Tour de Utah

Zitat

Original von Westernlady
...ich hab auf mein Bauchgefühl gehört...

So mache ich's auch immer.
Bin damit bisher ganz gut gefahren. Unnötige Risiken müssen nicht sein, lieber verzichte ich mal auf was.

Hallo aus Amerika,

vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen. Mir fehlt grade die Zeit, jedem individuall zu antworten. Ich hoffe, ihr seht mir das nach. Wenn's Euch gefällt, dann mache ich so weiter!

HEUREKA, war das ein Tag wieder!
Doch bevor es wieder zu den roten Steinen geht, erst mal eine Hommage an Green River.

Das hier ist sozusagen ein Teil der „Altstadt“:

Hier eine der Kirchen:

Alte Gebäude überlässt man ihrem Schicksal und baut woanders neu. Denn eines haben die Leute von Green River in Hülle und Fülle: PLATZ!

Die Feuerwache. (Ich hoffe, dass sie die museumsreifen Fahrzeuge deshalb draußen parken, damit für die modernen Feuerlöschfahrzeuge in der Halle Platz ist.)

Der Bahnhof. (Fehlt nur Gary Cooper wie in „High Noon“)

Wie die meisten Orte in den USA wird der Hausberg mit dem Anfangsbuchstaben des Ortsnamens geschmückt:

So und nun wieder zurück zum heutigen sehr langen Tag, bin erst in der Nacht um halb Zehn ins Motel zurückgekehrt!

Zunächst nahm ich wieder die Straße nach Hanksville. Dort traf ich seltsame Geschöpfe:

Dann fuhr ich weiter, diesmal aber nach Westen und kam an der "Ghost Town" Giles vorbei. Um dort hin zu kommen musste ich durch eine Furt im Fremont River fahren:

In Giles fand ich aber nur noch eine antike pittoreske Kartoffelerntemaschine vor, sonst war da nichts mehr zu sehen.

Weiter ging's zum Factory Butte. Dort machte ich mich auf die Suche nach einem winzigen Arch, den Silke in ihren Lonely Roads Reisebericht erwähnt hatte, und der besonders schön den Factory Butte einrahmen soll. Leider habe ich ihn nicht gefunden. Ich hätte mir doch besser die Beschreibung ausdrucken und mitnehmen sollen. In der Gegend wimmelte es aber von schönen Motiven und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren. Jede Menge winziger Arches, Moqui Marbles, Felsen aller Art.

Das Sonnenlicht war aber nicht ganz optimal und so hörte ich erst mal auf und beschloss, heute Abend auf dem Heimweg noch einmal vorbeizuschauen.

In Caineville bog ich ab auf die Cainville Wash Road zum Cathedral Valley. Auch so ein Tipp von Silke. Dafür nochmals herzlichen Dank!

Ob ich das wohl ohne Allrad-Antrieb schaffen würde? Ich wollte einfach mal sehen wie weit ich komme und bei der ersten kritischen Stelle umdrehen. Die ersten 4 Meilen ließen sich gut an. Wunderschön farbige Badlands säumten meinen Weg. Die Straße war gut zu fahren.

Doch die nächsten 3 Meilen hatten es dann in sich. Es ging auf und ab. Eine Wash-Durchfahrt folgte der nächsten. Die Straße bestand fast nur noch aus Felsstufen. Zwischendrin befahl mir die Vernunft, umzudrehen. Aber die Neugier war größer und hat gesiegt. Man meint ja immer: „Gleich muss es besser werden, nur die eine Kuppe noch!“ Und so war dann auch wirklich. Nach diesem Stück war der Rest ein Kinderspiel und ich kam wieder gut voran. Auf der letzten Meile kamen noch ein paar üble sandige Passagen, aber so kurz vor dem Ziel war ich so euphorisch , daß ich das Gaspedal durchdrückte und mit Schwung diese Hürde auch noch nahm. Ich bin ganz begeistert von meinem Ford. Der geht mit mir durch dick und dünn wie nix!

Nach etwa 75 Minuten auf der Dirt Road hatte ich damit mein Ziel erreicht.
Zuerst steuerte ich zum Glass Mountain. Ein kleiner Hügel aus kristallinem Gips. Sieht toll aus:

Daneben stehen dann der "Temple of the sun" und der "Temple of the moon"! Wunderschöne riesige Reste einer Erdschicht von der Konsistenz eines Streuselkuchens! Man muss nur den Finger dranhalten, dann zerbröselt alles. Ich schätze mal die stehen da noch höchstens 20.000 -30.000 Jahre, dann sind sie weg. Wer sie also noch selber sehen will, sollte sich beeilen.

Hier entstehen gerade weitere Tempel. Für Nachschub ist also gesorgt:

Nachdem ich die beiden Tempel ausführlich begutachtet und umrundet hatte, machte ich mich wieder auf den Rückweg. Dabei versperrte mir eine Herde Rindviecher den Weg! Hey, weg da! Aber die dachten nicht daran zu weichen. Einer der Cowboys winkte mir dann zu, ich soll einfach in die Herde hineinfahren, was ich dann auch tat. Und siehe da, wie Moses das Rote Meer, so teilte ich die Kuhherde. So einfach geht das.

Wieder auf Teer angekommen machte ich erst mal ein Picknick und aß meine mitgebrachten Sandwiches. Es war schon 18 Uhr und ich hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Ha! Wer denkt schon ans Essen, wenn er durch solche Gegenden fahren darf?

Dann war das Abendlicht reif für eine zweite Fotosession beim Factory Butte:

Bis zum letzten Sonnenstrahl blieb ich dort. Dann erst machte ich mich auf den Heimweg nach Green River. Kurz hinter Hanksville grüßte noch einmal der Factory Butte in voller Schönheit. Wann werde ich ihn wohl jemals wiedersehen?

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Original von Thomas
Ich fand Green River letzten Sommer auch klasse, nicht so überlaufen wie Moab

Ja wunderschöne Bilder, wir müssen unbedingt nochmal in die Ecke

Danke Johannes und Gute Nacht

Thomas, vielen Dank! Ich wandle ja auch u.a. auf Euren Pfaden, sonst wäre ich wohl nie zum Black Dragon gekommen!

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Original von desert-Gerd
Einfach toll, wenn ich nicht schon etwas anderes vorhätte, könnten ich die so übernehmen.

Ein Lob von Dir ehrt mich natürlich besonders. Vielen Dank!
Aber nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise und nach 2 X New Mexico solltest Du vielleicht Utah mal wieder in Erwägung ziehen?!?!