Raketenwurm VI - and now for something completely different...

  • Kurz gesagt das Knipsen von Kunst für private Zwecke ist erlaubt, das Veröffentlichen, auch hier im Forum ohne Entgeld, ist verboten, sofern der Künstle/Erber noch lebt.


    Und wenn die Kunst auf der Straße steht? Oder was genau zählt dazu? Dann dürfte es doch gar keine Innenaufnahmen oder Städtebilder mehr im Netz geben?


    Wir hatten das berühmte Thema ja auch schon bei UK.

    • Offizieller Beitrag


    Und wenn die Kunst auf der Straße steht? Oder was genau zählt dazu? Dann dürfte es doch gar keine Innenaufnahmen oder Städtebilder mehr im Netz geben?


    Wir hatten das berühmte Thema ja auch schon bei UK.


    Wenn die Aufnahmen ohne Hilfsmittel im öffentlich Raum für private Zwecke gemacht sind, darf man das ja auch.
    Also nicht eine Leiter aufbauen um in den Garten zu schauen, nicht aus dem Fenster von gegenüber.
    Damit sind nicht Panoramen gemeint, sondern um von einem Gebäude/Grundstück Ansichten zu bekommen, die aus dem öffentlichen Raum sonst nicht zu machen sind.
    Ansonsten gilt das gleiche wie bei Bilder, Musik, Film.

    • Offizieller Beitrag


    Was hast Du genommen? ;,cOOlMan;:

  • Dann schaun wir doch mal rein, zu den Streithanseln. Vorreserviert hatte ich nicht. Einfach angestellt und 10 Minuten später war ich drin. So schaut’s da aus.


    Und wieso habt ihr euch dann so beeilt? :nw:


    Das dürfte eines der längsten Gemälde der Welt sein. Also von der Entstehungsdauer her gesehen. 1878 begonnen und 1987 fertig.


    Die hatten wohl zwischendrin keinen Bock mehr...oder kein Geld. :gg::gg::gg: Selbst Michaelangelo hat für die Sixta nur vier Jahre benötigt. ;)


    Sogar ein Rembrandt.


    Na ja, dem seine Schinken findet man ja wirkich in fast jedem Museum. :EEK: Wer weiß, ob er die alle selbst gemalt hat. :nw: Der hatte ja schließlich auch eine Malschule. ;)


    Oft braucht man ja Bier, um da Essen runterzuspülen. Aber in diesem Fall braucht man wohl Essen, um das Bier runterzuspülen.

    :!!;haha_;haha_;haha_


    Apropos, hat hier jemand The Wire gesehen?


    Die ersten beiden Folgen. Wieso fragst du? :nw:

  • Zitat von »PhilippJFry«
    Apropos, hat hier jemand The Wire gesehen?



    Die ersten beiden Folgen. Wieso fragst du? :nw:


    Ich bin erst durch den RB auf die Serie aufmerksam geworden und der Bestellfinger zuckt schon. :gg: Ich hatte den Titel zwar schon häufiger gehört, wusste aber nie, worum es genau geht. Ich würde gleich Nägel mit Köpfen machen und die ganze DVD-Box bestellen. Ich müsste nur endlich mal Homeland zu Ende gucken, bevor ich was Neues anfange. :pfeiff:

  • Warum ist eigentlich hier Pause?


    Wir waren wo auf Besuch und den gestrigen Tag brauchte ich um mich zu erholen.



    Und wieso habt ihr euch dann so beeilt? :nw:


    Wir wollten uns doch unbedingt noch das Washington Monument ansehen, aber das haben wir dann anscheinend irgendwie vergessen.



    Zitat von »PhilippJFry«
    Apropos, hat hier jemand The Wire gesehen?



    Die ersten beiden Folgen. Wieso fragst du? :nw:


    Wegen des nächsten Tagesberichts. Da spielt das eine Rolle.



    und der Bestellfinger zuckt schon. :gg:


    Kaufen.


    Wirst es nicht bereuen. Ist eine der besten Serien.

  • "This ain't Aruba, bitch." - Bunk


    01.10.2013


    So, jetzt aber nix wie raus aus der Stadt, bevor die Parkgebühren uns arm machen. Und nix wie zur nächsten Stadt.


    Die Regierung war seit Mitternacht geschlossen. Noch merkten wir nichts davon, außer, dass das halt auf allen Sendern lief und in allen Zeitungen stand.



    Um halb neun geht's los. Wird ja immer später hier. :rolleyes:


    Es geht nach Nordosten, durch die Straßen von Washington.





    Nicht mal eine Stunde später waren wir in Annapolis. Das Parken war hier schon mal deutlich billiger.




    Nettes Städtchen, nicht nur wegen der Parkpreise.




    Gleich beim Parkplatz war das State Capitol. Ein wenig kleiner als das in D.C.




    Wir sind dann erst mal zum Hafen. Da gibt es das Kunta Kinte Memorial. Weil der hier gelandet ist. Also angeblich.




    Leider war der Hafen an dieser Stelle abgesperrt, wegen irgendeiner Veranstaltung oder so.



    Dann gehen wir halt frühstücken. Hier:




    Hier gab es frische Chesapeake Bay Oysters im Angebot. Sieben Stück für $7. Ich hatte noch nie Austern gegessen. Aber bei dem Preis kann man ja mal zuschlagen.



    Schmeckt wie schleimiges Salzwasser. Und nach Zitrone. Also wenn man Zitrone drauftut.


    Aber war ja nur die Vorspeise. Als Hauptgericht gab's dann noch ein Crab Cake Sandwich. Schließlich waren wir hier in Crabtown.



    Lecker.



    Wir streunerten noch ein wenig durch die Straßen. Wirklich ein netter kleines Städtchen. Dummerweise hatten wir kein Boot, sonst hätten wir uns Bier liefern lassen können. :(




    Neben dem Bier entdeckten wir ein kleines süßes Museum. Eintritt frei. Dann schaumama rein. War 'ne Art historisches Heimatmuseum. Mit zwei Stockwerken. Im oberen wurden die Geschichten von neun Menschen erzählt, die Knechtschaft oder Sklaverei entfliehen wollten.





    Neben Sklaven gab es damals auch indentured servants, Übersetzung: gezahnte Knechte. Eine Art Knechtschaft auf Zeit. Da viele Auswanderer sich die Überfahrt nicht leisten konnte, verkauften sie sozusagen ihre Arbeitskraft für (meist 7) Jahre an eine Person/ein Unternehmen. Die zahlten Überfahrt, Kost und Logis und der Arbeiter musste dann für die arbeiten. Nach Ablauf der 7 Jahre war er dann frei.


    Warum gezahnt? Ganz einfach. Der Vertrag wurde in doppelter Ausfertigung (das ist der Unterschied zu heute, da ist alles in dreifacher Ausfertigung) auf ein Blatt geschrieben und dann wurde das Blatt in Zickzackmuster zerschnitten. Sah aus wie Zähne und ermöglichte, dass man die beiden Verträge anhand des jeweils einzigartigen Musters zusammenlegen konnte. Dadurch sollte die Echtheit der beiden Urkunden beweisbar sein.


    Wieder was gelernt.


    Unten im Museum sah es dann eher aus wie in einem Gemischtwarenladen.





    Hmm, vielleicht ist das doch eher ein Shop als ein Museum? ;][;




    Huch, das könnte uns nicht passieren. :EEK:




    Jetzt aber zurück zum Auto, Parkuhr läuft (ab).


    Fazit Zusammenfassung Annapolis: Ganz nett. :!!



    Die Landschaft, durch die wir anchließend fuhren, war absolut unspektakulär. Hauptsächlich Gebäude und Bäume. Wie hier halt. Nur mehr Bäume. Und mehr Gebäude.


    Schon eine halbe Stunde später erreichten wir unser heutiges Ziel. Charm City. B'more. Harm City. The Monumental City. Clipper City. Mobtown. The City that Reads. Smalltimore. The Greatest City in America. Bodymore, Murdaland.


    Oder ganz einfach Balmer, Merlin, wie man es im einheimischen Dialekt sagen würde.


    Anhand der Spitznamen sieht man, Baltimore, Maryland hatte eine bewegte Geschichte. Mit viel Niedergang, wie manche Spitznamen zeigen, dem man immer wieder entgegen wirken versuchte, wie andere Spitznamen zeigen. Das sind die, die die sich selbst ausgesucht haben.


    Doch viele Spitznamen klingen alles andere als vertrauenerweckend. Baltimore hat(te) sozusagen einen, äh, gewissen Ruf. Dabei fing es gar nicht so schlecht an. Im Jahr 1729 gegründet, entwickelte sich Baltimore schnell zu einem bedeutenden Handelszentrum. Auch im Unabhängigkeitskrieg spielte es eine wichtige Rolle, hier tagte von Dezember 1776 bis Februar 1777 der Kontinentalkongress, so dass Baltimore während dieser Zeit als Hauptstadt der jungen Republik fungierte. Später entstand hier die erste Eisenbahn der USA, Baltimore entwickelte sich zu einer bedeutenden Industriestadt. Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jhd. setzte ein Niedergang ein. In den 60ern kam es dann zu Rassenunruhen. Durch den Strukturwandel verschwanden die alten Industrien. Die gut bezahlten Fabrikjobs wanderten ab, die Drogenhändler wanderten ein. Heute sind ca. 90% der Jobs schlecht bezahlte Dienstleistungsjobs. Die Bevölkerung ging zurück, manche Stadtteile entwickelten sich fast zu Ghettos. Die Kriminalität stieg steil an, v.a. die Drogenkriminalität und die Mordrate. Höhepunkt war 1993 mit 353 Morden. Seitdem hat sich die Lage etwas gebessert, Stadt und Gesellschaft haben versucht, gegenzuwirken. Die Gegend um den Inner Harbour sieht wieder ganz ok aus. Also jedenfalls tagsüber. In den anderen Stadtteilen dagegen, naja, dazu kommen wir am nächsten Tag.


    Gekommen waren wir nach Baltimore eigentlich nur wegen „The Wire“. Drehorte abklappern. The Wire hatten wir kurz vorher gesehen. Eine sehr gute Serie. Da die aber anscheinend niemand hier gesehen hat, kann ich mir natürlich für den Rest des Tages ein paar Erklärungen sparen. Weil, wenn ich Euch erklären würde, was da gedreht wurde, dann würde Euch das eh nix sagen. Völlige Fehlplanung Eurerseits.


    Anfahrt. Direkt vor uns ein Tanklaster das Stadion der Raben.




    Als erstes ging es in das Hotel. Im Gegensatz zu sonst hab ich auf die Hotelauswahl eine gewisse Mühe verwendet. Es kam nur Inner Harbour in Frage und auch da nur direkt am Ende der Bucht. Alles andere - bloß nicht, man weiß ja nie, Balmer hat ja so einen, äh, gewissen Ruf. Priceline und Hotwire kamen damit auch nicht in Frage, wer weiß, in welchem Ghetto wir da landen. Direkt ein Hotel am Wasser buchen kam bei den meisten aber auch nicht in Frage, zu teuer. Blieb nur eines. In den saueren ÖApfel beißen und das Wyndham-Punkte-Sparschwein schlachten. (Um Euch zu beruhigen, das ist kein echtes Sparschwein.) Da gb es nämlich das Days Inn, direkt am Hafen. Tolle Lage. Hätte gekostet mit ABN-Rate und Tax ca. 160 Dollar pro Nacht. Oder halt 20.000 Wyndham-Punkte. Ca. 160 Dollar war uns zu teuer, da haben wir uns für die Punkte entschieden. :nw:



    Inner Harbour selbst ist, wie beschrieben, ganz nett. Also solange man am Wasser bleibt.





    Federal Hill:


    Kommt in The Wire öfter vor, aber das kennt Ihr ja nicht.


    Aussicht von Federal Hill auf den Inner Harbour:



    Es war übrigens trotz Wolken sehr heiß und zwischen den Wolken brannte die Sonne durch. So sehr, dass ich mir eine Mütze kaufen musste. Damit das Gehirn keinen Schaden nimmt. Also keinen größeren.



    Aussicht vom Federal Hill auf das Rabenstadion:




    Und auf den äußeren Hafen:



    Da wo in The Wire die Polen sind. Aber das kennt Ihr ja nicht.



    Dann wieder runter vom Bundeshügel und zu den Piers. Möwen anschauen.



    Diese Möwe gab es übrigens nicht in The Wire. Haben sie aber trotzdem fotografiert. Was es auch nicht in The Wire gab, ist das kleine Einkaufszentrum am Pier, welches wir nun nach Eis durchsuchten. Dabei stolperten wir über einen Laden mit folgendem Angebot:




    Hmm, Speckspray. Sehr verführerisch, aber wir haben dann doch lieber Eis gekauft. Also normales, kein Speckeis.


    Nach dem Verspeisen des Speiseeises verließen wir das unmittelbare Hafengelände. Wir mussten ja noch zur City Hall. Ihr wisst schon, weil die in Dings vorkommt, was Ihr alle nicht gesehen habt. Und was soll ich sagen, sobald man sich ca. zwei Blocks vom Wasser entfernt hat, schaut die Gegend schon etwas, äh, anders aus.



