Raketenwurm IV - Mission to Moab

Zitat von bela

Ich nehme Dich jetzt als Tester für die Straßen. Wo Du hinfahren kannst - das Ziel kann ich mir dann auch vornehmen

Bin ich also endlich auch zu etwas nütze.

Zitat von vera 2309

Ilona, wolltest Du nicht schreiben "mit Köpfchen von Frau" ?

Nee, sie hat ja nicht mit dem Kopf geschoben.

Zitat von Raven

Jetzt bin ich gespannt, ob's ähnlich spannend weitergeht

Nein. Wird langweiliger.

Zitat von WeiZen

Das mit dem Käfer, frei nach Otto

Das ist von Otto? Wußte ich nicht.

Zitat von WeiZen

Auf der Straße oder dem CG?

Auf der Straße.

Zitat von WeiZen

Wie warm war Dir eingentich beim Festfahren?

Mittelwarm. Während der Situation hatten wir erst mal keinen Kopf für Panik.

Zitat von Canyonrabbit

denn wir überlegen, ob nächstes Jahr das Tal des Todes auch mal etwas mehr Beachtung durch uns als bisher erhalten sollte

Kann ich nur empfehlen. Wir sind 2009 nur kurz durchgefahren auf dem Weg von Vegas nach Lone Pine. Da ist man natürlich grad zur ungünstigsten Zeit im Death Valley. Deshalb unbedingt Zeit nehmen und dort übernachten. Wir fanden es dann dieses Jahr - mit mehr Zeit - wirklich super.

Zitat von Caro

Ohh, da ist mir gestern Abend ein Schreibfehler unterlaufen. Die Verantwortung möchte ich nicht alleine tragen.

Ich kann Euch ja auch unsere Rucksäcke für Wanderungen packen lassen.

Zitat von WeiZen

Mutter mit Kind gehen spazieren. Da sieht der Lütte zwei Hunde in einer höchstverfänglichen Position

Kenn zwar einiges von Otto, aber das kannte ich nicht.

Zitat von Hatchcanyon

Schaufeln ist oft kontraproduktiv und Du versenkst die Kiste noch tiefer

Dann hatten wir ja Glück, dass wir keine Schaufel da hatten.

Zitat von Hatchcanyon

Und immer schön kühlen Kopf bewahren

Wie gesagt, ich hatte andere Sachen im Kopf als in Panik zu geraten.

Zitat von bikejoe

Ich seh schon, Du gehörst mittlerweile auch zu der BÜFF

War ja nur 'ne Frage.

Und überhaupt, wenn dann gehöre ich zur IWLAUVAMF.

Zitat von jolly

Hättest Du das nicht ein bisschen mer ausschmücken können

Noch mehr?

Zitat von Michi137

Herrje, ich verlier grad irgendwie den Überblick

Versteh ich. Einfach nur den Bericht lesen.

Zitat von wundernase

Wenn man bedenkt, wie lange wir warten mussten

Na hör mal. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Ihr musstet nur einen Tag warten. Da gibt es keinen Grund, sich zu beschweren.

Ich weiß, ich hab geschrieben, dass ich eigentlich nicht so gerne Tage aufteilen. Aber ich teil den nächsten Tag trotzdem auf. Da haben wir nämlich so viel gemacht (was nicht heißt, das viel passiert ist), das wird zu viel für ein Posting und außerdem hab ich grad keine Zeit, noch mehr zu schreiben. Ich hab leider zur Zeit mehr um die Ohren, als ich bei Beginn des Berichts dachte.

The rivers run but soon run dry

07.05.2012
Zabriskie Point - Golden Canyon - Artists Drive

Wir hatten sogar den Wecker gestellt, aber das hätten wir uns sparen können. Dank Jetlag waren wir wieder vor vier Uhr wach. Na umso besser. Wir wollten schließlich zum Sonnenaufgang am Zabriskie Point sein. Kurz nach fünf. Klingt nach viel Zeit, war es aber nicht. Zieht sich nämlich die Strecke. Zwischendurch hatten wir schon Angst, dass wir zu spät kommen, denn trotz aller Herrgottsfrühe war da schon ein Vollpf anderes Auto vor uns unterwegs, der wie eine Schnecke herumkroch langsamer als erlaubt vor uns fuhr. Nur weils noch dunkel war, oder so. Und überholen war lange Zeit schwierig, aber schließlich hat es geklappt. Ich glaub, das war das erste Mal, dass bei uns in diesem Urlaub und überhaupt jemals das V-Wort fiel. Nicht dass wir wegen diesem V. zu spät kommen. Kamen wir aber nicht. Sondern zu früh. Sonnenaufgang war zwar kurz nach Fünf, aber woanders. Bis die Sonne hier reinscheint, dauerte noch ein wenig. Wegen der Amargosa Range, also den Bergen im Osten hinter uns. Die ist da der Sonne im Weg. Wußten wir aber nicht, weil wir noch nie so früh da waren.

Die ganze Schimpferei und Raserei umsonst.

Wir waren zwar zu früh für den Sonnenaufgang, aber bei weitem nicht die ersten.

Gab zwar noch keine Sonne, aber Mond. So sieht es da aus, vor dem Sonnenaufgang. Eher unspektakulär.

Temperatur war ganz angenehm. Etwa 70 Grad. Bis sich was tat, dauerte etwas. Blöde Amargosa Range.

