Vom Pacific zum Lake Michigan

  • Dienstag / Mittwoch 30. Juni / 1. Juli 2009


    Mt. Horeb WI – Chicago IL - Emmental


    Aufstehen und dann vorerst mal Koffer packen. Es passte mit ein wenig pressen alles rein. Über das Gewicht brauchten wir uns keine allzu grossen Sorgen zu machen, war doch die Limite für uns bei 32 Kg. pro Stück. Und nahezu soviel erreichte der Grössere denn auch wie später beim einchecken festgestellt wurde.



    Aus der Küche duftete es schon lange lieblich nach bacon and eggs. Also rauf zu unserer Henkersmahlzeit. Edna hatte noch einmal alles gegeben und es wurde ein recht langes Frühstück.


    Noch etwas plaudern und nach halb zwölf machten wir uns auf den Weg nach Chicago. Immerhin waren noch ca. 260 km. zu fahren und da es einige Baustellen unterwegs hatten wussten wir nicht wie viel Verspätung wir haben würden.


    Um zumindest die Interstate-Baustelle auf Wisconsin-Boden zu umfahren entschieden wir uns für die Strecke über Monroe um erst bei Beloit auf die I 90 zu gelangen. Was wir nicht wussten war, dass die WI 69 vor Monroe komplett gesperrt war. Die Umleitung wollte uns nach rechts führen, wir dagegen wollten nach links. Also bogen wir bei Monticello auf die CR F ab und liessen uns noch einmal durch das GPS quer durchs Land in Richtung Janesville führen wo wir die I 90 erreichten.



    Einen kurzen technischen Halt gab es beim Illinois Welcome Center, wo ich mir gleich noch die neueste Strassenkarte dieses Staates besorgte. Kurz nach der ersten Toll-Station, die I 90 ist ein Tollway, begann die grosse Baustelle rund um Rockford herum. Entgegen unseren Befürchtungen konnten wir recht flüssig fahren und auch im Bereich von O'hare gab es keine Probleme.


    So waren wir schon um halb vier beim Car-Return der National. Ausladen, schon wurde der Abrechnungszettel in die Hand gedrückt und der Wagen, der uns ohne Probleme 9100 Kilometer bis hierhin geführt hatte entschwand bald unseren Augen.



    Ein ausnehmend dienstbeflissener Fahrer hisste unsere schweren Gepäckstücke in den Shuttlebus und schon kurz vor vier, also viel zu früh, waren wir vor dem International Terminal von O'hare.


    Als wir in die Abfertigungshalle traten sahen wir, dass bei der Economy bereits eine lange Schlange wartete. Glücklich über unser Business-Upgrade zogen wir daran vorbei und konnten ohne lange zu warten unsere schweren Gepäckstücke abgeben. Befreit von allem Ballast erledigten wir noch die Sicherheitskontrolle und dann ab in die Business-Lounge von Swiss und Lufthansa. Allerdings wurden wir hier vom Angebot eher etwas enttäuscht, denn im Gegensatz zu demjenigen in Los Angeles wirkte es etwas dürftiger und auch das Platzangebot war nicht unbedingt grosszügig bemessen.


    Aber mit warten, etwas trinken, etwas schreiben, etwas people watching verging die Zeit bis kurz vor halb sieben aufgerufen wurde, dass das boarding beginne. Wir hatten dieses Mal die Plätze 8 A und 8 B, waren also recht weit vorne platziert. Mit halbstündiger Verspätung verliessen wir den amerikanischen Boden. Nach dem ausgezeichneten Dinner begleitet von einigen Getränken fiel ich bald einmal in einen tiefen, langen Schlummer. Der Flug war ruhig, doch in Zürich war anscheinend etwas viel Verkehr. So kamen wir, resp. diejenigen die einen Fensterplatz hatten, in den Genuss eines kleinen Rundfluges. Helga teilte mit jedes Mal mit, wenn das gleiche KKW wieder auftauchte.


    Da wir den schwereren Koffer als Fly-Gepäck aufgegeben hatten brauchten wir uns nur mit dem Leichteren herumzuschlagen. Wir können ihn am nächsten Tag bei der Bahnstation abholen.


    Um 12:13 Uhr bestiegen wir den Intercity nach Bern und nach einer halbstündigen Fahrt mit der S-Bahn waren wir um 14:22 Uhr wieder an unserem Wohnort wo uns die Nachbarin mit dem Auto erwartete. Und zuhause wurden wir ebenfalls schon erwartet.



