Unterwegs im Naturwunderland Colorado Plateau – USA Südwest die Fünfte

  • Montag, 28.9.15: Escalante Heritage Center, Sunset Arch und Moonrise Arch


    Getreu meinem Motto «Nach einem intensiven Tag folge ein lockerer» ist heute «easy day» angesagt. So besuche ich am Morgen das Escalante Heritage Center beim östlichen Ortsausgang. Dort erfahre ich viel Spannendes zum Durchzug von Mormonenpionieren in den Jahren 1879/80.



    Seit Jahren interessiert mich die Hole in the Rock Road in der Nähe von Escalante wegen der vielen Naturwunder an ihrer Strecke einerseits sowie wegen des dramatischen «Hole-in-the-Rock»-Crossings andererseits.


    Ende der siebziger Jahre im 19. Jahrhundert war ein Treck aus dem mittleren Utah nach Süden aufgebrochen, um neues Siedlungsland im Grenzgebiet der Four Corners zu finden. Dabei kamen sie auch bei Escalante vorbei. Die Anführer entschieden sich bei der Wahl der nächsten Etappe für den kürzesten, jedoch weitgehend unbekannten Weg über die Ebene zwischen Escalante River und Fiftymile Mountain mit der anschliessenden Überquerung des Colorado Rivers. Dabei musste ein Durchgang durch die fast lückenlose Felsenkette vor dem Fluss gefunden werden. Eine breite und tiefe Felsspalte schien am besten dazu geeignet: das von den Pionieren so genannte «Hole in the Rock».


    Das Heritage Center zeigt im Aussenbereich grossformatige Bilder von den damaligen dramatischen Ereignissen. Sie sind auf Dauer ausgestellt und können frei besichtigt werden.




    In meinem Foto-Archiv habe ich dazu zwei Aufnahmen aus dem Jahre 2013 gefunden. Damals bin ich die HITTR bis zum (schwierigen) Ende beim Hole in the Rock gefahren. Am Ende bildet die Road eine Schleife, an der auch das Visitor Register zu finden ist.



    Das «Hole» ist in Wirklichkeit ein schmaler Felsspalt mit einem unglaublich steilen Abstieg.



    Im Herbst des Jahres 1879 machten sich die 250 Treckangehörigen, Männer, Frauen und Kinder, mit 26 Planwagen auf den Weg zum Hole in the Rock. Während mehrerer Wochen wurde daran gearbeitet, den steilen Felsdurchgang hinunter zum Colorado River für den Treck passierbar zu machen.


    Am 26. Januar 1880 konnte der gefährliche Abstieg beginnen. Heute erscheint es kaum mehr möglich, dass durch den Felsspalt hinunter Planwagen «gefahren» sein sollen. Und doch ist es wahr. Eine Metallinschrift beim Durchgang bezeugt das Ereignis. Alle Siedler erreichten schliesslich das Ufer des Colorado, überquerten den Fluss und fanden Wochen später auch ihr neues Siedlungsgebiet bei der heutigen Stadt Bluff. Statt der geplanten sechs Wochen waren die Pioniere allerdings sechs ganze Monate unterwegs gewesen. Keiner der Teilnehmer ist auf diesem Zug ums Leben gekommen. Dagegen wurden zwei Kinder geboren.


    An all dies erinnert das Escalante Heritage Center mit zahlreichen Bildern, Texten, Gegenständen sowie einem spannenden Video.


    Es passt gut zu diesem Besuch, dass ich für den Nachmittag gerade ein Ziel an der HITTR im Sinn habe: Sunset Arch und Moonrise Arch in der Nähe des Fourty Mile Ridge.


    Die BLM-Road 200, wie die HITRR offiziell heisst, zweigt fünf Meilen östlich von Escalante von der UT12 nach Süden ab. Nach einem kurzen Stück Gravel Road wird die Piste sandig und zu einem mehr oder weniger durchgehend kräftigen Washboard. Bis zum Devils Garden lässt sie sich allerdings recht zügig fahren; danach wird das rhythmische Rattern unter den Rädern spürbar stärker. Es gilt hier, die beste Geschwindigkeit herauszufinden: nicht zu schnell, aber eben auch nicht zu langsam, damit nicht jede Rille mitgenommen wird.


    Nach 36 Schüttelmeilen erreiche ich den Fourty Mile Ridge. Hier zweigt die Road 270 nach Osten zum Sunset-Arch-Trailhead ab. Ich fahre jedoch zuerst noch eine Meile auf der HITRR weiter, denn bis zum Sonnenuntergang habe ich noch genügend Zeit und kann so auch den Dance Hall Rock besuchen. Das riesige Felsengebilde liegt in Strassennähe. Auf einem kleinen Parkplatz unweit vom Rock stelle ich den Patriot ab.



    Der Tanzfelsen weist eine markante Form auf. Je nach Perspektive passt der Name sehr gut.



    Ausser von vorn und von der Seite erweist sich der Ort auch hintenrum als interessante Stätte. Es reizt mich, dort die Felsen zu besteigen, denn dies ist ohne grössere Gefährdung möglich. Oben geniesse ich den Blick über Felsenlandschaft und angrenzende Ebene.



    Beim genaueren Hinsehen erkenne ich, dass im Sandsteinmassiv mehrere grosse und tiefe Löcher vorhanden sind, z.T. mit überwachsenem Boden. Nur nicht hineinfallen, denke ich. Ein Hinaussteigen scheint unmöglich, und es könnte Tage dauern, bis wieder jemand den hinteren Teil des Dance Hall Rock besucht.




    Langsam wird es nun Zeit, zum Sunset-Arch-Trailhead zu fahren. In wenigen Minuten erreiche ich wieder die Abzweigung auf dem Forty Mile Ridge. Ab hier ist es ratsam, mit einem 4WD unterwegs zu sein, da tiefe Sandpassagen das Weiterkommen massiv erschweren können. Das habe ich im Herbst 2013 erlebt, als ich hier einige Schwierigkeiten zu meistern hatte. Nach weiteren vier Meilen erkenne ich auf einer kleinen Anhöhe den riesigen Wassertank und stelle den Patriot dort ab. Auf dem Platz neben dem Tank hat sich gerade eine Gesellschaft einheimischer Naturfreunde breitgemacht. Wie es scheint, wollen sie auf der Anhöhe übernachten.


    Ich schnüre meine Wanderschuhe und mache mich auf den ca. 45-minütigen Weg zum Sunset Arch. Bereits vom Trailhead aus ist er in der Ferne zu erkennen. Und so geht es Richtung Süden möglichst direkt auf den Arch zu, ohne dass ich mich von den zahlreichen kratzenden Büschen unterwegs allzu stark stechen lasse.


    Schon aus der Distanz von einigen hundert Metern wirkt der Arch unglaublich attraktiv. Er steht zudem genau am richtigen Ort in der passenden Landschaft.



    Näherkommend bin ich sehr beeindruckt von der bizarren Form und der Schönheit des Felsenbogens.



    Diese Ansicht gefällt mir am besten.



    Ein zusätzlicher Reiz liegt beim Sunset Arch darin, dass er von verschiedenen Seiten eine interessante Ansicht bietet. Von Westen ähnelt er einem Drachen:



    Auch die Perspektive aus Süden regt die Fantasie an.



    Ein Blick durch den Sunset Arch zeigt den 300 m entfernten, etwas tiefer liegenden Moonrise Arch.



    Ich geniesse die Zeit in der Einsamkeit vor Ort, esse mein mitgebrachtes Picknick und erkunde dann die Umgebung. Später mache ich mich noch auf den Weg zum Moonrise Arch. Viele Besucher unterlassen diesen kleinen Abstecher. Ein Fehler, wie ich meine. Der kleinere Bruder ist vielleicht nicht ganz so eindrücklich wie der grosse, aber sicher auch einen Besuch wert.



    Luftige Wölkchen am Himmel dekorieren den Anblick des Arches.



    Der Sunset Arch vom Moonrise Arch aus:



    Die Sonne hat den Horizont noch nicht erreicht, als ich mich langsam auf den Rückweg mache. Wandern durch unwegsames Gelände bei hereinbrechender Dunkelheit ist nicht so mein Ding. In der Dämmerung erreiche ich den Parkplatz beim Wassertank. Die Naturfreunde haben sich inzwischen häuslich eingerichtet.


