2-wöchige geführte Rundreise durch China

Zitat von wundernase

wunderschön, was Du uns alles zeigst, Martin

Gerne! :)

Zitat von wundernase

Zum Teil sind die Städte (oder Teile davon) auch sehr schön und der Reichtum an Kulturgütern bestimmt sehr interessant.

Auf jeden Fall. Und wenn man jetzt noch bedenkt, was in Zeiten der Kulturrevolution alles noch zerstört wurde....

Zitat von wundernase

Die sind ja auch weit genug vom Smog entfernt

Stimmt! So hab ich das noch gar nicht gesehen! Aber jetzt bekommen sie ja eine Autobahn vor die Nase.

Zitat von wundernase

Was bestätigt, dass chinesische Medizin was sehr Gutes ist. Ich habe jedenfalls damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht

Ich hatte vorher noch keine Erfahrungen abgesehen von Tiger Balm uns so ein Zeug. Aber es hat wirklich phantastisch geholfen.

Zitat von wundernase

Deshalb ist sie auch nicht krank geworden

Sie hat von Haus aus eine Rossnatur...

Zitat von wundernase

Ihr scheint die Dreckluft nichts auszumachen... Aber wir geben es gerne zu: Ihre Heimatstadt hat das gewisse Etwas

Sie ist oft auf Reisen.

Zitat von Raven

André, ich glaube, wir müssen bei einem der nächsten Treffen mal mit Martin einen Simpsons-Einführungsworkshop machen.

Ich bin zu jeder Schandtat bereit! Informiere mich eh schon den ganzen Tag bei Wikipedia über die Simpsons...

Zitat von Raven

Soso... Dann dürftest du ja mittlerweile wenigstens wissen, wer Lisa ist.

Die Tochter!

Zitat von Raven

Wenn du damit durch bist, kannst du ja hier weitermachen.

Juchu, endlich habe ich am Wochenende was vor...

26.10.2012 The Waiting – Von Xi’an nach Peking

Nach den tollen Erlebnissen in Xi’an müssen wir schon wieder weiter auf die letzte Etappe dieser Reise. Es ging in die Hauptstadt Peking.

Um 7:45 wurden unsere Koffer abtransportiert und schon zum Flughafen gebracht und natürlich schon für uns eingecheckt. Das war immer sehr angenehm. Wir gingen derweil gemütlich frühstücken. Um 9 Uhr war dann Abfahrt zum Flughafen. Xi’an zeigte heute wieder sein normales Gesicht: Smog und Nebel!

Am Airport bekamen wir wieder unsere Bordkarten in die Hand gedrückt und begaben uns durch die Sicherheitskontrolle zu unserem Gate. Es liefen diverse Wetten, bezüglich Pünktlichkeit des Fluges und von welchem Gate wir tatsächlich abfliegen würden. Ich behauptete, dass wir niemals pünktlich sein werden.

Als das Boarding dann zeitlich völlig planmäßig begann meinte Michael, dass wir pünktlich sein werden und ich erwiderte, dass wir noch nicht in der Luft sind. Wäre meine Einstellung doch mal positiver gewesen, vielleicht hätte es was geholfen.

Wir nahmen unsere Plätze im Flugzeug ein und … nichts. Der Flieger rührte sich keinen Meter vom Gate weg. Irgendwann kam eine schwer verständliche Durchsage des Kapitäns. Er bat um Geduld, denn er hat für Peking anscheinend noch keine Freigabe. Also warten.

Als wir schon 45 Minuten in der Luft hätten sein sollen fingen die Flugbegleiter an, dass Essen zu servieren. Habt ihr schon mal in einem Flieger gegessen, der noch am Boden war? Ist irgendwie komisch.

Um mir dann noch die Zeit ein bisschen zu vertreiben blätterte ich durch das Magazin der Air China. Da waren auch die Flughäfen aufgelistet, die angeflogen wurden und da war auch München dabei. Und als ich dann las, wie der Münchener Flughafen hier geschrieben wurde, musste ich laut loslachen und wäre ich nicht schon angeschnallt gewesen wäre ich wahrscheinlich vom Stuhl gerutscht.