    Nach fünf Wochen und einem Tag waren wir wieder zuhause. Müde und voller schöner Eindrücke. Ein Fazit unserer vielleicht letzten Reise dieses Ausmasses wird es noch geben.Gefahren:


    260 Km (mit dem SUV)

    • Offizieller Beitrag

    Dann habt Ihr's die letzten Tage ja noch gemütlich gehabt und
    ohne Stress nach Hause gefunden.


    Danke für den schönen und informativen Bericht, Ernst.:clab:

  • Das war noch ein schöner letzter Tag mit viel Verwandtschaft, so soll es sein :!!


    Und der Rückflugtag war ja auch völlig entspannt


    Ernst, vielen Dank für Deinen tollen Reisebericht, der teilweise durch Gegenden führte, die ich wohl nie selbst sehen werden. Genau das macht es besonders interessant.


    Und dann auch noch Live! Etwas, was ich nie könnte :clab: :clab: :clab:


    Gruß


    Sandra

  • Hallo Ernst,


    das war ja ein schöner Abschluss der Reise bei der Familie.
    Das Bild mit den 2 Hunden ist klasse! Die sind ja lieb!


    Und dann seid ihr noch so nett im Emmental willkommen geheissen worden. Was will man mehr?!


    Vielen Dank für den schönen Bericht mit den tollen Bildern. Das ist ein riesen Stück Arbeit. Seit diesem Jahr weiss ich das. Aber es macht auch Spaß, die Reiseerlebnisse mit dem Form zu teilen. Bin schon gespannt, was ihr auf Eurer nächsten Reise so erlebt! ;) :wink4:

  • Hallo Ernst!


    Schön das ihr zum Ende der Reise nochmal Zeit hattet euch mit Verwandten zu treffen und über alte und neue Zeiten zu reden - bestimmt ein perfekter Abschluss für eure Tour.
    Danke das Du Dir die Arbeit gemacht hast live zu berichten und uns mitzunehmen.


    Gruß
    Eva

  • So, jetzt bin ich hier auch wieder mit Euch angekommen!
    Schön, dass der Flug so entspannt war und Ihr wieder gut daheim angekommen seid.
    Und bei so einer netten Begrüßung ist der Abschied vom Urlaub gleich etwas leichter.


    Ernst, herzlichen Dank für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast, damit wir Eure Reise hier live miterleben durften. Ich hab mich immer sehr gefreut, wenn ich morgens den PC eingeschaltet habe und ein neuer Bericht von Dir da war. War gleich ein richtig schöner Start in den Tag =)


    Vielen Dank =)

  • Hallo Ernst, :wink4:
    es freut mich dass ihr gesund wieder in der Heimat gelandet seid. Ihr habt ja wirklich eine tolle Tour hinter euch gebracht. :clab: :clab: :clab:


    Danke für den interessanten Reisebericht. :!!Wenn ich auch meistens hinterher gereist bin, habe ich deine Berichte doch sehr genossen.

  • Den heutigen Regenvormittag habe ich benutzt um mit etwas Verspätung noch ein Fazit zu unserem fünfwöchigen Kurzaufenthalt in den USA zu verfassen.



    Allgemein


    Auch in unserem Alter ist es noch möglich die USA zu bereisen, man muss einfach das Pro-gramm entsprechend anpassen. Grosse Wanderungen bei hohen Temperaturen liegen nicht mehr drin. Die Tagesetappen dürfen auch nicht zu gross gewählt werden.


    Da wir nicht Frühaufsteher sind starteten wir praktisch nie vor neun Uhr morgens und spätes-tens um sechs Uhr abends waren wir wieder in unserer Unterkunft.


    Es war erneut eine schöne Tour vom Südwesten bis zum mittleren Westen. Wir haben bisher in unseren bisherigen Reisen in die USA 35 Staaten besucht. Fehlen tut uns zum Beispiel noch immer eine Reise nach Florida!



    Wetter


    Leider liess das Wetter manchmal etwas zu wünschen übrig. Nach einem schönen sonnigen Tag gab es allzu oft wieder einen Tag mit bedecktem Himmel und manchmal auch Regen.


    Gesamthaft betrachtet war das Wetter noch einigermassen akzeptabel. Einige Ziele konnten wir jedoch wetterbedingt nicht besuchen. Dafür hatten die tieferen Temperaturen den Vorteil dass wir auch einige kleine Wanderungen machen konnten.



    Flüge


    Wir bevorzugen seit jeher Direktflüge. So war es ideal, dass wir den Hinflug Zürich – Los Angeles und den Rückflug Chicago – Zürich in einem Rutsch bewältigen konnten.