    Ohne Mühe bringt mich der Patriot über den Fourtymile Ridge wieder auf die HITRR. Anderthalb Stunden später fahre ich durchgeschüttelt, aber wohlbehalten beim Circle D in Escalante vor. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Tag.

  • So besuche ich am Morgen das Escalante Heritage Center beim östlichen Ortsausgang. Dort erfahre ich viel Spannendes zum Durchzug von Mormonenpionieren in den Jahren 1879/80.

    Das ist interessant :!!


    Statt der geplanten sechs Wochen waren die Pioniere allerdings sechs ganze Monate unterwegs gewesen. Keiner der Teilnehmer ist auf diesem Zug ums Leben gekommen. Dagegen wurden zwei Kinder geboren.

    Wahnsinn, oder? :EEK:


    Die beiden Arches sind wunderschön,


    toller Ausflug Dani :clab: :clab:

  • Zitat von »DaniH«
    Statt der geplanten sechs Wochen waren die Pioniere allerdings sechs ganze Monate unterwegs gewesen. Keiner der Teilnehmer ist auf diesem Zug ums Leben gekommen. Dagegen wurden zwei Kinder geboren.


    Wahnsinn, oder? :EEK:


    Ja, die haben was anderes durchgemacht als wir in unseren automatikbetriebenen, servounterstützten, klimabelüfteten und vollkaskoversicherten Luxuskarossen. ;;NiCKi;:


    Die beiden Arches sind wunderschön,
    toller Ausflug Dani :clab: :clab:


    Und weil abgelegen und nur über eine Holperstrecke erreichbar, bleiben die Arches auch von Menschenmassen verschont.


    Hallo Dani, ich fahre dir jetzt etwas hinterher. Bis Moab habe ich es schon geschafft.


    Besser hinterherfahren als steckenbleiben. :gg:


    Ich bin begeistert von deinen tollen Erlebnissen und Fotos. :clab: :clab: :clab:
    Der knackige Schreibstil gefällt mir auch sehr gut.


    Oh, danke. So viel Lob =)


    Kurzum - ich bleibe dran und versuche die nächsten Tage aufzuholen. :wink4:


    Freut mich, Andrea ;good;


    Gruss
    Dani

  • Beide Arches haben wir auch im Programm für unsere März-Tour. Sehr schöne Bilder von beiden Arches! Besonders das Bild durch den Sunset Arch, auf dem man auch den Moonrise Arch sieht, ist toll. Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie gesehen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich mir die Idee vermutlich klauen werde. :schaem: :gg:

  • Hab mir eher wenig vorgenommen für Esacalante. Also bitte keine grossen Hoffnungen…


    Tiefstapeln nennt man das, lieber Dani ;,cOOlMan;: Das war wieder ein herrlicher Tag :!!:clab: Soweit hinunter sind wir die HITRR noch nie gefahren. Das sollten wir nachholen :!!

    Das Heritage Center zeigt im Aussenbereich grossformatige Bilder von den damaligen dramatischen Ereignissen.


    Interessant :!! Sollten wir uns auch mal ansehen ;;NiCKi;:

    Oben geniesse ich den Blick über Felsenlandschaft und angrenzende Ebene.


    Das sieht toll aus - Mit den hübschen Wölkchen einfach perfekt :SCHAU::SCHAU:

    Näherkommend bin ich sehr beeindruckt von der bizarren Form und der Schönheit des Felsenbogens.


    :clab::clab::clab: Was meinst Du, was hier los wäre, könnte man die vielen Meilen mit etwas weniger Gehoppel hinter sich bringen :EEK:

  • Nur nicht hineinfallen, denke ich. Ein Hinaussteigen scheint unmöglich, und es könnte Tage dauern, bis wieder jemand den hinteren Teil des Dance Hall Rock besucht.

    :schreck: wenn nicht Wochen - gar nicht vorzustellen
    Danke für den Bildungsteil, schon bei Deinem RB von 2013 konnte ich mir nicht vorstellen wie durch diesen Spalt je ein Wagen durchgekommen sein soll. Eine Wahnsinnsleistung.


    und deine Bilder :nw: wie immer :clabhands:

  • Jetzt bin ich endlich hinterhergereist. Ein schöner Tag im Cathedral Valley. Hat es einen Grund, warum Du entgegen den Uhrzeigersinn gefahren bist? Die Serpentinen hinab wäre einfacher gewesen.