Solange wir warten, was zum Zabrisike Point. Benannt, wer hätte das gedacht, nach einem Herrn Zabriskie. Der war Manager der Pacific Coast Borax Company und war hier im Death Valley zuständig für den Boraxabbau.

Borax ist kein Brite bei Asterix, sondern ein Mineral und der Name kommt aus dem Arabischen und bedeutet weiß. Weil's manchmal weiß ist. Aber nicht immer.

Borax wird für alles mögliche verwendet. Für Seife, Waschmittel, Holzschutzmittel, Glasuren, in der Metallverarbeitung und was weiß ich. Unter anderem in der Emailproduktion. Nein, nicht E-Mail, sondern das da. Oder auch zur Schleimherstellung. Also nicht für Wasserfallbilder, sondern für das da.

Vor meinem ersten Death Valley-Besuch hatte ich das Wort Borax noch nie gehört und hätte nicht gedacht, dass das so wichtig war. Im Death Valley wurde nach vielen Rohstoffen und Reichtümern gesucht, aber Borax war der Schatz des Death Valley. Von 1883 bis 1888 wurden einige Hunderttausend Tonnen hier abgebaut und dann von diesen Wägelchen weggeschafft.

Das dauerte wirklich bis kurz vor sechs, bis die ersten Sonnenstrahlen die Gipfel der Panamint Range sanft streichelten man was von der Sonne sah, der Langschläferin.

Die Fotografen richteten emsig ihre Stative aus und drückten alle Knöpfe und verstellten alle Räder ihrer Kameras. War sehr nett anzusehen.

Die Sonne legte jetzt etwas Tempo zu und steig nach oben, wo sie um diese Uhrzeit hingehörte. So langsam wurde das grausame Tal des Todes in das noch warme Morgenlicht getaucht erreichten die Strahlen das Tal.

Einer der Fototypen lief vom Aussichtpunkt runter, auf den Sandhaufen kurz davor:

Ich zählte in Gedanken die Sekunden, war aber überrascht, dass es doch einige Minuten dauerte, bis die Stativmenschen oben auf dem Aussichtspunkt anfingen, unruhig zu werden und den Typen da vorne erst leise und dann immer lauter zu verwünschen. Nach einiger Zeit rief ihm dann einer zu, er sollte doch bitte da schnell verschwinden, er stehe im Bild. Worauf er zurückrief, dann sollten wir halt zu ihm runterkommen, dann stehe er nicht mehr im Bild.

Mich hat der nicht gestört. Denn zum einen hatte man da einen Größenvergleich auf den Fotos, zum anderen finde ich, dass der das Bild hier erst interessant macht:

Und außerdem, wenn man die Kamera nur ein klitzekleines bißchen woanders hinhielt,

war der nicht mehr auf dem Bild.

Mir gefällt es hier ja ziemlich gut. Jetzt, so gegen halb sieben, war das Licht richtig schön.

Aber irgendwann hatte ich genug Bilder und beobachtete lieber das Treiben hier:

Meistens warens Paare und meistens war der oder die Eine total fasziniert und drehte alle Rädchen und drückte alle Knöpfchen und verstellte hin und wieder fachmännisch das Stativ und der oder die Andere war spätestens nach einer halben Stunde ziemlich gelangweilt.

Gegen dreiviertel Sieben schickte die Sonne bereits unbarmherzig ihr gleißendes Licht wurde es dann langsam ziemlich hell.

Und warm wurde es auch langsam. Zeit zu gehen. Schau mer uns das Ganze mal von unten an. Wir fuhren also zum Golden Canyon. Sozusagen der Kellereingang vom Zabriskie Point. Man könnte durch den ganzen Golden Canyon durch die Badlands bis zum Zabriskie Point hochwandern, aber nicht vor dem Frühstück.

Hier geht's rein.

Da sieht man, dass da noch ein bißchen Schatten ist. Aber nicht mehr lang.

Wie jeder Canyon ist dieser durch Wasser entstanden. Durch Flash Floods. Die ganze Gegend hier, die ganzen Badlands, die man vom Zabriskie Point aus sieht, ist durch Wasser geformt worden.

Das war mal 'ne Straße früher. Bis zu einer Flash Flood im Jahr 1976. Da sieht man sogar noch einen Asphaltrest.

Mitten in den Badlands.

War eigentlich die falsche Uhrzeit. So rädchendrehmäßig und knpöfchenverstellmäßig. Aber man kann nicht den gesamten Urlaub nach den besten Fotozeiten ausrichten.

Die Badlands sind schon eher hoch hier:

Mit bunten Farben:

Desert Holly:

Blüten:

Geologische Schichten:

War sehr schön da, aber langsam wurde der Schatten immer weniger und es wurde immer heißer. Und außerdem hatten wir noch nix gefrühstückt. Praktischerweise war Furnace Creek gleich um die Ecke und das Buffet dort war gar nicht so schlecht.

Frisch gestärkt ging es dann zum Artists Drive. Das ist eine Einbahnstraße mit bunten Steinen. Fast um die Ecke. Eigentlich auch die falsche Uhrzeit, war uns aber wurscht. Ich fand die Farben trotzdem wunderschön:

Als wir da durch waren, war es gerade mal halb 11. Aber wir hatten schon Sachen erlebt, die für einen ganzen Tag reichen würden. Mal überlegen, was wir jetzt machen. Dazu erst mal ins Visitor Center.