Rhein, Kurs Basel

  • Nehm ich halt die Heringshäppchen. Aber ganz im Verborgenen, Hering am Morgen geht nur mit Kater.

    :schreck: zum Frühstück, du bist ja genauso schlimm wie meine bessere Hälfte

    Die erste von 10 Schleusen bis Basel. Da sollen wir reinpassen?

    Ich liebe das Schleusen, ich könnte stundenlang dabei zugucken. ;;NiCKi;: Aber dieses Vergnügen hattest du wohl bei 10 Schleusen auch ;)

    Aber sind wir hier richtig, oder nachts falsch abgebogen?

    ;haha_

  • während alles pennt tuckern wir in der Nacht am Worms, Mannheim, Speyer und Karlsruhe vorbei.


    Mensch Ulli, in dieser Nacht habe ich auch gepennt ;) , denn sonst hätte ich einen kurzen Abstecher zu euch nach Speyer, Mannheim oder Karlsruhe gemacht.


    Aber sind wir hier richtig, oder nachts falsch abgebogen?


    Klein Istanbul :gg: .


    Auf jeden Fall kamen nach den Burgen die Schleusen. Fehlen eigentlich noch die Brücken ;][; ?


    LG


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Nun warten wir auf die wirklich schöne Rheinstrecke. Die mit den vielen Schleusen


    Aber dieses Vergnügen hattest du wohl bei 10 Schleusen auch


    Zwei hatten wir ja schon, zwei kommen noch, und natürlich auf dem Rückweg noch einmal.
    Aber die anderen 6 passieren wir nachts.


    denn sonst hätte ich einen kurzen Abstecher zu euch nach Speyer, Mannheim oder Karlsruhe gemacht.


    :EEK: Glaib ich nicht. :neinnein:


    Fehlen eigentlich noch die Brücken


    Brücken kommen auch.
    Wobei eine ganz schlimme werden wir nicht sehen, das passiert wieder nachts. :wut1:

    • Offizieller Beitrag

    Schlösser über Schlösser... :gg:


    Burgen ;,cOOlMan;:


    Und mir wirft man vor, ich wäre leuchtturmlastig..


    Ich nicht. ;)
    Ich könnte aber noch mit einem ultimativen Burgen, Schlösser und Herrenhäuser Thread aufwarten, nächstes Jahr. So als dreiwöchigen Urlaub in OWL, als Radtour. :pfeiff:

    • Offizieller Beitrag




    25 Meter (Höhe von 129 Meter bis 154 Meter)
    Gesamtanstieg 191 Meter
    Gesamtabstieg 191 Meter
    ca. 26,19 km (bereinigt)

    • Offizieller Beitrag

    Montag 29.09. Straßburg



    Beim Mittagessen impfen wir Mutter, das wir um 19 Uhr passend zum Abendessen zurück sind. Um 19 Uhr, nicht ehr aber auch nicht später. Auch nicht um 18Uhr, sondern um 19 Uhr.



    Ich hatte ja heute Morgen auch schon Fahrräder für heute Nachmittag gemietet. Ursprünglich sollte es heute und morgen schön sein. Inzwischen ist für morgen schon bewölkt und Regen angesagt. Und gegen 18 Uhr soll es dann auch heute schon bedeckt sein. Daher ist es toll, dass wir 45 Minuten früher angekommen sind, so können wir um 13:30 Uhr schon los radeln. Wenn es uns unsere Fahrräder wären! So muss ich erstmal ständig am Sattel rumschrauben, sowohl Neigung und auch Sattelhöhe. In meinen ganzen Leben habe ich noch nie auf einem Hollandrad gesessen.


    Über die Europabrücke fahren wir dann über den Rhein nach Argentina. So wurde Straßburg mal genannt. Das römische Agentoratum lässt grüßen. Argentoratum ist keltisch und bedeutet „Weiße Burg“. Im Mittelalter kam dann der heutige Name auf, der sich aus Straße und Burg zusammensetzt, also Burg an der Straße. Wir stellen fest, es gibt ein gutes Radwegenetz und so können wir rasch von der Hauptstraße nach rechts in ruhigere Ecken abzweigen. Wir fahren durch ein Neubauviertel der Eurokraten, welches mit alten Häusern durchsetzt ist, am alten Canal du Rhone du Rhin entlang.


    Straßburg, hier wurden 842 die Straßburger Eide geschworen. Abgesehen von Latein, auch in der Sprache der jeweiligen Parteien, althochdeutsch und altfranzösisch. Es ist daher das älteste Dokument in einer frühen französischen Sprache. Karl der Große kennt ja wohl jeder. Als dessen Sohn Ludwig der Fromme starb, wurde das Reich unter seinen Söhnen aufgeteilt. Erbstreitigkeiten gab es schon immer und das Lothar, als Ältester, den Kaisertitel bekam und die Vorherrschaft beanspruchte, verbündeten sich seine beide Brüder gegen ihn. Und da ihre Gefolgschaften kein Latein verstanden, und die Sprache der anderen, beschworen sie halt zusätzlich in ihrer jeweiligen Sprache.


    Straßburg war im Mittelalter freie Reichsstadt des heiligen römischen Reiches deutscher Nation und Mitglied im Rheinischen Städtebund. Bis die Türken kamen. 1681, zum zweiten Mal. Nicht nach Straßburg, aber nach Wien. Und so eilte der deutscher Kaiser mit seinen Mannen nach Wien, war ja schließlich Residenzstadt des Reiches. Supi, dachte da sich Ludwig 14., die Gelegenheit an den Rhein zu kommen. Und so besetzten mitten im Frieden die Burgensprenger 1681 Straßburg. Bis 1789 blieb es aber Ausland, die Zollgrenze verlief zwischen Frankreich und dem Elsass, aber nicht zwischen dem Elsass und dem Deutschen Reich. 1871 kam das Elsass dann noch einmal für 47 Jahre zum Kaiserreich. Neben Metz und Köln wurde Straßburg zur wichtigsten deutschen Festung im Westen ausgebaut. Im Zuge der Stadterweiterung entstand eine moderne Umwallung, die Wallabschnitte aus der französischen Zeit mit einbezog. Reste von der Zitadelle von Vauban sind im Osten der Stadt erhalten. Damit aber nicht genug. Rund um die Stadt entstand ein Gürtel aus Forts, die alle Namen deutscher Generäle erhielten. Sie existieren noch heute, nur das sie nun nach französischen Generälen benannt sind und in die Maginot Line mit einbezogen wurden. Heute als Monuments historiques eingetragen und durch einen 85 km langen Radweg Piste des Forts entlang des Festungsgürtels erschlossen ist.


    Wir haben keine Ahnung davon und was man sich hier in Straßburg anschauen kann, ich weis nur, das ich vor 23 Jahren schon einmal hier war. Die Erlebnisse von damals sind unvergesslich, aber an die Umgebung kann ich mich kein Stück erinnern.


    So fahren wir buchstäblich an dem letzten Überbleibsel der Zitadelle vorbei. So ein Ärger. Zielpunkt ist schlicht der Münster der Stadt, der ist ja unübersehbar. Als er querab liegt biegen wir nach rechts ab und fahren auf einer Fahrradstraße in die Altstadt.



    Place du Corbeau



    Place du Corbeau


    Mit Hilfe der Rabenbrücke überqueren wir die Ill, die mitten durch die Stadt fliest. Und da die Hütte links von der Brücke ganz nett anzuschauen ist, fahren wir erst mal an das Ende der Hütte, weil sie sonst im Gegenlicht liegt.



    Ancienne Douane mit der Rabenbrücke


    Die Hütte ist das Ancienne Douane und war im Mittelalter ein Lagerhaus für die steuerpflichtigen Produkte. Das Haus wurde 1358 erbaut und war bis ins 18. Jahrhundert das Handelszentrum von Strassburg. Später ein Kaufhaus, heute Restaurant.


    Tja und die Rabenbrücke, die da so lieblich in der Sonne funkelt, kennt viel weniger liebliche Zeiten. Im Mittelalter wurden dort die Verbrecher gerichtet. Mörder und Ehebrecherinnen z.B. steckt man in einen Sack und warf sie lebend in den Fluss. Tja, immer noch besser ersäuft zu werden, als 2 Stunden über einer Heiligenstatue zu rösten. Andere steckte man in einen Käfig und hing sie in die Abwässer des Schlachthauses.