Ich brauchte wirklich ein paar Minuten, bis der Lachflash vorbei war.

Irgendwann setzte sich der Vogel dann aber doch in Bewegung und wir rollten zur Startbahn. Das Wetter war immer noch unverändert und wir hatten mittlerweile knapp 2 Stunden Verspätung.

Ein bisschen von der Zeit konnte dann aufgeholt werden. Mit 90 Minuten Verspätung landeten wir in Peking. Auch hier hatten wir neblig trüben Smog und ich war froh, dass mir der Arzt auf dem Schiff so viele Lutschtabletten mitgegeben hatte. Der Tag war inzwischen schon weit fortgeschritten und Peking ist jetzt nicht so klein, dass man sich auf die Schnelle noch was anschauen kann. Wir fuhren noch ne gute Stunde durch die Rushhour mit dem Bus und bestiegen den Kohlehügel (Jing Shan) gegenüber der Verbotenen Stadt.

Bei schönem Wetter hat man hier sicher einen tollen Blick aber so konnte man die Ausmaße des ehemaligen Kaiserpalastes nur erahnen.

Jing Shan bedeutet „Aussichtshügel“, die Bezeichnung „Kohlehügel“ soll sich auf Kohlevorräte beziehen, die man einst an seinem Fuß lagerte. Diese künstliche Anhöhe entstand aus dem Aushub beim Bau des Palastgrabens.

An dieser Akazie hat sich ein Kaiser erhängt.

Ein bisschen was fröhliches bekam ich dann doch noch vor die Linse.

Langsam wurde es schon dunkel und wir machten uns auf den Weg in unser Hotel. Dies war das Holiday Inn Changan West. Wir bezogen unsere superschönen Zimmer in der 10. Etage.

Nach einer kurzen Auffrischungspause gingen wir zum Abendessen in ein wirkliches chinesisches Lokal. Hier hat jede Gruppe ein eigenes Zimmer und ist überhaupt nicht auf Touristen eingestellt. Die haben sich sogar extra für uns Besteck ausgeliehen. Von den Bedienungen sprach keine Englisch so dass Melitta uns immer sagte, was wir aufgetischt bekamen. Und wisst ihr was? DAS war das Beste Essen im ganzen Urlaub.

Wir wurden von den Angestellten sehr ängstlich angesehen. Den Grund nannte uns Melitta: Je besser es Chinesen schmeckt, desto lauter sind sie. Da wird gelacht und geredet und was weiß ich nicht noch alles. Wenn es dem Deutschen schmeckt, dann wird er eher ruhig und genießt und so war es bei uns. Kaum einer sprach. Jeder genoß das leckere Essen. Darum hatten die Bediensteten Angst, dass es uns nicht schmeckt... Ich glaube Melitta hat sie aufgeklärt, denn nach einiger Zeit lächelten sie dann doch...

Satt und zufrieden ging es dann zurück ins Hotel. Morgen stand uns ein ereignisreicher Tag bevor und so war ich um 22 Uhr im Bett.

Und das schönste: Der Wetterbericht hat Sonnenschein angekündigt!

27.10.2012 The Temple Of The King – Peking: Verbotene Stadt,Rikschafahrt und Himmelstempel

Ich muss euch vorwarnen. Heute gibt es viele Fotos und sogar ein verwackeltes Video.

Der erste Blick als ich um halb 7 aufstand ging nach draußen. Es sah gut aus. Zwar noch diesig aber die Sonne war schon deutlich am Himmel zu sehen und es versprach ein schöner Tag zu werden.

Um 7 Uhr gingen wir zum frühstücken. Fast hätten wir Jubelschreie losgelassen, denn es gab Käse für meine Mam und Frischwurst für mich.

Um 8 Uhr fuhren wir zum Platz des Himmlischen Friedens, auch Tian’anmen-Platz. Zum ersten Mal habe ich 1989 von diesem Ort gehört. Hier war das Zentrum der chinesischen Demokratiebewegung welche schließlich im Tian’anmen-Massaker mündete, der blutigen Niederschlagung der Bewegung durch Regierungstruppen. Da der Platz auch schon davor Schauplatz von blutig niedergeschlagenen Aufständen war, gilt er heute als politisches Zentrum Chinas. Dementsprechend hoch ist die Präsenz von Soldaten und Polizei.

