Die Flucht vor dem Regen

Danke, für das viele Lob.

Beim Angel Peak war ich jetz schon drei Mal, 2 X morgens und jetzt am späten Nachmittag und ich finde es immer noch interessant. Beim nächsten Mal müsste man versuchen auch mal unten reinzufahren, ist bestimmt auch toll.

@Ganimede
ich war bei mehreren Senic Points an der Rim-Road, die in einem Halbkreis von Süden nach Osten führt fast bis zum Angel Peak.

Bei so viel Lob werde ich versuchen, heute noch einen Tag einzustellen. Ich denke, dass vielleicht für einige etwas dabei ist, wo man auch hinfahren könnte.

Freitag, 21.09.2007

Auch heute wieder früh aufgestanden. Beim Frühstück habe ich mir überlegt, zu welcher Wilderness ich fahren wollte. In der Umgebung von Farmington gibt es drei Wilderness Areas: Bisti Wilderness Area, De-Na-Zin Wilderness Area und die Ah-Shi-Sle-Pah-WSA.
Da ich schon in Bisti und De-Na-Zin war, stand mein Entschluss fest - ich suche bzw. fahre zur Ah-Shi-Sle-Pah-WSA. Vom BLM Officer habe ich erfahren, dass der beste Weg dort hin über Bloomfield, der US550 und dann entweder auf der 57 oder 7800 zu dem Gebiet führt. Also habe ich diese Route genommen und bin auf der US550 bis zur 7800 gefahren und dort abgebogen. Die Fahrt war unproblematisch, die ersten paar Kilometer der 7800 waren sogar asphaltiert. Selbst mit einem Pkw müsste man bis zur Ah-Shi-Sle-Pah-WSA fahren können - allerdings nicht bei Regen. In der Karte ist die Route von der US550 zur Ah-Shi-Sle-Pah WSA dargestellt:

Nach ca. 21,7 km kommt ein Cattle Guard und da der BLM Officer mir den genauen Einstieg leider nicht sagen konnte, habe ich Red Devil ca. 650 m hinter dem Cattle Guard abgestellt, siehe auf der Karte "TH zu Badlands".

Da es schon recht warm war, habe ich mir 3 Liter Wasser eingepackt, meinen Fotorucksack aufgesetzt und bin den Fotoapparat schon in der Hand haltend querfeldein nach Westen gegangen. Ich habe mir eine kleine Anhöhe ausgesucht. Von dort hoffte ich, etwas von dem Gebiet sehen zu können. Nach ca. 300 m ging es etwas aufwärts und als ich über die Anhöhe schauen konnte, war ich sprachlos. Etwas unter mir begann die Wilderness. So weit das Auge sehen konnte nur Badlands, flach und mit Washs und winzigen kleinen Schluchten durchzogen, einfach überwältigend. Es war ein fantastischer Kontrast, eben noch Grasland und dann nichts mehr außer Badlands. Von der Gravel Road ca. 300 m entfernt war davon nichts zu sehen.

Richtung Südwesten konnte man schon ein paar Hoodos erkennen, allerdings noch sehr klein, also bin ich nach Südwesten gegangen und bald in einen Wash abgestiegen. Er sah ziemlich trocken aus, aber als ich unten ankam musste ich leidvoll feststellen, dass es hier gestern geregnet hatte. Meine Schuhe wurden schnell schwerer, und ich zog es vor etwas oberhalb bzw. am Rand des Wash weiterzugehen. Dann kamen auch bald die ersten Formationen und Hoodos und ich kam in einen richtigen Fotografierrausch. Hier ein paar Aufnahmen davon:

Es ging immer weiter durch den Wash und meine Schuhe wurden, da es immer wieder feuchte Stellen gab, immer schwerer, denn ich fand es mühsam, den Lehm immer wieder abzukratzen. Mir kam der Spruch in den Sinn „Don’t drive when it is wet!“ Hier könnte man fast sagen „Don’t walk……… Im Fitnessstudio muss man fürs Laufen mit Gewichten an den Füssen viel Geld bezahlen. Hier hatte ich es gratis.
Auch die Sonne brannte unaufhörlich herunter, es waren mittlerweile über 80 Grad F, das war mir schon fast zu warm. Ich bewundere diejenigen, die noch bei über 100 Grad F große Wanderungen machen. Trotzdem ging und fotografierte ich weiter:

Auf freier Fläche stand ein einsamer Hoodoo:

Es gibt viel zu erkunden, daher auch einige parallele Wash erkundet:

Versteinertes Holz gab es auch zu sehen:

Auch mal in einen Quer-/Verbindungs-Wash geschaut:

Map mit ein paar Wegepunkten:

