Wir zuckeln ein Stück weiter nach Nordwesten - nein, noch sind wir nicht beim Geirangerfjord, aber es dauert nicht mehr lange.
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2. Tag: 31.07.2022
Natürlich buchen wir wieder das sehr gute Frühstücksbuffet. Das Geld ist gut investiert, wenn man weiß, wie teuer Restaurantbesuche in Norwegen sind. Wenn man überhaupt welche findet. Und ein reichhaltiges Frühstück deckt bei uns das Mittagessen locker mit ab. Unterwegs ein paar Snacks, und abends wird in der Hütte gekocht - so sieht das Programm aus.
Nachts hat es schon etwas geregnet, nun ist es bedeckt - schade! Aber wir haben es im Wetterbericht kommen sehen. Hoffentlich klart es noch ein wenig auf, denn das Sognefjellet, über das wir heute fahren werden, ist eines des Highlights.
Am Ende des Sognefjords liegt ein Kreuzfahrtschiff.
In Skjolden machen wir eine Pause beim Hotel - eines der wenigen, die es hier überhaupt gibt. Scheint gut besucht zu sein, viele, vor allem ältere, Leute sitzen zu Tisch. Außerdem bevölkern die Kreuzfahrtpassagiere den kleinen Ort, dessen Supermarkt geschlossen hat - ist schließlich Sonntag.
Ich fotografiere ein wenig.
Hinter Skjolden steigt die Straße stark an. Sie wird zu einer richtigen Gebirgspiste, mit vielen engen Kurven. Die Landschaft ist einmalig schön, irgendwie passt das Wetter sogar zu den von Wind und Wetter gerupften Hügeln.
Zum Glück gibt es hier oben diverse Viewpoints, und wir lassen keinen aus.
Es folgen weitere Impressionen von der F55, wie die Hochstraße über das Sognefjellet offiziell heißt:
Es ist ziemlich frisch hier oben, aber zum Glück regnet es nicht.
Nach einer Weile geht links eine Schotterstraße ab - keine Ahnung, wohin die führt. Wir versuchen unser Glück.
Hier sind ein paar Wanderer unterwegs, die freundlich grüßen. Wir zuckeln langsam an ihnen vorbei.
Die Landschaft ist einmalig schön. Als die Straße ziemlich steil bergab geht, und Gaia GPS anzeigt, dass sie an einem Fjordufer endet, kehren wir um. Für einen kleinen Einbick ins "Outback" hat der Abstecher gereicht.
Es wartet der Höhepunkt der F55 - im wahrsten Sinne des Wortes, auf 1434 m über dem Meeresspiegel. Nicht nur ist es der höchste Punkt der Straße, der Blick hinunter ist gleichzeitig eins der Postkartenmotive Norwegens. Wenn jetzt noch die Sonne schiene, aber dafür gibt es hier oben keine Garantie. 2006 hatten wir Glück, da glitzerte der Schnee unter einem strahlendblauen Himmel.
Wenig später erreichen wir den Aussichtspunkt Mefjellet. Gletscher im Hintergrund und Seen davor - selbst ohne Sonne eine beeindruckende Szenerie.
Einen weiteren Stopp machen wir bei der Sognefjellshytta. Aber hier ist es uns zu kalt, wir verkrümeln uns schnell wieder ins warme Auto.
Auf dem weiteren Weg nach Norden verliert die F55 erheblich an Höhe. Ist ja auch logisch, der Pass liegt hinter uns. Dafür wird das Wetter etwas besser, ein paar Sonnenstrahlen mogeln sich durch die dicke Wolkendecke.
In Lom finden wir einen großen Supermarkt, wo wir erst einmal Vorräte aufstocken. Wir spielen mit dem Gedanken, essen zu gehen, aber der Gedanke ist auch gleich wieder weg, als wir die Preise studieren. Die Pizza-Grill-Hütte gegenüber möchte 22,- EUR für eine Pizza Margherita haben - danke, da sind wir raus. Stattdessen klappern wir die Nudelgerichte-Abteilung des Supermarkts ab und nehmen zwei Sorten mit: Mac&Cheese und Tortelloni mit Sahnesauce.
Diese Leckereien gibt es bei unserem Campground, gut zwanzig Minuten weiter westlich: Furuly Camping. Eine sehr einfache, sehr preisgünstige Hütte erwartet uns, der Campground aber ist in Ordnung. Üblicher Standard mit Gemeinschaftsduschen, die am Ende eines Tages natürlich nicht mehr taufrisch sind, aber grundsätzlich ok. Badelatschen wären schon ganz sinnvoll, haben wir aber nicht mit, da nur mit Handgepäck unterwegs. Geht aber auch so.
Leider funktioniert das WLAN nur in Höhe der Rezeption, was etwas lästig ist, denn ich möchte abends das Frauenfußball-EM-Finale gucken. Während es draußen regnet, sitze ich im Auto und werde Zeuge einer Niederlage gegen England. Schade.