Wieder einmal ist es eigentlich zu früh zum Aufstehen heute. Aber die Zeitverschiebung machte es möglich. Vor dem Frühstück die grosse Frage: Was steht heute auf dem Plan?
Dinosaur National Monument! Nach einigem Berichtlesen und Rückfrage hier im Forum war schnell klar, dass der Colorado Teil mit dem Echo Park ein eigentlich nicht zu missender Teil ist. Allerdings stand da gestern Abend im Internet auch, dass der Teil noch geschlossen sei, wegen Winter. Und in Vernal hats jetzt schon 20 Grad?! Naja, erstmal frühstücken. Wir sind ganz allein im Fruehstuecksraum. Die Auswahl ist ganz gut, und als einzige Gäste erfahren wir auch die ungeteilte Aufmerksamkeit des Personals. Ich frage lieber nicht nach vernuenftigem Kaffee, oder gar Joghurt mit Fett.
Eine Tasse Kaffee nehme ich mit aufs Zimmer, schalte den Rechner an und geh noch mal auf die Dinosaur Seite: Gibts ja nicht! Die Wintersperrung soll genau heute aufgehoben werden? Da steigt die Stimmung.
Auf ins Auto und zum östlichen Besucherzentrum des Dino NM gebraust, wir wollen schnell eine Karte holen. Mir fällt gerade mal wieder die Tanknadel ins Auge.. Na für 100 Meilen wird's noch reichen, oder? Mangels Bordcomputer ist das eine schwierige Frage
Das Besucherzentrum sieht schon von weitem sehr tot aus. Es hat zu. Winter. Ich suche sämtliche Ecken ab, ob es vielleicht irgendwo eine Box mit Infomaterial gibt. Da! Ich guck rein, die Leere gähnt zurück.
Zum Glück hängt da eine grosse Karte, von der ich ein Foto mache. 39 Meilen eine Tour, mir fällt die Tanknadel wieder ein...
Sei es drum, wir fahren erst mal los und schon am ersten Viewpoint geniessen wir die klare, kühle Luft und die Aussicht.
Gleich danach ist die Stelle wo die Strasse gesperrt war, wegen Schnee. Der Schlagbaum ist offen, ist ja auch kein Schnee weit und breit zu sehen. Andere Autos auch nicht. Die Fahrt geht weiter über die Hochebene, ein bisschen hoch und runter gehts. Hin und wieder müssen wir bremsen, oder wir werden von den Deers fast umgelaufen... Sind ganz schön viele unterwegs hier.
Wir steuern den nächsten viewpoint an, und diesmal sehen wir sogar den Schneepflug am Wegesrand geparkt und einen kleinen Flecken Schnee:
Toll oder? Ein Blick auf die Karte verrät uns, da ist noch ein zweiter Parkplatz knapp unterhalb des ersten. Wollen wir natürlich auch hin also los:
Da war er also, der Winter
Am Parkplatz selbst gabs nicht viel zu sehen, zu viel Grünzeug im Weg...
Weiter gehts...
Das ist der Weg zum Echo Park. 16 Meilen eine Richtung. Die Tanknadel! Sie hatte sich ja kaum bewegt... Ok wir entscheiden erstmal die Schleife mit den Viewpoints zu Ende zu fahren und dann noch mal auf die Nadel zu schauen. Ich möchte do so gern mal hin, zum Echo Park.
Am nächsten Viewpoint gibts dann eine tolle Überraschung, ein Birkhahn der die Mädels anbaggert. Leider ist meine 50mm Brennweite Linse keine Naturfotografen Ausruestung.
Hier das Beste was ging (ein bisschen wie ein Suchbild :D):
Inzwischen haben wir all die anderen Viewpoints abgeklappert und sind zurück an der Kreuzung, die uns zum Echopark bringen könnte. Ein Blick auf die Tanknadel, sie hat sich kaum gerührt. Was tun? Wer nicht wagt der nicht gewinnt: Ok, los gehts!
Auf halbem Weg, übrigens sehr schöner Weg mit ein wenig Holpersteinchen, kommen wir an der Verlassenen Hütte an, die nun auch ein Viewpoint ist.