Nach 4,5 Stunden herumlaufen war kein Wasser mehr vorhanden. Es war mir noch nie passiert, dass das Wasser so schnell weg war. Ich bin mir fast sicher, dass es die Hälfte nicht bis zum Magen geschafft, ist wohl unterwegs verdunstet. Ich machte mich also auf und ging zum Red Devil zurück. Dort angekommen, habe ich erst einmal einige Zeit verbracht, meine Schuhe zu säubern.
Ich überlegte was ich jetzt machen sollte, Wasser war keins mehr vorhanden, also musste ich auf jeden Fall etwas besorgen. Sollte ich dann wieder zurückfahren? Nein, der erste Eindruck war so überwältigend, das soll es für heute gewesen sein. Ich werde bestimmt noch einmal hierher zurückkommen und weitere Teile erkunden. Also fuhr ich erst Mal nach Bloomfield. Unterwegs habe ich noch ein paar Fotos gemacht, hier eins davon:

In Bloomfield musste ich erst einmal meinen Wasservorrat auffüllen und eine kurze Pause machen. Dann standen als Alternative noch Arches auf dem Programm, nördlich von Aztec. Den Anasazi Arch habe ich ausgelassen auf anraten des BLM Officer. Grund: 2 kleine Kletterpartien 2,5m und 4 m. Er sagte: Wenn was passiert, liege ich möglicherweise tagelang dort. Der Arch wird nicht so häufig besucht. Man sollte dort zumindest mit 2 Personen hingehen. Also habe ich den Rat befolgt.

Aber es gibt noch mehrere Arches zu sehen. Als erstes fuhr ich zum Petroglyph-Arch. 1 Meile nach Aztec auf der US550 Richtung Durango ging es auf die 173. Nach ca. 11 Meilen ging es links ab zum Petroglyph-Arch. Die Petroglyphs sind eher bescheiden.

Nach einem kurzen Aufenthalt ging es wieder zurück zur US550, dann weiter nach Norden, um zum Arch Rock zu gelangen. Der Weg dorthin: 4 Meilen nach Aztec rechts auf die Hart Canyon Road (CR 2770). Nach ca. 6,1 Meilen links abbiegen einen kleine Hügel hinauf, nach 0,7 Meilen an einer Weggabelung links halten, nach weiteren 0,5 Meilen rechts zum Arch Rock. Auch hier habe ich mich nur kurz aufgehalten und ein paar Fotos gemacht:

Dann ging es wieder zur US550 zurück und weiter zum Octopus Arch, der Weg dorthin: 9,3 Meilen nach Aztec geht es rechts ab auf die CR 2390, nach 0,6 Meilen ein 3-Weg-Stop, hier geradeaus, nach 1,5 Meilen den 2. Abzweig rechts nach einem Cattle Guard. Nach 1,5 Meilen kommt man zu Sandsteindünen, hier das Auto abstellen. Nach ca. 300 m ist der Arch erreicht. Aber ohne GPS hätte ich lange gesucht, er liegt sehr versteckt.

Nach einem etwas längeren Aufenthalt dann nach Aztec zurückgefahren. Zeitmäßig hatte ich noch etwas Zeit, so dass ich noch die Aztec Ruins NM anschauen konnte. Von einem früheren Besuch war mir noch in Erinnerung, dass die Anlage nicht sehr groß ist. Das interessante ist die rekonstruierte Kiva (Great Kiva), dass das älteste und größte Gebäude dieser Art ist.

Auf dem Weg ins Hotel nach ein paar Vorräte eingekauft und den KFC ausprobiert.

Nach diesem ereignisreichen Tag noch schnell die abendlichen Routinearbeiten erledigt. Ich Glaube, ich war an diesem Abend sogar im Forum unterwegs, aber genau weiß ich das nicht mehr. Dann noch Wetternachrichten angeschaut, die für morgen wieder schlechtes Wetter vorher sagten. Im südlichen Utah soll es mächtig und viel geregnet haben und das zieht jetzt nach Osten, also in meine Richtung.
Da ich schon in Bisti und De-Na-Zin war, habe ich mich entschlossen nach Westen (Richtung Page) zu fahren, da es dort wieder besser werden sollte.

Danach sind mir fast von alleine die Augen zugefallen.

Zitat

Original von Lal@
Ich hab mir in diesem Jahr vorgenommen, auch mal zum Sonnenuntergang irgendwo in der Landschaft zu sein und nicht gerade beim Abendessen...
Da ich den einen oder anderen Tag in Farmington verbringen werden, mach ich auf jeden Fall einen Abstecher zum Angels Peak...
Tolle Fotos...

Frage: Wie genau hast du den Mond geknipst? Mit welcher Blende,Belichtungszeit uswusw...
Wenn ich sowas mache, ist immer ne grellweisse Kugel zu sehen. Hab mich aber auch noch nie danach erkundigt, was mir hier gerade einfällt und ich hiermit tue....

Hier die Daten für die Mondfotografie:

Objektiv: 400 mm (Zoom 100-400 mm)
Blende: 5,6
Belichtungszeit: 1/160 s
ISOSpeed: 100 ASA