    Aber wir wollten ja dem Dom unsere Aufwartung machen, der hier Münster heißt.



    Ich erspar Euch nun Dombaugeschichte, aber zwei Dinge müssen sein.
    Von 1647 bis 1874 war er, der Münster, das höchste Gebäude der Welt und besitzt noch heute mit 142 Meter einen der höchsten Kirchtürme der Welt. (Platz 6, nach St. Nikolai (148m), Hamburg (5), der Kathedrale von Rouen (151m), dem Kölner Dom (157m) und dem Ulmer Münster (162m)) und die Rosette in der Westfassade ist die vollkommenste ihrer Art. Es gibt hier also auch Rote Steine. ;)



    Vor dem Münster der Place du Chateau, also Schlossplatz, nicht Kirchplatz. Ok streng genommen heißt der Platz vor dem Münster Münsterplatz und der Platz rechts vom Münster erst Schlossplatz. An diesem Platz also, steht das schönste deutsche Fachwerkhaus der Spätgotik, das Maison Kammerzell von 1427. Heute Restaurant und kleines Hotel und bezahlbar. Auch die Speisekarte liegt im Münchner Preissegment.





    Gesehen. Was gibt’s noch? Wenn man keine Ahnung hat, was man sich anschauen soll, dann fährt man zu einem Laden wo es Postkarten gibt. Den da hinten vielleicht.



    Petit France vielleicht? Schaut schön aus. Wenn man nun noch wüsste wo das liegt? Da ist Wasser zu sehn, also an der Ill. Westwärts oder Ostwärts? Schaut irgendwie westwärts aus. Beeilen wir uns, denn die Wolken, die erst abends kommen sollen, nähern sich bereits.



    Petit France ist das frühere Gerberviertel der Stadt und von Touristen überlaufen. Heute machen sich letztere aber rar.



    Maison des Tanneurs in ‚La Petite France’





    Und hier gibt es die Gedeckten Brücken (Ponts-Couverts), Reste der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert ragen hier über die Kanäle der Ill. Davor überspannt dann noch der Barrage Vauban den Fluss. Mit Hilfe von Schleusentoren konnte man das Wasser der Ill aufstauen und in die Kanäle des südlichen Verteidigungsrings der Stadt leiten.



    Les ponts couverts



    Barrage Vauban



    Barrage Vauban



















    Eglise de Saint Thomas


    Nun wenn es nun schon bewölkt ist, können wir auch schnell was essen. Es gibt hier ja auch Goldene Arche hier. Auf dem Weg dahin fahr ich aber dreimal ums Dorf und viermal daran vorbei.



    Place Kleber



    Place Kleber


    Der grüne Herr im Hintergrund (das Denkmal) ist der Namensgeber des Platzes und war General unter Napoleon, der mit dem berühmten Ägypten Feldzug. Tja und dahinter ist das Mc Cafe. Cola zum Mitnehmen ist auch nicht schlecht. Am anderen Ende des Platzes gibt es einen Klamottenladen mit Supermarkt und Drogerie. Oder ist es eine Drogerie mit Klamottenladen? Was es nicht alles gibt.


    Zurück am Münster treffen wir auf die geführte Stadtbesichtigung der A-rosa und auf den ehemaligen Palast der Fürstbischöfe, dem Palais Rohan (erbaut 1731-1742). Drei Museen sind heute in dem Schloss, das im Stil der damaligen Pariser Architektur folgt und sich so deutlich von den älteren Straßburger Bauten abhebt.



    Innenhof



    Eingangsportal



    Und dann stehen wir wieder an der Ill und folgen ihr nun ostwärts.



    Petrus spielt dann gnädigerweise noch einmal Wolkenschieber und lässt die Sonne ein wenig blinzeln.












    Dann kommen wir just in dem Moment an zwei Schulen vorbei, als Schulschluss ist. Die eine ist
    Ecole nationale du genie des eaux et de environnement, schöner Name, und passender Ort direkt an der Ill. Die gegenüberliegende ist aber hübscher Lycée international des Pontonniers.




