High and Dry 2009

Zitat von carovette

naja, ich werd schon noch mal in die Ecke kommen

Mußt du einfach.

Tag 13 – 6. Oktober 2009

Holbrook – Tusayan

STRAWBERRY FIELDS FOREVER

Nach einer sehr ruhigen Nacht wachen wir gegen sechs auf, was ja eigentlich eh sieben unserer Zeit ist. Um halb sieben wird auch gleich der Sonnenaufgang geknipst.

Es ist eiskalt draußen, aber immerhin ist der beknackte Wind weg.Nach dem Frühstück (das übliche inkl. dem unvermeidbaren 20-Minuten-Ei) fahren wir auf dem I-40 los gen Westen. Unser erstes Ziel wären die Homolovi Ruins, aber die sind leider geschlossen.

Deshalb fahren wir ohne Stop weiter bis Flagstaff und suchen uns dort die 89 nach Norden. Nachdem wir für sagenhafte 2,38$ gleich wieder mal vollgetankt haben, sehen wir zufällig den Wegweiser zum Elden Pueblo und schauen uns diese relativ kleine, aber interessante Anlage an. Außer uns ist kein Mensch da, deshalb genießen wir die Ruhe unter den mächtigen Bäumen, gerade mal ein paar Meter vom Highway entfernt. Interessant ist die Anlage auch deshalb, weil hier immer noch Ausgrabungen stattfinden und man auch die „Arbeitsplätze“ der Archäologen sieht.

Die nächste Attraktion, die auf uns wartet, ist der Sunset Crater. Vorher halten wir aber noch am Bonita Park, wo man eine tolle Aussicht auf die San Francisco Peaks hat.

Nach einem kurzen Besuch des Visitor Center fahren wir zum Bonita Lava Flow, einem beeindruckend großen Geröllfeld aus erkalteter Lava.

Dann nehmen wir den Lava Flow Trail in Angriff, der zum Fuß des Sunset Crater führt. Leider toben hier zwei lärmende Schulklassen herum. Die machen aber nur den kurzen Trail, deshalb können wir wenigstens den langen halbwegs in Ruhe genießen.

Auch den Strawberry Crater kann man vom Trail aus sehen.

Weiter geht’s Richtung Wupatki NM… mit beeindruckenden Ausblicken auf Vulkankegel und in die Ferne. Am Horizont kann man die Painted Desert erahnen.

Unser erster Stop im Wupatki NM ist beim Wukoki Pueblo – immer wieder beeindruckend, wie das auf diesen Felsen gebaut wurde. Nur leider ist hier auch ziemlich viel los.

In Wupatki selbst sieht es nicht besser aus, im Gegenteil. Es ist fast nicht möglich, Bilder ohne Leute drauf zu kriegen. Faszinierend ist die Anlage trotzdem, auch wegen des Ball Court, den’s in keinem anderen Pueblo so weit nördlich gibt.

Natürlich schauen wir uns danach auch noch kurz im Museum um und bewundern die Fundstücke, die dort ausgestellt sind.

Als nächstes geht’s ohne Stop und ohne irgendwelche erwähnenswerten Vorkommnisse zum guten alten Grand Canyon. Weil wir viel Zeit haben, fahren wir so ziemlich alle Aussichtspunkte ab, zuerst natürlich Desert View mit dem dazugehörigen Watch Tower, den wir auch von innen begutachten.

Auch an den anderen Aussichtspunkten ist viel los; teilweise kriegt man kaum einen Parkplatz.

Am schon für den Sonnenuntergang bewährten Yavapai Point parken wir und laufen ein gutes Stück den Rim (nein, ich schreibe jetzt nicht Tim! ) entlang und wieder zurück. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir wieder bei der Observation Station. Das Spiel von Licht und Schatten um diese Zeit fasziniert mich immer wieder.