    Beim Sunset waren wir auch schon, aber an 45 Minuten kann ich mich nicht erinnern. Ich denke ich habe damals nach GPS neben der Straße geparkt und bin los gelaufen. Schön das Du beim Moonarch warst. Das haben wir uns damals gespart, weil wir schon ko waren ;)


    Bin gespannt was Du weiter unternimmst. Ich habe das Gefühl, Deine Reisebericht endet nie ;,cOOlMan;:

  • Da bist du die lange HITRR durchgefahren und nicht mal das steile Loch hinuntergestiegen ;,cOOlMan;: ? Dabei hattest du nicht mal einen Planwagen dabei :gg: .


    Die bepflanzten Löchter im Dance Hall Rock sind wirklich was besonderes :!! . Mir hat es sehr gut gefallen, auf der Rückseite hinaufzusteigen und vorne wieder hinab.


    Der Drachenarch fehlt mir aber noch in meiner Sammlung. Den hast du zur richtigen Zeit erwischt :clab: .


    LG


    Ilona

  • Beide Arches haben wir auch im Programm für unsere März-Tour. Sehr schöne Bilder von beiden Arches! Besonders das Bild durch den Sunset Arch, auf dem man auch den Moonrise Arch sieht, ist toll. Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie gesehen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich mir die Idee vermutlich klauen werde. :schaem: :gg:


    Nur zu, Nadine. Ich habe auch schon «geklaut». :gg:


    Zitat von »DaniH«
    Hab mir eher wenig vorgenommen für Esacalante. Also bitte keine grossen Hoffnungen…


    Tiefstapeln nennt man das, lieber Dani ;,cOOlMan;:


    Nie zu hohe Erwartungen wecken, liebe Moni. :)


    Soweit hinunter sind wir die HITRR noch nie gefahren. Das sollten wir nachholen :!!


    Ich kann die Fahrt bis ans «bittere» Ende nur empfehlen. Die letzten Meilen sind weniger schlimm als von vielen beschrieben. Natürlich braucht ihr 4WD, aber vor allem HC. Aber das werdet ihr ja haben, wie ich das sehe. =)


    Zitat von »DaniH«
    Näherkommend bin ich sehr beeindruckt von der bizarren Form und der Schönheit des Felsenbogens.


    :clab: :clab: :clab: Was meinst Du, was hier los wäre, könnte man die vielen Meilen mit etwas weniger Gehoppel hinter sich bringen :EEK:


    Nicht auszudenken. Brauchen wir nicht. ;;NiCKi;:


    Leider hatten wir 2011 nicht genug Zeit dafür. Klassische Fehlplanung von mir - oder der Urlaub war eben zu kurz.


    «Der Urlaub war zu kurz». Wer kennt diesen Satz nicht. :)


    Wie war das Circle D? Wir hatte 2011 dort ein sehr abgewohntes und dazu noch schmutziges Zimmer. Kann man da jetzt wieder hin?


    Also ich war mit meinem Zimmer zufrieden, hatte auch keine allzuhohen Erwartungen. «abgewohnt»: ja-aa. «schmutzig» fand ich es nicht. Ich würde das nächste Mal wieder Circle D buchen. Nur schon wegen der Eatery… =)


    Zitat von »DaniH«
    Nur nicht hineinfallen, denke ich. Ein Hinaussteigen scheint unmöglich, und es könnte Tage dauern, bis wieder jemand den hinteren Teil des Dance Hall Rock besucht.


    :schreck: wenn nicht Wochen - gar nicht vorzustellen


    Ja, der Albtraum schlechthin. Und doch hilft es vor Ort, sich das auszumalen. Dann gehe ich nämlich nicht zu nahe an den Rand. Im übernächsten Tagesbericht geht es wieder um eine gefährliche Kante. :pfeiff:


    und deine Bilder :nw: wie immer :clabhands:


    ;DaKe;; Gudrun


    Jetzt bin ich endlich hinterhergereist. Ein schöner Tag im Cathedral Valley. Hat es einen Grund, warum Du entgegen den Uhrzeigersinn gefahren bist? Die Serpentinen hinab wäre einfacher gewesen.


    Das glaube ich auch. Ich richte meine Routen allerdings immer nach der Sonne. Die beiden Temples werden im Lower Valley unten nur am Morgen von der Sonne schön beleuchtet.