    Dass wir die Meilen-Upgrade auf Business für den Hinflug bereits bei der Buchung und den Rückflug drei Tage später bestätigt erhielten, war natürlich eine Erleichterung bei der weiteren Planung. Letztes Jahr bekamen wir die Upgrade-Bestätigung erst drei Tage vor dem Rückflug als wir uns bereits mit der Holzklasse abgefunden hatten.


    Die doch recht langen Flüge verliefen so natürlich recht entspannt und die Betreuung durch die Swiss war hervorragend. Sowohl in Zürich wie in Chicago benutzten wir vor dem Boarding die Business-Lounge. Chicago ist diesbezüglich ideal, die Lounge befinet sich direkt neben dem Gate. Das Boarding wird aufgerufen und dann kann man gleich einsteigen.


    Durch die Upgrade hatten wir natürlich kein Problem mit dem Gepäck. Wir hatten jedes einen Koffer. Meiner wog ca. 29 Kg. derjenige von Helga war bei 24 Kg. Dazu kam für jedes ein Rucksack und für mich noch die Tasche mit dem Notebook als Handgepäck.



    Route


    Nach dem eher kühlen San Diego war die Temperaturdifferenz zu Palm Desert und Arizona recht gross. Für den südlichen Teil von Arizona hätten wir noch früher im Jahr starten sollen.


    Die Routenwahl im Südwesten fanden wir gut. Moab und Page hätten allerdings mindestens einen Tag länger verdient.


    Bei der Wahl der Strecken ausserhalb des Asphalts schauten wir darauf, dass es solche sind auf denen noch ab und zu jemand anderes unterwegs ist. Strecken, die wirklich nur alle Wochen einmal befahren werden fallen angesichts unserer Jahrgänge ausser betracht.


    Der Entscheid von Denver aus mit dem Auto durch Nebraska und Iowa nach Wisconsin zu fahren statt zu fliegen war suboptimal. Einerseits sah man Gegenden, die wir bisher links liegen liessen, andererseits gab es teilweise längere Tagesetappen. Da Helga nicht fährt war ich als Driver gefordert. Bereut haben wir unseen Entscheid jedoch nicht.


    Freude bereiteten uns natürlich die Treffen mit unseren Freunden in Südkalifornien und der Verwandtschaft in Wisconsin. Allerdings beanspruchte das schon eine gute Woche unseres Aufenthalts.



    Unterkunft


    Mit Ausnahme des Best Western in La Jolla, das ich von zuhause aus buchte, machten wir die Reservationen in der Regel unterwegs wenn wir absehen konnten wie das Programm der nächsten drei Tage aussehen würde.


    Wir übernachteten vorwiegend in den Kettenhotels Best Western, Super 8, Quality Inn, Holiday Inn. Daneben waren einzig noch das Trail Riders Inn und das Circle D.


    Qualitativ waren alle Hotels gut bis ausgezeichnet.


    Kein Internet hatten wir in den Motels einzig im Trail Riders Inn. Im Super 8 in Hurricane hatten wegen der weiten Distanz zur Lobby ein unstabiles Netz. Bezahlen dafür mussten wir nirgends.



    Verpflegung


    Für uns gehört ein reichhaltiges Frühstück zu einem ordentlichen Start in den neuen Tag. Wenn uns das Angebot im Motel nicht behagte begaben wir uns in das nächste Restaurant. In den letzten Jahren wurde das Frühstück in den meisten Motels qualitativ immer besser.


    Während dem Tag gab es nur eine kleine Zwischenverpflegung, die wir unserer Kühlbox entnahmen.


    Am Abend gehört dann wieder ein richtiges Dinner zum Abschluss eines schönen Tages. Im Motelzimmer irgendwas runterwürgen ist ganz einfach nicht unser Ding. Wir schauten deshalb bei der Motelbuchung bereits ob sich irgendwo in der Nähe ein Restaurant befindet. Am liebsten hatten wir es in walking-distance.



    Auto


    Mit dem Nissan XTerra hatten wir ein gutes und zuverlässiges Fahrzeug. Es hat sich also gelohnt, dass wir in Los Angeles ein wenig gewartet haben. Erneut kamen wir trotz teilweise ruppiger Roads ohne Reifenpanne durch.


    Holz anlangen: ;)
    Wir hatten noch nie einen Platten in den USA



    Zukunft


    Ob wir noch einmal so eine Tour machen werden wir nach Neujahr 2010 mestimmen. Mal sehen wie uns der Winter zusetzt. Schön wäre es wenn es noch einmal möglich würde.


    "Unsere Zukunft ist bedeutend kleiner als die Vergangenheit" und das müssen wir halt akzeptieren. Auch wenn es manchmal schwer fällt.


    Ernst

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