Ort einst als „the most dangerous street in America“. Es ist eine Geschichte voll mit Ehrgeiz, Habgier, Korruption und Gewalt, bis hin zu politischen Intrigen, mit Auswirkungen bis in die Hauptstadt Santa Fe und mit Schlagzeilen im ganzen Land.


    Obwohl Billy the Kid die heute berühmteste Person in der Stadt war, hat er in der Geschichte des Lincoln County War nur eine Nebenrolle. Der Krieg war ein kapitalistischer Kampf der 1877 begann, als ein wohlhabender Engländer namens John H. Tunstall die Möglichkeit ergriff, ein Handelsgeschäft in Lincoln zu gründen und damit der L.G. Murphy and Company die bisherige Monopolstellung streitig machte. Murphy und sein junger Protegè James J. Dolan wurden von einigen mächtigen Politikern, welche in das Unternehmen investiert hatten und deren Vertretern vor Ort, eine Gruppe von Revolverhelden, bekannt als „The Boys“ unterstützt. Tunstall bezahlte seine Bemühungen schon bald mit seiner Ermordung. Seine Verbündeten, darunter Alexander McSween, Billy the Kid und der Rinderbaron John S. Chisum wollten Rache und formten ihren eigenen Arm des Gesetzes, „The Regulators“. Die Einwohner von Lincoln County entschieden jeder für sich für eine Seite und schnell regierte die Anarchie.


    Bei all den Morden, Diebstählen, Zerstörungen und anderen Straftaten, die während des Lincoln County War stattfanden, gab es nur einen einzigen, der jemals verurteilt und eingesperrt wurde. William H. Bonney, alias Billy the Kid wurde wegen Mord an Sheriff Will Brady zum Tode verurteilt. Er sollte am 13. Mai 1881 gehängt werden, doch er flüchtete spektakulär am 28. April 1881 aus dem Justizgebäude und tötete dabei zwei Wachen.


    Heute täuscht Lincolns malerische und idyllische Lage über die gewalttätige Vergangenheit hinweg. Das Lincoln State Monument, ein National Historic Landmark, unterhält heute 16 Stein- und Adobebauten aus der damaligen Zeit und ermöglicht es den Besuchern in den Fußspuren von Billy the Kid, Sheriff Pat Garrett, Kid Carson, John Chisum und General John J. „Blackjack“ Pershing zu spazieren. Es gibt 6 Museen zu besichtigen und ein Großteil der Stadt sieht heute noch so aus, wie zur Zeit des Lincoln County War.


    Los geht meine Erkundung im Visitor Center am Ortseingang.



    Hier schau ich mir einen guten Film an, der die Geschichte des Ortes nochmal ausführlich präsentiert.




    Die Kontrahenten!




    Die Protagonisten der Geschichte.




    Und natürlich Er! William Bonney alias Billy The Kid.






    Die historischen Stätten sind entlang der Hauptstraße zu besichtigen.


    Es ist kein Problem die gesamte Stadt zu Fuß zu besichtigen. Mein Auto lasse ich am Visitor Center stehen.











    Es gibt auch einige Souveniershops.



    Huch!











    Das Courthouse Museum und der Murphy Dolan Store. Aus diesem Gebäude ist Billy the Kid damals geflohen.




    Auch hier ist ein Visitor Center. Für diejenigen, die von der anderen Seite in den Ort kommen. :gg:







    Ein Einschussloch! Angeblich von Billy the Kid während seiner Flucht!



    Überall sind interessante Geschichten zu lesen.




    Der Gerichtssaal.




    Die Original-Fußfessel des Ausbrechers, sie wurde ihm erst in Tularosa abgetrennt.




    Die Rückseite des Gebäudes. Hier erschoss The Kid auf seiner Flucht Mr. Bell.





    Ein Theaterset. Hier wird die Geschichte nachgestellt. Leider ist derzeit keine Aufführung.





    Dr. Woods House. Auch hier kann man rein.








    Ich halte mich viel länger in Lincoln auf, als ich eigentlich vorhatte. Mir gefällt dieser geschichtsträchtige und heute so friedliche Ort unglaublich gut und ich kann mich richtig in die damalige Zeit zurück versetzen. Sowas mag ich. ;;NiCKi;:


    Der Stein des Anstoßes, der Laden von John H. Tunstall.




    Hier sind auch seine Privaträume zu besichtigen.







    Hier sind auch Briefe (Kopien) von Billy the Kid ausgestellt.






    Mein wirklich ausführlicher Rundgang dauerte etwa 3 Stunden. Muss man aber nicht ganz so ausführlich machen. Auf jeden Fall hat mir der Besuch irrsinnig Spaß gemacht und ich kann nur jedem empfehlen, den kleinen Ort Lincoln mit in die Planung eines Besuches von New Mexico zu nehmen. :!!


    Die Geschichte des Lincoln County Wars wurde im übrigen auch verfilmt. Kein geringerer als John Wayne spielt die Rolle des Rinderbarons Chisum .

  • Cool - sehr interessant. Danke fürs Zeigen. Das sollte ich in meine Texas-Südwesttour 2017 ;) einplanen. :!!

    Freut mich, wenn ich Anregungen geben konnte. =)


    Klasse, Martin.


    Danke :!!

    Gerne! :!!


    Zeit is worn....

    Gab eh schon einen Thread... :schaem:


    Ich folge den Billy-the-Kid-Trail und damit deinen Spuren

    Cool! Komme mir grad vor wie ein Westernheld. :gg:

  • Wärs dann nicht Zeit für ein neues Avatar? So zum Beispiel?

    ;;MaSn;; Nääääää! Niemals! Gefällt Dir mein Avatar nicht mehr? ;,cOOlMan;:


    Aber vor allem Dankeschön für den tollen Beitrag von Lincoln, jetzt haben wir den Thread endlich mit tollen Fotos und Infos gefüllt bekommen

    Gerne!

  • Lincoln ist Billy the Kid Land. „Wanted“ hängt im Souvenirladen rum. Käuflich zu erwerben als Blechschild. Das ganze Städtchen lebt davon scheinbar. Wer sich für die Geschichte interessiert, kann dort einiges lernen. Per Filmvorführung oder im Museum, dem ehemaligen Tunstall House. Oder einfach hier nachlesen.

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    Das Museum kostet ein paar Dollar Eintritt, aber das lohnt sich. Und hier steht man dann auch vor dem einzigen Fotos, das es von Billy gibt. Halt nein, da ist doch im Jahr 2015 ein weiteres Bild aufgetaucht. Der Bild, für das auf einem Flohmarkt zwei Dollar bezahlt wurden, hat dem glücklichen Käufer ganze fünf Millionen Bucks eingebracht. Das Foto soll in Fort Sumner entstanden sein. Manno, vielleicht hätten wir gestern, als wir durch Fort Sumner sind und die Stadt fast völlig ignoriert haben, stattdessen mal besser alte Scheunen oder Dachböden inspiziert. ;)


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    Wir haben noch ein paar Bilder in Lincoln geknipst, sieht ganz pittoresk aus. Und das Tor zur Diamond D Ranch mit der phantasievollen Verzierung.

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