    Beim Sunset waren wir auch schon, aber an 45 Minuten kann ich mich nicht erinnern. Ich denke ich habe damals nach GPS neben der Straße geparkt und bin los gelaufen


    Ich weiss, dass es Besucher gibt, die ihr Fahrzeug noch vor dem Erreichen des Parkplatzes beim grossen Tank abstellen. Und von dort her läufst Du nur die Kathete. Ich bin die Hypothenuse gewandert, weil ich meinen Wagen auf einem ordentlichen Parkplatz abgestellt wissen wollte. :)


    Bin gespannt was Du weiter unternimmst. Ich habe das Gefühl, Deine Reisebericht endet nie ;,cOOlMan;:


    Och, sind ja nur drei kleine Wochen, Volker :gg:


    Da bist du die lange HITRR durchgefahren und nicht mal das steile Loch hinuntergestiegen ;,cOOlMan;: ? Dabei hattest du nicht mal einen Planwagen dabei :gg: .


    ;haha_;haha_


    Der Drachenarch fehlt mir aber noch in meiner Sammlung. Den hast du zur richtigen Zeit erwischt :clab: .


    Ich habe mich bei der Wahl der Zeit einfach nach dem Namen des Bogens gerichtet… :)


    Die bepflanzten Löchter im Dance Hall Rock sind wirklich was besonderes :!! . Mir hat es sehr gut gefallen, auf der Rückseite hinaufzusteigen und vorne wieder hinab.


    Dann kennst Du die Felsen dort also auch. :!!


    Gruss
    Dani

  • Dann kennst Du die Felsen dort also auch.


    ;;NiCKi;:Notgedrungen, weil ich 2011 Schiss hatte, den Coyote Gulch hinabzusteigen und dieses Ersatzziel auf der Strecke lag :schaem: .


    Und da wir auch keinen Planwagen mit dabei hatten, war mir das Loch im Fels am Ende der Ruckelpiste zu unattraktiv ;) .


    LG


    Ilona

  • Zitat von »DaniH«
    Dann kennst Du die Felsen dort also auch.


    ;;NiCKi;: Notgedrungen, weil ich 2011 Schiss hatte, den Coyote Gulch hinabzusteigen und dieses Ersatzziel auf der Strecke lag :schaem: .


    Aha. Die Coyote Gulch wäre auch noch ein Wunschziel von mir, aber alleine ist mir die Tour etwas zu riskant. Deinen Tagesbericht habe ich mit Interesse gelesen. :!!


    Und da wir auch keinen Planwagen mit dabei hatten, war mir das Loch im Fels am Ende der Ruckelpiste zu unattraktiv ;) .


    ;haha_


    Gruss
    Dani

  • Dienstag, 29.9.15: Moki Marbles und ein unerreichbarer Hoodoo


    Die diesjährige Tour erweist sich je länger, desto mehr als eine Aneinanderreihung von Projekten, die ich längst geplant, aber bisher nie durchgeführt hatte. Auch eine Wanderung zum Moki Hill stand schon seit einiger Zeit auf meiner to-do-Liste.


    Heute indes scheint der richtige Tag dazu. Die morgendliche Fahrt auf der UT12 von Escalante bis zur Abzweigung auf die Old Sheffield Road ist kurz, der Ritt über die holprige Dirtroad machbar und die Wanderung zum grossflächigen Moki-Feld trotz tiefem Sand kaum der Rede wert. Einzig die Tageszeit könnte etwas besser sein, denn gerade ist es Mittag geworden, als ich die grosse schiefe Ebene beim Moki Hill betrete.



    Mich faszinieren die MMs seit Jahren. Form, Grösse, Zusammensetzung, Geschichte: alles spannend. Die Moki Marbles (auch «Moqui» geschrieben) wurden nach den Moki-Indianern benannt, die früher dieses Gebiet besiedelten und kommen nur an wenigen Orten in Arizona, Utah und New Mexico vor.



    Es sind kugelförmige, meist anthrazitfarbene Steine. Es gibt Exemplare, die einen Durchmesser von bis zu 10 cm aufweisen. Die harte Schale besteht aus Hämatit, auch Eisenglanz genannt. Ihr Inneres ist mit Sandstein ausgefüllt. Im Querschnitt betrachtet, schliessen sich an der Innenseite der Schale häufig konzentrische, rötliche Kreisringe an, was das Aussehen der runden Steine noch spezieller macht.