Nachdem die Sonne verschwunden ist, fahren wir – mal wieder im Kolonnenverkehr – nach Tusayan und beziehen dort unser Zimmer in der Red Feather Lodge (im Motel-Teil). Mittlerweile gibt’s dort kein Frühstück mehr, nur Kaffee in der Lobby (immerhin). Nachdem wir geduscht und eine Kleinigkeit gefuttert haben, rufen wir im King’s Ransom in Sedona an und reservieren da gleich für drei Nächte, denn in der Ecke gibt’s ja immer was zu sehen und zu unternehmen.

Heia gegen zehn – heute mal wieder etwas später…

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Zitat von Susanne

EIn TAg ohne Ruinen geht bei dir gar ncht , oder?

Doch, lies' mal die Tage 1-5...

Aber im Ernst: ich kann theoretisch auch ohne Ruinen, aber wenn die gerade mehr oder weniger auf dem Weg liegen, dann schau' ich sie mir halt an.

Zitat von Susanne

Und der Grand Cayon mit Sonnenuntergang ist natürlich auch wieder klasse.....

Da kann man eigentlich nichts falsch machen.

Zitat von Fistball

Wupatki ist schön, da war ich auch schon, hat mir gut gefallen.

Das waren aber indianische Ruinen.

Zitat von Michi

Sehr schön Claudia. Vor allem bunt und blauer Himmel im Petrified NP. Die Farben machen Lust auf einen neuen Versuch denn bei unserem letzten Besuch dort sah es so aus:

Boah Michi, das Bild ist ja klasse! Die Stimmung find' ich super! Klar, wenn man bei so einem Wetter herumläuft, macht's vielleicht nicht so viel Spaß, aber auf Fotos kommt sowas oft besser rüber als blauer Himmel.

Danke euch!

Zitat von Yukon1

Da kommen viele Erinnerungen hoch.

Zitat von Yukon1

Petrified Forest war auch bei meiner 1. Tour 1980 dabei.
Und einen Teppich habe ich am Watchtower gekauft, den mein Kumpel in seinem Koffer danach transportiert hat, weil ich keinen Platz mehr hatte.

Ja, das sind wirklich einmalige Erinnerungen...

Zitat von Westernlady

Für den Sunset Crater sollte ich mir irgendwann mal etwas Zeit einplanen. Ich bin zwar schon mal dort gewesen aber da ist der Funke nicht übergesprungen. Wenn ich jetzt aber die Bilder von Dir sehe, ist das schon verlockend.

Mir gefällt's dort immer wieder. Ist halt auch ein tolles Kontrastprogramm zu den vielen roten Felsen. Vor allem im Herbst, wenn die paar Espen dort inmitten des dunklen Lavagesteins golden leuchten... seufz!

Zitat von Westernlady

Wupatki habe sogar ich schon gesehen

Zitat von Westernlady

Und Grand Canyon geht immer

Ich hatte den auch schon mehrmals nicht auf dem Plan und hab' dann doch wieder einen Abstecher gemacht.

Zitat von Westernlady

Jetzt bin ich gespannt auf drei Tage Sedona

Der erste kommt gleich. Das waren größtenteils eher Trödeltage, richtig schön gemütlich.

Tag 14 – 7. Oktober 2009

Tusayan – Sedona

SOMEWHERE OVER THE RAINBOW

Abgesehen von den Volldeppen über uns, die mitten in der Nacht offensichtlich zu dem Schluß kamen, daß die Zimmereinrichtung neu arrangiert werden müßte , und dem ziemlich lauten Regen ab fünf Uhr war’s eigentlich eine recht ruhige Nacht. Gegen halb acht stehen wir auf, lassen uns aber Zeit, weil es zwar nicht mehr regnet, aber immer noch sehr trüb aussieht. Gerade warm ist es auch nicht, stellen wir fest, als wir uns im Hotelgebäude Kaffee holen. Zusammen mit ein paar gebunkerten Mini-Muffins wird dieses überraschenderweise relativ trinkbare Gesöff zu unserem Frühstück.