    In The Wire kamen auch so zugenagelte Türen vor, da waren dann dutzende Leichen dahinter versteckt. :EEK: Aber was erzähl ich Euch das. :nw:



    City Hall:



    Da haben die vermutlich auch einige Leichen im Keller.


    Vor der City Hall sieht es nicht so repräsentativ aus.




    Der Obdachlose auf der Bank erinnerte mich stark an Bubs in seinen schlechtesten Zeiten. Von der Körpersprache her.


    Gleich bei der City Hall war noch ein Ort, wo wir unbedingt hin mussten. Jeder der The Wire gesehen hat, kennt diesen Hydranten.



    Ihr kennt ihn also nicht.


    Wir waren nur 3-4 Blocks vom Wasser entfernt, ich persönlich fand die Gegend schon noch ok. Jedenfalls bei Tageslicht. Frau H. meinte aber, das wäre keine so tolle Gegend hier, gehen wir lieber ins Hotel. Also gingen wir ins Hotel. Schick und frisch machen. Auf dem Weg noch ein paar Impressionen:







    So schaut hier also „voll“ aus. ;][;


    Nach dem frisch und schick machen ging es zum Abendessen. Wo wir schon mal in Baltimore sind, da könnt Ihr Euch ja denken wohin. Dahin, wo eine Szene aus The Wire spielt.


    Aber wohin? Orlando’s Night Club? Mit Frau H. besser nicht. Kavanaugh’s Irish Pub? Gibt’s gar nicht. Herr W’s? Hat abends geschlossen. Chaps Pit Beef? Zu weit draußen. Undsoweiterundsofort. Blieb nur eins. Wo die Szene spielt, in der Namond, Zenobia und Darnell von Bunny Colvin schick zum essen eingeladen werden.


    Unschätzbarer Vorteil - ist am Pier 5. Also über hoffentlich auch nachts sichere Straßen und Fußwege zu erreichen. Beim Hinschlendern hatten wir noch ein wenig Zeit für den Sonnenuntergang im Hafen.





    Nicht so toll wie in Namibia, aber ich hatte auch schon schlechtere.



    Pünktlich um kurz vor sieben waren wir beim Restaurant.



    Steak House. Mal was g’scheits. Nicht immer nur Salat, Sändwitsch und Börger.


    Das Essen war dann einfach wirklich gut. Das Steak war das beste, das ich je hatte. USDA Prime Steak. Hmmm.


    Aber die eigentliche Entdeckung des Abends war der Mint Julep. Hmmmmm.






    ;arr: Country Roads


    .

  • :EEK:
    Irgendwie seid ihr so ganz anders in Baltimore unterwegs gewesen wie
    ich. Und in Annapolis auch. Obwohl ich das Restaurant und den Starbucks
    kenne.


    Ursprünglich wollte ich mir das Hafengelände im Zentrum ansehen, aber als ich am Fort McHenry war und schon von weitem die gruselige Stadt sah, hab ich's mir anders überlegt.
    Safety 1st


    Wo ist es denn am Ft. McHenry gruselig?


    Und so schlimm ist die Stadt nun auch nicht. Dann dürfte man nie nach DC fahren. Da ist es noch viel schlimmer. Die dunklen Ecken gibts doch in allen Metropolen zwischen Boston und DC. :nw:

  • Vielleicht bin ich jetzt doch froh nur den Hafen von Baltimore gesehen zu haben :nw:
    obwohl bei Betty klang Baltimore gar nicht so gefaehrlich...


    Mint Juleps haben wir auf der Oak Alley Plantation bei New Orleans kennengelernt


    Rezept


    http://www.oakalleyplantation.…-alleys-famous-mint-julep

  • Vielleicht bin ich jetzt doch froh nur den Hafen von Baltimore gesehen zu haben :nw:
    obwohl bei Betty klang Baltimore gar nicht so gefaehrlich...


    Wenn du ein paar Block hinter dem Capitol in DC weitergehst, sieht es da auch nicht anders aus. Mal abgesehen von einigen anderen Ecken, wenn man mal den US Highway statt dem Interstate nimmt. Mal ganz abgesehen von einigen Ecken in New Jersey. Oder z.B. Detroit. Da habe ich viele extremere Ecken gesehen. :nw:


    Klar gibt es da schlimme Ecken, bin auch schon durch einige gekommen, aber es gibt genauso schöne Ecken. z.B. rund um die beiden Universitäten.

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