    Moki Marbles sind Lieblingsobjekte der Esoteriker. Den Marmeln werden übernatürliche, heilende oder sonstwelche geheimnisvollen Eigenschaften angedichtet. Sie sind aber nicht nur Talisman. Dadurch, dass viele der Sand-Eisenoxid-Kugeln im Inneren roten und gelben Ocker bildeten, dienten sie früher auch als natürlicher Farbstoff.



    Ich durchquere die Ebene, finde grosse Ansammlungen von Marbles, darunter leider auch von Menschen angeordnete Formationen, ja sogar aus Steinen geschriebene Worte. Nebst grossen ganzen gefallen mir besonders die geteilten Marmeln, bei denen das Innere zu sehen ist. Noch liegen sie zu Hunderten hier. Wer weiss, wie lange noch?


    Hier eine kleine Auswahl von weiteren Moki Marbles:


    Feinen Truffes ähnlich finden sich die Marbles manchmal geballt an einzelnen Stellen.


    Wahrscheinlich von Menschenhand zusammengetragen, liegt hier eine illustre Ansammlung zu meinen Füssen.


    Bei diesem Exemplar im Querschnitt besonders schön zu sehen: die konzentrischen, verschiedenfarbenen Kreisringe.


    Oft rauh, manchmal glänzend zeigt sich die Aussenhaut der Murmeln.



    Zwei fotogene Hälften:



    Einzelnes Exemplar mit schönem Farbverlauf in rot/beige:



    Marmeln mit Flechtenschmuck:



    Fotogene Gruppe:



    Wäre eine fette Beute für Sammler.



    Objekte für eine Kunstausstellung:



    Mal eine Gruppe in senfgelb:



    Und eine letzte Marmel-Gruppe:



    Nach einer ausgiebigen Erkundungstour über die Ebene setze ich mich an den oberen Rand und verzehre mein Essen aus dem Rucksack. Dann wandere ich durch den Sand wieder zum abgestellten Patriot zurück.


    Mittlerweile sind die Wolken am Himmel zahlreicher geworden. Bald zeigt sich der Himmel gar bedeckt. Ich fahre zur UT12 zurück. Dort stellt sich mir die Frage: rechts oder links? Ich zaudere. Dann schwenke ich nach rechts. Im Hinterkopf habe ich einen attraktiven Hoodoo bei Boulder, den ich mir gerne aus der Nähe ansehen möchte.


    Das Prachtsexemplar steht auf einer Felskuppe und ist vom letzten Ausstellplatz vor Boulder gut zu sehen. Ich fahre noch näher ran und halte beim Zaun. Dieser wurde aussergewöhnlich stark und hoch gezogen. Schilder entlang des Zauns erinnern zusätzlich daran, dass es sich hier um Privatgrund handle und betreten verboten sei. Okay, ich hab`s ja gesehen und werde mich daran halten. Von hier aus fotografieren bringt allerdings nichts, der Hoodoo ist zu weit weg. Auch 400 mm Brennweite ergeben keinen formatfüllenden Felsenturm in bester Schärfe. Die Aufnahme soll nur zeigen, um welches Objekt es eigentlich geht:



    Dann probiere ich es halt von einer anderen Seite. Ich fahre zur Gasstation Hills & Hollows beim Ortseingang und erkundige mich nach einem möglichen Zugang zum Hoodoo. Aber da komme ich an die Rechte: Die Store-Angestellte meint äusserst missmutig, dort hinauf gebe es keinen Zugang. Punkt. Die Dame ist wohl schon öfters über einen Weg zum Hoodoo befragt worden, denke ich. Aber noch gebe ich nicht auf. Ich fahre ein Stück weiter um den Berg herum. Auf der anderen Seite sehe ich einen Weg, der mich hoffen lässt. Aber dann entdecke ich ein Schild am Wegrand:



    Auch wenn der Spruch wohl nicht ganz wörtlich gemeint ist, wird auch hier offensichtlich kein Durchgang toleriert. Ich ziehe mich zu einer Baustelle am Fusse des Hügels zurück. Ein Behelmter, der irgendwie Kompetenz ausstrahlt, ist meine letzte Hoffnung. Auf die Frage nach einem Zugang zum Hoodoo erklärt er: «Das ganze Gelände mit der Felskuppe mittendrin gehört einem Mann, der unweit von uns auf der Anhöhe in einem grünen Haus wohnt.» Ihn solle ich doch fragen, er sei umgänglich. Danke für die Antwort. Aber jetzt setze ich den Punkt. An einer Haustür um Erlaubnis fürs Fotografieren bitten? Nein danke. Das wars dann.


