Seniorenreise in den wilden Westen (live)

  • Hallo Ernst,
    ich habe jetzt endlich die letzten Tage nachgelesen. Deine Aufnahmen aus dem Aquarium gefallen mir sehr gut :!!.
    Schade, dass die fast 6 Wochen USA jetzt vorüber sind. Aber gut, dass die Heimreise problemlos war.
    Ihr seid ja wirklich eine ganz tolle Tour gefahren, danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, so regelmäßig live darüber zu berichten :clab: :clab: :clab:.
    Gutes Eingewöhnen!


    Gruß
    Gundi

  • Nun sind wir schon seit fünf Wochen wieder zuhause und so der guten Ordnung halber möchte ich bei meinem kleinen Reisebericht - wie es sich gehört - noch zu einem einigermassen geordneten Abschluss und zu einem vorläufigen Fazit kommen. ;)


    Carpinteria – Los Angeles – Emmental 11 und 12.. Juni 2010 / 38. und 39. Tag


    Wir nahmen es ruhig an diesem letzten Morgen in den USA, ja so ruhig, dass wir fast zu spät in den Frühstücksraum kamen. Um 09:30 Uhr waren die beiden Senioren die Letzten die es sich schmecken liessen. Wir hatten aber auch genug Zeit, denn wir hatten – ohne Aufpreis – den Checkout im Holiday Inn bis 13:00 Uhr verlängern können.


    Nun kam das Schlimmste, das Packen unserer Koffer für die Heimreise. Bald konnte man in unserem recht grossen Zimmer kaum noch irgendwo stehen, denn überall waren unsere Sachen verstreut. :rolleyes:



    Den grösseren Koffer wollten wir als Fly and Rail-Gepäck aufgeben also sollte er voll bis zur Limite von 32 Kilo gepackt werden. Für CHF 20.00 kann man bei der nächsten grösseren Bahnstation, die bei uns sieben Kilometer entfernt ist, eine Adressetikette erwerben und dann hat man nach dem einchecken dem Gepäck adieu sagen und es dann einen Tag nach der Ankunft zuhause bequem an der betreffenden Bahnstation abholen. Eine gute Lösung, die das mühsame Kofferschleppen auf der letzten Reisetappe erspart. =)


    So um halb ein Uhr waren wir dann endlich reisefertig und es ging zum letzten mal ans verstauen des Gepäcks im Auto. Irgendwie waren wir irritiert, die hintere Sitzbank schien so leer und der Kofferraum machte so einen aufgeräumten Eindruck. Komisch! ?(


    Über den HWY 101 ging es bis Oxnard wo wir auf den HWY 1 wechselten der dem Pacific nach führt. Bei ausgezeichnetem Wetter gab es natürlich noch einmal verschiedene Stopps- Herrschte zuerst nur mässiger Verkehr wurde er immer intensiver je näher wir Santa Monica kamen. Eigentlich wollten wir dort noch einmal auf einem der grossen Parkplätze eine halbe Stunde pausieren, ehe wir uns in das Freewaygewühl von Los Angeles stürzen. Doch denkste, die Parkplätze waren zwar ziemlich leer, acht Dollar für eine halbe Stunde zuviel. Da nützte es nichts dass der Typ an der Kasse mir erklärte dafür könne ich ja den ganzen Tag dort parkieren! :pipa: Also fuhren wir auf dem Freeway im Stop and go-Verkehr Richtung Airport, resp. Autorückgabe, wo wir etwa 15:45 Uhr eintrafen. Unter normalen Bedingungen muss man vom Beginn der I 10 bei Santa Monica über die I 405 South wohl keine zwanzig Minuten rechnen, denn wir benötigten trotz starkem Verkehr bloss eine gute halbe Stunde.


    Die Autoabgabe war eine Sache von fünf Minuten. Der Angestellte der den Wagen entgegen nahm war so begeistert vom Angebot unsere Wal-Mart Eisbox zu übernehmen, dass er gleich unsere beiden Koffer - der schwerere wog 31 Kilo - in den wartenden Bus wuchtete. Wir mussten bloss aufpassen, dass nicht noch etwas von unseren Habseligkeiten im Auto blieb. Gut, die drei Snickers die wir vergassen waren zu verschmerzen!


    Doch auf der Fahrt mit dem Shuttlebus zum Terminal musste ich im vollbesetzten Bus feststellen, dass ich etwas mitgenommen hatte das mir nicht gehört. Das war im Moment als der Fahrer fragte ob noch irgendwer einen Autoschlüssel bei sich habe. Ein Griff in die Taschen, ein halblauter Fluch (in English) und ein oller Mann aus dem Emmental machte von zuhinterst im Bus einen Spiessrutenlaufen zum Fahrer um das Ding abzugeben, das er fünfeinhalb Wochen lang wie eine teure Kostbarkeit gehütet hatte. :schaem: Gehütet weil leider nur ein einziger Schlüssel im Wagen war.


    So langten wir kurz nach vier Uhr im International Terminal von LAX an. Herrschte in den Vorjahren hier ein grosses Chaos schien nun alles ganz aufgeräumt. Gegenüber den Vorjahren ist das einchecken in LAX nun problemlos. Nichts mehr mit dem hin- und her bei den Koffern. Für das einchecken benötigten wir kaum 10 Minuten. Auch bei der Sicherheitskontrolle kein Chaos und schon bald sassen wir in der Business Lounge der Star Alliance. :)


    Mit einem – oder waren es sogar mehrere – Gläschen Wein, einem Kaffee und natürlich einigen Häppchen überbrückten wir die Wartezeit bis zum Abflug um 19:25 Uhr. :prost:


    Um 19:43 Uhr Ortszeit hoben wir in LAX ab. Nach einem guten Essen begleitet von etwas Flüssigem stellte ich den Sitz auf "Sleep" und bald war ich für lange Zeit im Reich der Träume. habe ich lange und ausgiebig geschlafen. Ja, man musste mich fast wecken, damit ich den Imbiss vor der Landung nicht verpasste.


    Dank einem günstigen Jetstream waren wir um 15:11 statt um 15:45 Uhr in Zürich. Anschliessend ging es per Bahn an unseren Wohnort, den wir um 18:55 Uhr erreichten. Unsere Nachbarin, die während unserer Abwesenheit zu Haus und Garten geschaut hat empfing uns am Bahnhof und fuhr uns die kurze Strecke nach Hause. Geamthaft gesehen zwar eine lange, aber eine problemlose Heimreise.


    Und bei einem so netten Empfang zuhause ist die Rückkehr ins enge Tal auch etwas leichter.



    Gefahren bis LAX: 137 km





    Fazit


    Es war erneut eine tolle Reise die wir machen durften und trotz unserem Alter von 74, bzw. 75 Jahren gab es keine Probleme. =) Natürlich machten wir nicht mehr solche Monsteretappen wie vielleicht noch zehn Jahre zuvor. Wir nahmen das Ganze ruhiger, morgens waren wir kaum vor neun Uhr unterwegs und am Abend schauten wir, dass wir rechtzeitig in unserer Unterkunft waren.


    So gesehen sehe ich kein Hindernis wenn jemand mit unseren Jahrgängen eine solche Reise macht. Voraussetzung ist höchstens, dass man über ein wenig Erfahrung mit dem Reisen in den USA haben sollte.



    Routenwahl


    Die Umsetzung der geplanten Route bot keine Schwierigkeiten. Natürlich mussten wir wieder einige Punkte zurückstellen, aber das ist anderen USA-Reisenden auch schon passiert.
    Gerd (Desertgerd) und Markus (Nevadaman) gaben uns viele wertvolle Hinweise für den Bereich südliches Idaho und nördliches Nevada. Hier hätten wir eindeutig mehr Zeit benötigt als uns zur Verfügung stand, denn diese Gegend ist eine separate Reise wert.



    Wetter


    Betrachte ich es gesamthaft, so hatten wir eigentlich fünfeinhalb Wochen ideales Wetter. Bewusst hatten wir am Anfang den südlichen Teil gewählt. In Südkalifornien, Arizona und Utah waren die äusserlichen Bedingungen geradezu ideal. Nicht zu heiss und nicht zu kalt, einfach richtig. So konnten auch wir einige nicht zu anstrengende Wanderungen und Besichtigungen machen.


    Später gegen Norden im Yellowstone und Süd-Idaho erwischten wir dann eine kleinere Schlechtwetterperiode. Mit entsprechender Bekleidung bot das aber keine Probleme. Immerhin war es so, dass wir nun an einem einzigen Tag – unserem Hochzeitstag – tatsächlich schlechtes Wetter hatten. Ich rätsle noch immer darüber warum es ausgerechnet an diesem Tag so war.



    Unterkunft


    Von zuhause aus vorreserviert hatten wir in La Jolla, im Monument Valley, in Escalante und in West Yellowstone. Die übrigen Übernachtungen haben wir unterwegs, zwei bis drei Tage vorher reserviert. In der Regel waren es Kettenhotels wie Best Western, Wyndham etc.


    Privat 4 Übernachtungen
    Best Western 12
    Comfort Inn 5
    Quality Inn 4
    Super 8 3
    Holiday Inn 2
    Days Inn 1
    Trail Riders Tombstone 1
    The View MV 1
    Padre Escalante 2
    Inca Inn Moab 2


    Weil in Escalante das Circle D ausgebucht war mussten wir auf das Padre Motel ausweichen. Hierzu bin ich noch einen separaten Bericht schuldig. Vorweg nur eines: Den nicht ganz bescheidenen Preis den wir bezahlt haben steht zur gebotenen Leistung in einem nicht unbedingt positiven Verhältnis.