Schon zu dieser frühen Stunde war eine lange Schlange vor dem Mao-Mausoleum. Aber wir hatten sowieso nicht vor, dem mumifizierten Leichnam des Großen Steuermannes unsere Aufwartung zu machen.

Der Platz war schon schön geschmückt, denn 2 Wochen später sollte hier der große kommunistische Parteitag stattfinden, bei dem China eine neue Führung bekam.

Hier gibts riesige Leinwände.

Wir durften uns an diesem Tag mehrmals wie Filmstars fühlen.

An der Nordseite des Platzes steht das Tor des himmlischen Friedens. Dies ist gleichzeitig der Haupteingang in die Verbotene Stadt.

Wir waren nicht die einzigen Besucher.

In der Verbotene Stadt lebten und regierten die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastie. Sie war mir ein Begriff seit ich in den 80ern Jahren den Film „Der letzte Kaiser“ gesehen habe. Er erzählt die Geschichte von Pu Yi, dem letzten Kaiser von China, der 1908 im Alter von 2 Jahren Kaiser wurde und nach der großen Revolution im Jahr 1912 abdanken musste. Er durfte noch bis 1924 in der Verbotenen Stadt bleiben, dann wurde er vertrieben. Für die Bevölkerung war die Verbotene Stadt nicht zugänglich, daher der Name.

Mit dem Bau der Verbotenen Stadt wurde 1406 begonnen. Sie hat eine Fläche von 720.000 Quadratmetern, wovon 150.000 bebaut sind. Die Mauer der Verbotenen Stadt ist 10 Meter hoch und 3428 Meter lang sowie von einem 3800 Meter langen, 52 Meter breiten und 6 Meter tiefen mit Wasser gefüllten Graben umgeben.

Das schöne bei chinesischen Reisegruppen: Man weiß wer zusammen gehört!

Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 9.999½ Räumen. Der halbe Raum hat symbolischen Charakter. Nach der Legende durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen, daher musste sich der Kaiser, der „Sohn des Himmels“ mit 9.999½ zufrieden geben.

Interessant waren auch die Wohnbereiche des Kaisers, seiner Gemahlinnen und Konkubinen. Hierbei erzählte uns Melitta von der intriganten Kaiserinwitwe Cixi, die dafür gesorgt hatte, dass Pu Yi zum Kaiser gekrönt wurde, mit dem Ziel, selbst die Macht zu behalten. Sie starb 2 Tage nach Pu Yis Ankunft in der Verbotenen Stadt.

Wundervoll anzusehen und ohne Menschen bestimmt idyllisch, ist der Garten der Verbotenen Stadt mit schönen Steinen, Pavillons und alten Bäumen.

Der Besuch der Verbotenen Stadt war sehr beeindruckend. Sie ist so groß, dass man unmöglich alles besichtigen kann. Wir verließen die Verbotene Stadt an der Nordseite, gegenüber des Kohlehügels, den wir ja am Vortag nach unserer Ankunft einen Besuch abstatteten. Heute war die Sicht schon deutlich besser.

Der Wassergraben um die Verbotene Stadt.

Nette Straßenlaternen

Nach einem leckeren Mittagessen unternahmen wir eine Rikschafahrt in eines von noch zwei verbliebenen Altstadtviertel von Peking Früher gab es unzählige solcher Viertel, doch die wurden alle für die Olympischen Spiele platt gemacht und die Menschen in die Hochhäuser am Stadtrand umgesiedelt.

Sind Elektriker hier?

Wir besuchten eine chinesische Familie. Wir nahmen im Vorgarten Platz und durften Fragen stellen, die Melitta übersetzte. Dieses ältere Ehepaar wurde vom Straßenvorstand des Viertels für das schönste und sauberste Haus ausgezeichnet. Zum Dank dafür, dürfen Sie jetzt ein Jahr lang Touristengruppen durch ihr Schlafzimmer marschieren lassen. Ich glaube bei uns wäre so etwas undenkbar. Für dieses Ehepaar war es eine Ehre und eine Auszeichnung.