Zwischendurch kommt die Sonne mal wieder durch, aber bis wir aufbrechen, hat’s schon wieder einen Mischmasch aus Sonne und dicken grauen Wolken. In der Hoffnung, daß diese Mischung sich auf Bildern vielleicht gar nicht mal so schlecht macht, fahren wir nochmal zum Grand Canyon, diesmal zum bisher verschmähten Mather Point. Um diese Zeit kriegt man hier sogar noch Parkplätze, aber die Touristenrudel sind schon unterwegs.

Tatsächlich ist die Stimmung über dem Canyon irre – dicke Wolken und zwischendurch mal wieder Sonne, einmal sogar ein Regenbogen, und weil das noch nicht reicht, beobachten wir sogar noch ein paar Dickhornschafe. Weil’s gar so schön ist, laufen wir bis zum Yavapai Point und wieder zurück. Hin und wieder tröpfelt’s sogar etwas, und man sieht die Regenwolken durch den Canyon ziehen. Eine so faszinierende Stimmung hab’ ich hier selten erlebt! Aber seht selbst.

Natürlich läuft uns auch wieder das obligatorische Hörnchen über den Weg.

Weil wir uns gar nicht losreißen können, fahren wir noch bis ins Grand Canyon Village und stellen das Auto beim Train Depot ab, wo man eigentlich immer einen Parkplatz kriegt. Am Rim entlang geht’s bis zum Verkamp’s Souvenirladen und zurück, ebenfalls mit toller und ständig wechselnder Stimmung.

Bis wir zum Auto zurückkommen, hat sich’s aber ganz schön zugezogen, so daß wir nur noch schnell den eben angekommenen Zug ablichten…

…und dann gen Süden aufbrechen. Gerade als wir den Park verlassen, fängt’s an zu schütten, aber das hält glücklicherweise nicht lange an. Auf der weiteren Strecke tröpfelt’s und regnet’s zwar auch immer mal wieder, aber nicht mehr so stark. Recht flott erreichen wir Flagstaff, machen einen kurzen Stop an einer Rest Area und düsen weiter auf der 89A gen Sedona. An dem bewährten Overlook über dem Oak Creek Canyon halten wir kurz an, um mal wieder die Straßenführung zu bewundern.

Dann geht’s – endlich mal wieder mit Schnecke voraus - nach Sedona. Hier bauen die immer noch an ihren Kreisverkehren… Um 14:58 Uhr sind wir am King’s Ransom, wo man ab 15:00 Uhr einchecken kann, wie die uns bei der Reservierung gesagt haben. Ist das Timing oder was? Wir können auch gleich unser schnuckeliges Zimmer mit herrlicher Aussicht vom Balkon beziehen.

Nachdem wir noch schnell bei Safeway ein paar Leckereien eingekauft haben, machen wir’s uns erstmal mit einem Becher Kaffee (decaf natürlich) auf dem Balkon gemütlich und genießen die Aussicht. Das Wetter spielt mittlerweile auch wieder mit, und die fluffigen Wolken sind einfach unwiderstehlich.

Zwischendurch macht Monsieur ein paar Telefonate, um zu gucken, wann er wieder nach Hause muß. Am 15. Oktober muß er definitiv arbeiten, d.h. er müßte von Las Vegas aus am 12. oder 13. fliegen. Der 12. paßt von unserer Planung her besser, denn am 13. wären wir schon Richtung Mono Lake unterwegs, und da sieht’s mit Flughäfen eher mau aus. Also bucht er gleich seinen Flug für den 12. – danach bin ich wohl wieder allein unterwegs…

Weil wir hier eh drei Abende haben, beschließen wir, heute mal faul zu sein und den Sonnenuntergang vom Balkon aus zu beobachten. Irgendwie sind wir heute beide ein bißchen platt, deshalb tut es auch mal gut, einen gemütlichen Abend zu verbringen, ohne groß was zu unternehmen und tollen Fotomotiven hinterherzujagen. Hatte ich schon erwähnt, daß die Aussicht vom Balkon auch nicht schlecht ist?

Gegen neun – mal wieder ziemlich früh – geht’s ins Bettchen. Wir haben ja morgen auch einiges vor…

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