Rhein, Kurs Basel

Du darfst in Basel halt nicht hinter die Dreirosenbrücke schauen.
Aber so kannst stimmt der Satz nicht mehr seit sie in Kleinbasel das ultra hässliche Verwaltungshochhaus von Nobatis hochziehen.

In Bern war ich noch nicht. Da muß ich vielleicht ab 14.05.2015 zur Auffahrt hin.

Zitat von wundernase

Tolle Stadtführung in Basel

Zitat von wundernase

dass ich mich mit der Stadt noch nie so ausführlich beschäftigt habe

Liegt ja auch in der Heimat, da ist das normal.
Dieses Jahr hab ich allerdings meine nächste Umgebung sehr genau unter die Lupe genommen.

Zitat von wundernase

Da wird es Dir bestimmt gefallen

Die Stadt bestimmt, die Preise ehr nicht.

Zitat von Raven

Basel gefällt mir ausgesprochen gut, zumindest das, was du uns zeigst.

Auch alles andere was ich nicht zeige. Die Industrie liegt an der Grenze, dann kommt die Stadt und dann die Berge.
Wie in allen schweizer Städten, können das die Schweizer bestätigen, bekommst Du mit der Hotelübernachtung kostenlose Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel.
Für den Ankunfts- und Abreisetag inkl.
Da man bei der Ankunft am Flughafen bzw. Bahnhof, noch nicht den Ausweis vom Hotel bekommen hat, gilt die Buchungsbestätigung als Fahrausweis. Also unbedingt die Buchungsbestätigung ausdrucken und mitnehmen.

Zitat von MsCrumplebuttom

Aber gut, dass du deinen Job als Wetterfrosch zuverlässig erledigt hast.

Ich bin ein Frosch?

Zitat von Canyonrabbit

aber genau dieses Fahren auf dem Damm hat uns irgendwie so gar keinen rechten Spaß gemacht

Für die Aussicht ist das ganz nett und war ja nur ein kurzes Stück.

Zitat von Canyonrabbit

Euer Ruf scheint ja nicht so gut zu sein...

Ich bin mit dem Rad nie pünktlich.

Zitat von Canyonrabbit

Warum?

Wdr4 Musik in deutsch? Nicht wirklich.

Zitat von Canyonrabbit

"Zur Auffahrt"?

Schweiz = Auffahrt, Deutsch = Himmelfahrt

Zitat von Canyonrabbit

Soso, .....

In Badeklamotten natürlich.

Zitat von Canyonrabbit

Da habt Ihr ja ein ganz schönes Programm abgespult.

Mit dem Fahrrad geht das ganz gut und wir waren ja 2011 4 Tage in Basel, dann geht das noch besser, man kennt es ja.

War ein Forumstreffen
Wir waren auf dem Fernsehnturm St.Chrischona eingeladen.
Dann hatten wir eine Führung und den Videoabend in Rätz Stadt, einem umgebauten Zivilbunker in dem noch der Hausgeist "der Grau" umgehen soll.

Dann waren wir im Goetheanum, im Eremitage (Arlesheim), dem größten engl. Landschaftsgarten der Schweiz, in Arlesheim selber und in Schloss Birseck
und dann gibt es noch zwei Ruinen, nämlich Schlossruine Dorneck , das Denkmal der Schlacht bei Dornach und Burg Reichenstein.

Alle Sehenswürdigkeiten Basel

Das sollte für eine Woche Basel ausreichen.

Ach ja, wer am 20.01.2015 Zeit hat, kann zum Vogel Gyff, die drei Figuren sind die Namenspaten der Baseler Rheinfähren

St. Alban-Fähre – «Wild Maa»
Münster-Fähre – «Leu»
Klingental-Fähre – «Vogel Gryff»
St. Johann-Fähre – «Ueli»

Zitat von Saguaro

Wenn du Kopfweh hast, dann gehe einfach ein bisschen spazieren .

Deswegen also

Was macht man in jungen Jahren öfters dort?

Donnerstag 02.10. Basel – Breisach - Mainz

Während es Abendessens am Vorabend legen wir bereits ab. Das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich weis ja nun das die Dreirosenbrücke, die hinter uns liegt, 225 m Spannweite hat. Die Arosa Viva ist aber 202 m lang, und von der Brückenspannweite muss man ja noch die Uferböschung abziehen, ergo kann der Kahn hier nicht wenden.
Macht sie auch nicht. Nachdem das Schiff vom Ableger frei kommt, fährt es rückwärts unter der Brücke durch. Erst hinter der Brücke ist der Rhein weit genug, dass das Schiff gedreht werden kann. Dann geht es in die Nacht hinaus und die „Schleusentreppe“ den Rhein talwärts. Um 7 Uhr erreichen wir dann Breisach und ich bin tatsächlich wach, damit ich das mitbekomme. Morgens herrscht dichter Nebel! Na Klasse.

Also erst mal schauen was zum Frühstücken gibt. Gegen halb neun machen sich die Tagesausflügler auf den Weg, es geht nach Freiburg. Da ist übrigens kein Nebel, wie ich später erfahre. Die Berlinerin, die in Kehl mit dem Fahrradguide geradelt ist, radelt auch heute mit ihm. Sie versacken bei einer individuellen Weinprobe.

Gegen 10 Uhr verlassen Frau B und ich dann doch das Schiff, weil Frau B einfällt was sie kaufen könnte. Während Frau B Schoppen ist, mach ich halt Fotos, trotz Nebel. Der Flusen ist immer noch auf der Linse. Und der Nebel ist immer noch so dicht, das man vom Anleger den Münsterberg nicht sehen kann.

OK, wir sind hier, also steigen wir hoch zum Münster. Allmählich kann man was erkennen.

Wenn man den Turm nach rechts schiebt, ist der Flusen im Nebelgrau, da bekommt man ihn besser weg retouchiert.

Oben dann der Münster, von hinten.

Hinter uns, ebenfalls oben auf dem Berg, befindet sich ein Best Western Hotel, falls hier mal jemand übernachten will. Ohne Nebel hat man dann einen Superblick.

Neben dem Münster, das Rathaus von Breisach. Die Wappen zwischen den Fenstern im 1. Stock des Rathauses, sind die Wappen der einstigen Herrscher bzw. Länder über Breisach. Hier haben sich einige Mal viele Leute um den Basalthügel prügeln müssen. Eine wechselvolle und blutige Geschichte um ein Kuhkaff, dessen Namen ich bis heute überhaupt nicht kannte. Wer nun den folgenden Kurztrip durch die Geschichte durch die Geschichte nicht hören will, hört einfach weg oder liest nach dem kursiven Teil weiter.

Ich las die Kelten und Römer mal beiseite, die waren hier immer die ersten am Rhein, erst die Kelten, dann die Römer. Und hier oben war mal ein römisches Kastell. Trotz des Umpflügens des Bodens hier, hat man tatsächlich noch was finden können. Grundmauern halt. Aber die haben kein Wappen am Ratshaus.