    Die Ill gabelt sich nun, wir nehmen den breiteren Arm rechts, den Quai Müllenheim. Die bedeuteten Straßburger Patriziergeschlechter im Mittelalter waren die Müllenheimer und die Zorns. Passende Familiennamen, denn ihre Rivalität um die Vorherrschaft in der Reichstadt wurde in regelrechten Straßenschlachten ausgetragen. Daher hat das Rathaus der Stadt auch zwei Eingänge, einen für die Müllenheims und einen für die Zorns. Selbst Teile der beiden Ufer der Ill wurden nach diesen beiden Familien benannt, Quai Müllenheim, das andere Quai Zorn.
    Hätten wir uns links gehalten, hätten wir Straßburg quasi im Zorn verlassen.


    Und weiter geht’s hier hin, zum Sitz der Eurokraten.



    Ein Stück weiter kommen wir an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vorbei und folgen nun erst den Rhein Marne Kanal, dann wieder den Rhein-Rhone Kanal. An ihm liegen heute alte Kanalboote.




    Als wir an einer Tanke vorbei kommen, halten wir kurz an um meinen Cola Vorrat aufzufüllen. Zum Preis von einem Glas Cola an Bord bekomme ich hier 4 Liter. Pünktlich um 19 Uhr sind wir an Bord zurück. Muttern sitzt na klar auf glühenden Kohlen, schließlich gibt’s wieder was zu Essen. Sie ist aber am Nachmittag prima allein zu Recht gekommen, man hat ihr sogar den Kuchen und den Kaffee an den Tisch gebracht. Eigentlich ist Selbstbedienung.
    Bevor die Bordbelustigung mit einem Musik Quiz startet, ihr könnt Euch denken welche Musik das auf einem 70plus Dampfer ist, verschwinden wir auf unsere Kabine. Und da wir festgemacht haben und nicht auf dem Rhein schippern, gibt es heute endlich mal eine gescheite Internet Verbindung zur Außenwelt. Unsere Firma in Frankreich möchte Preise für Sonderartikel von mir haben, wenn die wüssten dass ich nur ein paar Meter vor ihnen auf dem Rhein hocke.



    To be continued......

  • Aber sind wir hier richtig, oder nachts falsch abgebogen?


    ;haha_


    Straßburg ist wirklich eine schöne Stadt. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich dort war, aber ich erinnere mich auch an wunderschöne und gemütliche Cafés und Restaurants und tolle Blumendekorationen. Dieser Erinnerung ist bei mir jetzt wieder aktuell :wink4: .

  • Es gibt hier also auch Rote Steine.


    Klar, denn die stammen aus der naheliegenden Pfalz.


    OK, den Latte bzw. das Cola hätten wir auch in Straßburg trinken können, sind ja nur 80 km ;,cOOlMan;: .


    LG


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Das Jahr weiß ich nicht mehr, aber es war sehr viel Polizei Vorort, denn es waren Anschläge angedroht.


    Daran erinnere ich mich.


    Erinnert mich etwas an Brügge.


    mich erinnert es auch total an Brügge.


    Willkommen im Club, sind wir zu viert. Verstärkt wurde der Eindruk noch von den Ausflugsbooten auf der Ill.


    Straßburg ist wirklich eine schöne Stadt


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    ich war allerdings erst einmal mit 14 Jahren dort


    Huii das ist ja noch länger her als bei mir.


    ich muss dringend mal nach Strassburg :!!


    Ist ja nicht weit. Hat einen großen Weihnachtsmarkt und den ältesten obendrein.


    Klar, denn die stammen aus der naheliegenden Pfalz.


    ;;NiCKi;:


    OK, den Latte bzw. das Cola hätten wir auch in Straßburg trinken können, sind ja nur 80 km ;,cOOlMan;: .


    Hättest Du mal was gesagt. ;,cOOlMan;:

    • Offizieller Beitrag

    Herzliche Grüsse an deinen Mutter


    Habe ich ausgerichtet.


    Wußte gar nicht, daß ich da eine eigene Brücke habe.


    Und vor allem, was Du da für Sachen mit machst. ;,cOOlMan;:

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