Nachdem mein Gast das Gäste-/PC-Zimmer geräumt hat, kanns weiter gehen.
Und irgendwie passen die Fotos auch zu Weihnachten, zumindest, was das vermisste kalte Weiß anbelangt.
Tag 10 – 31.08.2015 – Skagway
Remember the Gold Rush
-------------------------------------------------------------------------
Cruise Compass für den 31.08.2015
Day – Skagway, Alaska
Today’s Forecast:
Sky: Numerous showers
Wind: NE 8-13 kts / 10-15 mph Humidity: 70 %
High Temperature: 50 F – 10 C
Ship Arrival in Port: 7:00 am
All Aboard: 8:00 pm
Tonight’s Dinner Dress Suggestion: Smart Casual
----------------------------------------------------------------------
Wir frühstücken um 7 Uhr und können vom Fenster aus schon in den Hafen von Skagway sehen.
Aber ach ne – nicht schon wieder Regen.
Es ist 8 Uhr, als wir an Land gehen. Die Schiffsanlegestelle ist zu Fuß etwa 10 Minuten oder ¼ Meile von der Oldtown von Skagway entfernt. Der Weg führt an der White Pass Yukon Eisenbahlinie entlang, wo schon die ersten Touristen die Wagons besteigen. Die White Pass Yukon Railroad fährt mehrmals täglich hinauf zum White Pass auf 873 m oder bis zum Bennett Lake.
Das wäre als Ausflug auch für uns buchbar gewesen, aber wir haben etwas anderes vor.
Skagway ist eine ehemalige Goldgräberstadt. Sie wurde 1897 Jahren vom Dampfschiffkapitän William Moore gegründet und ist Endpunkt der Alaska Inside Passage und neben Haines der einzige auf dem Landweg erreichbare Ort des so genannten Panhandle ("Pfannenstiel") Alaskas. Die Stadt war für die Goldgräber beim großen Goldrausch von Alaska im Jahre 1897 ein wichtiger Stütz- und Ausgangspunkt.
Der alte Teil des Ortes steht inzwischen als Klondike Goldrush National Historical Park unter Denkmalschutz. Links und rechts des Broadway reihen sich Originalgebäude aus der Zeit ab 1897, als Skagway die größte Stadt Alaskas war.
Mit der Depression in den 1930er Jahren wäre beinahe das Aus für Skagway gekommen, erst der Bau des Alaska Highway brachte während des Zweiten Weltkriegs der Beinahe-Geisterstadt neues Leben. Die Züge der White Pass & Yukon Railroad beförderten rund um die Uhr Menschen und Material für den Straßenbau nach Whitehorse.
In der Nachkriegszeit diente Skagway den Blei-Zink-Minen des Yukon als Verschiffungshafen. Mittlerweile ist der Tourismus zur Haupteinnahmequelle geworden.
Skagway gefällt uns sofort sehr gut, selbst im Regen. Man fühlt sich in die Zeit der Goldgräber zurück versetzt. Links und rechts des Broadway spaziert
man auf hölzernen Gehsteigen bis zur 7th Avenue an einer Anzahl alter Gebäude
aus der Goldrausch-Zeit vorbei.
Der Red Onion Saloon war früher ein Bordell.
Den originalgetreu restaurierte Mascot Saloon, einst eine der übelsten Adressen der Stadt, werden wir uns auf dem Rückweg anschauen.
Gleich zu Beginn machen wir einen kleinen Einkauf. Ich kaufe mir einen hübschen Winterschlafanzug mit Elchmotiv. Nachfrage überflüssig – den bekommt ihr nicht zu sehen.
Aber damit bin ich gewappnet, wenn es demnächst kalt wird.
Dann gehen wir zum Green Jeep-Verleih, der direkt am Broadway in einem Laden mit Popcorn liegt. Denn wir haben heute vor, die White-Pass-Yukon-Route nicht mit dem Zug sondern dem Jeep zu fahren – und noch ein klein bisschen weiter. Die Idee habe ich von Caro übernommen. Noch einmal Danke für den Tipp!
Nach einer kurzen Einweisung und der Übergabe eines USB-Sticks und DIN-A4-Ordners mit Routenbeschreibungen übernehmen wir das grüne Gefährt.
Unser erstes Ziel ist der White Pass und der Emerald Lake. Dazu verlassen wir Skagway in nördlicher Richtung und Richtung Kanada.
Leider regnet es immer noch und die Sicht auf der Fahrt ist nicht die Beste. Wir fahren zunächst parallel zur Eisenbahnlinie den Berg hinauf.
Oben am White Pass auf fast 900 m Höhe liegt ein dichter Wolkenschleier. Trotzdem kann man erkennen, dass die Berge frisch gezuckert sind. Dazwischen tut sich zwischen von Moosen und Flechten bewachsenen Felsen eine riesige, verkarstete Seenlandschaft auf.
Bei Fraser am Bernard Lake überqueren wir die kanadische Grenzkontrolle. Die Grenze selbst haben wir schon vorher überquert. Hier ist auch ein Stopp der White Pass Yukon Railroad.
Die Einreise ist unproblematisch. Die grünen Jeeps sind hier ja bekannt.
Während die meisten Zugpassagiere hier wieder umkehren, geht es für uns weiter Richtung Carcross.
Auch der Blick auf Bove Island ist sehr trüb.