Das erste Wappen von links ist das von Basel. Breisach gehörte also mal zu Basel, bis zur Übernahme durch die Habsburger im Jahr 1273. Aber nicht durchgehend. Der Bischof von Basel baute hier zwar eine Kirche nebst Dorf, doch die Stadt im heutigen Sinne gründeten die Staufer 1185, das zweite Wappen. Als die Geld brauchten, verpfändeten sie Breisach an die Zähringer, das sind Schweizer aus dem Berner Oberland und das ist deren Wappen, das dritte von links. Deren Obermufti, der Berthold, der baute hier oben eine Burg. Korrekterweise muss es heißen, lies hier oben eine Burg bauen. Als ob die Muftis selber Stein kloppen. Mit dem Tod Bertholds 1218 kam Breisach wieder zu den Staufern. Mit dem Tod des letzten Stauferkönigs gehörte Breisach wieder den Baseler Bischöfen. 1273 wurde Breisach kraft Erlass des Königs freie Reichsstadt, das vierte Wappen von links. Der Kaiser verpfändete dann wieder einmal Breisach, diesmal an die österreichischen Herzöge. Rudolf von Habsburg sammelte dann die Staufer Besitztümer am Oberrhein ein und damit gehörte Breisach ab 1331 bis zum 30-jährigen Krieg zu Österreich. Das fünfte Wappen. Zwischendurch ging es als Pfand für zwei Jahre an Burgund (1469 – 1471), Wappen Nr.6, damit wäre der vorherige Satz falsch. Ist er aber nicht, den Burgund gehörte auch zu Habsburg. Die Össis bauten dann Breisach zur Rheinfestung aus. Nützte nix, im 30-jährigen Krieg nahm Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar nach monatelanger Belagerung Breisach ein. Ein Jahr später war er Tod und Breisach kam zu Frankreich, Wappen Nr.7.

Ludwig der 14. fand Breisach toll und war daher öfters hier. Er lies von Vauban, dem Festungsbauer, Breisach zur Festung ausbauen. Das sah dann so aus:

Nach dem Ende des pfälzischen Erbfolgekrieges musste Frankreich Breisach wieder an das Reich herausgeben, aber erst nachdem Vauban für Frankreich auf der anderen Rheinseite die Festung Neuf Brisach gebaut hatte, und so den französischen Festungsring wieder geschlossen hatte. Liegt 7 km von Breisach entfernt und ohne Nebel wäre ich da auch gerne hin geradelt, denn diese Festungsstadt existiert heute noch so, wie sie erbaut wurde. Da in der Ebene gelegen, konnte eine Paradeform des Festungsbaus errichtet werden. Sollte man sich anschauen, wenn man in der Gegend ist. In Portugal oder Bourtange, an der deutsch-niederländischen Grenze gibt es auch noch so was. 1700 war Neuf Brisach fertig, die Franzosen zogen aus Breisach ab und zerstörten dabei die einzige stabile Rheinbrücke über den Rhein zwischen Basel und Straßburg.

Ludwig der 14. fand Breisach ja toll und so war er dann 1703 wieder hier, diesmal im Zuge des spanischen Erbfolge Krieges. Der Festungskommandant warf sich nach der Kapitulation den Franzosen vor die Füße, was ihm seitens seines Kriegsherrn, Prinz Eugen den Kopf kostete, auf dem Marktplatz von Bregenz. Kapitulieren ist ja schon schlimm, aber dem Feind die Füßchen küssen, nee das geht ja gar nicht. Mit dem Frieden von 1714 war dann Breisach wieder kaiserlich.

Im Zuge des Ersten Schlesischen Krieges gingen Maria Theresia die Soldaten aus, und so wurde Breisach zu Gunsten der Festungen Philippsburg (bei Karlsruhe) und Festung Freiburg geschleift. Was sich in einem Satz schreiben lässt, dauerte 2 Jahre.

Dann betrat Napoleon die Weltbühne und lies Breisach vom 15. bis 17.09.1793 sturmreif schießen, Breisach hörte danach auf zu existieren, 577 Häuser waren vernichtet. Im Frieden von Pressburg schlug Napoleon Breisach dem neugebildeten Großherzogtum Baden zu, das letzte Wappen und Nr.8.

Was man alles zu einer Hauswand schreiben kann. Bevor ich jetzt noch die unteren Reihe der Wappen durchgehe, gehen wir lieber schnell die Treppe nach unten. Wohin? Hierhin, dem Eckartsberg.

Einst war auch hier eine Burg und ein Kloster, der pittoreske Überrest im heutigen Weinberg. Weis ich aber nicht, denke ich mir mal.

Oben vom Berg hat man dann einen netten Blick auf Breisach, selbst im Nebel.

Hier oben steht auch ein Obelisk, der 1851 errichtet wurde und an der Übergang Breisach und des Breisgaus an Baden erinnern soll. Mit den ganzen Einschusslöchern erinnert er ehr an die 87% Zerstörung Breisachs als die Alliierten im Frühjahr 1945 den Rhein überquerten.

Und deswegen baumelt hier auch die Europafahne. Die weht hier seit dem 09.Juli 1950, als sich die Bevölkerung Breisach als erste in Europa in einer Abstimmung zu 95% für ein einiges und freies Europa aus sprach und sich seitdem „Europastadt“ nennen. Kein Wunder bei der Geschichte.

Bei schönem Wetter könnte man von hier oben den Schwarzwald sehen und seine höchste Erhebung den Schauinsland, steht jedenfalls hier auf einer Tafel.

Wie kommen wir hier nun wieder runter? Da müssen wir jedenfalls hin. Das ist der Rhein.

Ein Versuch auf dem direkten Weg durch den Weinberg scheitert, also auf demselben Weg wieder alles zurück und dann zum Schiffchen.

Über diese Barrierefreie Gangway geht man hier aufs Schiff. Vorsicht Ironie.

Mutter möchte Euch mal Guten Tag sagen.

Was sagt die Uhr? Zeit für das Mittagessen. Gegen 13 Uhr legen wir ab. Ein Blick aus dem Fenster, der Nebel ist weg! Ich lasse Mittagessen, Mittagessen sein, stürze in die Kabine, bewaffne mich mit Kamera und Stativ und stürze zurück an Deck. Auch hier stoßen wir wieder rückwärts ins Fahrwasser des Rheins. Wer aufgepasst hat weis warum. Wer nicht aufgepasst hat, nur der Rheinseitenkanal ist schiffbar.

So weiter essen.

Irgendwann taucht querab der Kaiserstuhl auf mit der Burg Alte Limburg. Der klägliche Rest davon. Was aussieht wie ein Steinbruch sind die Reste der Burg. Was davon übrig war, wurde durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört. Wie war das noch mit, Burgen dürften nicht bombardiert werden?

Wem es nach dem Essen zu langweilig wird, kann in die Lounge gehen und Servietten und Handbuchfalten von der Oberhandtuchfalterin lernen. Oder war es die Oberserviettenfalterin?

Alte Bekannte tauchen auf, Schleuse #h Staustufe Gerstheim und Straßburg.

Und dann zieht wieder Kehl an uns vorbei und das ehemalige Gartenschaugelände. Diesmal kann ich unseren Radweg auch filmen.

Und dann geht wie jeden Tag die Sonne unter.

Huch fast vergessen. Am Nachmittag spricht mich der Hotelmanager an, er hätte Beschwerden erhalten, das ich Abends in kurzer Hose herumlaufe und mit Kappe. Dann möge er den Spießern ausrichten, solange das nicht im Bordknigge steht, müssen sie damit leben. Und wir würde auch was einfallen, wo ich mich über andere beschweren könnte, allerdings keine Lust dazu habe. Ha wir können uns schon denken wer das war. Es gibt nur eine die immer aufgetakelt wie zum Opernball erscheint und den formellen Teil der Aida Restaurants vermisst und sich immer den ganzen Tag mit uns unterhalten. Entweder will sie uns was durch die Blume sagen oder da hat sie jemand falsch verstanden. Sie bedauern das halt, dass es so ein Restaurant nicht an Bord gibt. Können sie auch. Zudem fragen sie uns morgen ob wir zusammen durch Koblenz gehen wollen und erzählt uns viel privates Zeugs. Oder wir irren uns, und was doch jemand anders, aber alle anderen waren ja auch schlunzig angezogen nur eben lang schnuzlig.

;(

To be continued......

165 Meter (Höhe von 83 Meter bis 248 Meter)
Gesamtanstieg 175 Meter
Gesamtabstieg 339 Meter
ca. 330 km