Dann besuchten wir noch die Einkaufsstraße des Viertels und nach ca. eineinhalb Stunden...

...waren wir wieder in der modernen Welt.

Anschließend besuchten wir ein weiteres Wahrzeichen von Peking, den Himmelstempel. Dieser liegt auf einer Anhöhe und ist von einem wundervollen Park umgeben. Hier treffen sich die Einheimischen zum Kartenspielen, Sport treiben und musizieren.

Der Himmelstempel haben die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte gebetet. Daher auch das symbolische Maiskorn auf der Spitze des Tempels.

Mal schnell ein Model ausgeliehen...

So, jetzt wieder Tempel!

Im Inneren

In dem Park war ein tolles Flair. Alle waren fröhlich und von überall her tönte Musik.

Hier herrschte wirklich Lebensfreude. Und damit ihr wisst, wie sich die Musik angehört hat, habe ich dieses kleine Video für Euch gedreht.

Da gerade noch die Rushhour im Gange war und für heute Abend kein Abendessen geplant war, besuchten wir gegenüber des Parks noch einen Amerikaner um das erste Abendessen ohne Reis einzunehmen!

Der BigMac schmeckte genauso wie bei uns.

Zurück im Hotel ging es nach diesem tollen Tag auch bald ins Bett. Für morgen stand der Besuch der Chinesischen Mauer auf dem Programm und der Wetterbericht sagte strahlenden Sonnenschein voraus…

Zitat von WalkingMan

Oh schön der Himmelstempel! Der hat mir auch sehr gut gefallen.

Ja, der war wunderschön!

Zitat von WalkingMan

Zitat von »MFRB«
Wir besuchten eine chinesische Familie. Wir nahmen im Vorgarten Platz und durften Fragen stellen, die Melitta übersetzte.

Was wurde denn da so gefragt?

Seit wann sie hier leben (weiss ich nicht mehr), was sie beruflich machen (sie war Lehrerin, er hat ein einer staatlichen Fabrik gearbeitet, beide haben eine gute Rente), wie groß ihr Anwesen hier ist (über 100 qm), mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein...

Zitat von betty80

Du legst aber jetzt ein Tempo vor. Und das bei der Wärme.

Hier ist es nicht warm! Will nicht raus! Will trotzdem was sinnvolles machen....

Zitat von betty80

Aber schöne Bilder sind es geworden.

Zitat von betty80

Ich glaube schon, dass ich das mal sehen will.

Wenn es Dich interessiert, schau es Dir an!

Zitat von Saguaro

Aber echt , dann müssten wir immer die Betten gemacht haben .

Und gesaugt, und staub gewischt, gebügelt und abgespült...

Zitat von WeiZen

Aber nur beim Flanz. Bei den anderen Airports steht ein R.

Darum fand ich es fast noch lustiger...

Zitat von Dodo

Ich mag deinen Bericht sehr gern

Danke Dodo!

Zitat von Dodo

hatten wir z.B.wesentlich mehr Zeit in der Verbotenen Stadt, die ich toll fand

Wie lange ward ihr in der Verbotenen Stadt? Wir hätten dort locker einen ganzen Tag verbringen können.

Zitat von Globi

Da wirken auch die tollen Fotos gleich noch einmal so schön.

Danke Gundi!

Zitat von nirschi

Wunderschöne Bilder und ein toller Bericht.

Zitat von nirschi

So langsam kommt bei uns auch der Wunsch auf, einmal China zu besuchen.

Wenn ihr Lust drauf habt, dann macht das! Nehmt aber Halsbonbons mit!

Zitat von Saguaro

Das machen wir doch sowieso .

Hab nichts anderes erwartet.

Morgen gehts weiter. Vielleicht könnte ein netter Moderator wieder das Inhaltsverzeichnis im Ausgangsposting mit den letzten beiden Tagen aktualisieren? Danke!