Once upon a time in the Northwest - eine märchenhafte Reise durch CA, OR und WA

So, jetzt bin ich auch wieder mit an Bord. Ich hoffe, ihr habt euch über's Wochenende in Bend schön amüsiert.

Danke mal wieder für eure vielen netten Kommentare!

Zitat von MsCrumplebuttom

Wow, die Painted Hills sind ja der Knaller! Sehr schönes Fleckchen dort. Gut, dass ihr da Sonnenschein hattet. Das wäre bei bewölktem Himmel sicher nicht ganz so schön gewesen.

Ja, da hatten wir wirklich Glück. Wobei es gar nicht schlecht ist, wenn's da vorher geregnet hat - dann sind die Farben noch viel intensiver. Hab' ich ja dieses Jahr im Petrified Forest auch gesehen.

Zitat von eliudi

Diese Motive sind zwar an sich schon sehr schön, aber auch außerhalb dieser 'Steilvorlagen', an denen wohl kaum jemand komplett vorbei gucken oder knipsen kann, hast du ein super Auge für gelungene Motive, wirklich großartig !

Dankeschön!

Zitat von sarahbonita

Park uns nur hier.....wir müssen morgen nach Bern und die letzten Besorgungen für die Hochzeit machen

Ups, da habe ich jetzt im ersten Moment "Bend" statt "Bern" gelesen. Wäre aber ein bißchen weit...

Zitat von sarahbonita

ich habe wieder aufgeholt und mit euch in der Gorge bei Regen gelitten und mich bei Sonne vor allem über die Painted Hills gefreut

Zitat von carovette

Gottseidank gibts die nicht auch nocn bei den "Bathrooms" in Shaniko

Zitat von carovette

Im Best Western in Prineville haben wir auch schon übernachtet - gut, dass ihr euch aus der Mikrowelle verpflegt habt, denn im benachbarten "Applepeddler" wars auch bloss so naja....

Gut zu wissen, so im Nachhinein. Zum Essengehen wär's eh schon zu spät gewesen - wer weiß, ob wir da überhaupt noch was gekriegt hätten.

Zitat von carovette

Und die Runde habt ihr genau richtig gewählt, erst die Clarno, dann die Sheep Rock und als Krönung die Painted Hills Unit

Aufgrund der Infos, die ich hatte, und der Fotos, die ich gesehen hatte, dachte ich mir schon, daß die Runde so am besten ist. Das hat sich wirklich von Unit zu Unit gesteigert.

Zitat von Les Paul

Die Painted Hills Fotos sind wirklich sauguad.

Danke!

Zitat von Les Paul

Ich muss da unbedingt mal hin, schade ist nur dass die wirklich am A... der Welt liegen und geographisch so gar nicht in meine zukünftigen USA-Planungen reinpassen.

Ja, ich mußte an der Route auch ganz schön herumbiegen, damit die noch reinpaßten. Hätten die die nicht woanders aufschütten können?

Zitat von Les Paul

Vielleicht klappt's ja doch mal und bis dahin schau ich mir Deine Bilder an. Warum hast Du mit denen nicht beim Kalender mitgemacht??

Gute Frage... Ein paar waren in der Auswahl, aber dann hab' ich mich doch für etwas aktuellere entschieden.

Zitat von Ulli

Chilidingens

Klingt lecker.

Zitat von Ulli

Was für ein cooles Bild .... hätte mir auch für den Kalender gefallen

Danke! Allerdings ist das ein Panorama, und die sind meistens von der Schärfe her nicht von so guter Qualität wie die "normalen" Aufnahmen, deshalb habe ich es gar nicht in Betracht gezogen.

Zitat von Ulli

Dennoch, oder gerade wegen des Wetters, finde ich die Fotos toll und besonders das Foto mit der LIchtung und den Bäumen, ist ganz große Klasse

Dankeschön! Man holt halt das raus, was geht...

Tag 18, 30. Juni – Prineville-Bend

Around (the) Bend

Nach dem langen Tag gestern schlafen wir heute mal etwas länger, bis halb acht. Da waren wir gestern schon on the road… Aber heute haben wir nicht ganz so viel vor, deshalb gehen wir’s mal etwas ruhiger an.

Das Frühstück hier ist guter Best Western-Standard, und die nette ältere Dame, die fleißig nachfüllt, ist sehr gesprächig und gibt uns eine Broschüre mit, wo Pläne von Bend, Sisters etc. drin sind.

Nachdem wir noch das heutige Programm festgelegt haben (vom Plan ist einiges runtergeflogen, weil wir nicht so viel in den Tag stopfen und lieber genießen wollen), verlassen wir Prineville, nicht ohne noch schnell das hübsche Rathaus abzulichten.

Außerhalb des Städtchens gibt’s einen Viewpoint, wo man aber außer Prineville nicht viel sieht außer Fabrikhallen und einen Golfplatz… Recht flott, aber teils mit schönem Blick auf die Three Sisters fahren wir nach Sisters, wo wir mal wieder volltanken lassen und die Scheiben richtig super geputzt kriegen. Hält aber nicht lange an…

In Sisters folgen wir der 126, die hier zum McKenzie Santiam Scenic Byway wird. Erstmal ist aber nichts scenic, und wir zuckeln ewig mit vielen anderen Autos hinter einem Mittelstreifenmalfahrzeug her. Erst als sich schon ein kilometerlanger Rückstau gebildet hat, der vermutlich inzwischen bis Idaho reicht, fährt der Maler mal auf die Seite und läßt die Autos vorbei. Allerdings wartet eine Meile weiter schon wieder der nächste Streifenmaler, der uns aber glücklicherweise nicht ganz so lang aufhält.

Endlich kriegen wir auch etwas Szenerie zu sehen, und zwar am ersten (und vorerst einzigen) Viewpoint mit Blick auf den imposanten Mount Washington. Hier hat es vor ein paar Jahren mal ganz schön gebrannt…

Ein Stück weiter entdecken wir bei einem der Trailheads für den Pacific Crest Trail zwischen den vielen angekokelten Bäumen eine riesige Ansammlung von Beargrass – allerdings wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß das Beargrass heißt, deshalb heißen die Dinger bei uns ab sofort Boobie Flowers.

Der Santiam Pass kommt und geht, ohne besonders in Erinnerung zu bleiben, und überhaupt ist die Strecke vorerst nicht ganz so scenic wie ich dachte. Hätte mehr Ausblicke auf die Berge erwartet, aber erstmal geht’s hauptsächlich durch Wald. Viel Wald.

Eher durch Zufall halten wir am hübschen Fish Lake, wo es viele Blümchen und ein paar fotogene Libellen gibt.

Der nächste Stop ist noch besser. Die Sahalie Falls sind sehr hübsch, vor allem dank der üppig bemoosten Umgebung.

Die Koosah Falls ein Stückchen weiter lassen wir aus, denn wir müssen ja nicht jeden Wasserfall im Nordwesten sehen. Stattdessen halten wir am malerischen (zumindest solange man den häßlichen Damm ignoriert) Smith Lake, der mit herrlich türkisblauem Wasser aufwartet.

Und schon sind wir auf der 242, die den Byway komplettiert. Im Gegensatz zur 126 ist die eng und sehr kurvig. Teilweise kommen uns die fetten Pickups, von denen es hier ein Nest zu geben scheint, halb auf unserer Spur entgegen, weil ihnen ihre offenbar nicht reicht.

Bald erreichen wir den Trailhead für die Proxy Falls. Mal wieder mit Insektenschutz eingesprüht, laufen wir los, und der Trail ist wirklich interessant.

Erst geht es durch ein Lavageröllfeld, in dem sich irre viele Spinnennetze befinden. Quasi in jeder Nische hat sich so ein Vieh niedergelassen. Irgendwie faszinierend, denn die Netze sind dreidimensional und schillern ganz bunt in der Sonne.

Für Silke, Goldy und alle andere Arachnophobiker:

Achtung - es folgt ein Spinnenfoto!

Auf dem weiteren Trail geht’s teils über Stock und Stein sowie über umgefallene Bäume oder untendurch, bis man dann mal den Viewpoint erreicht. Im ersten Moment wirkt der Wasserfall etwas enttäuschend, denn er ist relativ weit weg und auch noch halb von den Bäumen verdeckt.

Dann sehen wir aber, daß es einen steilen und nicht ganz einfachen Weg nach unten gibt, wo man über Baumstämme und Steine den Bach größtenteils trockenen Fußes überqueren kann, bis man am Fuß des Wasserfalls steht. Ganz ohne naß zu werden schaffen wir es zwar nicht, aber es ist warm genug, und unseren Wandersandalen macht es auch nichts aus. Und der Blick von hier auf den Wasserfall mit seinen Basaltsäulen ist deutlich besser!

Mit diversen Fotostops…

…geht’s weiter zum Dee Wright Observatory, wo es stolze 75° hat. Hier hat man – vor allem von oben – eine grandiose Aussicht auf die Vulkanlandschaft und die schneebedeckten Gipfel.

Auf der weiteren Strecke müssen wir wieder ein paarmal stehenbleiben…

…und einige Verzögerungen wegen nerviger Radler hinnehmen. Warum sollte man auch die Radspur benutzen, wenn man wunderbar mitten auf der Straße fahren kann…

Bald kommen wir wieder in Sisters an und erreichen danach recht flott Bend, das mit seinen 80.000 Einwohnern deutlich größer ist als ich dachte. Ohne Probleme finden wir das Days Inn, wo wir für gut 80$ ein nettes Zimmer mit Mikro und Kühschrank sowie hot breakfast kriegen. Paßt doch.

Nach einem kleinen Päuschen brechen wir nochmal auf in Richtung „Downtown“. Es hat inzwischen 84°, puh!

Gleich beim Drake Park finden wir einen Parkplatz und erkunden von dort aus die Umgebung. Der Mirror Pond, eine breite Stelle im Deschutes River, gefällt uns besonders, und so setzen wir uns auf eine Bank und genießen ein Weilchen einfach das Leben. Muß ja nicht immer etwas Spektakuläres sein.

Dieses Entenpärchen übt sich im Synchrongrundeln - allerdings brauchen die beiden einige Anläufe, bis es dann wirklich mal gleichzeitig klappt…

Wir bummeln noch ein wenig am Fluß entlang und durch die netten Straßen, setzen uns spontan draußen vor ein Restaurant und kaufen uns etwas leckeres Asiatisches.

Dann kehren wir gemütlich zum Hotel zurück, wo uns etwas später noch ein hübscher Sonnenuntergang mit Blick auf die „Schwestern“ erwartet. So kann man einen entspannten Tag doch ausklingen lassen!

Auf jeden Fall gefällt uns die Ecke hier sehr gut, und weil es rund um Bend noch so viel zu sehen gäbe, steht beim nächsten Besuch in dieser Gegend ganz bestimmt ein etwas längerer Aufenthalt auf dem Plan.

Unterkunft: Days Inn – gute Lage, nette Zimmer, umfangreiches Frühstück; nachts allerdings wieder trötende Züge…

Gefahrene Meilen: 150

Zitat von MsCrumplebuttom

Na ihr seid ja frivol!

Wir gehen da strikt nach dem Prinzip "what you see is what you get" vor.

Zitat von MsCrumplebuttom

Also alles wie daheim.

Genau.

Zitat von Westernlady

Du bist so gut zu uns Claudia

Ich werd' ja selber nicht gerne von solchen Bildern überrascht. Wobei die Minispinne auf dem Bild wirklich harmlos ist. Und die Spinnenfäden sind sooooo schön bunt.

Zitat von Westernlady

Und Du hast einfach ein Händchen Äugchen für sehr schöne Motive

Dankeschön!

Zitat von Ina

Himmel, ich muß Rudi bearbeiten

Huch.

Zitat von Ina

ich muß noch einmal in den Norden

Ach so.

Ja, ich auch.

Zitat von Ina

Zitat von malenz

soviele Boobies auf einmal - ein Traum

Markus!!! Reichen dir die nicht, die du zuhause hast?

Zitat von malenz

man muss die Spinne ja richtig suchen vor lauter Netz und geblinke

Ja, eine richtige Tussi.

Zitat von malenz

schön, dass Du das genauso siehst wie ich. In der Mitte ist der Belag meist etwas besser

Zitat von malenz

Oh, hatte ich noch nie - singt Ihr gerne Abends noch ein bisschen?

Ich nicht. Aber gelegentlich lasse ich singen.

Zitat von malenz

Und das trotz Mikro.

Zitat von WalkingMan

Beruhigt mich, dass ich nicht der einzige bin, der bei Beargrass diese Assoziationen hat.

Mich jetzt auch.

Zitat von WalkingMan

Die Fotos von unten gefallen mir! Habt Ihr die zweiten Proxy Falls gar nicht angeguckt?

Nee... Ich hatte im Hinterkopf, daß die nicht so schön sind, deshalb haben wir sie ausgelassen.

Zitat von Les Paul

Frag mich gerade was die mit Bären zu tun haben.

Oder mit Gras.

Zitat von Les Paul

Was? Wie? Ihr seid einfach so in ein Restaurant und habt was gegessen?

Kommt hin und wieder vor. :P

Zitat von betty80

Aber wann kommt denn endlich Holy Cr...p?

Heute.

Zitat von USSPage

Du hast wirklich ein gutes Auge für schöne Motive. Heute haben mir die Fotos mal wieder sehr gut gefallen.

Dankeschön!