Schließlich erreichen wir nach ca.. 1 1/2 Stunden Carcross. Carcross liegt an der Enge zwischen dem Lake Bennett und dem Tagisch Lake, 106 km von Skagway entfernt. Der Ort selbst ist sehr überschaubar und besteht fast nur aus dem Bahnhof, einem Hotel und dem General Store. Außerdem ist hier ein „Dorf“ der Carcross/Tagish First Nation.
Es ist kalt hier oben.
Im Historischen Generalstore holen wir uns etwas heißes, einen Kaffee und eine Flasche Wasser für unterwegs.
Das hier sind die Reste eines ehemaliges abgebranntes Dampfschiffs, das ich glaube auf dem Tutsi-Lake unterwegs war, vor einigen Jahren renoviert wurde und dann tragischer Weise ausbrannte.
Daneben ein paar Shops, ein Lokal und Coffeehouse.
Noch haben wir unser heutiges Endziel nicht erreicht. Also fahren wir weiter.
An der kleinsten Wüste der Welt fahren wir im Regen erst einmal vorbei.
Dann sind wir schon am smaragdgrünen Emerald Lake.
Trotz des Regens präsentiert der sich in schönen Farben.
Das ist der Endpunkt unserer Route. Jetzt geht es die gleiche Strecke wieder zurück.
Am Carcross Desert gibt es zumindest ein Foto. Die Wüste besteht aus echten, wenn auch heute sehr nassen, Sanddünen. Der Sand stammt aus den Sedimenten eines Eiszeitsees, der hier durch den starken Wind vom Lake Bennett zusammengetragen wird.
Auf dem Rückweg lässt der Regen nach und es gibt sogar mal blaue Lücken in der Wolkendecke.
Somit macht die Rückfahrt deutlich mehr Spaß und man auch die Berge viel besser erkennen.
Und schon sind wir wieder in Britisch Columbia.
An diesem schönen See legen wir einen kleinen Stopp ein.
Das hier ist übrigens unser Jeep.
Die Seenlandschaft kann auch per Kanu erkundet werden.
Die Wiedereinreise in die USA geht auch schnell und problemlos.
Unterwegs noch ein paar Wasserfälle.
Nochmal die imposante Brücke.
Um 15 Uhr sind wir wieder in Skagway und fahren zuerst zum Skagway Overlook auf der Dyea Road mit Aussicht auf Hafen und Altstadt.
Danach fahren wir zum Gold Rush Graveyard und dem direkt dahinter liegenden Reid Wasserfall, die ca. 2,5 km außerhalb der Stadt liegen.
Das ist der Gold Rush Graveyard.
Die Reid Falls.
Nun wird es Zeit, dass wir uns Skagway noch etwas zu Fuß ansehen. Wir tanken den Jeep voll und geben ihn wieder zurück.
Wir sind uns einig: Trotz es nicht optimalen Wetters hat sich die Fahrt mit dem Jeep voll gelohnt.
Hier habe ich übrigens die Mappe mit der Routenbeschreibung unter dem Arm.
Noch ein paar Eindrücke von der schönen Oldtown. Leider regnet es jetzt wieder leicht.
Hier wie versprochen das Innere des Mascot Saloons.
Eigentlich wollten wir noch irgendwo einkehren, aber die Lokale in der Stadt sind reichlich voll. Wir schlendern weiter zum Bahnhof.
Der historische Zug fährt gerade ein.
Am Hafen machen wir unseren Schlusshock mit lecker Alaskan Amber, Heilbutt Fish & Chips und schönem Blick auf den Hafen.
Es ist nach 5 als wir aufs Schiff zurückgehen und im Park Cafe einen Kaffee trinken. Von hier aus können wir auch super nach unten zur Eisenbahn und dem Kreuzfahrer Graffiti am Felsen sehen. Anscheinend verewigen sich dort seit Jahren die diversen Kreuzfahrtkapitäne.
Ein Blick auf das Schwesternschiff, das mit uns im Hafen liegt.
Danach geht’s auf Zimmer, denn wir haben um 7:15 haben wir eine Verabredung. Die welcome-back-Party für Chrone & Ancor Mitglieder.
Da es für uns das erste Mal ist, wissen wir nicht was uns erwartet. Aber welch ein Empfang! Die Offiziere stehen Spalier, es gibt Sekt, Hors d'oeuvres und eine Band spielt.
Danach gehen wir zum Dinner an den mittlerweile gewohnten Tisch.
Zur Vorspeise gibt es heute einen leckeren Lachs. Als Hauptgang wählen wir beide das New York Strip Steak. Das wird uns leider etwas zu durch präsentiert. Natürlich wird gleich ein Umtausch angeboten. Aber wir lehnen ab, denn das Fleisch ist trotzdem sehr zart ist. Es ist schon fast peinlich, wie unangenehm das dem Ober ist.
Gut gesättigt schlendern wir noch etwas durch die Shoppingarkaden und sehen uns den Rest der Magiershow im großen Theater an. Heute ist es schon nach 10 Uhr, als wir auf dem Zimmer sind.
Diesmal erwartet uns ein Elefant.
Die Luft draußen ist mild und der Mond scheint recht hell. Anscheinend ist das Wetter deutlich besser geworden. Das ist vielversprechend für Morgen.
Gute Nacht!