Red Rocks, Ruins and Rockarts - Mai 2009

  • 11. Mai 2009


    Dieser Tag beginnt mal wieder wirklich früh und damit meine ich 5.00.
    Wir sind aus unserem Zelt geschlüpft, haben uns schnell die Zähne geputzt, die Schlafsäcke und Luftmatratzen ins Auto gepfeffert und haben uns mit Stirnlampen bewaffnet auf den Weg gemacht. Die Lampen brauchten wir aber gar nicht, denn im Osten machte sich die Sonne daran bald über den Horizont zu klettern und im Western leuchtete uns der noch immer ziemliche volle Mond den Weg. Das Licht zu dieser frühen Stunde war einfach schön und wir genossen den Beginn des Tages.




    Warum das ganze eigentlich so früh? Hauptsächlich wegen dem Fotolicht, aber auch um der Hitze des Tages zu entgehen, denn auf dem Rückweg ist der langgestreckte Aufstieg zurück zum Parkplatz zu absolvieren, 750 feet Höhenunterschied.


    Den Canyonboden erreichten wir nach ca. einer Dreiviertelstunde und jetzt hieß es hauptsächlich durch tiefen Sand zu stapfen. Gott sei Dank war es ja noch recht kühl. Kurz darauf erreichten wir auch schon die ersten Felszeichnungen der High Gallery. Diese liegen wir aber direkt rechts liegen, denn wir wussten sie würde am längsten im Schatten liegen. Schräg gegenüber der High Gallery befindet sich bereits die Horseshoe Shelter Gallery und dort machten wir den ersten Fotostopp von vielleicht einer Viertelstunde.




    Den Wash weiter runter kommt dann die Alcove Gallery. Wir überlegten kurz ob wir hier jetzt unsere Bilder machen sollten oder auf dem Rückweg. Die Chancen das die Zeichnungen noch im Schatten liegen würden schätzen wir auf ca. 50%, entschieden aber dann das es uns wichtiger ist die Great Gallery im guten Licht zu erwischen, also stapften wir weiter, denn es war noch etwas über einen Kilometer bis dorthin. Auf dem Weg dorthin kommt man noch am Big Alcove vorbei. Dort befinden sich keine Petroglyphen aber entlang des Weges eine wirklich gut sichtbare Dinsosaurierspur. Auch die hoben wir uns für den Rückweg auf und hechteten weiter Richtung Great Gallery. Wir erreichten sie um 7.30, viel später hätte es auch nicht sein dürfen, denn die Geschwindigkeit mit der das Sonnenlicht wanderte war enorm.







    Bereits nach 10 Minuten lagen die Figuren ganz links in der Sonne und weitere 15 Minuten später lag schon ein Teil der Hauptgalerie in der Sonne. Hatten wir also die richtige Entscheidung getroffen. Nachdem wir unsere Bilder im Kasten hatten machten wir uns auf den Rückweg. Wenn man bei der Great Gallery seinen Weg fortsetzt sollen auch noch weitere Dinosaurier Tracks kommen, die sparen wir uns aber, zumal auf einem meiner Ausdrucke erwähnt ist das sie durch eine Flut „verschüttet“ wurden. Das kann sich natürlich zwischenzeitlich geändert haben, aber so wichtig ist uns das jetzt auch nicht, zumal wir ja bereits die Spur unter dem Big Alcove gesehen haben. Davon machen wir im Vorbeigehen noch schnell ein paar Fotos



    und gehen dann zurück zur Alcove Gallery. Dort müssen wir leider feststellen dass die gut sichtbaren Zeichnungen bereits im vollen Licht liegen. Auf der linken Seite des Alcoven gibt es weitere Panels, die sind aber nicht mehr besonders gut sichtbar.




    Insgesamt ist die Alcove Gallery die am wenigsten interessante hier im Canyon. Die rechtsseitig liegenden wurden schon ein wenig „verschönert“, da sie leicht zugänglich sind, von daher sind wir nicht zu traurig das wir keine guten Bilder machen konnten.


    Wenig später sind wir zurück an der High Gallery und knipsen auch dort die Wandgemälde.



    Im Anschluss pausieren wir ein wenig auf einem Baumstamm unterhalb der Zeichnungen und stärken uns für den folgenden Aufstieg. Dieser zieht sich ein ganzes Stück hin, erscheint uns deswegen auch nicht so anstrengend, zumal die Sonne noch nicht so auf uns hinunter brennt und ein leichtes Lüftchen weht.


    Nach viereinhalb Stunden sind wir zurück am Trailhead, wesentlich schneller als wir gedacht hatten. Nachdem wir uns akklimatisiert haben machten wir uns daran das Zelt abzubauen und den Wagen wieder ein bisschen umzuräumen. Als wir fertig waren war der Tag noch jung und jetzt schon nach Hanksville zurückzufahren wäre dann doch ein bisschen zu früh gewesen. Also kurz Kriegsrat gehalten und eine Entscheidung getroffen.
    Es ging zurück auf den Flint Trail und dann weiter für ca. 5 Meilen Richtung Green River. Dann bogen wir Richtung Keg Knoll ab und erreichten bald darauf das große Slickrock Plateau das als Parkplatz diente für die Wanderung zum Colonade Arch, auch bekannt als Five Hole Arch.
    Wir waren letztes Jahr bereits hier, allerdings haben wir den Arch trotz GPS nicht gefunden. Wir fanden das schreit danach die Schande wieder gutzumachen. Wiederum ausgestattet mit GPS machten wir uns auf den ca. 1 Meilen langen Weg, und siehe da, diesmal waren wir erfolgreich.




    Die Wetteraussichten sind gut


    Nachdem wir unsere Fotos gemacht hatten ruhten wir uns ein wenig im Schatten unterhalb des Arch aus und gingen dann auf Umwegen zurück zum Wagen. Bahnbrechende Entdeckungen haben wir dabei aber nicht gemacht.
    Um 14.00 waren wir zurück am Auto und nachdem wir damit heute schon wieder 10 Meilen gelaufen waren fanden wir es wäre an der Zeit zurück nach Hanksville zu fahren.


    Gesagt getan. Nach gut der Hälfte der Strecke machte sich links der Piste ein weitgehendes Dünengebiet breit. Wir beide konnten uns nicht daran erinnern dass vor einem Jahr schon so viel Sand dort lag. Unsere Motivation reichte aber nicht um noch auf Fototour zu gehen.
    Nach 40 Meilen waren wir zurück auf dem Teer und jetzt waren es nur noch 20 Minuten bis wir wieder in Hanksville ankamen. Ich sagte zu André „lass uns doch mal spasseshalber gucken ob’s den Supermarkt noch gibt“. Wir also hingefahren und konnten unseren Augen kaum trauen: der Markt der vor 2 Jahren noch fast nichts als leere Regale zu bieten hatte war jetzt prall gefüllt mit allen wichtigen Dingen des täglichen Lebens und selbst der Blumenkohl den ich noch sehr traurig in Erinnerung hatte sah frisch aus. Es gibt sogar einen kleinen Imbiss mit Pizzas und Subs. Wir waren wirklich platt, haben noch ein paar Kleinigkeiten gekauft und dann wieder im Whispering Sands eingecheckt. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten und ein bisschen pausiert haben sind wir zum Essen wieder ins Red Rock Restaurant gegangen.
    Der Abend verlief wie immer, Fotos überspielen, Reisebericht tippen und im Internet surfen.


    Gefahrene Meilen: 73


    Gruß
    Eva

  • Hi Eva,
    jetzt habt ihr es also doch noch zum Colonnade Arch geschafft, super! Den fanden wir nämlich auch klasse. Und aufgrund eurer Erzählung letztes Jahr, sind wir überhaupt drauf gekommen, dies noch in unsere letzte Tour einzubauen.


    Die Sanddünen an der Strecke Richtung Hanksville sind uns auch aufgefallen, sah sehr interessant aus, aber da wir noch eine lange Fahrt vor uns hatten, haben wir uns dort auch nicht mehr aufgehalten.


    Die Felszeichnungen im Horseshoe Canyon sind sicher sehr sehenswert, aber so die Fans sind wir davon nicht, so dass ich glaube, die lange Wanderung dorthin durch den Sand würde ich mir doch ersparen. Die Entscheidung, früh aufzustehen, war aber sicher richtig. Die Dinosaurierspur finde ich beeindruckend.


    Gruß
    Katja


  • Ein sehr schöner Tag Eva.


    Eine sehr gute Beschreibung bei Arches gibt es wie immer bei Fritz:


    http://www.zehrer-online.de/htm_hikes_fiveholearch.htm


    Gruß
    Volker


    PS: Snake, wann kommt eigentlich Euer Reisebericht?

  • Christian: Nein, eine genaue Wegbeschreibung habe ich immer noch nicht. Ich hatte mir nur noch mal eine andere GPS-Koordinate als beim letzten Mal geholt.
    Nur für den Arch würde ich da aber nicht rausfahren


    @Toni: Die Malereien waren schon was ganz besonderes obwohl wir schon viele gesehen haben. Allein die Anzahl und die Größe - wow


    @Carmen: Wir laufen ja gerne, von daher war das kein Problem.


    Katja: Ja, diesmal haben wir den Arch endlich gesehen. Habe zwischenzeitlich mal bei Google Earth geschaut, da ist das Dünenfeld gut zu erkennen.
    Auf dem Weg durch den Horseshoe gab's mehrer Dino-Tracks, das war aber der Beste den wir gesehen haben.


    Ich stelle gerade fest, dass am Anfang zwei Bilder fehlen. Leider sind meine 60 Minuten schon abgelaufen, also füg ich sie hier nochmal ein:



  • Wahnsinn Eva, das war heute wieder ein Tagesprogramm, von dem ich keinen Schimmer habe. So wird es Dir mit unseren Minen gehen ;)


    Faszinierend, was Ihr alles gemacht habt :!!


    Ich hab die Bilder eingesetzt, hoffentlich richtig


    Gruß


    Sandra

  • So, ich jogge mal wieder hinterher. (Bin aus meinem Bronchitis-Delirium so langsam erwacht......)


    Schöner Tag!


    Und 5 Uhr geht auch mal. Dafür ists dann nicht so heiß.


    Der Colonade Arch steht diesmal auch auf unserer "To-Do-Liste". Ich bin schon gespannt wie es ist, den Ausblick mit eigenen Augen zu genießen. Jedenfalls hast Du uns schonmal ein Vorgeschmack geboten. Vielen Dank! :!!

  • Der Bericht war jetzt mein Betthupferl =)


    Lesen - Augen schließen und vom Südwesten träumen =)


    Wieder ein herrlicher Tag. Das war kein Wettrennen mit den Wolken, sondern ein Wettrennen mit der Sonne :gg:


    Sehr schöne Eindrücke, die Ihr da mitgebracht habt :!!

  • Volker: Habe mir grad mal Fritz Beschreibung angeschaut - sein Weg scheint mir länger zu sein. Ich hatte lt. GPS nur eine Entfernung von 1 Meile.


    @Sandra: Danke fürs Bilder einsetzen, ist genau die richtige Stelle.


    @Carmen: Mit deinem Verstand ist definitiv noch alles in Ordnung


    Tanja: Früh aufstehen fällt uns im Urlaub generell leicht. Beim Zelten finde ich, ist man eh immer früh wach. Wollt ihr nur zum Colonade Arch oder habt ihr in der Ecke noch ein anderes Ziel?


    Matze: Das waren dieses Jahr meine Lieblingsblumen, die haben wir ganz oft gesehen.


    @Johannes: Ja, das ist er der Arch. Schade das Du umdrehen musstest.


    @Silke: Für Südwest-Träume bin ich gerne verantwortlich


    @reh: Ob die Panels Ähnlichkeiten mit ägyptischen Sarkophagen haben? Keine Ahnung, habe keine Vergleichsmöglichkeit und spontan kein Bild vor Augen. Sie waren auf jeden Fall sehr detailreich.


    @Cunni: Ihr wollt wirklich zu dem Arch all nicht Offroad-Liebhaber? Der Weg ist zwar bei unseren zwei Besuchen gut in Schuss gewesen (okay, das letzte Stück ist etwas ruppig), aber er zieht sich wirklich wie Kaugummi.


    Gruß
    Eva

  • Zitat

    Original von bela
    Ihr habt so tolle Ziele. Ich muss Euren Reisebericht nochmal an einem Stück nachlesen!
    Ich befürchte, das sind überwiegend Orte, wo wir Einsteiger noch lange nicht hinkommen werden.


    Gruß


    Bettina


    Danke und schön das Du mitliest. Wir hatten ja eigentlich viele der üblichen Routen dabei CCR, HITRR, HRVR und Burr Trail, die wenn sie denn in gutem Zustand sind von jedem Einsteiger zu befahren sind.
    Das war bereits unser 8. Trip rüber, von daher haben wir natürlich auch schon einiges gesehen.


    Gruß
    Eva

  • 12. Mai 2009


    Um 6.15 bricht der Tag für uns an, wir stehen auf und machen uns abfahrbereit. Da wir heute Abend wieder eine Campingnacht einlegen wollen, haben wir gestern schon alles was wir für die Nacht und den Folgetag brauchen in eine Tüte gepackt damit wir nicht wieder die ganzen Koffer umräumen müssen. Demnach sind wir in einer halben Stunde mit der Morgentoilette und dem Einräumen des Wagens fertig und brechen auf. Als erstes halten wir einmal an der Tankstelle, denn der Tank ist besser gut gefüllt für unser nächstes Abenteuer. Gerne hätten wir auch noch ein wenig Brot gekauft, aber die Hollow Mountain Tanke selbst hat noch zu und bei der anderen waren wir gestern Abend schon und dort gab es nichts. Der Supermarkt hatte natürlich auch noch zu und so sind wir so aufgebrochen Richtung Capitol Reef. Mir fiel dann ein, dass es ja kurz nach Hanksville diese winzige Bäckerei gibt und wir hofften, dass wir dort etwas bekommen würden. Nach ca. einer halben Stunde kamen wir dort an uns siehe da, es gab wunderbar frisches Weizenbrot sowie Roggen-Weizenbrot mit Sonnenblumenkernen. Wir ließen uns nicht lange bitten und kauften von beiden Sorten eins. Dafür mussten wir zwar 8.40 $ zahlen (und es waren kleine Brote), aber der Geschmack war das Geld allemal wert. Das eine schnitten wir direkt im Auto an und genossen erst mal unser Frühstück – endlich vernünftiges Brot – außen knusprig, innen saftig, lecker!


    Nach diesem kleinen Imbiss nahmen wir die Fahrt wieder auf und bogen um 8.00 Uhr auf die Notom-Bullfrog Road ein.
    Ursprünglich hatten wir für heute zwei Alternativen der Tagesplanung im Angebot – Fahrt zum Strike Valley Overlook und dort die Wanderung zu den drei Archen wie bei Zehrer beschrieben oder ein Besuch des Little Death Hollow Slots. Letzteres war eigentlich unser Favorit, wir haben uns aber schnell von der Idee verabschiedet, denn dafür hätte die Zeit wohl nicht ausgereicht. Erst die Fahrt von Hanksville dorthin, dann waren lt. Synnatschke mit ausgiebigem Fotografieren durchaus 9 Stunden einzuplanen und dann noch über den Burr Trail raus, über Bolder und die HITRR runter bis zum Egypt Trailhead – nein, besser nicht.
    Also war es beschlossen, wir waren zum Strike Valley Overlook. Die Notom Road war gut in Schuss, abgesehen von dem wirklich nervigen Waschbrett.
    Ansichten von unterwegs




    Die Piste zum Strike Valley Overlook war besonders zu Beginn und kurz vor Erreichen des Trailheads etwas steinig, aber ohne in den 4WD Modus zu schalten sind wir problemlos dorthin gekommen. Direkt zu Anfang hatte jemand sein Auto abgestellt und sich gerade aufgemacht die 3 Meilen bis nach oben zu laufen. Wir hätten ihm ja angeboten ihn mitzunehmen, aber unsere Rückbank war vollgepackt bis unters Dach.
    Der Ami hatte es sich aber wohl anders überlegt nachdem wir nämlich geparkt hatten und gerade losmaschieren wollten kam er angefahren. Als er ausstieg meinte er nur „I didn’t realize it’s so easy to come up here!.
    Wir liefen auf den Wash zu folgten diesem dann für ca. eineinviertel Meilen. Entlang des Weges befinden sich 3 Arche, ein kleiner namenloser der eher uninteressant ist,



    kurz dahinter der gewaltige Muley Arch




    und noch einmal 500 m weiter der auch imposante Saddle Arch




    Zwischen dem namenlosen und dem Muley Arch ist eine sehr kurze Narrowsection die mit den farbigen Felsen im Hintergrund ein schönes Motiv abgibt.



    Obwohl die Archroute hier zu Ende ist kann man dem Wash noch weiter laufen, der Trail führt bis zum Upper Muley Twist. Wir folgen dem Weg noch ein bisschen, erkunden zusätzlich das Slickrockplateau und kehren dann um. Beim Aussichtspunkt auf den Saddle Arch befindet sich ein Schild „Rim Route“ und schon auf dem Hinweg haben wir uns gefragt wo dieser Trail wohl hinführt und ob es ggf. möglich ist am Rim entlang zum Strike Valley Overlook zu laufen.
    Diese Frage lässt uns keine Ruhe und wir folgen dem steilen Pfad nach oben. Das schlimmste was uns passieren kann ist ja das wir wieder hinabsteigen müssen. Etwa auf der Hälfte des Weges bleibt André stehen um ein Panorama zu knipsen. Ich steige indes den Trail weiter hinauf um zu prüfen wo er denn nun hinführt. Oben angekommen treffe ich auf einen Amerikaner und ich frage ihn ob der Trail zum Strike Valley Overlook führt. Das verneint er und gemeinsam machen wir uns an den Abstieg. Er ist irgendwie als Quereinstieg dort oben zum Rim gekommen, denn er erzählt mir das Schild unten habe er gesucht aber nicht gefunden. Auf halber Strecke sammeln wir auch André wieder ein und auf dem Rückweg werden wir von dem Ami der aus Albuquerque kommt mit Geschichten vom 2. Weltkrieg unterhalten (er interessierte sich wohl sehr für die Historie) und ein paar von seinen Reiseerlebnissen hat er auch noch zum Besten gegeben.


    Am Parkplatz angekommen wollte er erst mal sein Sandwich essen und wir sind zum Strike Valley Overlook hinaufgelaufen. Vor 3 Jahren waren wir schon einmal hier, aber die Sicht ist einfach gigantisch, der Trail kurz, warum also nicht noch einmal schauen und genießen.


    Ein Beitrag von André


    Zurück am Auto war es mittlerweile fast zwei Uhr und wir machten uns auf die Weiterfahrt. Der Teer war schnell erreicht (hatte das geteerte Stück von Boulder aus gar nicht so lang in Erinnerung) und in Boulder hielten wir noch einmal bei dem kleinen Markt, denn uns war nach einem Eis zumute. So ganz nebenbei erkundigten wir uns auch nach dem Balancing Rock den Martres in seinem Buch erwähnt. Uns wird gesagt er befindet sich hinter der Kurve, liegt selbst wohl auf öffentlichem Land aber um dorthin zu kommen muss privates Weideland überquert werden. Die Ladenbetreiber sind aber nicht die Grundbesitzer. Während die Frau nicht weiter Stellung nehmen will, meint der Verkäufer es wäre ja nur Weideland. Im Endeffekt habe ich am Auto gewartet und André hat die Wiese überquert und den Hoodoo fotografiert.



    Der Weg dorthin war steil, aber er hat sich etwas abgehetzt und war nach einer halben Stunde wieder am Wagen und wir konnten die Fahrt Richtung Escalante fortsetzen. Kurz hinter dem Meilmarker 65 bogen wir auf die HITRR ab und fuhren sie 16.6 Meilen hinab bis zum Abzweig Egypt. Jetzt lagen weiter 10 Meilen vor uns bis zum Trailhead für die Egypt Slots und den Neon Canyon. Letzteren wollen wir morgen besuchen und wie üblich früh aufbrechen, denn gute Fotos gibt es nur solange der Canyon noch im Schatten liegt.


    Schon den ganzen Tag über hat ein garstiger Wind geblasen. Während wir beim Strike Valley Overlook herumgelaufen sind war das ja noch ganz schön, aber irgendwie blies der Wind hier oben am Canyonrand noch mehr als vorher. Wir haben trotzdem begonnen das Zelt aufzubauen was auch noch ganz gut zu handeln war, aber nachdem es stand und wir einen vorsichtigen Blick hineingeworfen hatten mussten wir feststellen das es jetzt schon voller Sand lag der sich seinen Weg durch jede kleine Ritze bahnte (richtig gute Zelte sind da vielleicht resistent, aber unseres ist das Billigzelt vom Walmart, welches wir uns letztes Jahr in Las Vegas gekauft hatten). Etwas ratlos sahen wir uns an und entschieden unser Lager im Auto aufzuschlagen. Nachdem wir die Vordersitze so weit wie möglich nach vorne geschoben hatten konnten wir die Rückbank komplett umlegen und hatten eine weitestgehend ebene Liegefläche. Lediglich hinter den Vordersitzen klaffte jetzt eine Öffnung, die wir aber mit unseren Rucksäcken ausstopften und so für die Füße eine ausreichende Ablagefläche schufen.
    Isomatte, Luftmatratze und Schlafsäcke hinten reingeschmissen und fertig war der Schlafplatz. Unsere Koffer verstauten wir derweil im Zelt, denn wir konnten nicht alles auf den Vordersitzen plazieren. Ich war gelinde gesagt ziemlich angestochen, aber eine Nacht im Zelt unter den Voraussetzungen wäre alles andere als angenehm geworden.
    Wir bauten für unseren Gaskocher eine kleine windgeschützte Ecke und kochten für unsere Tütensuppen Wasser auf. Als Beilage gab’s das leckere Weißbrot was wir heute Morgen gekauft hatten und damit füllten wir unsere Mägen ausreichend. Kurz vor Sonnenuntergang verkrochen wir uns im Wagen um uns auf die wahrscheinlich unbequeme Nacht einzustimmen.


    Gefahrene Meilen: 157


    Gruß
    Eva

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