    Auto


    Bestellt hatten wir wie in den beiden Vorjahren über http://www.usa-reisen.de einen Standard-SUV 4WD von National. Früher hatten wir immer direkt bei AVIS gebucht doch zweimal hatten wir Probleme bei Mieten über 30 Tage so wollten sie z.B. vor drei Jahren sogar zweimal den Einwegzuschlag von 500 $ verrechnen. Mit USA-Reisen und National hatten wir bisher keine Probleme.


    Die Choice Line von National in Los Angeles war bei unserer Ankunft auch gar dürftig bestückt. Ich beharrte jedoch auf einem Vierrad-angetriebenen Fahrzeug. Also versprach man mir einen solchen aufzutreiben und nach einer Weile erschien der National-Mitarbeiter tatsächlich mit einem Jeep Cherokee Laredo 4x4. Ich vermutete, dass dieser bei Alamo aufgetrieben wurde. Mir egal, das Fahrzeug hatte etwas über 8'000 Meilen, sah sauber aus, hatte Reserverad und Werkzeug und als Dank für die Bemühungen wechselte noch ein kleines Scheinchen den Besitzer. Allerdings hatten wir nun nach der verspäteten Ankunft noch einmal eine gute Stunde versäumt.


    Obschon ich nun einen 4x4 hatte war ich zuerst doch nicht so glücklich darüber denn alles lief elektronisch. Da gab es keinen Schalter für Low und den Vierradantrieb, alles lief elektronisch ab. Über das DA-Forum machte ich mich noch etwas schlau über dieses Fahrzeug das einen permanenten 4-Rad-Anrieb hat bei dem über Bremseingriff der Antrieb auf die Räder verteilt wird. Die Steuerung des Systems erfolgt elektronisch ohne Eingriffmöglichkeit des Fahrers. Und auch das Handbuch, ein dünnes Heftchen kam ebenfalls noch zum Vorschein. Mehr Angaben waren auf einer CD, die wir schliesslich auch noch fanden. Ich frage mich was jemand bei einer Panne in der Pampa draussen will wenn er keinen Laptop bei sich hat!


    Nun, zuerst hatte ich etwas Mühe damit, doch nach der Reise und etlichen Fahrten auf nicht immer einfachen Backroads muss ich feststellen, dass dieses Fahrzeug gar nicht so übel war. Und das Beste ist sicher, dass wir auch auf dieser Reise – wie all die Jahre zuvor – keinen Plattfuss zu beklagen hatten. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht so wild über die Backroads brettere. ;)


    Einige Daten:
    Gefahren: 6'693 Meilen (10'771 Kilometer)
    Benzinverbrauch: 314,56 USG (1'190 Liter)
    Benzinkosten: 940,30 $ (1'100.00 CHF)




    Und die Zukunft?


    Ob es für uns noch einmal eine ähnliche Reise geben wird lassen wir im Moment offen. Natürlich wäre es schön wenn es noch einmal möglich wäre. Wenn nicht bleibt es halt bei den vielen schönen Erinnerungen an unsere zahlreichen Reisen die uns in fast alle Staaten in den USA geführt haben.


    Im Moment geistert eben noch immer eine weitere Reise nach Japan in unseren Köpfen herum. Ein Land, das uns eben auch fasziniert hat und wo wir auch noch gute Freunde haben.


    Nun, vorläufig machen wir es so wie beim letzten mal. Warten wir vorerst den Winter ab und schauen dann so im Januar oder Februar 2011 wie wir uns fühlen und ob wir überhaupt noch in der Lage sein werden derart grosse Reisen zu machen. Hoffen wir das Beste.

  • Ernst, vielen Dank für das interessante Fazit, es hat wieder viel Spaß gemacht mit Euch zu reisen, auch wenn ich einiges nachlesen mußte, da wir anfangs ja zeitgleich unterwegs waren.


    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, daß Ihr noch viele schöne Reisen unternehmen könnt :!! :!! :!! :!!


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Ach, Ernst, was war das schön :wink4:


    Und es ist eigentlich egal, wie das letzte Zimmer im Urlaub aussieht.
    Obwohl: ich habe gerade Bärbel das Bild gezeigt und sie sagte,
    dass Du doch gar nicht so unordentlich aussiehst :D


    Ob es im nächsten Jahr Japan, USA oder ein anderes Land wird,
    bleibt abzuwarten.
    Wir freuen uns auf jeden Fall drauf :!!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!