    Mit dem dummen Gefühl eines Misserfolgs fahre ich über den Hogback zurück nach Escalante. Und wie wenn ein Negativerlebnis nicht genug wäre, verkommt mein Nachtessens-Aufenthalt im Escalante Outfitters zu einem veritablen Dilemma: Angefangen mit einer langen Wartezeit, über Troubles beim Bestellen bis hin zur fast unglaublichen Tatsache, dass die Chefin statt der bestellten ganzen Pizza mit einer aufkreuzt, von der ein Viertel bereits nicht mehr vorhanden ist. Auf die Frage, wo denn dieses Viertel geblieben sei, erklärt sie lapidar, es sei halt zu Boden gefallen, dafür sei die Pizza jetzt gratis, und das Getränk ebenfalls…


    Meine Meinung zum Outfitters ist beim Verlassen des Lokals nicht mehr dieselbe wie vorher. Morgen werde ich wieder gerne Gast in der Circle D Eatery sein.

  • Wundervolle Aufnahmen, die Du von den Arches an der HITRR mitgebracht hast ... :clab:
    Wir haben es bis heute noch nie weiter als zu Devils Garden geschafft - mal wurde es zu dunkel, die restlichen Male verließ uns das Wetterglück. Aber was nicht ist ... wandert nach dem Anschauen Deiner tollen Fotos wieder auf die ewige todo-Liste ;;NiCKi;:
    Der Moki Hill fiel ebenso schon zweimal den Wetterkapriolen zum Opfer - also: Ab auf die Liste!


    ... bis hin zur fast unglaublichen Tatsache, dass die Chefin statt der bestellten ganzen Pizza mit einer aufkreuzt, von der ein Viertel bereits nicht mehr vorhanden ist. Auf die Frage, wo denn dieses Viertel geblieben sei, erklärt sie lapidar, es sei halt zu Boden gefallen, dafür sei die Pizza jetzt gratis, und das Getränk ebenfalls…


    Da bleibt mir glatt die Spucke weg! So etwas habe ich ja noch nie erlebt! ;noe;
    Bei den Outfitters war es immer ein Vabanquespiel für mich - mal hat es geschmeckt, mal war es (fast) für die Tonne - auf Vegetarier ist man dort nicht so recht gerichtet, obwohl es gerade bei Pizza so einfach ist.
    Man kann halt auf der Terrasse ganz nett sitzen und es war für uns nach 1 oder 2 Tagen immer die Alternative zum Circle D, denn man isst dort ja auch recht ordentlich seit der Renovierung und Öffnung des (erweiterten) Lokals.

    Liebe Grüße
    Anne


    Nach der Reise Corona ist vor der Reise ... im März ‘22 (erl)September '22 (erl.) ... April 2023 (erl.)Sept. 2023 (erl.) … März 2024 + September 2024 geht’s wieder los ;;PiPpIla;;




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  • Ach ich liebe es wenn ich an Plätze komme an denen ich auch schon rumgestiefelt bin und Deine Moki Bilder sind wirklich schön, mit viel Liebe zum Detail. Das hier gefällt mir besonders


    und auch das mit den in Flechten gekleideten modischen Mokis, wir sind dann noch etwas auf dem Hügel rumgeklettert, welcher dort so markant in der Gegend steht. Das mit dem Hoodoo ist schade ;;NiCKi;: und dann auch noch das Outfitter Debakel ;:ba:; ;) Also wir waren weder vom Circle D Restaurant (hatten allerdings nur Frühstück dort) begeistert noch von den Outfittern :nw: das Circle D Restaurant ist schon von der Einrichtung her so chromatisch kalt. Wir grillen ja mit Vorliebe selbst, bzw Herbert tut das am liebsten.

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