Zitat von USSPage

Ach ja, sehr schön, diese Ecke hatten wir ja aus Zeitgründen ausgelassen, aber je mehr ich davon sehe, desto mehr wird mir klar, dass wir da unbedingt noch einmal hin müssen.

Unbedingt. Ich hab' mir auch fest vorgenommen, beim nächsten Mal 2-3 Tage dort einzuplanen. Genaugenommen haben wir ja kaum was gesehen.

Zitat von USSPage

Ihr habt auch ein echt günstiges Hotel in Bend erwischt. Als ich da in der Gegend geschaut hab, hab ich kaum was unter 100 Dollar gefunden.

Vielleicht kann man auch spontan was Günstigeres kriegen, wenn man nicht vorbucht.

Zitat von PhilippJFry

Na, da war jetzt aber die Schrift größer als die Spinne. Die musste man ja fast mit der Lupe suchen.

Ich weiß, aber du kennst doch die Arachnophobiker hier.

Zitat von Ina

Das müssen wir erst noch lernen ,
wir haben immer Angst, hinter der nächste Ecke könnten wir etwas verpassen

Das ging uns wohl allen so bei den ersten Reisen. Man weiß ja erstmal nicht, ob man wiederkommt. Aber inzwischen bin ich mir da immer ganz sicher, daß ich wiederkomme, da ist es dann auch nicht so schlimm, wenn ich mal was verpasse.

Zitat von Ina

ich war heute etwas im Stress und habe auf Senden gedrückt, bevor ich alles kommentiert hatte, Tel. hat geklingelt

Pöses Telefon.

Zitat von Ina

Eigentlich wollte ich nur noch sagen, dass ihr es richtig macht und so wunderbar entschleunigt unterwegs seid

Wir sind schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Zitat von Ina

Heute habt ihr es sogar geschafft, gemütlich Essen zu gehen

Hat sich gerade mal angeboten.

Tag 19, 1. Juli – Bend-Klamath Falls

Holy Cr@p!

Argh, und schon wieder trötende Züge. („Züge? Welche Züge?“ )

Trotzdem habe ich relativ gut geschlafen. Das Frühstück hier ist überraschend umfangreich; es gäbe sogar Burritos, aber mit sowas kann man mich persönlich nicht vor dem Ofen hervorlocken. Der Rest ist aber auch nicht schlecht.

Heute fahren wir erstmal ein Stück gen Süden, ohne daß es was zu sehen gibt. Unser erstes Ziel ist das Visitor Center des Newberry Volcano. Ich weiß zwar, daß die erst um neun aufmachen, und so spät ist es noch nicht, aber wir wollen mal schauen, ob man nicht auch so einen Blick auf den Krater werfen kann. Irgendwie stehen da aber zu viele Bäume herum, und die Aussicht ist nicht sooo umwerfend, so daß wir nicht lange bleiben.

Also geht’s wieder zurück auf die 97 und zum Paulina-Teil des Newberry NM, wo wir uns als erstes die Paulina Falls ansehen. Hier sind die Moskitos furchtbar aggressiv, die fressen einen schon halb auf, bevor man richtig aus dem Auto ausgestiegen ist. Trotz Insektenspray erwischen uns zwei oder drei, aber ohne wär’s wahrscheinlich noch schlimmer.

Die Falls sind jedenfalls sehr hübsch, aber leider um diese Zeit noch im Gegenlicht.

Als wir wieder zum Auto kommen, sehen wir, daß da gerade eine Invasion von irgendwelchen Krabbeltieren (außerirdische Raubwanzen vielleicht? ) im Gange ist. Denen scheint unser schönes weißes Auto besonders gut zu gefallen. Im Fahrtwind fliegen sie aber schnell weg…

Unser nächstes Ziel ist der Paulina Lake, wo der Blick schon mal ganz nett ist und einen Vorgeschmack auf den nächsten Programmpunkt bietet.

Wir wollen wir uns das jetzt aus einer anderen Perspektive ansehen und fahren die 4 Meilen lange, ungeteerte und teils ziemlich enge Paulina Peak Road hoch. Wieder eine Strecke, bei der ein Beifahrer keine Höhenangst haben darf…

Der Blick von oben (auf fast 8.000 Fuß) ist jedenfalls der Hammer. Die dunkle Lava, die schneebedeckten Gipfel, die beiden tiefblauen Seen…

Schön langsam und glücklicherweise ohne Gegenverkehr geht’s schließlich wieder nach unten, wo wir knapp 2 Meilen weiter ein Stück des Big Obsidian Flow Trail machen (bis zum Lower Viewpoint, das reicht erstmal). Schon faszinierend, wie das vulkanische Glas glänzt!

Mit ein paar Schnecken vor uns fahren wir zurück zur 97 und auf dieser ein scheinbar ewig langen Stück gen Süden. Das ist wohl die langweiligste Strecke bisher – nur Bäume und einige wenige Blümchen neben der Straße… Endlich erreichen wir den Abzweig der 138, auf der es erstmal schnurgerade bergauf geht.

Oben erreichen wir dann relativ schnell den Eingang des Crater Lake NP, wobei man vom See erstmal noch nichts sieht. Die East Rim Road ist leider auch noch nicht offen, erfahren wir auf Nachfrage. Naja, dann machen wir halt das, was geht.

Zunächst werfen wir einen Blick auf die scheinbar total öde Pumice Desert, wo’s aber auch Blümchen gibt und in der Ferne mit Schnee überzuckerte Gipfel.

Ein Stück weiter oben hat’s auch neben der Straße noch Schnee; allerdings dürfte der bei bis zu 83°, die wir heute erreichen, nicht mehr allzu lange vorhanden sein. Obwohl man den See immer noch nicht sieht, gibt’s auch so schon einige sehr nette Ecken hier.

Endlich kommen wir auf der East Rim Road beim ersten Viewpoint zum allerersten Blick auf den Crater Lake, und da fehlen uns erstmal die Worte. Ich meine, man hat ja schon jede Menge Bilder gesehen und immer gedacht, daß da kräftig gephotoshoppt wurde, aber nein, der ist wirklich so blau! Hammer! Nachdem wir kurze Zeit einfach nur sprachlos geguckt haben, höre ich neben mir ein leises „Holy cr*p!“ – und wer Missjöh kennt, weiß, daß er solche Worte nur äußerst selten in den Mund nimmt. Übertrieben ist es aber nicht – dieses Blau haut einen einfach um.

Das Wetter haben wir perfekt erwischt, schön angenehm warm, blauer Himmel und ein paar fotogene Wölkchen, dazu noch ein bißchen Schnee am Kraterrand. Da wird wirklich jeder Blick auf den See zum Genuß. Und wir schauen ihn uns auch von jedem Viewpoint aus an, der zugänglich ist. Dort, wo der Trail nach unten zur Bootsanlegestelle geht, ist allerdings Schluß. Aber es gibt trotzdem genug zu sehen.

Auch der Lodge statten wir einen Besuch ab, und weil’s so schön ist, fragen wir, ob zufällig ein Zimmer frei ist, aber natürlich haben wir da kein Glück. Vorbuchen wollte ich nicht, weil man da nicht kurzfristig stornieren kann und mir alles andere wegen dem Wetter zu unsicher gewesen wäre. Naja, nicht schlimm; wir liegen ja gut in der Zeit und können heute noch ein Stück weiterfahren.

Südlich des Sees ist der Rim Drive immerhin ein Stück offen, deshalb fahren wir erstmal zum Castle Creek Trail, wo es eine Menge Wildflowers geben soll. Naja, dafür sind wir offenbar etwas zu früh dran, denn die Ausbeute ist eher mager. Dafür gibt’s für jedes Blümchen mindestens ein Dutzend nerviger Moskitos.

Nachdem wir halbwegs ungestochen wieder zum Auto zurückgekommen sind, fahren wir noch bis zu den Vidae Falls, die ganz hübsch sind…

…und weiter bis dorthin, wo die Straße dann gesperrt ist, leider ohne daß man nochmal einen Blick auf den See hätte erhaschen können. Das Phantom Ship hätte ich schon gerne gesehen, aber mei, dann muß ich halt irgendwann wiederkommen. Gibt schlimmere Schicksale.

Mit ein paar schnellen Fotostops…

´

…fahren wir jetzt durch bis Klamath Falls, wo wir uns im Best Western Olympic Inn einquartieren. Für knapp 110$ bekommen wir hier ein sehr schönes Zimmer ganz oben mit allem Drum und Dran (sogar mit schick tapeziertem Bad ) – und um acht gibt’s Cookies.

Der Blick aus dem Fenster ist – wenn man mal die häßlichen Gebäude und Stromleitungen etc. ignoriert – gar nicht übel. Sogar den Mount Shasta sieht man in der Ferne.

Und abends kriegen wir noch eine richtig tolle Weltuntergangsstimmung geboten.

Na dann – Happy Canada Day!

Unterkunft: Best Western Olympic Inn (scheint inzwischen kein Best Western mehr zu sein) – schöne Zimmer, umfangreiches Frühstück (mit echtem Geschirr), insgesamt sehr empfehlenswert

Gefahrene Meilen: 220