Die Huette muss damals ja mitten im Nirgendwo gelegen haben, heute ist sie es auch. Die Umgebung ist allerdings sehr idyllisch und lädt ein wenig zum verweilen ein.
Wir rollen weiter den Berg hinunter bis mir auf einmal das ins Auge Springt:
Natürlich halte ich gaaaaaaanz sanft an, Madina guckt erschrocken was nun schon wieder los ist, da ich ja schon ein paar mal wegen anderer Kakteen gestoppt hatte... Sie rollt mit den Augen, während ich den Hang hochstiefele und es kaum glauben kann, was für dicke Polster dort ueberall rumstehen. Manche waren kurz vor der Blüte, schade, knapp daneben ist auch vorbei.
Irgendwann kommen wir dann am Echo Park an, nachdem wir uns die Werke der pre-Europischen Van Goghs angeschaut haben und die Whispering Cave total ignorierten. Ein kleines Picknick auf dem leeren Zeltplatz und ein Blick über den Fluss
Madina liest derweil interessiert ein Memo, man solle Wildtiere nicht füttern, da sie sonst im schlimmsten Fall zerstört werden müssen. Das warf natürlich Fragen, zerstört? Warum sollte man den Spatz zerstören, wenn er ein paar Chips nibbelt
Madina liest das nächste Memo: Bitte alles gut wegschliessen, damit die Bären es nicht klauen! Bären?! Das wars mit unserem geplanten Spaziergang am Bach entlang.... (frag mich nur, wie wir damals heile aus dem Yellowstone Park raus sind )
Wir fahren also langsam zurück, als mir die Tanknadel wieder einfällt. Sieht aber noch gut aus, zumindest bevor der steile Anstieg kommt.
Wir erklimmen also langsam den Berg, die Fahrt ist wenig wie Kaugummi, lang und länger... die Blicke zur Tanknadel werden häufiger... Wie weit ist das denn noch? Bis nach gefühlten Ewigkeiten das Schild kam "nicht für Anhänger geeignete Strasse" ganz nahe der Kreuzung.
Von hier an gehts nur noch bergab und wir kullern gemaechlich zur Tanke in Dinosaur. Das Auto macht mich fertig
Aber nun gehts erst einmal daran, mit Madinas' Schulbildung ein wenig aufzuräumen. Nächster Halt: Dino Quarry im Westen des Parks.
Während ich mich an dem Gequake der bockigen Kiddies im Gebäude erfreue, bekommt Madina den Mund gar nicht zu: Das sind alles Knochen von den Dinosauriern?
Sehr gut dass man sie hier auch anfassen darf, natürlich haben wir den Knochensalat auch geknipst:
Dieser Knochen hat Madina dann vollends überzeugt, das war definitiv kein Hühnchen !!
Fazit: Dinosaurier gabs wohl wirklich mal!
Es ist schon recht spät, daher planen wir nur einen kurzen Ausflug in den Rest des Parks, zuerst machen wir ein Bild vom Camping Platz
Und dann fahren wir mal gucken ob Josie da ist. War sie aber nicht, Kuchen gabs auch nicht, und zu allem Überfluss ist das Foto von der Hütte kaputt (auf der Speicherkarte corrupt data) Aber das hier ist hinter Josies Garten, schön beschaulich wie ich finde
Dieser Teil des Parks war übrigens deutlich belebter als der östliche Teil.
Kaputt vom Tag wollen wir schnell eine Kleinigkeit essen, und der Mexikaner an der Hauptstrasse hatte gerade einen Parkplatz frei. Man war ich froh, die Sonne steht so tief in der Strasse von Vernal, dass man nichts sieht ausser glühend gelb. Drinnen stellt sich dann schnell raus, dass man hier auch nach Ausweisen gefragt wird, wenn man ein Bier möchte. Achja und mit einer "Kleinigkeit essen" wird es hier auch nichts, ein Teller reicht für 2
Dann gings nach Hause und hier gehts weiter ohne Schnatterei ;arr: