30. Tag, Montag 10.04.2017: Riffle Gap State Park - Silverthorne
Die Nacht war nicht kalt - sie war grottenkalt
-7 Grad sind einfach weit unter meiner Wohlfühltemperatur. Schade, denn das bedeutete, dass das die letzte Nacht im Auto war
Um einigermaßen warm zu werden, bin ich nach Glenwood Springs gefahren und habe mich in das heiße Wasser gestürzt - herrlich.
Man dümpelt so im Wasser vor sich hin und hat eine tolle Aussicht auf Berge. Das war genau mein Ding
Nachdem ich aussah wie ein gekochter Hummer - und mich auch so fühlte, machte ich mich auf den Weg zum Trailhead des Hanging Lake. Am Anfang des Urlaubs musste ich ja wegen Eis und Schnee wieder umdrehen, jetzt wollte ich es nochmal probieren.
Der Weg ist zwar nur 1,5 Meilen lang aber steil und gefühlt endlos.
Ich hatte Probleme mit dem Kreislauf, das Bad war wohl doch keine so clevere Idee gewesen.
Aber wenn ich was will, dann beiße ich mich durch, auch wenn es Stunden dauert.
Ich machte also viele Pausen und während ich auf einem Stein sitzend einen Müsliriegel aß, kam eine junge Amerikanerin angekeucht.
Ihr Freund war fit und lief mit großem Abstand voraus und sie hatte keine Chance da dran zu bleiben. Wir unterhielten uns jedesmal, wenn wir und trafen. Das letzte Stück sind wir dann zusammen nach oben geschlichen.
Das war mal ein tolles Gefühl: da war jemand deutlich jünger und langsamer als ich. Das hatte ich noch nie erlebt.
Endlich oben angekommen sagte sie mir, dass nur meine "German Toughness" sie da hoch gebracht hätte
Die Mühen hatten sich aber auf jeden Fall gelohnt:
Man konnte noch ein kurzes Stück höher gehen, dann erreichte man einen netten kleinen Wasserfall.
Es war wirklich toll dort oben, die Quälerei hat sich gelohnt.
Das erste Stück des Rückwegs war etwas schwierig, da dort noch relativ viel Schnee lag.
An dieser Stelle traf ich dann die Amerikanerin wieder. Sie war total verunsichert und traute sich nicht weiter.
Ihr Freund war wieder weit voraus. Was für die Idi ot! Wie kann man so etwas machen
Also half ich ihr und wir gingen zusammen weiter, bis der Weg wieder im guten Zustand war.
Dann musste ich mich aber beeilen, denn es war schon später, als geplant.
In Silverthorne fand ich ein bezahlbares Motel und hatte außerdem das Glück, dass ich meine Camingausrüstung, die ich nicht mit nach Deutschland nehmen konnte, der Rezeptionistin schenken konnte. Sie hat sich gefreut, weil sie gerne campen geht und ich war froh, weil ich nicht lange nach einem Abnehmer suchen musste
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